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Manni Starke: Ein Profi aus Namibia in der 3. Liga

Manni Starke: Ein Profi aus Namibia in der 3. Liga


Die Vorfahren von Manfred Starke sind einst nach Deutsch-Südwestafrika ausgewandert, das heutige Namibia. Mit dem Fußballer, der beim 1. FC Kaiserslautern spielt, haben wir über Rassismus und die namibische Nationalmannschaft gesprochen.

Thomas Jaedicke: Zwischen 1904 und 1908 wurden 60.000 bis 70.000 Herero und Nama während des Aufstands gegen die deutschen Kolonialherren in Deutsch-Südwestafrika getötet. Schon lange stufen Historiker das, was die Deutschen damals dort angerichtet haben, als Genozid ein. Nach dem Ersten Weltkrieg stand das heutige Namibia als südafrikanisches Mandatsgebiet jahrzehntelang im Zeichen der Apartheid. Der Fußballprofi Manfred Starke wurde 1991, ein Jahr, nachdem Namibia unabhängig geworden war, als Sohn deutscher Einwanderer in Windhuk geboren. Ich wollte von ihm wissen, welche Rolle die koloniale Geschichte seines Landes für ihn als Kind in Namibia gespielt hat.

Manfred Starke: Ich muss eigentlich sagen, dass ich das so als Kind gar nicht so mitgeschnitten habe. Da bist du ja auch viel mit Schwarzen... du machst ja viel mit denen, und da hat nie irgendwie der Rassismus eine tragende Rolle gespielt, man hat jetzt nicht anders Fußball gespielt mit jemandem, der schwarz ist oder weiß ist oder sonst was. Von daher habe ich eigentlich selber gar nicht so viel mitbekommen.

Jaedicke: Wie ist Ihre Familie überhaupt dort hingekommen?

Starke: Mein Urgroßvater ist damals ausgewandert - aus Wilhelmshaven war das, glaube ich, und ist dann in Namibia gelandet. Dann ist dort mein Opa geboren, mein Vater ist dort geboren, ich bin dort geboren, ich bin jetzt schon die dritte Generation dort. Und ja, seitdem leben wir dort.

Jaedicke: Und hat das Thema in der Familie eine Rolle gespielt, wurde darüber gesprochen, im familiären Kreis?

Starke: Überhaupt nicht negativ. Mir wurde das von klein auf beigebracht, dass wir alles eins sind und dass es keine Bedeutung hat, ob Schwarz, Weiß, Gelb, Lila, dass das alles eins ist, und das habe ich eigentlich auch so für mich mitgenommen und versucht, das auch so weiterzugeben. Das war nie so richtig Thema von wegen: die eine Seite ist nicht gut, und das ist nicht gut oder das ist schlecht und so, das war gar nicht Thema.

(...)

Quelle und kompletter Text: Deutschlandfunk

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