Neues vom Betzenberg

Pfiffe gegen Glatzel: Meier nimmt es gelassen

Pfiffe gegen Glatzel: Meier nimmt es gelassen


Zum zweiten Mal in Folge war im Fritz-Walter-Stadion hörbarer Unmut bei der Einwechslung von Robert Glatzel zu vernehmen. Was sagt eigentlich FCK-Trainer Norbert Meier dazu?

Es war zwar kein gellendes Pfeifkonzert, aber doch deutlich hörbare Pfiffe aus der Westkurve, als Robert Glatzel in der 74. Minute eingewechselt wurde. Seit seiner Unterschrift beim Zweitliga-Rivalen 1. FC Heidenheim ist der U23-Torjäger bei Teilen des FCK-Anhangs in Ungnade gefallen. Andere Fans verteidigen den mit vier Treffern erfolgreichsten Torschützen der Rückrunde.

Norbert Meier hat vergleichbare Situationen in seinen 37 Bundesliga-Jahren schon zigmal erlebt. Der Trainer des 1. FC Kaiserslautern wollte sich im Journalistenkreis nach dem 2:0-Heimsieg gegen die SpVgg Fürth auf keine Seite schlagen: "Ich bin nicht derjenige, der das Verhalten der Fans zu kritisieren hat. Wir haben freie Arbeitsplatzwahl, der Vertrag von Robert ist ausgelaufen, deshalb bin ich ihm nicht böse. Aber auch die Fans haben ein gutes Gespür. Für den Jungen gehört sowas auch zu seiner persönlichen Entwicklung."

Meier: "Wenn er ein Tor schießt, werden die Fans ihn wieder lieben"

Seit Glatzel seinen Wechsel forcierte, hat er kein Tor mehr geschossen und seinen gerade erst eroberten Stammplatz verloren. Im direkten Duell gegen Heidenheim sowie danach in Bielefeld ließ der 23-jährige große Chancen ungenutzt, zeigte aber ebenso wie in den nach der Wechsel-Bekanntgabe folgenden Spielen gegen Braunschweig, Bochum und Fürth ordentlichen Einsatzwillen – trotz der vielen Ablenkungen außerhalb des Spielfelds. Zuvor hatte Glatzel in fünf Rückrundenspielen vier Tore erzielt und in mehreren Interviews die Hoffnungen der Fans geschürt, etwa nach seinem ersten Treffer gegen Würzburg: "Seit ich hier hingekommen bin, habe ich davon geträumt, vor der Westkurve ein Tor zu schießen."

Trainer Meier sieht die Situation betont pragmatisch: "Spätestens wenn er ein Tor schießt, werden die Fans ihn auch wieder lieben. Er sollte dann nur nicht das Wappen küssen." Die Fans und der Stürmer hatten sich zu diesem Zeitpunkt schon fast wieder vertragen: Nach dem Heimsieg feierte die gesamte Mannschaft inklusive Glatzel vorne am Westkurven-Zaun gemeinsam mit den Fans, weitere Unmutsbekundungen gab es nicht.

Robert Glatzel im FCK-Heimspiel gegen Fürth

Quelle: Der Betze brennt

Kommentare 20 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken