Kurz-Vorbericht: FK Pirmasens - 1. FC Kaiserslautern

Pfalz-Derby auf der Husterhöhe

Pfalz-Derby auf der Husterhöhe


Derby-Time in der Westpfalz! Am Mittwochabend tritt der 1. FC Kaiserslautern im Verbandspokal beim FK Pirmasens an. Ein Duell mit viel Prestige und alter Tradition.

Zerstochene Autoreifen, fliegende Fäuste, deutlich spürbare Abneigung: In den 1950er und 1960er Jahren ging es regelmäßig hoch her im pfälzischen Lokalduell zwischen den Topklubs aus Kaiserslautern und Pirmasens. Einmal erhielt sogar FCK-Idol Fritz Walter als Zuschauer ein mehrwöchiges Stadionverbot - er soll in Rage wegen einer Niederlage gegen den FKP den Schiedsrichter beleidigt haben.

So heiß hergehen wird es am Mittwoch (19:30 Uhr) sicher nicht, wenn der 1. FC Kaiserslautern und der FK Pirmasens zum ersten Mal seit 1963 in einem Pflichtspiel aufeinander treffen. Und doch geht es um viel: Ums Prestige, ums Weiterkommen, vor allem aber um die sportliche Qualifikation für den DFB-Pokal in der kommenden Saison - hierfür ist bekanntlich der Sieg im Verbandspokal oder ein Platz unter den ersten Vier der 3. Liga erforderlich.

Rund um Pirmasens begeisterte das Derby schon im Vorfeld die Massen. Am ersten Tag des Vorverkaufs wurden 4.000 Karten abgesetzt, ein mit bis zu 10.000 Zuschauern prall gefüllter Sportpark Husterhöhe wird erwartet. Und auch sonst ist die Vorfreude auf das Gastspiel des großen FCK in der Schuhstadt zu spüren. Nach Drittligist FCK ist "Die Klub" als Regionalligist neben Wormatia Worms das klassenhöchste im Wettbewerb stehende Team.

Hier kommen die wichtigsten Vorab-Infos zum Derby im Verbandspokal:

Die Lage beim FCK

Michael Frontzeck will in Pirmasens im Gegensatz zum 7:0-Sieg in Idar-Oberstein keine großen personellen Experimente machen. Der FCK-Trainer plant zwar Änderungen in der Startelf, aber: "Es werden nur Spieler aus unserem Profikader zum Einsatz kommen. Wir bereiten uns vor wie auf ein Drittliga-Spiel. Wenn man auf die anderen Verbandspokal-Wettbewerbe schaut, dann sieht man, dass viele Drittligisten schon ausgeschieden sind und sollte gewarnt sein", zollte der Coach der anstehenden Aufgabe zwar Respekt, weiß aber auch: Seine Mannschaft ist erneut klarer Favorit.

Frontzeck kündigte bereits an, dass Lennart Grill im Tor stehen wird und Abwehrchef Kevin Kraus eine schöpferische Pause bekommt. Kraus wird vom nach Muskelfaserriss wiedergenesenen Lukas Gottwalt ersetzt. Ein weiterer Kandidat für eine Pause ist Janek Sternberg, der bisher alle Ligaspiele über die volle Distanz absolviert hat. Den zuletzt wenig eingesetzten Florian Dick und Mads Albaek winkt hingegen ein Platz in der Startelf.

Die erste Elf könnte also wie folgt aussehen: Grill - Dick, Hainault, Gottwalt, Schad - Zuck, Albaek, Fechner, Hemlein - Biada, Thiele (Huth)

Die Lage beim Gegner

Beim FK Pirmasens freut man sich, dass es endlich mal wieder in einem Pflichtspiel gegen den FCK geht. In der 4. Runde des Verbandspokals setzte sich "Die Klub" bei Landesligist Herxheim souverän mit 6:0 durch. In der Regionalliga Südwest liegen die "Feierabendfußballer" - alle Spieler studieren oder arbeiten noch nebenbei - derzeit auf dem 11. Tabellenplatz. Am vergangenen Freitag holte die Elf von Coach Peter Tretter beim 1:1 gegen Offenbach einen verdienten Punkt. Tretter schaute sich am Samstag den 2:0-Sieg der Lautrer gegen Uerdingen live vor Ort im Fritz-Walter-Stadion an. "Das ist Highlight-Spiel für uns. Das gönne ich meiner Mannschaft, weil sie in den letzten Jahren hervorragend gearbeitet hat. Wir wollen das auch ein Stück weit genießen", sagte er vor der Partie im heimischen Sportpark Husterhöhe.

Dort kann Tretter auch wieder auf Stürmer Dennis Krob bauen, der nach Verletzungspause in den Kader zurückkehrt. Krob, ein bekennender FCK-Fan, schoss die Pirmasenser in der vergangenen Saison unter anderem in der Aufstiegsrunde gegen Villingen zurück in die Regionalliga. Auch in der aktuellen Spielzeit traf er bereits drei Mal.

Fan-Infos und Sonstiges

Insgesamt sind für die Partie 8.500 Tickets verkauft, darunter das komplette Kontingent an Sitzplatzkarten. Die Gastgeber erwarten ein nahezu ausverkauftes Haus. In Kaiserslautern wurden rund 3.000 Karten für die offiziellen Gästebereiche auf der Hintertor- und der Haupttribüne abgesetzt. An der Tageskasse sind mit Stadionöffnung um 18:00 Uhr noch wenige Stehplatzkarten für den Gästeblock erhältlich. Da sich viele Lautrer Anhänger auch direkt in Pirmasens mit Tickets eingedeckt haben, ist wieder mit einem deutlichen "Heimspiel" für den FCK zu rechnen. Die Gastgeber weisen dabei auf die angekündigte Fantrennung im Heimbereich hin, welche sich besonders auf überdeutlich erkennbare FCK-Fans und auf Utensilien wie Schwenk- und Zaunfahnen beziehen soll. Parkplätze für Fans der Roten Teufel stehen direkt hinter dem Gästeblock (North Carolina Avenue 7, 66953 Pirmasens) in ausreichender Zahl zur Verfügung.

Das letzte Pflichtspiel zwischen beiden Mannschaften liegt bereits über 55 Jahre zurück. in der Saison 1962/63 gewann der FCK die Partie der Oberliga Südwest 5:2. Im Hinspiel des selben Spieljahres setzte sich hingegen der FKP mit 3:1 durch. Die U21 der Lautrer kreuzte in der Vergangenheit öfter die Klingen mit den Pirmasensern. Zuletzt im Aufstiegskampf der abgelaufenen Oberliga-Saison (0:2, 0:0).

Schiedsrichter des Spiels ist Nicolas Winter vom SV Hagenbach. Es wurde bislang keine Live-Übertragung der Partie angekündigt. Der "SWR" sendet in den Abendnachrichten aber eine kurze Zusammenfassung.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Flo

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