Neues vom Betzenberg

Maßnahmenkatalog nach Vorfällen gegen Dresden

Im Anschluss an die Zweitligapartie des FCK gegen die SG Dynamo Dresden kam es zu schwerwiegenden Vorkommnissen und gewalttätigen Übergriffen einiger Dresdner Anhänger auf Park & Ride-Busse, friedliche Fußballfans sowie Polizei und Ordnungskräfte. Im Nachgang verabredeten alle direkt und indirekt beteiligten Vereine, Gruppen und Organisationen einen runden Tisch, um gemeinsam das Geschehen aufzuarbeiten, zu analysieren und weitergehende Maßnahmen einzuleiten.

Am Donnerstag, 21. Februar 2013, fanden sich auf Initiative der Stadtwerke Kaiserslautern sowohl Vertreter des 1. FC Kaiserslautern, der Stadtverwaltung Kaiserslautern, der Polizeidirektion Kaiserslautern als auch der Fachsparte Busverkehr der Stadtwerke Kaiserslautern zu einem runden Tisch zusammen, um die Geschehnisse im Nachgang des Heimspiels gegen Dynamo Dresden aufzuarbeiten und über präventive Maßnahmen zu beraten.

In sehr konstruktiver und verständnisvoller Atmosphäre waren von den Kaiserslauterer Stadtwerken die Vertreter Roland Warner, Rüdiger Steidel und Boris Flesch zugegen. Die Stadt Kaiserslautern entsandte Jürgen Dressing und das Polizeipräsidium Westpfalz war mit Franz-Josef Brandt, Christoph Maurer und Thomas Kossurok vertreten. Vom FCK waren Stefan Kuntz, Marco Stenger, Andreas Kafitz und Christoph Schneller vor Ort.

Im Rahmen des Treffens wurden gemeinsame Ziele für mehr Sicherheit der Fans, Fahrgäste der Park&Ride-Busse, deren Busfahrer, aber auch der Polizei abgestimmt und folgende Maßnahmen vereinbart:

1. Videoüberwachung
Die im Zuge der Weltmeisterschaft 2006 in der Kantstraße installierten Kameras, die der Verkehrslenkung und –leitung dienten, wurden vor einigen Jahren abgebaut. Sie sollen kurzfristig wieder installiert werden. Ziel ist es hier, die bei Fußballspielen eingerichtete gemeinsame Verkehrsleitstelle schneller in die Lage zu versetzen, auf Störungen jeglicher Art zeitnah zu reagieren. Die unterschiedlichen Verkehrsströme (Fußgänger und P&R) sollen insbesondere nach Spielende besser koordiniert und beschleunigt werden können.

2. Polizeiliche Präsenz in der Kantstraße
In der Kantstraße wird zukünftig die Polizeipräsenz erhöht. Hierdurch soll einerseits die Sicherheit in diesem Bereich erhöht werden, andererseits dient diese Maßnahme der Trennung der Verkehrsströme. Zudem können Kommunikationswege verkürzt werden und die ggfs. erforderliche Intervention im Bedarfsfalle zeitnah sichergestellt werden.

3. Örtlicher Ausschuss Sport und Sicherheit
Der bestehende Ausschuss "Sport und Sicherheit (ÖASS)", der im Kontext des Nationalen Konzeptes Sport und Sicherheit steht, wird in seiner Zusammensetzung und Struktur optimiert. In diesem Ausschuss sind alle Organisationen vertreten, die im Zusammenhang mit Fußballspielen des 1. FC Kaiserslautern eine Zuständigkeit haben. Dieses Gremium wird prüfen, ob für den P&R-Verkehr bei Risikospielen oder in Folge unvorhersehbarer Störungen Routenalternativen möglich sind.

4. Spielansetzungen
Künftig erfolgt bei der Ansetzung von Risikospielen eine noch engere Abstimmung zwischen Verein und Polizei, damit nachhaltig darauf eingewirkt werden kann, diese zukünftig nicht mehr zu unter Sicherheitsaspekten ungünstigen Zeiten, wie etwa bei Dunkelheit, anzuberaumen.

Alle Beteiligten versicherten den Betroffenen ihren Beistand und machten deutlich, dass die Vorkommnisse auf das Schärfste zu verurteilen sind. Der 1. FC Kaiserslautern setzt sich derzeit nach Abstimmung mit dem Polizeipräsidium Westpfalz und den Stadtwerken Kaiserslautern mit den Verletzten Fans und Busfahrern in Verbindung. Auch wurde von allen Beteiligten das mutige und beherzte Eingreifen der Busfahrer und Begleiter der betroffenen Park & Ride-Busse ausdrücklich gelobt, die durch ihr Verhalten schlimmeres verhindert haben.

Der FCK-Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz zum runden Tisch und den Gesprächen: „Wir sind uns alle einig, dass derartig kriminelles Verhalten nirgendwo in unserer Gesellschaft einen Platz haben sollte. Unser Mitgefühl gilt den Betroffenen und Verletzten, denen ich im Namen aller Beteiligten eine schnelle und vollständige Genesung wünsche. Uns allen ist daran gelegen, derartige Vorfälle für die Zukunft möglichst auszuschließen und wir sind sicher, dass die im ersten Schritt verabschiedeten Maßnahmen ein erster Schritt sind. Es ist uns ungemein wichtig, dass hier alle an einem Strang ziehen und wir deutlich machen, dass wir ein gemeinsames Ziel haben."

Der Präsident des Polizeipräsidiums Westpfalz Wolfgang Erfurt zu den Folgerungen: "Einen solchen Ausbruch von blinder Zerstörungswut und Gewalt vor allem gegenüber friedlichen Fußballfans haben wir selbst als Polizei hier so noch nicht erlebt. Dies gilt es intensiv nachzubereiten, um künftige Einsätze noch besser bewältigen, vor allem aber die friedlichen Fans noch besser schützen zu können. Das geht aber nur gemeinsam. Deshalb danken wir den Stadtwerken Kaiserslautern für ihre Initiative zu einem runden Tisch, danken allen anderen Beteiligten für ihre konstruktive Mitwirkung. Bereits die ersten vereinbarten Maßnahmen lassen erkennen, dass es nur mit einem abgestimmten Vorgehen gelingen kann, solche Ereignisse wie gegen Dresden zukünftig möglichst zu verhindern."

Quelle: fck.de

Weitere Links zum Thema:

- FCK will erneuter Fan-Randale vorbeugen (SWR, vom 15.02.2013)
- Runder Tisch mit Stadtwerken, Polizei und FCK (Rheinpfalz, vom 13.02.2013)
- Stadtwerke fordern Konsequenzen (Rheinpfalz, vom 11.02.2013)
- Dresdner Hooligans randalieren in Kaiserslautern (Spiegel Online, vom 09.02.2013)

Kommentare 11 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken