Nie wieder einsam zum Auswärtsspiel
Da keimt was im Web: Zwei Studenten aus Mannheim basteln an einer Fahrgemeinschafts-Börse für Fußballfans. Wie naheliegend in Zeiten, in denen Emden in Regensburg aufläuft. Vor allem aber lindert es die Einsamkeit von Dortmund-Fans, die aus dem bayrischen Exil zum Auswärtsspiel nach Cottbus müssen.
Schon klar, für die meisten Fans anderer Clubs ist es schwer zu glauben, dass Dortmund oder Bielefeld auch Fans haben. Es kommt aber noch dicker: Es soll sogar viele geben, die gar nicht in Dortmund oder Bielefeld leben, sondern irgendwo - aus Fan-Perspektive gesehen - in der Diaspora. Im Exil in Berlin, Hamburg oder München zum Beispiel.
Dafür sorgt zum einen die zunehmende Mobilität der Gesellschaft. Es sind aber auch der Fußball selbst und seine Fan-Kultur, die sich in den letzten Jahren arg verändert haben. Konnte man sich früher selbst zum Paria machen, mit dem in den nächsten 17 Jahren garantiert niemand mehr reden würde, wenn man in Gelsenkirchen einen Bayern-Schal trug, gilt das heute fast schon als zu tolerierende Narretei. Abgesehen davon natürlich, dass Bayern gar keine Fans hat, sondern nur Kunden.
Wie auch immer: Eine stetig wachsende Zahl versprengt und fern des Heimatclubs lebender Fans darben am Wochenende, weil sie sich den Sprit zum Auswärtsspiel entweder nicht leisten können oder wollen. Für Drittliga-Anhänger ergibt das ja auch hier und da eine gefühlte Urlaubsfahrt: Wo der Trip früher in die Region ging, führt er heute mitunter quer durch die ganze Republik.
Einmal ganz davon abgesehen, dass es sich zu zweit, dritt oder im Fanbus auch viel besser grölt, als allein im PKW: Wenn man ehrlich ist, muss man zugeben, dass die "Ein Leben lang"-CD unter dem Strich doch ein musikalisches Verbrechen ist, auf das mindestens 19 Jahre Haft stehen sollten. Live hingegen...
Kein Zweifel also, der Bedarf ist da für eine Mitfahr-Börse für Fans. Dachten sich Benjamin Lutz, 24, und Christian Eckenweber, 23, aus Mannheim. Mit Ichfahrauswaerts.de basteln sie seit kurzem an eben so einem Servicepool, in dem jedermann Fahrgelegenheiten anbieten oder suchen kann. Politisch korrekt werden alle Clubs der drei Bundesligen sowie der Regionalligen bedient. (...)
Quelle:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,15 ... 93,00.html
Nix für Kunden, nur für Fans!
Vielleicht ne gute Möglichkeit, unsere Mitfahrzentrale zu ergänzen.