Zehnmal reicher als Abramowitsch
Warum groß herumreden, wenn es auch knackig geht. "Unsere Ziele sind simpel. Dieses Jahr wollen wir in der Premier League unter die besten vier Teams und die Champions League erreichen. Nächste Saison peilen wir die Meisterschaft an, in der übernächsten wollen wir die Champions League gewinnen", kündigte Manchester Citys neuer Boss Sulaiman Al Fahim an.
Drei Jahre, drei Ziele - und Milliarden in der Hinterhand.
Keine 48 Stunden ist es her, dass die Nachricht das internationale Fußball-Gleichgewicht erschütterte. Thaksin Shinawatra, der bisherige Besitzer der Citizens, hat sich mit der Investment-Gesellschaft "Abu Dhabi United Group" (ADUG) unter Vorsitz Al Fahims darauf geeinigt, 90 Prozent seiner Klub-Anteile für 260 Millionen Euro zu verkaufen.
Ein Deal, der den "globalen Fußball verändern wird", wie der sonst eher nüchterne "Independent" prophezeit. Denn die 260 Millionen markieren nur den Beginn einer neuen Ära. In Manchester, in England, wahrscheinlich auch in ganz Europa.
140 Millionen geboten
Der Last-Minute-Kauf Robinhos für 40 Millionen Euro? Weitere Neuzugänge im Sommer wie Jo (24 Millionen), Shaun Wright-Phillips (11,3), Pablo Zabaleta (8,7) oder Vincent Kompany (8,5)? Alles Peanuts für die reichen Scheichs aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
"ManCity hat jedem deutlich gemacht, dass es den FC Chelsea als reichster Klub der Welt abgelöst hat. Die Verpflichtung Robinhos macht Roman Abramowitsch fassungslos", so der "Guardian".
Alleine am Schlusstag der Transferperiode gab der Verein Angebote für Robinho, Tottenhams Dimitar Bebatow - der schlussendlich zum Stadtrivalen United ging-, David Villa (Valencia) und Stuttgarts Mario Gomez in Gesamthöhe von 140 Millionen Euro ab.
165 Millionen für Ronaldo?
Aber ob das nicht schon reichen würde, hat Al Fahim bereits ein Auge auf den nächsten Hochkaräter geworfen. Kein Geringerer als Manchester Uniteds Superstar Cristiano Ronalo soll im Winter verpflichtet werden.
"Real Madrid wollte für ihn 110 Millionen Euro ausgeben, aber warum sollen wir für so einen guten Spieler nicht 165 Millionen ausgeben? Wir werden der größte Klub der Welt sein, größer als Real und ManUtd zusammen", sagt Al Fahim.
Abramowitschs Geld mal zehn
Doch woher kommen die ganzen Millionen? Die nahe liegende Vermutung: Die "ADUG" dient im Grunde nur als Scheinfirma für die Königsfamilie in Abu Dhabi, den Al-Nahyan-Klan, die den Einstieg in die Premier League als Türöffner für weitaus größere Geschäfte nutzen möchte.
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Quelle und kompletter Text: http://www.spox.com/de/sport/fussball/i ... alyse.html
So langsam bekommt das Mäzentum eine neue Dimension. Gegen diesen Herrn sieht Abramovic aus wie ein Schuljunge und Hopp wie ein Husten in einer kalten Winternacht. Ok, es ist "nur" England, aber inwieweit wird sich das in Europa auswirken? Erschreckend diese Entwicklung. Wo soll das noch enden? So wird der traditionsreiche Fußball wie wir ihn lieben zur Schlachtbank geführt. Der Fußball als Zugpferd, Entschuldigung als Spielzeug des Kommerz. Traurig...
