Interview des Monats: FCK-Kandidat Dr. Markus Merk, Teil 2/2

"Es geht nicht um Namen, sondern um den Verein"

"Es geht nicht um Namen, sondern um den Verein"

Foto: Imago Images

Im zweiten Teil unseres großen Exklusiv-Interviews haben wir Markus Merk zu Gesprächen mit Investoren und Sportchefs, zum Vier-Säulen-Modell und zur sportlichen Situation des 1. FC Kaiserslautern befragt. Welche Aufgaben kommen auf die fünf neuen Kandidaten für den FCK-Aufsichtsrat zu?

Der Betze brennt: Markus Merk, wie sehen für Sie und Ihr Team die nächsten Wochen bis zur Mitgliederversammlung? Dass sie keinen groß angelegten "Wahlkampf" betreiben werden, klang ja bereits durch.

Dr. Markus Merk (57): Richtig, das werden wir nicht machen. Ich glaube die Mitglieder und Fans kennen uns auch so schon, sie wissen uns nach kurzer Zeit sehr gut einzuschätzen. Mich sprechen überall Menschen an und wünschen uns "Alles Gute". Zusammenhalt und Hoffnung sind riesig. Wir müssen uns nicht mehr groß nach außen präsentieren, sondern auf unsere wichtigsten Punkte hinweisen: Glaubwürdigkeit, Vertrauen, Einsatzwille, ohne überzeichnete Versprechungen.

"Wir haben keine Angst - aber Respekt und Demut"

Der Betze brennt: Der FCK braucht im ersten Schritt auch finanzielle Mittel, um diese sportlich sinnvoll zu investieren und wieder in die Spur kommen zu können. Der Finanzbedarf im kommenden Frühjahr könnte erneut mehr als zehn Millionen Euro betragen. Wird ihnen da nicht angst und bange?

Merk: Hätte ich Angst, würde ich es nicht tun. Aber wir haben Respekt und Demut. Der Weg des Vereins in den letzten zwei Jahrzehnten, der macht so viel Sorgen. In dieses Sorgenpaket passt eigentlich nichts mehr rein. Auch können wir zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht abschätzen, wie viel Geld benötigt wird. Dieser Problematik müssen wir uns stellen, wenn wir das Mandat der Mitglieder erhalten haben. Wir wissen aber natürlich, dass es für die Struktur des Vereins ein riesiges Brett ist.

Der Betze brennt: Was können Sie überhaupt jetzt schon planen und was noch nicht?

Merk: Wir haben uns natürlich die Frage gestellt, was wir ohne Mandat der Mitglieder überhaupt machen können? Dürfen wir uns beispielsweise schon mit potenziellen Investoren treffen? Bei vielem sind wir lieber vorsichtig, bereiten aber natürlich alles für den Fall vor, dass wir gewählt werden. Aber erst dann, wenn wir den Einblick in die Bücher bekommen, lässt sich die Gesamtsituation überblicken, der exakte Weg bestimmen.

Der Betze brennt: Demnächst wollen Sie sich mit dem potenziellen FCK-Investor Flavio Becca treffen, um mögliche Übereinstimmungen und mögliche Unterschiede auszuloten. Sollten Sie nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen, könnte Becca ein eigenes Team bei der Aufsichtsratswahl antreten lassen. Was würde das für Sie bedeuten?

Merk: Auch dann setzen wir uns wieder zusammen und fragen uns, was bietet das andere Team als Mehrwert für den FCK. Nur darum geht es. Das soll jetzt natürlich nicht heißen, dass wir dann zurückziehen. Das wäre ja fatal. Aber bei jeder neuen Ausgangssituation schauen wir, was ist das Beste für den Verein. Was können andere eventuell liefern, was wir nicht können. Es geht nicht um Namen, sondern um den Verein.

"Die Mitglieder wollen Investoren - aber auch das Lautrer Modell"

Der Betze brennt: Hinsichtlich Mitspracherechts und Forderungen wurde von vielen Seiten schon Kritik an Flavio Becca geäußert. Wie würden Sie damit umgehen, wenn Sie das Mandat erhalten? Unter den bisherigen Verhandlungspartnern Beccas - Patrick Banf, Martin Bader und Michael Klatt - wurden viele strategische Entscheidungen in enger Abstimmung mit dem Kapitalgeber getroffen.

