Neues vom Betzenberg

"Man hat ihre Angst gesehen": FCK punktet "Betze-like"


Solche Geschichten schreibt nur der Betzenberg. Mit einem wahnsinnigen Finale holt der 1. FC Kaiserslautern gegen den 1. FC Heidenheim noch ein 2:2. Einmal mehr hat das Stadion der Roten Teufel den Unterschied gemacht.

Hercher: "Das ist wahrscheinlich nur am Betzenberg möglich"

2:2 nach 0:2 mit zwei Toren in der Nachspielzeit. Mit dem Unentschieden gegen den Aufstiegskandidaten Heidenheim knacken die Roten Teufel bereits am 26. Spieltag die 40-Punkte-Marke und bescheren ihren Fans einen weiteren unvergesslichen Abend im Fritz-Walter-Stadion. "Es ist ein richtig geiles Gefühl, so die 40 Punkte zu erreichen. Es war eine riesige Mannschaftsleistung. Das Spiel war eigentlich weg, Heidenheim muss mit dem Elfmeter das 3:0 machen. Dann im Gegenzug so zurückzukommen, ist wahrscheinlich nur am Betzenberg möglich. Die Westkurve schreit die Dinger von selbst rein, das ist einfach nur geil. Ich habe schon ein paar Mal ein Tor vor der Westkurve geschossen, das Gefühl kann man nicht beschreiben. Man muss es erleben und fühlen. Das will man so oft es geht haben. Aber wir wollen auch mal Spiele erleben, wo wir in Führung gehen und uns nicht so zurückkämpfen müssen”, sagte Philipp Hercher, der nach Nicolas de Prévilles Anschlusstreffer zum 1:2 den Betzenberg mit seinem 2:2-Ausgleich regelrecht zum Explodieren brachte.

Schusters Plan geht auf: "Führung wäre möglich gewesen"

Im Nachhinein war der von Heidenheims Topstümer Tim Kleindienst an den Pfosten geschossene Foulefmeter unmittelbar vor dem 1:2 tatsächlich das Startsignal für die nächste irre Aufholjagd der Lautrer in dieser Saison. "Dann ist das Publikum nochmal verrückt geworden. Ich möchte mich aber auch bei den Heidenheimern entschuldigen, weil da was geflogen ist. Das gehört sich einfach nicht. Die Jungs haben daran geglaubt. Und es freut mich auch, dass wir zwei Joker-Tore erzielt haben. Wir wollten zur Prime Time ein gutes und erfolgreiches Spiel machen - und das haben wir erreicht. Denn der Punkt ist für uns ein Erfolg", blickte Trainer Dirk Schuster auf die letzten Minuten des ersten Samstagabendspiels im Fritz-Walter-Stadion. "Unser Plan mit einem aggressiven Zweikampfverhalten und läuferischer Stärke immer wieder Nadelstiche zu setzen, ist in der ersten Halbzeit gut aufgegangen. Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt. Mit etwas mehr Überzeugung und Zielstrebigkeit wäre auch eine Führung möglich gewesen. Wir hatten zu Beginn der zweiten Hälfte wieder ein leichtes Übergewicht mit ein, zwei guten Durchbrüchen. Aus dem Nichts bekommen wir dann das 0:1. Dann sind wir unruhig geworden und haben mit einer relativ hohen Fehlerquote agiert. Mit dem Sonntagsschuss zum 0:2 sind wir entsprechend bestraft worden."

Opoku: "Man darf uns niemals abschreiben"

Tatsächlich sprach zu diesem Zeitpunkt nicht mehr so viel für ein Erfolgserlebnis, auch wenn die Mannschaft in der laufenden Saison schon einige starke Comebacks gezeigt hat. "Eigentlich waren wir tot. Aber wenn man uns kennt, weiß man doch, dass man uns niemals abschreiben darf. Dann machen wir ein Tor und auf einmal ist das ganze Stadion da", sagte Aaron Opoku, und Kapitän Jean Zimmer ergänzte: "Was dieses Stadion und unsere Fans für einen Unterschied machen, das hat man nach dem 1:2 gesehen. Man hat die Angst der Heidenheimer in deren Gesichtern gesehen. Wir haben sehr gut gestanden und insgesamt defensiv ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir haben jetzt die 40 Punkte geknackt, auf eine Art und Weise, die Betze-like ist." Das kann man wohl so sagen und selbst der Heidenheimer Trainer Frank Schmidt hatte schon bald nach dem Schlusspfiff seinen Frieden mit dem aus seiner Sicht natürlich ärgerlichen Ausgang gemacht und erklärte: "Für solche Spiele kommen die Leute doch ins Stadion."

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim

Quelle: Der Betze brennt

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