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Merk und Voigt äußern sich zur Stadiondiskussion

Merk und Voigt äußern sich zur Stadiondiskussion


Markus Merk und Soeren Oliver Voigt haben sich am Sonntagabend in "SWR Sport" zur Lage beim 1. FC Kaiserslautern geäußert. Dabei ging es natürlich vor allem um die finanziellen Fragen, aber auch die sportliche Situation war ein Thema.

"Natürlich haben wir uns nach der Winterpause eine größere Punkteausbeute gewünscht", sagte der Beiratsvorsitzende Merk im Gespräch mit SWR-Moderator Holger Wienpahl. "Aber wir sehen in der Mannschaft ein größeres Potential und darauf gilt es aufzubauen für unsere nahen Ziele, die höher aussehen: In den nächsten ein bis zwei Jahren wollen wir natürlich angreifen und sind nicht zufrieden, in der 3. Liga zu spielen."

Geschäftsführer Voigt pflichtete dem bei und verwies auf die entwicklungsfähige Mannschaft, die auch über diese Saison hinaus möglichst zusammengehalten werden soll: "Wenn wir alle Probleme so lösen können, wie wir das vorhaben, dann müssen wir keinen Leistungsträger aus finanziellen Gründen verkaufen." In diesem Zusammenhang zeigte sich Voigt auch verhalten optimistisch, was die Lizenz für die kommende Saison angeht. Auf wieviele Millionen sich der "Betrag X" beläuft, den der Verein hierfür noch benötigt, wollte der seit Dezember tätige Geschäftsführer allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht exakt verraten.

Neben diesen beiden Themen ging es in dem rund 25-minütigen Gespräch vor allem um die aktuell laufenden Debatten rund um die Stadionpacht und die Investoren. Wir haben die wichtigsten Aussagen sinngemäß zusammengefasst und unten das komplette SWR-Gespräch als Video angehängt.

Markus Merk und Soeren Oliver Voigt über...

… die abgelehnte Aktien-Forderung des Bürgermeisters: "Es gibt zwei Aspekte: Die regionalen Investoren haben ganz klar gesagt, dass wenn der FCK Aktien im Wert von 2,8 Millionen Euro an die Stadt geben sollte, dann wäre die Stadionpacht von 3,2 Millionen Euro in Stein gemeißelt - dadurch würde der Wert des Vereins geschmälert und das wäre nicht zu tolerieren. Der zweite Punkt ist, dass Wirtschaftsprüfer und Steuerberater diesen Prozess alle als sehr kompliziert und risikobehaftet bewertet haben, der dann ausgelöst würde. Wir haben diese beiden Punkte mehrfach abgewogen und es ist für uns völlig indiskutabel, da zustimmen zu können." (Soeren Oliver Voigt)

… das Entgegenkommen des FCK an die Stadt: "Vor zwei Jahren gab es bei der Neuregelung des Pachtvertrags den Paragraph 3, der hieß "Zukünftige Gespräche". Punkt 1 davon war eine neue Diskussion über den Pachtzins, diese führen wir gerade und haben - um der Stadt entgegenzukommen - zusätzliche Einnahmen aus dem DFB-Pokal angeboten. Punkt 2 war am 19. Dezember in Einvernehmen mit dem Oberbürgermeister der Rückzug unseres Antrags auf Beteiligung der Stadt an den Instandhaltungskosten des Stadions. Hier trägt der FCK jedes Jahr einen Millionenbetrag. Und Punkt 3 ist die Frage nach den Liegenschaften, wo wir bereit sind, die von uns ohnehin nicht genutzten Stadionflächen für die Stadt oder für interessierte Investoren freizugeben." (Markus Merk)

… einen möglichen Stadionrückkauf durch den FCK: "Die Diskussion um die Stadionpacht verhindert im Moment auch den Fortgang unserer Gespräche mit Investoren. Wir müssen jetzt akut diese Situation lösen, das ist die nahe Zukunft. Aber die Frage, wie das Stadion wieder dahin zurückkommen kann, wo es hingehört - nämlich in den Besitz des Vereins - lässt sich natürlich nicht von einer auf die andere Woche lösen. Das ist ein großes Ziel, das es gesamtgesellschaftlich zu lösen gibt und für das es verschiedene Investoren-Modelle gibt. Aber jetzt geht es zunächst mal um die Situation für die nächsten zwei Jahre." (Markus Merk)

… den Stand der Investoren-Gespräche: "Mit der regionalen Investorengruppe sind wir in einem tollen Einvernehmen. Das Lösen der Stadionfrage ist hier Zielpunkt Nummer Eins. Wenn wir das gelöst haben, sehen wir uns in einer sehr positiven Zukunft. Auch mit Flavio Becca sind wir im Gespräch, zuletzt im Januar. Alle Türen sind offen, wir verschließen keine Tür und uns wurde in den vergangenen Wochen auch noch keine Tür verschlossen." (Markus Merk)

… die allgemeine Bedeutung des FCK: "Für mich und für uns ist es unvorstellbar, dass der FCK einmal nicht mehr zu Kaiserslautern gehört. Der Klub ist ein Wirtschaftsfaktor, liefert im Primärimpuls zweistellige Millionenbeträge für die Stadt an Steuereinnahmen. Aber was für mich noch viel wichtiger ist, ist die soziale und die gesellschaftliche Verantwortung. Gestern gegen Münster hatten wir wieder 18.000 Zuschauer im Stadion - und für diese Menschen lohnt sich jeder Einsatz." (Markus Merk)

» Zum kompletten Video: Markus Merk und Soeren Oliver Voigt bei "SWR Sport"

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: FCK beantragt Mietminderung - Stadtrat berät im Februar

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