Im Blickpunkt: Jahrespressekonferenz beim 1. FC Kaiserslautern

"Wir werden alles für eine erfolgreiche Saison tun"

"Wir werden alles für eine erfolgreiche Saison tun"


Zwei Tage vor dem Saisonstart stand beim 1. FC Kaiserslautern die Jahrespressekonferenz auf dem Programm. Martin Bader und Sascha Hildmann sprachen dort über die Vorbereitung, die Zielsetzung und den neuen FCK-Kader.

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Am Samstag beginnt für den FCK mit einem Heimspiel gegen Unterhaching die neue Saison. Erneut wartet auf die Roten Teufel eine lange und harte Spielzeit mit bestenfalls mehr als 45 Pflichtspielen. Zu konkreten Saisonzielen hielten sich sowohl Sport-Geschäftsführer Martin Bader als auch Cheftrainer Sascha Hildmann bedeckt - der Aufstieg wird zwar intern angepeilt, aber nicht öffentlich als Maßstab gesetzt. Bader äußerte sich zu seiner persönlichen Zukunft, Hildmann lobte die Neuzugänge und versprach eine willige und engagierte Mannschaft. Wir haben die wichtigsten Aussagen der Pressekonferenz zusammengefasst.

Sport-Geschäftsführer Martin Bader über …

... das Saisonziel der Roten Teufel: Es ist klar, dass die Frage nach dem Saisonziel immer wieder kommt, wenn ich mit Journalisten oder Fans spreche. Wir haben uns da immer sehr bedeckt gehalten, weil wir ein Stück weit aus der letzten Saison gelernt haben. Alle Mannschaften, die da vollmundig mit großen Ankündigungen gestartet sind, haben Negativerlebnisse eingefahren. Für uns geht es darum, einen Verein und eine Mannschaft zu entwickeln, die sportlich erfolgreich Fußball spielt. Unsere Ziele sind langfristig und nachhaltig angelegt. Dass wir sportlich ambitioniert sind, das ist keine Frage. Wir werden alles dafür tun, um eine erfolgreiche Saison zu spielen. Wir haben aber höchsten Respekt vor dieser Liga und den namhaften Konkurrenten. Auch wirtschaftlich betrachtet muss der FCK trotzdem alles dafür tun, um aus dieser Liga rauszukommen.

... die Situation vor dem ersten Pflichtspiel: Ich freue mich auf die neue Saison. Es war eine kurze, intensive Vorbereitung für die Mannschaft. Es war aber auch für uns Verantwortliche eine intensive Zeit, weil wir erst relativ spät beginnen konnten, eine Mannschaft zusammenzustellen. Es ist uns in den letzten Monaten gelungen, die wirtschaftliche Situation für die nächsten Jahre so zu gestalten, dass wir die Möglichkeit haben, auch in der 3. Liga zu überleben. Wir haben mit unseren Investoren und Sponsoren die Verträge so gestaltet, dass wir notfalls Defizite auch über einen längeren Zeitraum ausgleichen könnten. Wir konnten unsere Leistungsträger halten und haben dazu gute Spieler verpflichtet, die zwar teilweise Ablösesummen gekostet haben, aber dafür auch langfristige Verträge unterschrieben haben.

... den kalkulierten Zuschauerschnitt und den Etat für die Saison 2019/20: Wir planen wie vor der letzten mit einem Schnitt von 16.500 Zuschauern bei den Heimspielen, also sehr konservativ (der tatsächlich erreichte Zuschauerschnitt lag 2018/19 bei 21.152; Anm. d. Red.). Den Lizenzspieleretat konnten wir auf rund 5,5 Millionen Euro erhöhen und liegen damit wieder auf Vorjahresniveau, nachdem wir in der DFB-Lizenzierung aufgrund der damals noch nicht hundertprozentig verifizierten Einnahmeströme zunächst noch eine niedrigere Summe angegeben hatten. Da aber bis zum 02. September noch die Möglichkeit von Zu- und Abgängen besteht, ist dieser Etat bis dahin noch dynamisch, er könnte sich auch noch leicht erhöhen. Der Gesamtumsatz wird erneut bei 15 Millionen Euro liegen.

