Wie sehr hat dieser Anblick gefehlt: Rot-Weiß-Rote Schals, Trikots und Zuschauer, die ihre Mannschaft anfeuern. Nach über sechs Monaten durften beim Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen Dynamo Dresden erstmals wieder ein paar Fans auf "ihren" Betzenberg. Doch der bebte nur verhalten.
Insgesamt 4.150 Fans ergriffen die Möglichkeit, den FCK zum Saisonauftakt live im Fritz-Walter-Stadion zu verfolgen. Aufgrund von Corona-Beschränkungen hätten zunächst 10 Prozent der eigentlichen Stadionkapazität besetzt werden dürfen - 4.985 Fans wären möglich gewesen.
Dauerkartenbesitzer der vergangenen Saison hatten die Möglichkeit bekommen, sich entweder zwei oder vier Tickets zu bestellen, einen Abend zuvor wurde der Vorverkauf dann auch auf Vereinsmitglieder erweitert. Trotzdem wurde nicht das komplette Kontingent an Karten abgegriffen. Lag es an den verhältnismäßig hohen Eintrittspreisen ab 20,- Euro aufwärts? An der Kurzfristigkeit und der frühen Anstoßzeit? Oder doch an der Corona-Angst? Man kann es nicht genau beantworten - es sind eben nach wie vor spezielle Zeiten.
Ein Stück Normalität bot sich dem Zuschauer dennoch, wenn er an diesem Abend ins weite Rund des Fritz-Walter-Stadions blickte und hörte. Und doch war alles anders anders. Die Westkurve blieb noch menschenleer, geöffnet waren lediglich die unteren Bereiche von Nord-, Ost- und Südtribüne. Auch Stehplätze waren nicht gestattet, auch wenn sich die Fans im Eifer der Emotion immer wieder von ihren Sitzplätzen erhoben.
Im Block angekommen verhielten sich die Fans vorbildlich. Die strengen Corona-Auflagen, die auch mehrfach per Bandansage im Stadion abgespielt worden sind, wurden ohne zu murren befolgt. Zwischen den einzelnen Zweier- oder Vierergruppen musste Abstand gehalten werden, Mundschutzpflicht galt bis zum eigentlichen Sitzplatz.
Doch all das hinderte die Zuschauer nicht daran, ihre Mannschaft zu unterstützen, sie anzufeuern und auch nach dem Rückstand nicht ihren Optimismus zu verlieren. Zwar war die Stimmung noch lange nicht wie in alten Zeiten, auch die Ultras waren wie angekündigt noch nicht optisch sichtbar, aber dennoch sorgte der erstmalige Stadionbesuch nach einem halben Jahr "Corona-Pause" bei vielen Anwesenden für Gänsehaut. Allenthalben war der Grundtenor: Schön, dass wir wieder da sein können!
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Quelle: Der Betze brennt