Also gut, ich revidiere meine Aussage von weiter oben und tippe doch noch ein bisschen.
Paul, ich hatte es bei dem Spiel in Offenbach schon einmal gesagt. Solange ich kritisiere setze ich mich noch mit dem Verein und den Beteiligten auseinander. Das bedeutet, ich habe noch Interesse etwas zum Besseren zu verändern. Wenn ich beginne zu schweigen, dann habe ich resigniert und dann ist es mir egal was passiert. Ich schreibe - also fühle ich
Nun zu der Arbeit auf dem Berg. Ich gebe Dir völlig recht, dass Stefan da oben einen Mörderarbeitstag hat und dass seine Schwerpunkte sicherlich nicht unbedingt bei der Mitgliederarbeit derzeit liegen. Ja, er versteht uns Fans und Mitglieder als ein wesentliches Element in der Gesundung des Vereins und als das Mittel zur Realisierung unserer sportlichen Ziele. Ohne uns (Fans) geht das alles nicht. Einen Schlag ins Kontor sind da wohl die sich abzeichnenden schlechten Zuschauerzahlen. Also muss was getan werden.
Miserabel ist die Öffentlichkeitsarbeit. Es ist verständlich, wenn man seitens des Vereins zunächst natürlich mit den Sponsoren und Investoren spricht, bevor man sich dem "normalen" Fan widmet. Aber wenn ich die gesamte Zeit seit der Winterpause betrachte kommen mir da Zweifel, ob es wirkliche Bemühungen gibt, den Fan "ins Boot" zu holen. Die Tendenz geht da eher in die andere Richtung. Keiner, absolut keiner, hat nach dem Klassenerhalt letztes Jahr von "denen da oben auf dem Berg" gesprochen oder geschrieben. Im Gegenteil. Jeder hat sich Gedanken gemacht, wie der Verein wieder auf die Beine kommen kann. Wir waren eine Einheit. Der Vorstand, die Fans, die Mannschaft und der Trainer.
Heute, knapp ein Jahr später geht es wieder los. Die da oben, wir hier unten. Einen wesentlichen Grund sehe ich in der wirklich mangelhaften Öffentlichkeitsarbeit. Es geht nicht darum, dass die Mitglieder 10% Rabatt gestrichen bekommen, der Feierdeiwel verschwindet, das schweinsgesichtige Teletubbi den Teufel spielen will, die Karten teurer sind oder sonstige Merkwürdigkeiten entschieden werden. Jedem ist klar, der Verein kratzt an der finanziellen Grasnabe und teilweise wohl auch darunter (armer Dr. Ohlinger). Jeder will helfen innerhalb seiner Möglichkeiten. Die DBB-sozial-aktiv Aktion zeigte, dass wir, wenn wir alle zusammenrücken, helfen können.
Es geht um den Zusammenhalt. Ist Kritik ein Grund dafür, dass man "uns" als "böse" ansieht und deshalb meidet? Wir haben die Themen "destruktive" vs. "konstruktive" Kritik mehrfach in der Trainerfindungsphase ausdiskutiert. Aber offenbar ist es nicht erwünscht, Entscheidungen zu kritisieren und auch mal zu hinterfragen.
Scotland hat mal den Wunsch geäussert, sich mit einigen hier aus dem Forum die wirklich kritisieren und diskutieren können und Gruber, Kuntz und wem auch immer mal zusammenzusetzen und über den Missklang zwischen Fans und Vereinsführung zu sprechen. In aller Ruhe und aller nötigen Offenheit. Scotland hat da im Grunde die richtige Idee. Aber wie soll so etwas angestellt werden. Im Ernst habe ich keine Lust mich mit Rossi abspeisen zu lassen.
Warum kann oder will die Führung des Vereins nicht verstehen, dass es uns wirklich um den Verein und den sportlichen Erfolg geht. Um den Stolz, ein Teil dieses Vereins und dessen Geschichte zu sein. Daran mitzuwirken, dass die Traditionen, die diesen Verein geprägt und ausgemacht habe wieder erblühen zu lassen obwohl rundherum Einheitsbrei herrscht. Eingefahrene Wege zu verlasen und neue zu beschreiten wo es sinnvoll ist, Traditionen zu erhalten ohne in die Kreis- oder Bezirksliga abzurutschen.
Wir können vieles bewegen und werden jede Woche bewegt. Wenn aber diese Angebote nicht gesehen oder schlimmer noch ignoriert werden, weil finanzielle Interessen einiger höher im Ansehen sind als das Wohl und der Erfolg des FCK, dann empfinde ich nur noch Zorn und das endet irgendwann in der Resignation.
Leider, wirklich leider, habe ich trotz meines Alters erst jetzt den FCK "gefunden". Ich höre gespannt zu, wenn Rosso und "Gerrys Flugschule" auf der Rückfahrt von Braunschweig im Auto aus den alten Tagen erzählen. Aber gerade das ist es doch, was die Sache so spannend und aufregend macht. Wenn jetzt die Vereinsführung alles versucht, dem "Mainstream" im Fußball zu folgen und darauf zu hoffen sich vom großen Kuchen etwas abschneiden zu können, dann sind wir austauschbar. Dann sind wir eine "graue Maus" und nicht die "roten Teufel".
Wir sind der FCK und nicht irgendein gesichts- und emotionsloser Verein. Wir sollten dafür sorgen, dass wir, weil wir etwas besonderes sind, interessant für Sponsoren werden.
Oh ich könnte stundenlang weiterschreiben und diese Ignoranz "verteufeln" die offenbar gelebt wird. Wir sind es nicht wert, so ignoriert zu werden. Wir sind die Fans vom FCK mit Ideen, Gefühlen, kreativen Köpfen und viel, viel Emotionen. Wir sind verstreut über ganz Deutschland und darüber hinaus. Herzblut ist keine Phrase. Herzblut ist eine Einstellung. Wir haben Herzblut, auch wenn die Marketiers das schon wieder im Archiv haben.
In diesem Sinne - Betze unser - Amen