... die vermeintlichen Aufstiegskandidaten in finanzieller Hinsicht: Ingolstadt und Uerdingen haben einen deutlich höheren Etat als der FCK, Halle und Braunschweig liegen wohl in ähnlicher Region wie wir.

... noch mögliche Aktivitäten auf dem Transfermarkt: Wenn wir müssten, könnten wir noch reagieren. Aber weitere Spieler hinzuholen möchten wir nur, wenn uns längerfristige Verletzungen treffen würden. Darauf haben wir uns auch mit dem Trainerteam verständigt. Wir haben Vertrauen in den Kader, die jungen Spieler drücken da rein. Es herrscht ein hoher Konkurrenzkampf.

... eventuelle Abgänge von Ersatzspielern: Özgür Özdemir ist mit einem ausländischen Verein in Verhandlungen und diese sind auch schon sehr weit fortgeschritten. Wir hoffen, dass wir das in den nächsten Tagen über die Bühne bekommen. Auch Hendrick Zuck haben wir seine Situation offen dargelegt, er will die Konkurrenzsituation annehmen und weiter beim FCK bleiben.

... die vereinsinternen Querelen zum Ende der letzten Saison: Ich glaube, da ist viel mehr draus gemacht worden, als es letztendlich war. Wir haben das abgearbeitet, was für uns wichtig war. Wir haben unter schwierigsten Bedingungen die Lizenz bekommen und die Wirtschaftlichkeit so hingestellt, dass wir in der Lage sind, Spieler zu halten und Spieler neu zu verpflichten. Wir sollen mit unserer Arbeit überzeugen und alles andere werden wir dann in den Gremien besprechen.

... seine persönliche Zukunft beim FCK: Vom FC Ingolstadt gab es ein Kontaktaufnahme, als ich hier auf der Lichtung stand und fast entlassen worden wäre. Das ist auch kein Geheimnis. Das ist im Fußball so. Ich habe einen Vertrag bis zum 31. Dezember, den werde ich auch erfüllen. Und ich mache das Ganze hier auch nicht, um dann nach eineinhalb Jahren wieder weg zu gehen. Aber ob mein Vertrag verlängert wird, das ist nicht meine alleinige Entscheidung. Ich kann nur morgens in Büro gehen und gute Arbeit abliefern. Alles andere entscheiden dann die Gremien des Vereins.

FCK-Trainer Sascha Hildmann über …

... den Verlauf der Saisonvorbereitung: Wir hatten eine sehr harte, aber intensive Vorbereitung mit einer wie ich finde guten Struktur. Wir hatten gute, aber auch schlechte Testspiele. Die gehören in der Vorbereitung aber dazu, um Erfahrungen zu sammeln und etwas zu ändern. Jetzt geht’s endlich los.

... den neuen FCK-Mannschaftskapitän: Christoph Hemlein wird die Mannschaft am Samstag auf den Platz führen. Er hat im Mannschaftsrat die meisten Stimmen bekommen und eine große Erfahrung. Ich glaube schon, dass das passt.

... die Neuzugänge: Die neuen Spieler sind sehr pflegeleicht und haben sich schnell in die Mannschaft zurecht gefunden. Wir hatten im Trainingslager super Bedingungen, da haben wir viel für das Teambuilding gemacht. Die Neuen haben das super angenommen und leben auch schon den FCK. Auch die jungen Spieler machen mir viel Freude. Sie nehmen das Tempo schon voll an. Ich finde diese Entwicklung überragend, damit kann man was aufbauen. Viele andere Vereine wären froh, sie könnten das.

... die kommenden Gegner in der 3. Liga: Sich auf eine Mannschaft als Aufstiegsfavorit festzulegen, ist schwer. Uerdingen, Magdeburg, Ingolstadt und Rostock wollen sicher ein Wörtchen mitreden. Wir selbst wollen aber auch ein Wörtchen mitreden. Persönlich freue ich mich tierisch auf die Spiele gegen Waldhof Mannheim, das ist klar.

... den künftigen Spielstil der Roten Teufel: Wir haben in der Vorbereitung unsere Stärken im Umschaltspiel gehabt. Wir haben im Zentrum viele Bälle geklaut und gute Torchancen gehabt. In der vergangenen Saison war unserer Analyse nach das Umkehrspiel nach hinten nicht so gut, das wollen wir zukünftig mit einer verbesserten Kompaktheit abstellen. Wir wollen mutig nach vorne spielen, aber auch mit einer gewissen Absicherung.

... das Auftaktspiel gegen Unterhaching: Die Zuschauer sollen neugierig sein auf die neue Saison und die neue Mannschaft. Versprechen kann ich, dass diese sehr motiviert ist und sehr engagiert sein wird und dann hoffentlich ein erfolgreiches Spiel liefern wird. Wir haben Unterhaching in ihren letzten zwei Testspielen gegen Dresden und Regensburg angeschaut. Das ist eine spielerisch gute Mannschaft, das haben sie in der Hinrunde der vergangenen Saison auch bewiesen. Sie haben jetzt eine Dreierkette eingeübt, ob sie das aber auch am Samstag umsetzen, weiß ich natürlich nicht.

... die für die Öffentlichkeit überraschende Sperre von Innenverteidiger Jo Matuwila: Dass die offizielle Rückmeldung vom DFB so spät kommt, war zwar ein bisschen kurios, aber wir haben mit der Sperre gerechnet und waren natürlich darauf vorbereitet. Wir haben als Ersatz zwei Kandidaten in der engeren Wahl: André Hainault und Jonas Scholz, wobei André in der Vorbereitung leider ein bisschen angeschlagen war, er hatte eine Verletzung am Hüftbeuger. Auch einen defensiven Mittelfeldspieler zurückzuziehen, also beispielsweise Carlo Sickinger oder Gino Fechner, ist eine Alternative.

... wie er und seine Mannschaft mit den Erwartungen im Umfeld umgehen: Der Druck ist immer da. Der Druck, den man sich selbst macht, ist aber am höchsten. Wir in der sportlichen Führung müssen versuchen, das so zu gestalten, dass das keine Überhand nimmt. Druck mindert Leistung, und wir wollen die maximale Leistung. Wir wissen natürlich, dass sich die Fans das wünschen (den Aufstieg; Anm. d. Red.), wir wünschen uns das am meisten. Man muss als Spieler mit Druck umgehen können, aber das darf kein Übermaß annehmen.

... wie die Schwäche bei Standardsituationen abgestellt werden soll: Ich glaube, wir haben mit Manfred Starke und Simon Skarlatidis Spieler geholt, die gute Standards treten können. Wir haben da schon die Schwächen erkannt und versucht uns zu verbessern. Wir brauchen aber auch Spieler, die die Standards dann verwerten. Ich denke, da sind wir auch auf dem richtigen Weg. Man wird das aber alles erst erkennen, wenn mal ein paar Spiele absolviert sind.

... mögliche "Unterschiedspieler" in der neuen FCK-Mannschaft: Das sollten im besten Fall natürlich alle sein. Das ist aber jetzt noch nicht endgültig zu beantworten. Unterschiedspieler können Janik Bachmann sein, der mal einen Kopfballtor macht oder Florian Pick, der mal mit einem Dribbling durchkommt. Ich hoffe, dass wir das so hinbekommen, dass jeder mal den Unterschied ausmachen kann.

... seinen oft glücklosen Stürmer Timmy Thiele: Bei ihm bin ich sehr optimistisch. Timmy ist stabiler und selbstbewusster geworden. Wenn er das so weiter fortführt, sind wir alle zufrieden.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Flo

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