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Fußball und Homosexualität

Fußballthemen, welche den FCK nicht oder nicht direkt betreffen.
Toco
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Beitrag von Toco »

ich hab grad hier im forum nach "homosexualität" gesucht: kein ergebnis. "homo" führte dagegen zu 9 treffern. (bevor jemand auf diese bemerkung reagiert, bitte nochmal den verstand einschalten. danke)

daher ist es vielleicht nicht ganz unpassend kurzfristig auf einen kanal zu verweisen, der zu recht aus der kurve kritisiert wird, der allerdings in sachen reportagen aber immerhin gutes bemühen zeigt.
das dsf zeigt nicht nur die michael jäger story, sondern heute um 18.45 eine doku: "Das große Tabu - Homosexualität & Fußball"
der text dazu (leider macht es www.dsf.de es einem nicht leicht, den text zu verlinken, daher bringe ich den text mal komplett.):
"Homosexualität und Fußball scheinen noch immer unvereinbare Gegensätze. Fußball gilt als Macho-Sport - reserviert für echte Kerle. Dabei kennen echte Kerle untereinander z.B. beim Torjubel kaum Berührungsängste. Toleriert werden diese Körperkontakte aber nur in einer garantiert schwulenfreien Welt. Dabei müsste - rein statistisch betrachtet - einer von elf Bundesligaspielern homosexuell sein. Sie führen oft ein Doppelleben. Viele sind verheiratet und verheimlichen ihre Homosexualität vor der Ehefrau, sie bringen zu Vereinsfeiern die eingeweihte beste Freundin mit oder Hostessen spielen die Lebensgefährtin. Sie müssen sich verleugnen - vor dem Trainer, der Mannschaft und den Medien. In der DSF Dokumentation "Das große Tabu - Homosexualität & Fußball" äußern sich bekannte Fußballer und Funktionäre wie DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger, Bundestrainer Joachim Löw, Nationalspieler Philipp Lahm und Köln-Trainer Christoph Daum zu dem Thema. Auch Marcus Urban, ehemaliger DDR-Jugendauswahlspieler, kommt zu Wort. Er stand bei Rot-Weiß Erfurt unter Vertrag bis er mit 20 Jahren aufgrund seiner Homosexualität seine Karriere beendete. Erzählt wird auch die Geschichte der deutschen Ex-Nationalspielerin Anouschka Bernhard (Europameisterin, Vize-Weltmeisterin 1995), die zum ersten Mal öffentlich über ihre Homosexualität spricht."
... und um 22.30 gibt es nochmal die michael jäger story
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tobz
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Beitrag von tobz »

hört sich ziemlich interessant an, aber welche Spieler homosexuell sind, wird man garantiert nicht erfahren ;)
Toco
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Beitrag von Toco »

tobz hat geschrieben:hört sich ziemlich interessant an, aber welche Spieler homosexuell sind, wird man garantiert nicht erfahren ;)
dafür kann man daum bei einer erneuten selbstdemontage zusehen http://sport.orf.at/?href=http%3A%2F%2F ... story.html
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Beitrag von kepptn »

Toco hat geschrieben:
tobz hat geschrieben:hört sich ziemlich interessant an, aber welche Spieler homosexuell sind, wird man garantiert nicht erfahren ;)
dafür kann man daum bei einer erneuten selbstdemontage zusehen http://sport.orf.at/?href=http%3A%2F%2F ... story.html
Ja, tolle Aussage für einen Trainer in Köln... Das macht schon fast Lust auf die Sendung.
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dieterthomas
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Beitrag von dieterthomas »

Toco hat geschrieben:ich hab grad hier im forum nach "homosexualität" gesucht: kein ergebnis.
"Fotze" gibt auch nur einen Treffer ... ( jetzt 2 ;-) )

liegt wohl daran, dass das hier ein FUSSBALL-Forum ist !!!
Für Dinge, die hinter verschlossenen Türen passieren, gibts genügend andre Plattformen.
Toco
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Beitrag von Toco »

dieterthomas hat geschrieben: liegt wohl daran, dass das hier ein FUSSBALL-Forum ist !!!
Für Dinge, die hinter verschlossenen Türen passieren, gibts genügend andre Plattformen.
aber hallo. wenn das auch die einstellung/meinung der fußballfans wäre ...
von wegen fußball-forum: such mal nach schwul. *g*
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OWL-Teufel

Beitrag von OWL-Teufel »

Das ist ein heikles Thema.

