Neues vom Betzenberg

SWR: Kontroverse Diskussion zur möglichen Ausgliederung

In der SWR-Sendung "Reiss und Leute" war am Abend die mögliche Ausgliederung beim 1. FC Kaiserslautern das Thema. In der halbstündigen Sendung entwickelte sich eine kontroverse Diskussion, an deren Ende sogar der als hervorragender Rhetoriker bekannte FCK-Vorstandsvorsitzende René C. Jäggi etwas ins Wanken geriet. Die Vereinsmitglieder Andree Wagner (Fanclub "Lauter Jungs Zweibrücken"), Johannes Stender (Fanclub "FCK-Fans gegen Rassismus") und Eric Stumm (Fanclub "Roteteufel") brachten ihre Sorgen im Zusammenhang mit einer Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung vor. Auf Seiten der Befürworter kamen neben dem Jäggi noch der Finanzexperte Ingo Süßmilch (WGZ-Bank, unter anderem Berater von Borussia Dortmund beim Börsengang) und Werner Kaul (Fanclub "FCK-Freunde Waldböckelheim") zu Wort.

Das Hauptargument für eine Ausgliederung ist - wie bereits bekannt - das geringe Eigenkapital des 1. FC Kaiserslautern in Höhe von 500.000 Euro. Man müsse mit der Zeit gehen, ansonsten könnte der FCK irgendwann zur Bedeutungslosigkeit verkommen. Zudem habe bereits die Hälfte der Liga diesen Weg beschritten, es sei also keine innovative Idee, so Jäggi. Als Gegenbeispiel nannte "Weiß der Teufel"-Macher Stender den Hamburger SV, wo die Vereinsmitglieder die Ausgliederung ablehnten.

Die große Sorge der Ausgliederungsgegner ist der Verkauf der Vereinsseele und die Gefahr der Einmischung eines Kapitalgebers, wie sie derzeit beispielsweise bei Borussia Dortmund geschieht. "Ich halte die Ausgliederung für einen gefährlichen Schritt und habe Angst davor, dass der FCK wie ein Lemming über die Klippe AG stürzt", so der Koblenzer Stumm. Niemand habe bisher eine Antwort gebracht was passiere, wenn das Geld aus der Ausgliederung verbraucht ist.

Jäggi zeigte Verständnis für diese Sorgen: "Jedes Mitglied muss Angst haben. Es ist Ungewissheit, es hängt von Personen und Strukturen ab. Es ist mit Risiken verbunden, siehe Dortmund. Aber ich frage mich nicht, was in fünf Jahren passiert, sondern was passiert, wenn die 500.000 Euro weg sind?" Diese Summe war das Hauptargument Jäggis. Auf interessante Fragen der Vereinsmitglieder Wagner und Stumm bezüglich der Bilanz und der im Aktienrecht verankerten Sperrminorität ging der Schweizer mangels Sendezeit hingegen leider nicht näher ein. Auch auf Fragen bezüglich der genauen Folgen der Ausgliederung, den möglicherweise sinkenden Einfluss der Vereinsmitglieder und mögliche Kapitalgeber wollte Jäggi nicht antworten: "Erst möchte ich die Grundlage schaffen, dass solche Strukturen geschaffen werden. Alles andere steht jetzt garnicht zur Diskussion. Ich bin Geschäftsmann, nach meinem Dafürhalten geht es nicht ohne eine Ausgliederung."

Fazit der Sendung: Nur wenig Neues, die Ausgliederung ist ein Thema, über das sich trefflich streiten lässt. Man darf auf weitere Diskussionen bei der Mitgliederversammlung am kommenden Donnerstag (19:00 Uhr, Fritz-Walter-Stadion) gespannt sein.

Quelle: Der Betze brennt

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