Neues vom Betzenberg

Pyrotechnik: "Und so sieht die Hölle aus..."

Pyrotechnik - Kein anderes Thema spaltete die Fanlager in den letzten Jahren mehr. In diesem Bericht der „Fußball pur, statt Eventkultur“ Sparte möchten wir aufzeigen, warum Pyrotechnik trotz Medienschelte und hysterischen Berichten einfach dazu gehört.

Die Ultras zünden Pyro doch nur um im Mittelpunkt zu stehen

Eben nicht! Pyro gehört für uns einfach zum Fußball wie die Fahne und der Schal. Es ist ein optisches Stilmittel, bzw. europaweit gesehen wahrscheinlich das Stilmittel überhaupt. Jeder ist begeistert, wenn in anderen Ländern ganze Kurven in rot erleuchten, bei uns findet man es aber scheiße! Komischerweise aber auch nur beim Fußball, denn auch in anderen Sportarten wie Skispringen interessieren die Fackeln wenig. Irgendwie eines dieser unerklärlichen deutschen Phänomene.

In anderen Ländern ist Pyrotechnik zwar auch verboten, aber die Sicherheitsorgane tolerieren es oft und da daraus dann auch keine Randaleberichte getippt werden können, gibt es während die Kurve brennt sogar Applaus von den anderen Tribünen, oder man streckt gar selbst ein Bengalo gen Himmel. Man spricht vom vielzitierten „südländischen Flair“, aber bei uns zünden Pyro anscheinend nur Chaoten die den Sport kaputt machen. Nein, für uns sind es Leute die der Sport begeistert, die mit einer Fackel ihre Begeisterung ausdrücken, die die ganze Woche auf das nächste Spiel hinfiebern und für die der Moment, in dem die Mannschaften den Rasen betreten kein Einlaufen zur großen Show, sondern eben ein sehr emotionaler Moment, darstellt. Mit Bengalos zeigt man, dass man heiß auf das Spiel ist, dass man brennt und wenn man Aussagen diverser Spieler hört gibt es ihnen auch nochmal einen Kick. Nicht umsonst fand man schon Fotos der aktuellen Pyroshows auf Facebook Seiten diverser Kicker oder Bekennungsvideos von Spielern zur Pyrokampagne – natürlich trotz dessen, dass man so etwas aufgrund von Auflagen der Vereine nicht mehr öffentlich sagen darf ohne damit zu rechnen einen auf den Deckel zu bekommen.

Auch wird nach der Kampagne „Emotionen respektieren – Pyrotechnik legalisieren“ oft darauf hingewiesen, dass Pyro eine Trotzreaktion auf die abgebrochenen Gespräche ist und es doch jetzt langsam gut damit sei deswegen weiter zu zünden. Aber es wird doch nicht deswegen gezündet, Pyrotechnik ist für uns ein Teil der Fankultur, etwas, was schon in unseren Kindheitstagen für strahlende Augen sorgte, etwas was Emotionen auslöst und die Dezibel Zahlen auch heute noch hochschraubt. Schaut euch an, wie viele Handys in die Luft gehen, wenn die bengalischen Lichter den Block erhellen, schaut euch Videos an und reflektiert die Stimmung von der erzählt wird (Angstzustände) mit dem was wirklich im Block passiert. Pyro gehört für uns zum Ausleben unserer Emotionen im Stadion einfach dazu. Genau wie das Schreien, Pöbeln, Singen, die Bratwurst, Schwenkfahne und das Stadionbier!

Der Betzenberg, einst für Bengalos bekannt

Kaiserslautern war schon immer als Pyrohochburg bekannt und wurde auch durch das „Höllenfeuer“ zur „Hölle der Liga“. „Wir waren die ersten in Deutschland, die Bengalos zündeten. Da sind wir auch sehr stolz drauf“, berichtete Harry aus Block 5.3 im Interview unserer dritten Ausgabe des Paranoid.

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Quelle und kompletter Text: Pfalz Inferno

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