Zum Glück ist in unserer aufgeklärten Gesellschaft der Umgang mit Homosexualität ein ganz normaler und diese braucht nicht mehr verschwiegen zu werden.

Aber im Stadion,in dem "schwul" immer noch als Schimpfwort verwendet wird,wird sich wohl kein Spieler als homosexuell outen.

Denkt mal zurück,mit was für Adjektiven unser Freund Marco Engelhardt bedacht wurde...oder Klinsmann,der hier und da als "Schwabenschwuchtel" tituliert wird...
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Beitrag von kepptn »

OWL-Teufel hat geschrieben: ...
Denkt mal zurück,mit was für Adjektiven unser Freund Marco Engelhardt bedacht wurde...oder Klinsmann,der hier und da als "Schwabenschwuchtel" tituliert wird...
Ist das nicht Jogi Löw mi seinem Schalchen und den schicken Hemdchen und Schuhchen? :lol:
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OWL-Teufel

Beitrag von OWL-Teufel »

kepptn hat geschrieben:Ist das nicht Jogi Löw mi seinem Schalchen und den schicken Hemdchen und Schuhchen? :lol:
:wink:

Naja,genau das meine ich :wink:
Kaiserslautern1900
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Beitrag von Kaiserslautern1900 »

Meine Meinung zu dem Thema:
Ist es beim Sport nicht egal, welche Sexualität man verfolgt? Muss man die dann auch noch dick zur schau stellen? Ich denke hier wird der Sport wieder für eine andere Plattform genutzt.
Ich habe selbst nichts gegen Homosexuelle, jedoch ist das eine Sache welche ins Privatleben gehört und NICHT ins Fußballstadion.

Statistisch müsste jeder 11. Fußballer schwul sein, dann müsste auch jeder 6. User hier im Forum Chinesisch sprechen...
Fritz Walter hat den ,,Deutschen Gruß'' abgelehnt, Briefe nicht mit ,,Heil Hitler'' unterzeichnet, im Vereinslokal der TSG Diedenhofen soll er gar ,,Heil Moskau'' gerufen haben. (Süddeutsche 17.05.2010)
OWL-Teufel

Beitrag von OWL-Teufel »

Kaiserslautern1900 hat geschrieben:Statistisch müsste jeder 11. Fußballer schwul sein, dann müsste auch jeder 6. User hier im Forum Chinesisch sprechen...
Statistiken sind Blödsinn...17% aller Menschen wissen das!
kepptn
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Beitrag von kepptn »

Mal im Ernt: Die Sexualität eines Menschen ist im Jahre des Herrn 2008 absolut indiskutabel und jeder der das noch nicht eingesehen hat wird es nie lernen, da wird auch DSF nichts dran ändern können. Deren Klientel wurd durch RTL und Pro 7 schon ausreichend sensibilisert als das man noch mehr thematisieren müsste. Um es mal nach South Park zu formulieren: "Schwul ist cool".
Es gibt immer was zu lachen.
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Beitrag von Kaiserslautern1900 »

Oder ums mal ganz normal zu sagen: Alle Menschen sind gleich!
Fritz Walter hat den ,,Deutschen Gruß'' abgelehnt, Briefe nicht mit ,,Heil Hitler'' unterzeichnet, im Vereinslokal der TSG Diedenhofen soll er gar ,,Heil Moskau'' gerufen haben. (Süddeutsche 17.05.2010)
OWL-Teufel

Beitrag von OWL-Teufel »

Kaiserslautern1900 hat geschrieben: Alle Menschen sind gleich!
Ich nicht! :D
kalhoa
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Beitrag von kalhoa »

Unsere Gesellschaft mag noch so aufgeklärt sein, leider ist diese Aufklärung noch lange nicht in allen Ecken und Bereichen angekommen. Daher wecken bestimmte Dinge in Kombination mit (Homo)sexualität keine Akzeptanz sondern rufen immer noch den gemeinen Mob mitsamt seinen niederen Instinkten auf den Plan. Von daher würde ich mir das als aktiver Fussballer auch heute noch 10mal überlegen, ob ich mich freiwillig oute....


Und mal ganz unter uns Pastorentöchtern, was wäre denn losgewesen, hätte sich z.B. ein Marco Engelhardt in seiner Zeit beim FCK hingestellt und gesagt: "Ja, ich bin schwul" ????


