Neues vom Betzenberg

Stadionausbau kostet immer mehr - WM-Standort gefährdet?

In der SWR-Sendung "Ländersache", die sich mit der Politik in Rheinland-Pfalz beschäftigt, war am Abend das Fritz-Walter-Stadion eines der Themen. Unter dem Titel "Ärger am Betze - Millionengrab Stadionausbau" wurde über Probleme beim Ausbau zur WM 2006 berichtet, für den anstatt der ursprünglich geplanten 48 Millionen mittlerweile bereits über 70 Millionen Euro veranschlagt werden. Im SWR wurde sogar von "bis zu 30 Millionen Mehrkosten" gesprochen, was unter anderem auf den gestiegenen Stahlpreis, die FIFA-Vorgabe nach mehr VIP-Plätzen, die unklaren Kosten zur Anhebung des Südtribünen-Daches und statische Hindernisse zurückzuführen sei. So soll der Betzenberg-Steinbruch bröckeln, was noch zu enormen Problemen beim Ausbau der Westkurve führen könne. Ohnehin sei der permanente Streit um Umplanungen ein Grund für die dauernden Verzögerungen und Unstimmigkeiten bei den Bauarbeiten.

Folge: Die Stadt Kaiserslautern will das Gelände rund um das Fritz-Walter-Stadion verkaufen - die Pläne zum Verkauf des Stadions selbst scheinen vorerst gescheitert - und die weiteren Ausbaupläne abspecken. Dennoch sind sowohl der FCK-Vorstandsvorsitzende René C. Jäggi als auch Oberbürgermeister Bernhard Deubig sicher, dass das Stadion rechtzeitig zur Weltmeisterschaft fertig wird und der WM-Standort Kaiserslautern nicht gefährdet ist. Es sei zwar eine "Mammutaufgabe, angesichts der wenigen verbleibenden Zeit" (Jäggi), aber trotz des immer geringer werdenden Spielraums sei noch "alles im Plan" (Deubig). Ohne Nacht- und Wochenendschichten wird die Zeit bis zur Weltmeisterschaft allerdings nicht mehr reichen. Lediglich die "Klage einer der Baufirmen gegen die Ausschreibung" könnte den WM-Standort gefährden, diese Gefahr konnten weder Jäggi noch Deubig hundertprozentig ausschließen.

Besonders pikant ist die Tatsache, dass die ehemalige Vereinsführung um Jürgen Friedrich dem Land im Rahmen der WM-Bewerbung zugesichert hatte, dass der FCK alle Mehrkosten selbst trägt. Während damals noch fast alle Fans über den WM-Zuschlag jubelten wäre dies heute der sichere Ruin für den Traditionsverein gewesen. "Damit hätte der Verein absolut seine Grenzen überschritten", so Jäggi. Nach dem Verkauf des Stadions muss nun die Stadiongesellschaft die Mehrkosten tragen.

Quelle: Der Betze brennt

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