Neues vom Betzenberg

Lukullus im Stadionturm - FCK erschließt neue Finanzquellen

Baustelle Fritz-Walter-Stadion: Der Glasturm zwischen West- und Nordtribüne, seit der WM verwaist, wird für knapp 100.000 Euro zum Logenturm ausgebaut. Auf zwei Ebenen mit jeweils 100 Plätzen werden zwei Exklusiv-Logen geschaffen, der 1. FC Kaiserslautern kalkuliert in dieser Saison mit einem Ertrag von 400.000 Euro, sagte Vorstandsmitglied Arndt Jaworski.

Eingeweiht werden soll der Turm beim Zweitliga-Start des FCK am Montag, 13. August (20.15 Uhr), gegen Borussia Mönchengladbach.

Die Investition dient der Erlös-Maximierung, sie ist ein Schritt auf dem Weg, dem Verein neue Einnahmequellen zu erschließen, betont Jaworski. Das Projekt „Club Lounge 100" bietet unter dem Leitmotiv „Das höchste der Gefühle" besondere ViP-Plätze mit Blick auf die Fan-Kurve an: Zwei Stunden vor Spielbeginn beginnt Sternekoch Martin Scharff von der Wartenberger Mühle sein Gala-Menü aufzutischen, erstklassige Kost vor dem Zweitliga-Vergnügen. Zum ViP-Paket gehört eine Saison-Dauerkarte auf der unmittelbar angrenzenden Nordtribüne. Angeboten werden die 100 Plätze im Glasturm für jeweils 3800 Euro. 50 Plätze wurden bereits verkauft, 11.000 potentielle Kunden angeschrieben. Auf der zweiten Ebene werden 100 Plätze zum Tagespreis von jeweils 225 Euro speziell an Unternehmen offeriert. 30 sind für die Saison-Ouvertüre bereits abgesetzt, informierte Arndt Jaworski.

„Das ist ein kleiner Schritt, den FCK attraktiv zu machen, zeitgemäß aufzutreten und unsere Ressourcen zu nutzen", betont der Marketingexperte. „Man kann die beiden Türme leer stehen lassen oder versuchen, sie mit Leben zu erfüllen. Wenn man nichts tut, sind sie in fünf Jahren abrissreif", argumentiert er. Der zweite Turm zwischen Nord- und Osttribüne wird möglicherweise 2008 Thema. Das Problem: Dort müssten aber rund 1,5 Millionen Euro investiert werden.

„Wir müssen die Rahmenbedingungen annehmen und sie verbessern", will Jaworski nicht ständig die Finanzlage des Vereins beweint wissen. So werde sich der FCK mit einem bereinigten Fan-Artikel-Sortiment präsentieren und in absehbarer Zeit auch die Modernisierung des Fan-Shops angehen. „Marketing und Sport bleiben die beiden bestimmenden Faktoren. Wir sollten nicht nur in den Sportbereich, sondern auch in den Strukturbereich investieren", rät Jaworski.

Thema bleibe auch der Stadionname. Der große Name Fritz Walters stehe für Gefühl, Seriosität, Treue und Zuverlässigkeit. Die Satzung mache den Stadionnamen wohl zum Tabuthema. Vorstellbar aber sei, den Namen des Ehrenspielführers mit dem eines seriösen Partner zu ergänzen. „Ich denke schon, dass unsere Mitglieder dem zustimmen würden, wenn der Investor passt und der Erlös stimmt."

„Ein Verein wie der FCK gehört nicht in die Zweite Liga, er muss wieder in die Bundesliga anstreben", betont Jaworski. Noch wichtiger aber sei, dass bei den Heimspielen auf dem Betzenberg wieder eine Ware angeboten werde, „die nach Fußball aussieht" und die Fans begeistert.

Quelle: Rheinpfalz

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