Merk: Die Namen spielen keine Rolle. Ein Investor hat natürlich Rechte, er hat Wertschätzung verdient und darf den Anspruch haben, dass auch wirtschaftlich Mehrwert generiert wird. Der Fakt ist aber das Entscheidende. Und Fakt ist: Wir saßen am 3. Juni 2018 im Stadion und haben mit 92 Prozent für das Vier-Säulen-Modell gestimmt. 92 Prozent - das ist der Hammer. Ein klares Bekenntnis der Mitglieder für Investoren - aber auch eine Verpflichtung zu diesem Lautrer Modell. Das ist die Basis, auf der wir zu arbeiten haben. Vielleicht würde uns ein anderes Modell einfallen, anderen Wirtschaftswissenschaftlern wiederum auch. Das spielt aber keine Rolle. Denn wir, die Mitglieder, haben eben dafür gestimmt. Nun sind schon eineinhalb Jahre vergangen und es gilt endlich, das Modell umzusetzen. Das ist der klare Auftrag, den die Mitglieder erteilt haben: Die vier Säulen zu füllen.

Der Betze brennt: Was bedeutet das konkret für mögliche Investoren?

Merk: Ganz klar: Wir müssen uns alle an die Richtlinien halten. In dem Vier-Säulen-Modell ist vieles vorgegeben, über das sich zwar diskutieren lässt, aber gerade das Mitspracherecht ist strikt geregelt. Daran kann kein Investor, kein Geschäftsführer, kein Vorstand und auch kein Aufsichtsrat etwas ändern. Wenn also jemand kommt und sagt: Hier habt ihr fünf Millionen Euro, ich will aber dort und dort noch mitsprechen. Nein, das geht nicht, das verbietet die aktuelle Satzung.
Das bedeutet aktuell und je nach Vereinswert: Für 20 Prozent der Anteile gibt es einen Platz im Beirat. Für weniger eben nicht. Natürlich gibt es auch immer noch weiche Faktoren, über die man reden kann. Die Grenzen sind auch oft nicht klar, das verschwimmt immer miteinander. Aber formaljuristisch hat uns die Mitgliederversammlung, das höchste Gremium des Vereins, eben Grenzen gesetzt. Die gilt es einzuhalten.

"Es wäre ein Traum, in vier Wochen alle an einem Tisch zu haben"

Der Betze brennt: Die Suche nach Geldgebern, sei es der Ankerinvestor oder auch regionale, kleinere Investoren, glich bisher eher einem Gegeneinander. Dabei könnte man gemeinsam doch viel mehr erreichen. Ist das realistisch, dass alle zusammen anpacken?

Merk: Es ist verdammt schwer, wirklich alle unter einen Hut zu bringen. Es muss aber unser Ziel sein - vielleicht ist es die ultimative Chance. Aber es ist mir auch schon gelungen, in Unternehmen konträre Ansichten und Visionen zusammenzubringen. Das wäre auch beim FCK der erste und der entscheidende Schritt. Es wäre ein Traum, was wäre das herrlich, wenn wir in vier Wochen alle an einem Tisch sitzen hätten. Und der eine sagt, ich lege das in die Säule ein, der andere sagt, ich lege das ein. Damit würde jeder bekunden, dass es ihm wirklich um den FCK geht. Es geht nur zusammen. Ich träume diesen Traum jetzt noch nicht (lacht), aber die Hoffnung gebe ich nicht auf, alle Kräfte beim FCK zu bündeln.
Im Sinne des FCK müssen und werden wir nach allen Seiten einen offenen Gesprächsdialog führen. Wenn wir das hinkriegen, haben wir eine große Energie. Aber - nochmal - wir können nichts versprechen. Doch für viele mögliche Geldgeber ist jetzt ein Alibi verloren gegangen: "Ich kann mit dem nicht oder mit dem nicht.” Dieses Argument gilt mit dem bevorstehenden Personalwechsel nicht mehr. Wir haben niemandem etwas getan. Wenn jemand jetzt sagt er will das, er tut es dann aber nicht, dann will er es nicht für uns, er will es für den FCK nicht tun.

