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Vorschau: U19 im Pokalfinale in Berlin

Vorschau: U19 im Pokalfinale in Berlin


Die U19 des 1. FC Kaiserslautern steht am Samstag (11 Uhr) im Finale des DFB-Junioren-Pokals. Dort treffen die Roten Teufel auf den Sport-Club Freiburg und hoffen auf den zweiten Pokaltriumph.

Als Marco Laping die A-Junioren des FCK im Oktober 2017 übernahm, steckte die Mannschaft tief im Abstiegskampf. Doch mit viel Aufwand und ein bisschen Zittern haben die Roten Teufel den Klassenerhalt in der U19-Bundesliga aber letztlich souverän geschafft - und können nun sogar nach dem "kleinen Triple" greifen: Nicht-Abstieg, Verbandspokal-Sieg und DFB-Juniorenpokal-Gewinn. Während die ersten beiden Ziele erfüllt sind, steht das große Endspiel in Berlin am Samstag an. Im Schatten des Olympiastadions, in dem sich am Abend der FC Bayern und Eintracht Frankfurt im DFB-Pokalfinale gegenüberstehen, trifft der FCK auf seinen Liga-Rivalen SC Freiburg.

"Wir wollen das Ding gewinnen, das ist doch ganz logisch. Jeder ist hochmotiviert", kündigte Mittelfeldspieler Paul Will gegenüber dem "SWR" an. "Wir kommen über den Kampf und gewinnen deshalb gegen Freiburg - weil wir sie niederkämpfen werden." Das hatte die U19 schon vergangene Woche vorgemacht und die Nachwuchsmannschaft des 1. FSV Mainz 05 in einem dramatischen Endspiel um den Verbandspokal besiegt (3:2 n.V.). Folgt nun der zweite Triumph in der Hauptstadt?

Grill, Hotopp, Gözütok, Müsel und Will im Fokus

Im "Stadion auf dem Wurfplatz" - so der offizielle Name des Amateurstadions im Berliner Olympiapark - kommt es einmal mehr auf die Leistungsträger dieser Spielzeit an. Allen voran Torhüter Lennart Grill, der sich als sicherer Rückhalt erwies und nicht umsonst mit einem Profivertrag ausgestattet wurde. Der 19-Jährige gilt als nächster großer Keeper aus der Ehrmann-Schule - die Nummer eins in der kommenden Drittliga-Saison wird dem 1,91-Meter-Mann zugetraut.

Auch Innenverteidiger Leon Hotopp, der die meisten Einsatzminuten abriss, steht im Fokus. Der gebürtige Kaiserslauterer gehörte zu den verlässlichen Stammspielern in dieser Spielzeit. Im Mittelfeld machte der 17-jährige Anil Gözütok auf sich aufmerksam. Der beidfüßige Offensivmann ist dribbelstark, schnell und torgefährlich (neun Pflichtspieltreffer). Im Sturm überragte Torben Müsel, der sich auch mehrmals bei den Profis beweisen durfte. Elf Pflichtspieltreffer erzielte der 18-Jährige, für den das Pokalfinale aber ebenso die letzte Partie im FCK-Dress sein dürfte wie für Mittelfeldmann Will, der sich dem FC Bayern anschließt. Beide hätten wohl nichts dagegen, ihre Zeit bei den Roten Teufeln mit einem Sieg im Finale abzuschließen.

Weg ins Finale: Siege gegen Bayern, Bremen und Hoffenheim

Auf dem Weg dorthin setzte die U19 des FCK einige Ausrufezeichen. Nach dem Erstrunden-Sieg gegen Hansa Rostock (2:0) bezwangen die Pfälzer in einer hitzigen Partie den FC Bayern. Münchens Oliver Batista Meier, der in Kaiserslautern geboren ist, den FCK 2016 verließ und inzwischen als eines der größten Talente im Nachwuchsbereich des Rekordmeisters gehandelt wird, traf vom Elfmeterpunkt zum 1:0. Gözütok und Luis Kersthold drehten die Partie, ehe FCB-Stürmer Manuel Wintzheimer, der kommende Saison für die Profis des Hamburger SV auf Torejagd gehen wird, das 2:2 erzielte. Kurz vor Schluss war es aber Luis Majchrzak, der den Siegtreffer und die Roten Teufel so ins Viertelfinale schoss.

Dort lieferte sich der FCK mit Werder Bremen ein fast schon episches Elfmeterschießen. Nach 120 Minuten stand es 0:0. Dann mussten unfassbare 32 Elfmeter her, bis die Roten Teufel über den Halbfinal-Einzug jubeln durften.

Es wartete die U19 der TSG Hoffenheim. Die Kraichgauer gehören zu den besten Teams der A-Junioren-Bundesliga. In der Süd-Südwest-Staffel sicherte sich die TSG den Meistertitel punktgleich mit dem FC Bayern und profitierte dabei von ihrer starken Offensive und soliden Defensive (nach 26 Spieltagen 72 Treffer und 23 Gegentore). Gegen den FCK blieben im Pokal-Halbfinale beide Mannschaftsteile jedoch wirkungslos. Wie in einem Rausch schossen die Betze-Jungs die TSG mit 5:0 ab. Ein Dreierpack von Gözütok sowie Tore von Kersthold und Will sorgten für klare Verhältnisse - und Jubel über den Finaleinzug.

Freiburg will seine Tradition "gerne forführen"

Jubel gab es auch auf Freiburger Seite - wenngleich der Finaleinzug für den Sport-Club keine Seltenheit ist. Zum sechsten Mal seit 2006 stehen die Breisgauer im Endspiel. In ihren fünf Finals zuvor holte der Sport-Club jedes Mal den Pokal. "Die Tradition", sagte SC-Trainer Thomas Stamm in einem Interview auf der Vereinswebsite, "wollen wir natürlich sehr gern fortführen." Freiburg gilt aufgrund seiner spielerischen Dominanz als leichter Favorit.

Allerdings konnte der FCK in der abgelaufenen Saison das Rückrunden-Spiel Ende April mit 2:1 für sich entscheiden. In der Tabelle schloss Freiburg die Spielzeit nur einen Platz vor den Lautrern auf Rang acht ab. Laping ist trotzdem gewarnt. "Freiburg stellt fußballerisch eine der besten, wenn nicht sogar die beste Mannschaft der Südwest-Staffel. Die Raumaufteilung ist exzellent und die Freiburger können den Ball extrem gut laufen lassen", sagte er gegenüber "DFB.de"

An wen wird man sich erinnern?

Doch schafft es seine Mannschaft, den von Will angekündigten Kampf aufzunehmen, haben die Pfälzer gute Chancen, zum zweiten Mal im Pokalfinale der Junioren zu triumphieren. 2013 kassierten die U19 eine 0:1-Niederlage gegen Köln. Besser klappte es vor 15 Jahren.

2003, als auch die Profis ins Pokalendspiel eingezogen waren (1:3 gegen Bayern München), schlug der Lautrer Nachwuchs die Junioren-Mannschaft von Bayer Leverkusen mit 4:1 nach Verlängerung. Florian Fromlowitz und Dominick Kumbela gehörten damals zum Team des FCK. Auf der Gegenseite standen später bekannte Namen wie René Alder und ein gewisser Jan-Ingwer Callsen-Bracker auf dem Feld.

Wer weiß, an welche Namen man sich aus dem diesjährigen Finale in 15 Jahren erinnern wird?

Die U19 des 1. FC Kaiserslautern; Foto: FCK
Die U19 des 1. FC Kaiserslautern; Foto: FCK

Quelle: Der Betze brennt

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