Der wäre gelyncht worden, behaupte ich jetzt mal ganz forsch.
Altmeister
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Beitrag von Altmeister »

Corny Littmann, schwuler Präsident des FC St. Pauli, brachte einen interessanten Punkt in diese Diskussionen in einer TV-Runde vergangenen Sonntag. Er sagte, dass sich zuerst einmal ehemalige Profis, die vielleicht in den 70- er und 80-er Jahren gespielt hätten, als schwul outen sollten. Denen könne ja nichts mehr passieren.
Vielleicht wäre das ein Anfang, um neu an das Thema ranzugehen?
Dass es schwule, aktive Fußballer geben muss, ist statistisch betrachtet ja relativ klar, aber bis die sich outen, wird wohl noch ordentlich Zeit vergehen.
Steffbert
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Beitrag von Steffbert »

Altmeister hat geschrieben:Dass es schwule, aktive Fußballer geben muss, ist statistisch betrachtet ja relativ klar, aber bis die sich outen, wird wohl noch ordentlich Zeit vergehen.
Hat sich nicht in England schon mal vor einigen Jahren ein Profi geoutet?
Stop living in the past
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Beitrag von Rheinteufel2222 »

Ich denke, die Mitspieler werden schon genau wissen, wer schwul ist und die Öffentlichkeit braucht das ja wirklich nicht zu interessieren. Warum soll man jetzt die Leute zwingen, sich zu outen?
scheiss fc köln

Beitrag von scheiss fc köln »

@ steffbert

Ja, ich glaube von Nottingham.
Hat aber irgendwann Selbstmord begangen. Ob der aber etwas mit seinem Outing zu tun hatte, kann ich nicht sagen.
red-faced-devil
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Beitrag von red-faced-devil »

Steffbert hat geschrieben:
Altmeister hat geschrieben:Dass es schwule, aktive Fußballer geben muss, ist statistisch betrachtet ja relativ klar, aber bis die sich outen, wird wohl noch ordentlich Zeit vergehen.
Hat sich nicht in England schon mal vor einigen Jahren ein Profi geoutet?
Ja, der hat sich geoutet und war dann dem Druck der englischen Boulevard-Presse nicht gewachsen...
Bild Queer Devils e.V.
http://www.queer-devils.org
red-faced-devil
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Beitrag von red-faced-devil »

Am 23.05. fand in Köln ein Aktionstag gegen Homophobie statt. Hier der Bericht, den der FCK auch auf seiner Webseite veröffentlich hat http://www.fck.de/content/fans/News/143 ... ltext.html:

HOMOSEXUALITÄT UND FUSSBALL - SIGNALE FÜR MEHR TOLERANZ

Fußball ist alles...auch schwul! Unter diesem Motto fand am vergangenen Freitag im Rhein-Energie-Stadion in Köln der zweite Aktionsabend gegen Homophobie im Fußball statt. Viele Fans, Vertreter von Vereinen, Verbänden und Interessengruppen trafen sich, um offen über ein Thema zu sprechen, das im Profifußball viel zu lange als Tabu galt - Homosexualität!

Position beziehen gegen jede Form von Diskriminierung und damit auch gegen die von Lesben und Schwulen. Das ist das Anliegen der Organisatoren des zweiten Aktionsabends gegen Homophobie im Fußball. Rückenwind bekommt die Initiative dann auch von höchster Stelle. Prominentester Gast am Abend war kein Geringerer als DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger, der sich in jüngster Zeit dem Thema in besonderem Maße annimmt und dem Bemühungen gegen jede Form von Diskriminierung ein persönliches Anliegen sind.

"Zunächst einmal wollen wir doch alle Fußball spielen. Aber bei den Verflechtungen die dieser Sport heute hat, kann man vor gesellschaftlichen Fragen nicht die Augen verschließen. Der Fußball muss sich gegen jede Form von Diskriminierung stellen", so Theo Zwanziger und bringt die Haltung auf einen einfachen Nenner "Wir sind alle unterschiedlich. Unterschiede dürfen jedoch nicht zu einer unterschiedlichen Bewertung und Diskriminierung führen. Die Würde des Menschen ist unantastbar, unabhängig von allen Unterschieden."


Die Diskussionsrunde auf dem Podium des Presseraums des 1.FC Köln war hier einer Meinung und sieht die Arbeit von Organisationen wie der European Gay an Lesbian Sports Federation (EGLSF), Football Against Racism in Europe (FARE) oder der Queer Football Fanclubs (QFF) auf einem guten Weg. Doch dieser Weg sei trotz optimistischer Ansätze noch lang, so Ex-Profi Yves Eigenrauch.
Dr. Tatjana Eggeling, Sozialwissenschaftlerin der Universität Berlin, zeigte indessen auf, wie abwegig zuweilen Vorurteile und Denkmuster in der Gesellschaft und in den Köpfen der Menschen funktionieren, wenn es um lesbische und schwule Lebensweisen gehe.

Umso bedeutungsvoller sei die Aufgabe die Menschen für das Thema Homophobie weiter zu sensibilisieren. "Gerade der Sport hat das große Potential, viele Menschen und Bevölkerungsschichten zu erreichen. Das sollte der Fußball unbedingt nutzen”, betonte Dagmar Ziege, Mit-Organisatorin der Gay Games Köln 2010. Christian Deker, der Sprecher der QFF, hob hier vor allem die Basisarbeit hervor, die insbesondere die mittlerweile 20 schwul-lesbischen Fan-Clubs in den Vereinen der ersten und zweiten Liga leisten.


Dr. Theo Zwanziger schätzt hier auch diese bereits geleistete Arbeit und forderte: "Wir müssen die Bildungsarbeit voranbringen und wir brauchen junge Leute in den Verbänden, um etwas zu verändern und zu bewegen." Rainer Mendel, Fanbeauftragter des 1.FC Köln zeigte sich so auch beeindruckt vom Zulauf den der schwule FC-Fan-Club "Andersrum rut wiess" seit seiner Gründung im November hatte. "In einem halben Jahr 144 Mitglieder. Wenn Ihr so weitermacht seid Ihr nächstes Jahr unter den Top-Five beim FC!"

Dagegen sorgten Äußerungen des FC-Trainers Christoph Daum in einem vorab veröffentlichten Interview zu einer DSF-Reportage für höchste Irritation. Moderator Michael Trippel (1.FC Köln) und Claus Horstmann, Geschäftsführer des FC, betonten, dass der Verein sich von den Äußerungen seines Trainers klar distanziere. Der schwule Fan-Club des FC hat Daum daher zu einer Diskussion eingeladen.

Der Erfolg des Abends bleibt dennoch unbestritten. Immerhin haben bislang bereits 68 Organisationen die Erklärung gegen Diskriminierung bereits unterzeichnet. Darunter immerhin 25 Profivereine und Landesverbände des DFB. Schon im Vorfeld durften sich die Organisatoren Andreas Stiene (Come-Together-Cup) und die ehemalige Bundesliga-Spielerin Tanja Walther (EGLSF) einer breiten und solidarischen Unterstützung durch namhafte Organisatoren wie DFB, DFL oder der UEFA gegenübersehen.


Der 1.FC Kaiserslautern wurde in der Domstadt von seinem schwul-lesbischen Fan-Club Queer Devils vertreten. Stefan Kuntz hätte den kleinen Tross nur allzu gerne begleitet, doch die Termindichte in der Woche nach dem Rasenkrimi gegen den 1.FC Köln, ließ eine Teilnahme leider nicht zu.

Er gab den Queer Devils dennoch die Gewissheit mit nach Köln, dass sich auch der FCK entschieden gegen jede Form von Diskriminierung, Homophobie oder Rassismus stelle und sich klar zu den Inhalten der Erklärung gegen Diskriminierung bekenne. "Die Unterzeichnung der Erklärung werden wir von Vereinsseite nachholen", so Stefan Kuntz.

Weitere Informationen - auch zu den Äußerungen von Christoph Daum im Zusammenhang mit der DSF-Reportage - finden sich unter www.queerfootballfanclubs.com
Seb
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Beitrag von Seb »

Solche Kampagnen und Reportagen steigern meiner Meinung nach nur den Druck, der die Spieler daran hindert sich zu outen.

In der heutigen Zeit würde es der ein oder andere Spieler vll tun, aber wer will schon der erste sein, vor allem wenn es von den Medien so aufgebauscht wird?



Ansonsten kann ich mich einem meiner Vorschreiber nur anschließen:
Autor: Kaiserslautern1900
BeitragVerfasst am: 03.06.2008, 12:40 Titel: Meine Meinung zu dem Thema:


Ist es beim Sport nicht egal, welche Sexualität man verfolgt? Muss man die dann auch noch dick zur schau stellen? Ich denke hier wird der Sport wieder für eine andere Plattform genutzt.
Ich habe selbst nichts gegen Homosexuelle, jedoch ist das eine Sache welche ins Privatleben gehört und NICHT ins Fußballstadion.

