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"Abgezockte Leistung": FCK verteidigt Aufstiegsplatz

Foto: Imago Images

Der 1. FC Kaiserslautern hat den zehnten Sieg in den letzten 14 Spielen gefeiert und damit seine Aufstiegsambitionen erneut unterstrichen. Das 2:0 gegen Viktoria Berlin wird von den Beteiligten als wichtiger Arbeitssieg bewertet.

"Ich bin sehr zufrieden, dass wir dieses Spiel heute gezogen haben", urteilte Trainer Marco Antwerpen nach dem hart erkämpften, aber auch verdienten Heimsieg gegen die Hauptstädter, die dem FCK im Hinspiel noch eine 0:4-Klatsche beigebracht hatten. "Wir hatten Probleme, ins Spiel zu kommen, weil Berlin uns immer wieder früh angelaufen ist. Das war für uns nicht leicht, aber als wir dann die Pressinglinie weiter nach vorne geschoben haben, hat es besser funktioniert. Das 1:0 war dann der erste Step in die richtige Richtung. Aber so richtig froh war ich nach dem 2:0, denn dann ist es einfach brutal schwer, gegen uns zurückzukommen."

Tor-Debütant Niehues: "Besser kann man es sich nicht wünschen"

Für das erste gute Gefühl beim Trainer sorgte Julian Niehues, der überhaupt nur wegen des kurzfristigen Ausfalls von Felix Götze in die Startformation gerutscht war. Während Götze unter Adduktorenproblemen leidet und in den nächsten Tagen genauer untersucht wird, erzielte Niehues seinen ersten Treffer für die Roten Teufel (42.) - und ist damit schon der vierzehnte unterschiedliche Torschütze in dieser Saison. Dementsprechend glücklich war der 20-Jährige nach dem Schlusspfiff: "Ein Tor zu schießen ist natürlich klasse, aber als erstes zählen die drei Punkte. Der Rest ist Bonus. Ich war ein bisschen nervös, aber das verfliegt dann schnell im Spiel. Boris Tomiak spielt eine butterweiche Flanke, ich stehe im Zentrum völlig frei und köpfe ihn gegen die Laufrichtung ein. Jetzt haben wir in den ersten beiden Spielen sechs Tore geschossen, null Gegentore. Besser kann man es sich nicht wünschen."

Das vorentscheidende 2:0 markierte einmal mehr Rechtsverteidiger Philipp Hercher (63.), der grinsend seine Absprache mit Linksverteidiger und Vorlagengeber Hendrick Zuck verriet: "Wir beide flachsen immer vor dem Spiel, dass wir die Flanken auch mal auf den zweiten Pfosten chippen wollen. Heute hat das super geklappt." Den Spielverlauf bewertete der 25-Jährige wie folgt: "Ich bin sehr, sehr glücklich über den Sieg. Das war ein hartes Stück Arbeit. Aber wir hatten es vorher schon angesprochen, wir können nicht in jedem Spiel direkt von Anfang an für klare Verhältnisse sorgen. Heute hat es ein bisschen gedauert, bis wir uns auf den Gegner einstellen konnten. Aber ab Mitte der ersten Halbzeit sind wir immer besser ins Spiel gekommen und hatten ein, zwei klare Torchancen, hätten auch einen Elfmeter bekommen müssen, und machen dann noch das 1:0. In der zweiten Halbzeit kommen wir dann besser raus, mir gelingt das Tor zum 2:0, und dann haben wir auch wieder super verteidigt - das ist der Schlüssel für unseren momentanen Erfolg."

Wunderlich: "Wahnsinn! Wie wir im Moment verteidigen, ist brutal"

Den besagten Strafstoß hätte es beim Stand von 0:0 für Daniel Hanslik ("Glasklarer Elfmeter") geben müssen. Der Stürmer, der künftig mit Terrence Boyd einen neuen Partner bekommen wird, blieb diesmal ohne Treffer, bewertete den Arbeitssieg aber dennoch als wichtigen Erfolg: "Die Gegner stellen sich auch auf uns ein. Es ist wichtig, dass wir dann ruhig bleiben und unseren Stiefel runterspielen. Früher oder später werden wir mit unserer Spielweise dann auch belohnt. Ich glaube insgesamt geht der Heimsieg erneut in Ordnung, wir hätten sogar noch höher gewinnen können. Aber alles in allem: Abgezockte Leistung, 2:0 zuhause, was will man mehr?"

"So haben wir uns das vorgestellt. Wahnsinn, wieder zu Null gespielt. Wie wir verteidigen im Moment, ist brutal. Das ist kein Zufall mehr", zeigte sich auch Team-Oldie Mike Wunderlich nach dem zehnten Sieg in den letzten 14 Spielen hochzufrieden.

Corona: FCK-Gastspiel in München steht wohl vor der Absage

Der FCK konnte damit den zweiten Tabellenplatz verteidigen, obwohl auch die Verfolger Braunschweig (1:0 gegen Halle) und Mannheim (2:1 in Würzburg) knappe Siege erzielen konnten. In der nun kommenden Englischen Woche sind die Roten Teufel aber voraussichtlich zum Zuschauen verdammt: Beim eigentlich für Dienstag vorgesehenen Gegner 1860 München ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen, das heutige Spiel der Löwen gegen Türkgücü München wurde kurzfristig abgesagt. FCK-Trainer Antwerpen geht von einer weiteren Absage am Dienstag aus: "1860 befindet sich in Quarantäne. Wir gehen davon aus, dass das Spiel nicht stattfinden wird. Aber wir wissen es noch nicht zu hundert Prozent." Sollte es zu einer Absage kommen, wäre der nächste Gegner des FCK am kommenden Samstag in einem weiteren Heimspiel der Hallesche FC - dann voraussichtlich mit Neuzugang Terrence Boyd in der Startelf und dem Ex-Lautrer Elias Huth auf Seiten des Gegners.

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen Viktoria Berlin

Quelle: Der Betze brennt

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