Neues vom Betzenberg

Zum 25. Todestag: Liebrich, der Löwe von Wembley

Zum 25. Todestag: Liebrich, der Löwe von Wembley

Foto: Imago Images

Heute vor 25 Jahren verstarb Weltmeister Werner Liebrich. Matthias Gehring und Hans Walter vom FCK-Museumsteam gedenken dem ehemaligen FCK-Spieler.

Wer in Kaiserslautern vom Elf-Freunde-Kreisel Richtung Innenstadt schlendert, kommt in der Eisenbahnstraße an einem vierstöckigen Gebäude vorbei, das über die gesamte Breite des Hauses in schwungvoller Schreibschrift den Schriftzug "Werner Liebrich" trägt. Das Haus hatte der gleichnamige langjährige Mittelläufer des 1. FC Kaiserslautern 1956/57 bauen lassen. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits seit mehr als 10 Jahren fester Bestandteil der ersten Mannschaft des FCK und war bereits zweifacher Deutscher Meister. Außerdem war Werner Liebrich zusammen mit seinen Lauterer Kollegen Fritz und Ottmar Walter, Werner Kohlmeyer und Horst Eckel Fundament und Garant dafür, dass Deutschland 1954 bei der Fußball-WM in der Schweiz zum ersten Mal Weltmeister wurde. 24 Jahre lang stand er in Diensten des FCK, ehe er 1962 die Fußballschuhe als aktiver Spieler an den Nagel hängte. Heute vor 25 Jahren starb er an den Folgen einer Infektion im Alter von erst 68 Jahren.

Im Erdgeschoß in der Eisenbahnstraße 48 betrieb "de Rod" ("der Rote"), wie ihn viele ob seiner rotblonden Haartracht nannten, ab 1957 zusammen mit Ehefrau Anne-Marie eine Toto-Lotto-Annahmestelle. Auf den ersten Blick ein eher bescheidenes berufliches Standbein für jemanden, der bis 1956 immerhin verbeamteter Postbeamter war. Vor allem aber für jemand, der im Fußball fast alles erreicht hatte, was man erreichen kann. Aber Werner Liebrich war nun mal zeitlebens ein bodenständiger und bescheidener Mensch. Ein lebenslustiger "Kumpel-Typ", dem man einen scharfsinnigen, fast sarkastischen, oder wie man in der Pfalz sagen würde, "en forzdruggene" Humor attestierte. Auch wurde ihm immer wieder ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn zugeschrieben, womit er im Laufe seiner Nationalmannschaftskarriere selbst Bundestrainer Sepp Herberger gelegentlich zur Weißglut treiben konnte. Ein Mensch, der wie die anderen vier Lauterer WM-Helden abseits des grünen Rasens so ganz anders war, als viele der erfolgreichen Fußballer in heutigen Tagen. Ganz anders agierte Werner Liebrich jedoch auf dem Spielfeld, wo er mitunter als Heißsporn ein unbändiges Kämpferherz offenbarte.

(...)

Quelle und kompletter Text: Initiative Leidenschaft

Weitere Links zum Thema:

- Zum 90. Geburtstag von Werner Liebrich: "Fahrer" am Ball (Der Betze brennt, 18.01.2017)

Kommentare 7 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken