Neues vom Betzenberg

Toppmöller über Frosch: „Er hing über der Bande“

Saison 1974/75: In Kaiserslautern hat sich eine Spaßtruppe gebildet. Klaus Toppmöller muss noch heute grinsen, wenn er an eine Wette mit Oberwitzbold Walter Frosch denkt. Zu Froschis Geburtstag erinnern wir uns mit.

Es war die gute alte Zeit, von der heute alle reden. In den siebziger Jahren konnten wir Fußballprofis noch ein Leben führen, das von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet blieb. Reporter reisten erst am Spieltag an, unsere Trainingseinheiten verfolgte nur eine Handvoll Rentner, die typischen Kiebitze, wie es sie in jeder Bundesliga-Stadt gab. Und Kaiserslautern war sogar noch idyllischer als die größeren Vereine.

Bei uns war eigentlich nur was los, wenn wir gegen den FC Bayern München spielten. Ansonsten hatten wir Freiheiten, die heute undenkbar sind – und Spaß! Unsere Mannschaft bestand praktisch nur aus Pfälzern und Leuten aus den Nachbarregionen. Hannes Riedl kam aus Pirmasens, Seppl Pirrung aus Münchweiler in der Südwestpfalz, ich war von der Mosel und Walter Frosch aus Ludwigshafen. Dazu kam noch die Schwedenfraktion mit Roland Sandberg und Ronny Hellström, später dann noch Benny Wendt. Unheimlich feine Kerle, von Natur aus eher zurückhaltender als der Rest, aber wenn man sie von der Leine ließ, gaben sie auch richtig Gas. Was haben wir tolle Storys erlebt damals beim FCK!

Die absolute Krönung aber war mein Kumpel Walter Frosch. Ein sehr guter Spieler, der es auch abseits des Platzes verstand, ordentlich zu glänzen. Schon damals rauchte und trank er, bis sich die Balken bogen. Unser Trainer Erich Ribbeck schlug deswegen immer die Hände über dem Kopf zusammen: „Der Frosch versaut mir die jungen Spieler!“ Vor allem Werner Melzer und ich zogen natürlich gerne mal mit „Froschi“ um die Häuser. Einmal saßen wir abends in der Kneipe, als ein Typ, der ungefähr einen Meter größer und drei Meter breiter war als er, ein schlechtes Wort über den FCK fallenließ. Da ging Walter ohne Umschweife zu ihm und sagte: „Noch ein Wort, und ich hau dir auf die Fresse!“ Und das hat er dann wirklich gemacht. Am nächsten Tag tauchte er völlig ramponiert beim Training auf: Ein Zahn fehlte, die Augen waren dick geschwollen.

(...)

Quelle und kompletter Text: 11 Freunde

Kommentare 11 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken