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FCK-Debütant Krahl:

FCK-Debütant Krahl: "Da hat man einfach Lust auf mehr"

Foto: Imago Images

Sein Talent ist groß, doch die Konkurrenz auf seiner Position ebenso. Gegen Nürnberg feierte Julian Krahl sein Debüt im Tor des 1. FC Kaiserslautern. Wir haben den 23-jährigen Torwart "uff e Wort" getroffen und ihn nach seiner persönlichen Situation befragt.

Es war eine besondere Art und Weise, ein Debüt zu erleben. Erst vier Minuten waren gespielt, da musste Julian Krahl schon hinter sich greifen. Und es sollte an diesem Tag nicht bei dem einen Mal bleiben. Schuld hatte der gebürtige Niederlausitzer an keinem der Gegentreffer. Und auch das Spiel hatte mit dem späten 3:3 ein Happy End. "Definitiv steht an erster Stelle immer, dass du zu Null spielen möchtest. Dementsprechend schauen wir uns das mit dem Torwarttrainer nochmal genau an, mit der Mannschaft natürlich auch, denn Gegentore entstehen durch Fehler, die du machst. Es gilt für uns, offensiv weiter so zu arbeiten, drei Tore sind denke ich eine ganz gute Ausbeute. Im gleichen Sinne müssen wir aber defensiv wieder stabil werden, um wieder einmal zu Null zu spielen", erzählt der Schlussmann am Tag nach der Partie in Nürnberg. Krahl ist keiner, der Konfrontation oder Streit sucht. Doch an den Platz im Tor könnte er sich natürlich gewöhnen, gerade mit seinen noch jungen 23 Jahren. "Selbstverständlich ist Spielpraxis sehr wichtig für mich", sagte der Keeper am Sonntag direkt nach dem Spiel zu den wartenden Journalisten auf die Frage nach seiner Zukunft. In welcher Form er Spielzeit bei den Roten Teufeln bekommen wird, ist in Anbetracht der starken Konkurrenz von Luthe und Spahic ungewiss. Doch Streit verursacht das nicht, wie im DBB-Kurzinterview klar wird.

Drei Fragen und drei Antworten mit Julian Krahl:

Der Betze brennt: Julian Krahl, herzlichen Glückwunsch zu Deinem Zweitliga-Debüt und Deiner Premiere im FCK-Tor. Wie würdest Du Dein erstes Spiel für Lautern beschreiben und warst Du durch die kurzfristige Nominierung sehr nervös?

Julian Krahl (23): Es war ein Debüt mit Höhen und Tiefen über 90 Minuten gesehen. Natürlich machst Du Dir vor dem Spiel Gedanken, aber sobald wir beim Warm up waren, war ich mit den Gedanken bei der Sache, die ich tagtäglich trainiere und immer mache. Klar, dann bekommst du direkt das erste Gegentor, aber davon habe ich mich nicht beeindrucken lassen und weiter mein Ding gemacht. Am Ende ist es natürlich cool, dass wir noch einen Punkt geholt haben, damit hat das Ganze noch einen positiven Touch. Insgesamt war es eine super Erfahrung, das erste Spiel für den FCK machen zu dürfen. Es war ja auch mein erstes Spiel vor so vielen Zuschauern, das gab es in der 3. Liga für mich nicht. Das ist unbeschreiblich. Die 90 Minuten waren ein einziges Highlight für mich. Danach hat man einfach Lust auf mehr.

Der Betze brennt: Dein Debüt hat sich ergeben, da sich Stammkeeper Andreas Luthe und sein Vertreter Avdo Spahic beide kurzfristig verletzt haben. Was auffällt: Obwohl Andreas Luthe die unangefochtene Nummer Eins ist, hört man von Euch restlichen Keepern nie ein böses Wort. Ihr scheint Euch alle sehr gut zu verstehen. Täuscht das oder wie ist das Verhältnis untereinander?

Krahl: Unter uns vieren, zusammen noch mit Jonas Weyand, gibt es überhaupt kein böses Blut oder irgendetwas, was in eine negative Richtung ginge. Jeder gönnt dem Anderen den Erfolg und wir versuchen uns im Training immer weiter zu bringen. Wir sind insgesamt eine sehr humane und homogene Truppe, was so denke ich auch selten ist im Fußball. Das tut uns gut, weil wir besser werden, es tut aber auch der Mannschaft denke ich gut, da sie weiß: Da sind vier Jungs, die alle spielen können. Andi hat mir vor dem Spiel noch geschrieben und alles Gute gewünscht, das fand ich auch sehr nett und cool von ihm. Wenn du einen Kollegen wie ihn hast, kannst du über gewisse Situationen nochmal reden, sein Rat ist wertvoll, weil er einfach schon so viel gesehen und erlebt hat. Das hilft einem enorm, weil man sich immer verbessern und weiterentwickeln will.

Der Betze brennt: Du kamst im vergangenen Sommer von Viktoria Berlin als sehr großes Talent zum FCK, da war Andreas Luthe noch nicht verpflichtet. In der jetzigen Konstellation konntest Du Dich aber meist nur bei der U21 in der Oberliga beweisen. War diese Konstellation von vorne herein so besprochen und glaubst Du, in dieser oder der nächsten Saison mehr Spiele machen zu dürfen?

Krahl: Es war ungefähr so abzusehen. Mit der Verpflichtung von Andreas Luthe und der Tatsache, dass der FCK eine solche Nummer Eins haben wollte, war das so definiert. Ich würde mich natürlich freuen. Wir werden sehen, wie der Heilungsprozess bei Andreas Luthe und Avdo Spahic voranschreitet. Dann wird das Trainerteam eine Entscheidung treffen und egal wie die ausfällt, werden wir alle damit gut um gehen.

Quelle: Der Betze brennt

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