Spielbericht: VfR Aalen - 1. FC Kaiserslautern 1:2

Bum-Bum-Bunjaku!

Bum-Bum-Bunjaku!


Der 1. FC Kaiserslautern verdrängt den VfR Aalen von der Tabellenspitze und grüßt vorläufig vom Platz an der Sonne. Genial, oder? Es ist zwar erst der zweite Spieltag und zwei Stunden später hatte schon Energie Cottbus die Spitze erobert, aber als FCK-Fan freut man sich nach der letzten Saison auch über kleine Erfolgserlebnisse.

- Fanfotos: VfR Aalen - 1. FC Kaiserslautern 1:2
- Spielszenen: VfR Aalen - 1. FC Kaiserslautern 1:2

Knapp 3.000 Schlachtenbummler begleiteten die Roten Teufel ins beschauliche Aalen, wo 12.038 Zuschauer für eine ansprechende Kulisse sorgten. Wenn man den VfR nicht gerade mit Borussia Dortmund oder dem Hamburger SV vergleicht, sondern als das sieht, was er ist - nämlich ein durchschnittlicher Drittligist, der erstmals den Sprung nach oben geschafft hat - dann waren das fast volle Stadion und die etwa 200 Supporter auf der Hintertortribüne ungefähr das, was man erwarten konnte. Die zweite Liga hat den FCK wieder! Die Schwaben waren freundliche Gastgeber, trotz aller Versuche konnte das Aalener Fußballpublikum aber nicht gegen die stimmliche Übermacht aus der Pfalz ankommen. Die FCK-Fans tauchten die Gästetribüne hinter dem Tor in rot und weiß, hatten einiges an Schwenkfahnen mit dabei und sorgten phasenweise für gute Stimmung. Aufgrund des flachen, schwer zu koordinierenden Gästebereichs und wohl auch wegen des nervenzehrenden Spiels der Roten Teufel gab es allerdings auch einige Momente, in denen die Unterstützung des Teams fast alleine an den Ultras hängen blieb.

FCK-Trainer Franco Foda setzte auf dieselbe Startelf wie beim Auftaktremis gegen Union Berlin, lediglich der wieder genesene Jan Simunek bekam seinen Platz von Anthar Yahia zurück. Alleine durch diese Umstellung stand die Abwehr schon besser als vier Tage zuvor, dennoch war das Attribut „sattelfest“ auch im zweiten Saisonspiel noch in weiter Ferne - Florian Dick und Alexander Bugera hatten Probleme auf den Außen, die Foda schon nach 20 Minuten zu einer taktischen Umstellung zwangen.

Zu diesem Zeitpunkt stand es schon 1:0 für die Roten Teufel: Albert Bunjaku war am Strafraumeck gefoult worden - Gegenspieler Andreas Hofmann hatte wohl ein Textilvergehen am Schnürsenkel des FCK-Kapitäns gezeigt - trat selbst zum Elfmeter an und knallte das Leder mit rechts bombig unter die Latte (17.). Kurioser Strafstoß hier, kurioser Strafstoß da: Warum Jan Simunek kurz nach dem Führungstreffer mit der Hand zum Kopfball ging, weiß der Tscheche wohl selbst nicht. Martin Dausch war es egal, er verwandelte für die Gastgeber zum 1:1 (24.). Es sollte das einzige Mal bleiben, dass der fast dran gekommene Tobias Sippel an diesem Tag hinter sich greifen musste, der Dürkheimer hielt seinen Kollegen in der Folge den Auswärtssieg fest. Gesichert wurde dieser erste Dreier durch das neue Sturmduo des FCK, Mo Idrissou und Albert Bunjaku. Der Kameruner zeigte bei der besten Aktion des Spiels erneut sein bemerkenswertes, in der Pfalz so lange vermisstes Durchsetzungsvermögen, schickte den Schweizer auf die Reise und der Mann mit der Nummer 10 ließ sich nicht zwei Mal bitten - 2:1 für den FCK, Bunjaku diesmal mit links, Zaunsturm und Siegesfäuste im Gästeblock (44.)! Mit je einem Doppelpack kratzen die beiden Neuzugänge nun schon nach zwei Spielen an der Bestmarke des FCK-Sturms aus der vergangenen Saison.

Der Führungstreffer kurz vor der Pause war umso wichtiger, weil die Gastgeber gerade im Aufwind waren und selbst auf das zweite Tor drängten. Ein Klassenunterschied zwischen dem Aufsteiger und dem Absteiger war nicht zu erkennen, aber gerade zum Saisonbeginn zählen erstmal nur Siege, schön spielen kommt später. Und diesen Sieg schaukelte der FCK im zweiten Abschnitt über die Zeit, auch weil Aalens Robert Lechleiter die beiden besten Gelegenheiten knapp am Tor vorbei setzte.

Einen schönen Moment gab es dann noch nach dem Schlusspfiff, als die FCK-Fans dem mittlerweile in Aalen spielenden Cidimar zeigten, dass sie ihn nicht vergessen haben. Der Lautrer Aufstiegsheld von 2010 bedankte sich artig und alle waren irgendwie zufrieden.

Große Freude herrschte natürlich auch bei der der Siegesfeier der FCK-Anhänger mit ihrem Team, bei der die Spieler das Abklatschen am Zaun endlich mal wieder als strahlende Gewinner erleben durften. Bei dem einen oder anderen dürfte auch ein Schuss Erleichterung mit dabei gewesen sein, denn wer aufsteigen will braucht Siege. Ein Fehlstart wurde vermieden, der „Betze“ ist vor dem zweiten Heimspiel oben mit dabei, die Mission Wiederaufstieg ist angelaufen und das Limit scheint noch nichtmal erreicht. Passt!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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