Lasst Fussball Fussball sein.
OWL-Teufel

Beitrag von OWL-Teufel »

Mit der sexuellen Ausrichtung ist es wie mit Politik: Gehört nicht ins Stadion!
Steffbert
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Beitrag von Steffbert »

Seb hat geschrieben:Solche Kampagnen und Reportagen steigern meiner Meinung nach nur den Druck, der die Spieler daran hindert sich zu outen.
Ein eventuelles Outing bleibt jedem selbst überlassen. Ich persönlich habe Verständnis dafür, dass Profifußballer sich zurückhalten und ihre Privatsphäre schützen wollen. Im eher homophoben Umfeld des Fußballs (jüngstes Beispiel: Daum) könnte ein Outing schnell zum Dauer-Spießrutenlauf werden. Es liegt an uns Fans, Diskriminierung zu bekämpfen und für eine tolerante Atmosphäre zu sorgen. Herr Kuntz und Herr Zwanziger setzen sich dafür ein. Gut so!

Ich muss gestehen, dass ich da selbst noch im Lernprozess bin. Die ein oder andere Bemerkung, die man mitunter so in die Welt posaunt, ist eben nicht nur einfach flapsig, sondern verletzend. Gut, dass schwul-lesbische Fanclubs (wie eben beim FCK unsere Queer Devils) Pappnasen wie mich bei diesem Lernprozess unterstützen. Gut auch, dass die Queer Devils an der gesellschaftlichen Diskussion beteiligen und sich gegen Diskriminierung einsetzen. Das verdient unsere Unterstützung und diese Haltung sollte sich jede Fankurve zu eigen machen. Auch der Sport und der Fußball existieren nicht im luftleeren Raum (so sagt es ja auch Herr Zwanziger). So gesehen hat die Thematik wenig mit "dick zur schau stellen" oder "Fußball als Plattform benutzen" zu tun.

Man muss das so sehen: Leute wie Christoph Daum haben ein Erkenntnisdefizit. Ergo brauchen sie Hilfe in Form von Statements, Information und Aufklärung. Indem wir als Fußball-Community (ob beim FCK oder bei anderen Vereinen) signalisieren, dass schwule und lesbische Fußballfans selbstverständlich dazugehören, senden wir ein klares Signal an die Gesellschaft: Eine scheinbar machohaft maskuline gesellschaftliche Gruppe (eben wir Fußballfans) geht entspannt mit dem Thema Homosexualität um und zeigt, dass Dikriminierung im Stadion keinen Platz hat. Wir stehen hinter dem FCK, ob wir nun schwarz sind oder weiß, alt oder jung, schwul, lesbisch, hetero oder bisexuell, ob wir religiös sind oder nicht, ob wir CDU wählen oder SPD. Wenn wir da mal hin kommen, wird es auch die ersten Outings von Fußballprofis geben.

Ich kann die Diskussion in Köln, an der sich unsere Queer Devils beteiligt haben, doch nicht so interpretieren, als ob damit der Druck auf homosexuelle Fußballer erhöht wird. Es ist auch nicht so, als ob hier der Fußball als Plattform genutzt wird (wie etwa Kaiserslautern 1900 behauptet). Vielmehr werden hier Rechte eingefordert und Diskriminierung bekämpft. Sexuelle Orientierung und der eigene Umgang damit ist natürlich Privatsache. Doch gilt genauso: Wenn jemand seine gleichgeschlechtliche Orientierung offen lebt - gut so. Ich komme aus einem kleinen Dorf im tiefen, dunklen Pfälzer Wald aus einem sehr konservativen Elternhaus, und bin ein sehr langsam denkender und ein extrem langsam lernender Mensch, doch auch ich habe mittlerweile eingesehen: Homosexualität ist okay. Du bist schwul oder lesbisch - na und? Wenn ich das lernen kann, dann kann Christoph Daum das auch lernen.

Homosexuelle sind überall - auch im Stadion. Homosexuelle sind überall willkommen - auch in Stadion. Homosexuelle gehören überall dazu - auch zu uns. Fußball ist alles...auch schwul!
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Suboptimal
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Beitrag von Suboptimal »

@ Steffbert

Starker Beitrag !!!

100% Zustimmung !!!
"Früher war alles besser, auch die Zukunft"
Karl Valentin
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