Neues vom Betzenberg

Sester: "Ein elementarer Schritt für die Zukunft"

Dr. Martin Sester, früherer Aufsichtsrat des 1. FC Kaiserslautern, war Mitglied im Arbeitskreis Ausgliederung und begleitete so die Planungen des möglichen Rechtsformwechsels intensiv mit. Kurz vor der Außerordentlichen Mitgliederversammlung spricht der Wirtschaftsanwalt im Interview über den Prozess im Arbeitskreis und die geplante Rechtsform im "Lautrer Modell".

FCK.de: Hallo Herr Dr. Sester, Sie waren Teil des Arbeitskreises Ausgliederung. Wie hat sich die Arbeit im Arbeitskreis in den vergangenen Wochen und Monaten gestaltet?

Dr. Martin Sester: Insgesamt würde ich die Arbeit als "streitlustig, aber dennoch sachorientiert" bezeichnen. Wir haben ja einen Arbeitskreis gebildet, kein Entscheidungsgremium. Daher stand es nicht im Vordergrund, einen Konsens zu finden, mit dem wir auch nach außen präsent sind, sondern in einer Art ‚Brainstorming‘ die Vorlagen des Vereins, die vom Aufsichtsrat und Vorstand erstellt wurden, intensiv zu prüfen und die bestmögliche Struktur für den Verein herauszuarbeiten. Diese Vorlagen haben es uns ermöglicht, ohne grundsätzliche Strukturfragen direkt in das Thema einzusteigen. Darüber war ich persönlich auch sehr froh, da allein die Diskussion um die richtige Rechtsform ins Unendliche hätte ausarten können. Die Vereinsführung hat von Beginn an die Rechtsform einer KGaA (Kommanditgesellschaft auf Aktien, Anm. d. Red.) mit einer vom Verein beherrschten Management GmbH verfolgt und das ist meines Erachtens auch die sinnvollste Form, vor allem zur Wahrung der Interessen der Vereinsmitglieder. Daher konnten wir uns im Arbeitskreis schon sehr konkret mit Einzelfragen beschäftigen und insgesamt sehr effizient arbeiten.

FCK.de: Warum ist Ihrer Meinung nach die Rechtsform der KGaA das richtige Modell für den FCK?

Sester: Die Gründe dafür sind recht einfach. Wir müssen uns die Frage stellen: Was wären die Alternativen? Eine wäre die Rechtsform der GmbH, die im Fußball häufig dann gewählt wird, wenn es einzelne starke Gesellschafter gibt, wie beispielsweise Dietmar Hopp in Hoffenheim oder Bayer in Leverkusen. Die Gesellschafter der GmbH haben eine ungleich stärkere Position im Vergleich mit Aktionären einer Aktiengesellschaft, vor allem verglichen mit den Aktionären einer KGaA. Wenn man sich dem hingeben möchte, dass es nur einen ‚Gönner‘ gibt, dann kann man auch die Rechtsform einer GmbH wählen. Für mich und die weiteren Mitglieder des Arbeitskreises war aber auch eine künftige Mitbestimmung der Mitglieder eine grundlegende Voraussetzung. Als ich 2008 für den Aufsichtsrat kandidiert habe, stand eines meiner Interviews im Vorfeld unter der Überschrift ‚Der Verein muss stets Herr im Hause bleiben‘ – und genau darum geht es, wenn wir überlegen, in welcher Form ausgegliedert werden soll. Die letzte Entscheidungsbefugnis muss immer beim Verein liegen und das ist in einer GmbH mit einem starken Gesellschafter nicht so einfach durchführbar.

(...)

Quelle und kompletter Text: fck.de

Kommentare 437 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken