Neues vom Betzenberg

"Ja, wir leben": Rote Teufel schöpfen neue Hoffnung

Foto: Eibner/Neis

Trainer, Spieler, Fans und Investoren: Beim 1. FC Kaiserslautern herrschen nach dem 2:1-Derbysieg gegen den 1. FC Saarbrücken volle Freude und seltene Einigkeit. Die Roten Teufel sind wieder mittendrin im Rennen um den Klassenerhalt!

"Ein hochverdienter Sieg hier heute, und ja: Wir leben", benötigte FCK-Trainer Marco Antwerpen nur neun Worte, um die nervenaufreibenden 93 Minuten im Fritz-Walter-Stadion zu kommentieren. "Die Dinge, die wir uns vorgenommen hatten, sind gut aufgegangen. Wir wollten viel Fußball spielen und Saarbrücken vor Probleme stellen, wenn sie gegen den Ball arbeiten müssen. Felix Götze, Marvin Senger und Tim Rieder haben das Spiel von hinten immer wieder gut aufgezogen. Vorne sind wir immer wieder gefährlich im Sechzehner aufgetaucht und konnten so auch die beiden Tore erzielen. In der zweiten Halbzeit mussten wir noch ein bisschen zittern, weil wir das 3:1 nicht nachgelegt haben - aber diesmal hatte ich von draußen ein gutes Gefühl."

Hanslik: "Ein sehr gutes Gefühl, den Fans etwas zurückzugeben"

Dabei wusste der Trainer auch, bei wem er sich besonders zu bedanken hatte. Nämlich bei seinem Doppel-Torschützen Daniel Hanslik, der zuvor in dieser Saison oft um seinen Platz im Kader kämpfen musste. Antwerpen: "Das ist das, was ich den Spielern immer sage: Wenn Du die Möglichkeit hast, dann musst Du Dich zeigen und Akzente setzen, egal ob das für 90, 45 oder zehn Minuten ist. Und das macht Daniel zurzeit. So nutzt man seine Chance und kommt unter die ersten Elf zurück."

Mit seinen drei Treffern in den letzten zwei Spielen sicherte Daniel Hanslik dem FCK vier wichtige Punkte. Die Roten Teufel trennt jetzt nur noch das knapp schlechtere Torverhältnis vom Nichtabstiegsplatz. Der Mann der Stunde resümierte seinen großen Tag wie folgt: "Ich bin einfach sehr glücklich, dass wir erst in Lübeck noch einen Punkt geholt und diesen extrem wichtigen Derbysieg erzwungen haben. Dass ich dazu auch noch drei Tore beisteuern kann, ist umso schöner. Es ist ein sehr gutes Gefühl, den Fans etwas zurückzugeben. Heute haben wir bis zum Ende konzentriert verteidigt, da sieht man auch den Lernprozess: Wir sind nicht passiv geworden, müssen vielleicht sogar noch das dritte Tor machen. Der Sieg ist alles in allem verdient. Diese positive Stimmung nehmen wir mit und dann heißt es, am Dienstag die nächsten drei Punkte einzufahren."

Antwerpen: "Das entscheidende Ziel ist der 38. Spieltag"

"Es ist überragend. Wir sind sehr froh und erleichtert. Wir haben uns viel vorgenommen, viel miteinander gesprochen. Wir wollten Saarbrücken früh attackieren, sie so zu Fehlern zwingen, und vor allem nach dem 1:1 haben wir eine super Reaktion gezeigt und schnell mit der erneuten Führung zum 2:1 darauf geantwortet. Unsere Fans haben uns auf dem Weg ins Stadion geil unterstützt, das hat uns nochmal den letzten Push gegeben", ergänzte Philipp Hercher noch ein Dankeschön an die Fans, von denen über hundert das Spiel rund ums Fritz-Walter-Stadion begleiteten. Und Abwehrmann Marvin Senger, der heute erstmals in einer Dreierkette für den FCK auflief, ergänzte: "Es ist ein unfassbares Gefühl. Alle Mannschaftsteile haben zusammen gefightet und somit sind wir der verdiente Derbysieger. Wir nehmen diesen Kampfgeist und den Schub der Fans vor und nach der Partie mit."

Worüber sich sämtliche FCK’ler einig waren, trotz aller berechtigten Freude über den nächsten emotionalen Derbysieg: Dieser Befreiungsschlag kann nur ein Schritt auf dem weiteren Weg zum Klassenerhalt sein. Dazu nochmals Cheftrainer Antwerpen: "Was wir schon immer gesagt haben: Der 38. Spieltag ist entscheidend und dafür haben wir ein Ziel. Und dieses Ziel werden wir, wenn wir so weiterspielen, auch definitiv erreichen."

FCK-Investor Nardi kontert Provokationen aus Saarbrücken

Ganz besondere Freude löst der heutige Derbysieg natürlich auch bei den vielen, vielen saarländischen Fans des 1. FC Kaiserslautern aus. Darunter auch die Investoren der Saar-Pfalz-Invest GmbH, deren Sprecher Giuseppe Nardi sich nach dem Spiel erstmals bei Der Betze brennt meldete und folgendes Statement seiner Gruppe an alle FCK-Anhänger übermitteln möchte: "Saarbrücken hat uns mit den Worten beleidigt: Fritz Walter müsse sich für uns schämen. Ich bin sicher, Fritz Walter ist heute stolz auf uns und feiert mit den ewigen FCK’lern in der Westkurve im Himmel. Reserviere auch für uns einen Platz - die mit dem Herzen für unseren Verein!"

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Spielbericht FCK-FCS 2:1 | Mehr als "nur" ein Derbysieg! (Der Betze brennt)

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