Neues vom Betzenberg

Roßkopf: „Es wurden Äpfel mit Birnen verglichen“

Der 1. FC Kaiserslautern spielt am 5. Juli in Lustenau ein Testspiel gegen Red Bull Salzburg. Faszination Fankurve sprach mit Stefan Roßkopf, dem Pressesprecher des 1. FC Kaiserslautern, über das Testspiel. Viele FCK-Fans forderten den Verein auf das Testspiel abzusagen.

Faszination Fankurve: Zahlreiche FCK-Fans haben den 1. FC Kaiserslautern in den vergangenen Tagen aufgefordert das Testspiel gegen Red Bull Salzburg abzusagen und damit dem Beispiel des VfB Stuttgart zu folgen, die kürzlich ein Testspiel gegen RB Leipzig absagten. Du hast auf diese Aufforderungen mit einem privaten Tweet bei Twitter geantwortet. Stimmen die Informationen aus dem Tweet?
Stefan Roßkopf: Der Tweet war privater Natur und das Medium war Twitter. Dementsprechend provokant war der Tweet. Der 1. FC Kaiserslautern wurde aufgefordert dem Beispiel VfB Stuttgart zu folgen. Mit meinem Tweet wollte ich die Leute darauf aufmerksam machen, dass man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen kann. Fans suchen sich bei anderen Vereinen gerne die Sachen raus, die ihnen gefallen, übersehen aber auch gerne die Dinge, die ihnen dort nicht gefallen würden. Ich persönlich mag dieses „nehmt Euch doch ein Beispiel an…“-Argument gar nicht. Man muss jeden Verein individuell betrachten. Das habe ich sicherlich etwas provokant in den Raum gestellt. Zudem unterscheiden sich die Situationen der beiden Vereine auch im Hinblick auf das betreffende Testspiel.

Faszination Fankurve: Worin unterscheiden sich die Situationen in Stuttgart und Kaiserslautern?
Roßkopf: Ohne die Situation in Stuttgart zu kennen ist unsere Situation folgende: Der 1. FC Kaiserslautern wurde zum 100. Vereinsjubiläum von Austria Lustenau eingeladen. Diese Einladung haben wir angenommen, bevor 1860 München und eben Red Bull Salzburg zugesagt haben. Für die Planung des Turniers war der Ausrichter zuständig. Dementsprechend hat der 1. FC Kaiserslautern auch nur mit Austria Lustenau einen Vertrag abgeschlossen. Austria Lustenau zahlt die Antrittsgage. Wir erhalten keinen einzigen Cent von Red Bull. Somit können wir Red Bull auch nicht absagen, da wir keinen Vertrag mit Red Bull haben.

Faszination Fankurve: Wie empfindest du die Diskussion rund um das Testspiel gegen Red Bull Salzburg?
Roßkopf: Wie gesagt, es wurden Äpfel mit Birnen verglichen. Der FCK ist ein Verein, dem die Interessen seiner Fans am Herzen liegen. Der Stadionname ist an keinen Sponsor verkauft, vor der Kurve gibt es zahlreiche Plätze für Zaunfahnen. Auch wenn das aus Fansicht selbstverständlich ist, so sollte man diese Dinge auch nicht vergessen, wenn es dann mal zu Problemen zwischen Fans und Verein kommt. Kritik wird bei uns gerne angenommen, allerdings kommt diese heute oftmals als reflexartiger Rundumschlag gegen alles und jeden. Das bringt keinen weiter. Man wird sich auch diesbezüglich mit den Fans zusammensetzen und darüber sprechen und gemeinsam Lösungen finden. Der FCK wird diesen Sommer übrigens zwei Trainingslager absolvieren. Beide werden in der Pfalz stattfinden, damit zahlreiche Fans das Team beobachten können. Bei Trainingslagern im benachbarten Ausland erhalten Vereine häufig hohe Summen. Wir finanzieren die Trainingslager in der Pfalz auch durch das Turnier in Lustenau.

Ergänzung von „Der Betze brennt:“
Zu diesem Interview haben wir FCK-Pressesprecher Stefan Roßkopf ein paar ergänzende Fragen gestellt. Die Antworten sind in unserem Diskussionsforum abgedruckt: Zum Forum.

Quelle: Stadionwelt

Weitere Links zum Thema:

- Petition der Kaiserslautern-Fans: Testspiel absagen! (Change.org)

- FCK-Fans mit Petition gegen Red Bull Testspiel (Stadionwelt, 06.06.2014)
- FCK sagt Test gegen Red Bull nicht ab (Stadionwelt, 12.06.2014)

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