Der Betze brennt: Den SC Freiburg hatten Sie schon als mögliches Vorbild für den FCK genannt. Welche Vergleichsbeispiele sehen Sie noch?

Merk: Schauen Sie sich zum Beispiel Arminia Bielefeld an. Die haben unter dem Motto "Köln hat den Dom, Bielefeld hat die Arminia" unglaubliche Global Player in ihren Sponsoren- und Investoren-Pool gelockt. Das hat den Klub begehrt gemacht und da wollten dann auch viele andere mit dabei sein. Da müssen wir auch hinkommen. Bielefeld ist heute weitgehend schuldenfrei und steht in der 2. Bundesliga gut da.

"Die Fan-Säule ist ein echtes Statement, viele wollen sich beteiligen"

Der Betze brennt: Neben dem sogenannten Ankerinvestor ist auch die noch immer nicht geöffnete Fan-Säule ein heiß diskutiertes Thema.

Merk: Völlig verständlich. Das zu generierende Eigenkapital, aber vor allem auch die Symbolik ist hier das Entscheidende. Die Fan-Säule ist ein echtes Statement. Es gibt so viele, die sich da bereits beteiligen wollten, doch sie dürfen nicht, fühlen sich ausgeschlossen.

Der Betze brennt: Der FCK benötigt einerseits viel Geld, sollte aber andererseits nicht zu früh zu viele Anteile verkaufen. Ihr Kollege Rainer Keßler schlug im Mai beispielsweise vor, im Rahmen des Vier-Säulen-Modells zunächst maximal 30 Prozent der Aktien an große und kleine Investoren, inklusive der Fans, zu verkaufen. Welcher Weg sollte aus Ihrer Sicht gegangen werden?

Merk: Das ist natürlich ein Spiel der Balance. Genaue Zahlen kann ich da noch nicht nennen. Das ist aber ganz klar der Weg. Wenn wir nicht die Hoffnung hätten, dass wir den Vereinswert auf Dauer steigern können, dementsprechend mehr Geld pro verkaufter Aktie einsammeln, dann könnten wir auch jetzt unsere letzte Patrone verschießen und alle Anteile hergeben. Aber wir haben ja eben diese Hoffnung. Wir wollen das Investment steigern. Dafür muss sportlicher Erfolg her, denn beispielsweise in der 2. Bundesliga wäre der FCK schon viel mehr wert als in der 3. Liga. Ein Investor möchte doch auch Rendite und einen Mehrwert generieren, und das ist auch vollkommen legitim. Das Kaufmännische überwiegt am Ende auch gegenüber Herzblut. Kein Mensch will sein Geld verbrennen. Die Verantwortung derer, die dann im Gremium sitzen, ist somit immens.

"Ohne Mandat der Mitglieder können wir keine Verhandlungen führen"

Der Betze brennt: Wir haben jetzt viel über Geld und Finanzierungsformen gesprochen. Aber mindestens genauso wichtig ist ja wohl, dass das vorhandene Geld auch sportlich richtig eingesetzt wird - daran hat es in den letzten Jahren beim FCK allzu oft gehapert. Die wichtigste Person in dieser Hinsicht wird gerade gesucht: Der Nachfolger von Sport-Geschäftsführer Martin Bader. Wie weit sind Sie in dieses Thema bereits eingestiegen?

Merk: Wir denken natürlich über verschiedene Lösungen nach. Doch ohne ein Mandat der Mitglieder haben wir überhaupt kein Anrecht, in einer so wichtigen Personalentscheidung Verhandlungen zu führen. Da möchten wir erst das Mandat von den Mitgliedern bekommen, das versteht sich aus Respekt.

Der Betze brennt: Der frühere Braunschweiger Marc Arnold wird von Medien als neuer FCK-Sportchef gehandelt, genauso Axel Schuster, zuletzt bei Schalke 04. Ex-Profi Toni Polster hat sich gar selbst ins Gespräch gebracht.

