Neues vom Betzenberg

"Kein Kopfproblem": Teufel suchen die richtige Balance


Der 1. FC Kaiserslautern unterliegt bei Darmstadt 98 verdient mit 0:2. Trainer Schuster kritisiert die Entstehung beider Gegentore, attestiert seinem Team aber keine schlechte Partie gegen den Tabellenführer.

Auswärts vor ausverkauftem Haus beim Aufstiegskandidaten Nummer 1: Diese Hürde war am Ende zu hoch für die Roten Teufel, die mit 0:2 die vierte Auswärtsniederlage in Folge kassierten. "Wir wollten heute der Partycrasher sein. Das haben wir leider nicht geschafft, obwohl ich glaube, dass wir in der ersten Halbzeit ganz gut im Spiel waren. Wir hatten auch selbst die Möglichkeit, in Führung zu gehen. Vor dem Eckball zum 0:1 haben wir uns beim Einwurf taktisch unclever verhalten. Dadurch ist der Eckball entstanden, der dann etwas glücklich für die Lilien im Netz landete. Danach hatten wir unsere stärkste Phase. Dann haben wir uns allerdings im Spielaufbau wieder einen Lapsus erlaubt und gehen mit einem 0:2 in die Pause", sagte Dirk Schuster auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Verdiente Niederlage: "Das muss man akzeptieren"

"Zur zweiten Halbzeit wollten wir einen anderen Impuls setzen, mit der Hereinnahme von Nicolas de Préville und einer anderen Art Stürmer. Das ging leider in die Hose, weil er massive Rückenprobleme hatte. Erst zum Ende des Spiels hatten wir wieder bessere Möglichkeiten. Die Lilien hätten den Deckel drauf machen können, haben uns aber am Leben gelassen. Mit einem Anschlusstreffer hätten wir vielleicht nochmal alles ins Wackeln bringen können. Aber das haben wir nicht geschafft. Es war ein verdienter Sieg der Darmstädter. Das muss man dann auch akzeptieren", so Schuster. De Préville musste rund 20 Minuten nach seiner Einwechslung wieder ausgewechselt werden. Bereits Mitte des ersten Durchgangs konnte auch Kenny Redondo nicht weitermachen, bei dem laut Schuster die alte Muskelverletzung wieder aufgebrochen war.

"Im Allgemeinen war das Spiel in Ordnung. Wir hätten auch selbst in Führung gehen können. Es war ein Schritt in die richtige Richtung. Aber die Niederlage ärgert uns natürlich. Vielleicht brauchen wir mal ein Tor, um in Führung zu gehen. Jetzt ist eine kleine Delle drin. Aber wir trainieren hart und werden da wieder rauskommen", erklärte Nicolai Rapp, der nach krankheitsbedingter Pause als einer von fünf Neuen in die Startformation gerückt war.

Luthes Rezept: "Ein bisschen lockerer, aber trotzdem mit Ordnung"

Gleiches galt für Andreas Luthe, der im zweiten Durchgang mit einigen starken Paraden eine höhere Niederlage verhinderte. "Es sind Kleinigkeiten, die fehlen, die wir vielleicht in der Hinrunde hatten. Wir sind heute oft über Außen gekommen, waren dann aber nicht zwingend genug. Aktionen hatten wir schon. Da kann man auch mehr Kapital draus schlagen", sagte der Keeper, betonte mit Blick auf die gerade auch auswärts so erfolgreiche Hinrunde aber auch: "Wir hatten in der Hinserie teilweise wilde Spiele, da ging es hin und her. Aber da haben wir hinten auch die Ordnung verloren. Ich finde, da sind wir als Mannschaft jetzt kompakter. Die hohen Ergebnisse haben wir nicht mehr. Ich als Defensivspieler bin da froh drüber. Jetzt geht es darum, die richtige Balance zu finden: Ein bisschen lockerer ins Spiel gehen und trotzdem die Ordnung nicht verlieren."

Ähnlich äußerte sich auch Trainer Schuster und lieferte auch gleich das Rezept, um die 40-Punkte-Marke nun tatsächlich möglichst bald zu knacken: "Wir hatten in der ersten Halbzeit schon den Mut. Ich glaube nicht, dass das ein Kopfproblem ist. Vielmehr werden wir anders wahrgenommen von den Gegnern als in der Hinrunde. Wir müssen uns weiter Woche für Woche an die Leistungsgrenze heran bewegen. Die Zweite Liga ist eine körperliche Liga. Wir müssen fighten und uns die Punkte erkämpfen." Nun steht erstmal eine Länderspielpause ein, in der die Roten Teufel sich neu sammeln können, ehe dann mit Heidenheim der nächste Aufstiegskandidat wartet.

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Auswärtsspiel bei Darmstadt 98

Quelle: Der Betze brennt

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