Merk: ... und durch die nun lange Zeit bis zu Außerordentlichen Mitgliederversammlung (diese wurde gestern auf den 01. Dezember 2019 terminiert, also in sechseinhalb Wochen; Anm. d. Red.) werden es noch viel mehr werden. Welche, die sich selbst ins Spiel bringen, ins Spiel gebracht werden, gute Ratschläge geben oder auf den Verein einprügeln und nachtreten. Ein Problem, gerade in unserer Situation beim FCK. Deshalb eine Bitte an unsere Mitglieder und Fans: Bewahrt Ruhe und lasst Euch davon nicht vereinnahmen.
Unsere Faustregel für die kommenden Wochen lautet, und dafür bitten wir um Verständnis: Wir werden keinerlei Namen kommentieren. Schon gar nicht, solange wir kein Mandat haben.

"Wer mit wem nicht kann, das zählt jetzt nicht"

Der Betze brennt: Der sportlich Verantwortliche ist nur ein Teil der Geschäftsführung. Michael Klatt ist weiterhin als Finanzchef angestellt. Doch Klatt hatte sich im vergangenen Jahr mit Rainer Keßler überworfen. Sind diese Risse wieder zu kitten, sodass eine konstruktive, gemeinsame Arbeit möglich wäre?

Merk: Für uns ist das klar, dass es persönlich für beide Seiten nicht einfach war und ist. Um Gottes willen werden wir da aber kein Fass aufmachen. Wir müssen alles zusammen angehen. Für Rainer Keßler kann ich sagen, er weiß um diesen Umstand. Es gibt für ihn da aber kein Vertun: Es geht effektiv nur noch um die Sache. Wer mit wem nicht kann, das zählt jetzt nicht. Es geht rein um die Leistung. Es zählt nur die Arbeit für den Verein: Und wenn die gut ist - perfekt. Persönliche Befindlichkeiten spielen überhaupt keine Rolle. Das gilt aber nicht nur für diese Personalie, das gilt für alles und jeden.

Der Betze brennt: In ihrem Team sind entsprechende Kompetenzen vorhanden. Sei es fürs Sportliche oder auch fürs Finanzielle. Wenn nun ein solcher Posten in der Geschäftsführung gesucht wird, ist dann ein Wechsel vom Aufsichtsrat in die Geschäftsstelle für die Kandidaten aus ihrem Team denkbar?

Merk: Ganz ehrlich. Wenn wir so denken würden, wäre da ein deutlicher Hang zu einem unseriösen Verhalten erkennbar. Natürlich, wenn du Kompetenzen hast und eine Notlage eintritt, musst du alles überdenken. Aber auf dem Sektor haben wir viele Kontakte und ein großes Netzwerk. Ein interner Wechsel ist also absolut nicht angedacht.

"Die Mannschaft hat ein viel größeres Potenzial, als sie zeigt"

Der Betze brennt: Der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga würde viele Problemstellen deutlich verkleinern. Was ist sportlich aus ihrer Sicht noch drin? Nach oben sind es zurzeit sieben, acht Punkte, nach unten sind es nur zwei.

Merk: Die Mannschaft hat meiner Ansicht nach ein viel größeres Potenzial, als sie jetzt zeigt - davon bin ich überzeugt. Aber es fehlt die positive Grundstimmung in und um den Verein herum. Und diese wollen wir wieder zu entfachen helfen. Diesen Teufelskreis zwischen sportlichem Misserfolg, internen Streitigkeiten und schlechter Stimmung drumherum müssen wir aufbrechen. Ich glaube da immer noch an die vorhandene Energie. Wir versprechen nichts, aber wir werden alles versuchen.

Der Betze brennt: Was muss passieren, um diesen Teufelskreis auf und neben dem Platz in den Griff zu bekommen?

Merk: Das hängt von vielen Komponenten ab. Wir müssen lernen, auch einen Arbeitssieg gegen Jena wieder zu schätzen und das feiern. Das muss jeder verstehen. Natürlich haben wir keine Lust, ewig in der 3. Liga zu spielen. Aber du musst den Boden erstmal wieder bestellen, dass darauf überhaupt etwas wachsen kann. Klar wirkt es auch wie eine Parole, wenn man davon spricht, den "Betzenberg wieder zur Festung zu machen". Die Zeiten haben sich natürlich geändert. Früher hatten die Gegner die Hosen gestrichen voll, heute ist es für sie das Spiel des Jahres. Gerade da müssen wir wieder eine positive Stimmung erzeugen, vor allem auf dem Spielfeld breite Brust zeigen.

Der Betze brennt: Was bedeutet das konkret? Welches Ziel kann in dieser Saison noch erreicht werden?

Merk: Mit viel Leidenschaft haben wir auch darüber diskutiert, aber das bringt uns nicht weiter, ich müsste da nun Phrasen dreschen: Im Fußball ist alles möglich, wir werden alles daran setzen, der FCK hat es ja oft genug bewiesen... Aber diese Sprüche sind alle Käse. Wir müssen uns wirtschaftlich und sportlich stabilisieren. Und eins muss uns wieder gelingen: Wir müssen diese Verbindung im Stadion zwischen Mannschaft und Fans wieder hinkriegen. Das ist bei der heutigen Spielergeneration gar nicht mehr so einfach, auch rein altersmäßig denen die Geschichte des FCK zu erklären. Aber wir werden es versuchen. Wir müssen ihnen auch erklären, dass ihre Karriere eine sehr kurzer Lebensabschnitt bedeutet und der FCK eine Chance ist, Fußspuren im großen Business Fußball zu hinterlassen.

"Am Ende steht und fällt alles mit dem sportlichen Erfolg"

Der Betze brennt: Und wo kann der FCK mit Ihnen in drei, in fünf Jahren stehen?

Merk: Wir wollen auch hier noch kein sportliches Ziel ausgeben. Ich habe es für mich persönlich aufgeschrieben, wenn das dann tatsächlich eintrifft, dann sage ich das ist gut oder wir haben es nicht geschafft.. Aber wir werden das vorher nicht öffentlich verkünden. Uns ist natürlich bewusst: Am Ende steht und fällt alles mit dem sportlichen Erfolg. Wenn du diesen Erfolg nicht hast, dann nützt dir auch eine gute Arbeit oben und drumherum wenig. Wir können für den FCK auf dem Platz keine Tore schießen - aber wir werden für Stabilität und Ruhe im Verein kämpfen. Aber so wie es im Moment läuft, auch mit dem Umfeld beim FCK, was ja eigentlich alles ein Paket ist - so kann es nicht weitergehen.

Der Betze brennt: Gibt es für Sie denn Tabus? Nehmen wir das Thema Nachwuchs und Finanzen: Wenn es nur ums Geld einsparen gehen würde, könnte die Forderung nach Abmeldung der zweiten Mannschaft kommen oder nach weiteren Kürzungen am Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) - aber das wäre mit Blick auf die letzten Jahre beim FCK doch ein Schuss ins eigene Knie, oder?

Merk: Absolut! Wir wollen ganz im Gegenteil sogar das NLZ stärken, nicht schwächen. Wenn wir hier noch weiter runterfahren würden, würden wir doch ganz unsere Identifikation und Zukunft verlieren. Ohne die Nachwuchsförderung wären wir ja nur noch ein Einkaufsverein. Der Nachwuchs ist unser Nährboden, den wollen wir stärken. Gerade beim FCK haben wir schon oft aus Not junge Spieler reingeworfen - und es hat funktioniert.
Der FCK versteht sich als Ausbildungsverein - talentierte Spieler sollen sich für den FCK entscheiden, da sie in diesem Verein auch eine realistische Chance erhalten, den Sprung in den Profisport zu schaffen. Da müssen wir für die jungen Spieler ein vertrauensvolles und sympathisches Umfeld sein, sportlich und sozialkompetent. Die vergangenen Jahre haben das bereits bewiesen - uns muss es jedoch gelingen, diese Spieler auch längerfristig an den Verein zu binden und somit eine höhere Wertschöpfung zu erzielen.

Der Betze brennt: Herzlichen Dank für das ausführliche Gespräch.

(Das Interview führten Thomas Hilmes und Moritz Kreilinger.)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Redaktion

Weitere Links zum Thema:

- Teil 1 des Interviews: "Wenn der FCK mich braucht, dann bin ich da" (Der Betze brennt)
- Kandidaten im Porträt: Das sind Rainer Keßler und Co. (Der Betze brennt)

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