„Enttäuscht von Politik und FCK"
Bernd Lutzi mahnt Fritz-Walter-Museum an - FCK will „intern was auf die Beine stellen"
Bernd Lutzi hat vor dem früheren Haus von Fritz Walter in der Leininger Straße in Alsenborn ein Zelt aufgebaut. Darin sind Stellwände mit Urkunden und Bildern des großen Fußballers, auf Tischen stehen Pokale. Auch das ganze Haus ist voll mit wertvollen Erinnerungsstücken, die Lutzi gerne in ein Fritz-Walter-Museum geben würde. Aber bislang hat sich in dieser Richtung nichts getan. „Ich bin enttäuscht von der Politik und vom FCK", sagt deshalb Lutzi.
Lutzi und seine Frau Barbara haben das Haus und die Erinnerungsstücke von Fritz Walter geerbt. Zweieinhalb Jahre hat der Mann die Hinterlassenschaften des 54er Weltmeisters sortiert, 2004 eröffnete er eine Ausstellung in dem Anwesen, seit einem Jahr wohnt er mit seiner Frau im früheren Fritz-Walter-Haus. Die Exponate sollten deshalb schon längst in einem Museum sein, aber das lässt auf sich warten.
Mit dem FCK sei vereinbart gewesen, dass das Museum in die Südtribüne des Stadions kommt, aber die Vereinsführung habe mitgeteilt, dass kein Geld dafür da sei, sagt Lutzi. Er findet, dass die Südtribüne ideal für ein Museum ist. In dem Stadion, das seinen Namen trägt, habe Fritz Walter gewirkt, das sei sein Leben gewesen. In der Südtribüne gebe es auch genügend Platz, ganz im Gegensatz zum Theodor-Zink-Museum, das der frühere Oberbürgermeister Bernhard Deubig in die Diskussion brachte.
An einem Museum sei wohl auch die Fritz-Walter-Stiftung interessiert, aber von der habe sich noch nie jemand bei ihm gemeldet, sagt Lutzi weiter. Mit dem DFB habe es Gespräche gegeben, der habe erklärt, das Museum solle in Kaiserslautern bleiben. Interesse habe auch die Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn bekundet, die einen Anbau am Rathaus errichte und dort Exponate ausstellen würde.
Lutzi kann nicht verstehen, warum es mit einem Fritz-Walter-Museum nicht klappt. (...)
Quelle: Rheinpfalz, Kompletter Artikel:
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www.fanini.de)
einwurf
Blamabel für Stadt und FCK
Von Gerhard Dürnberger
Seit über fünf Jahren ist Fritz Walter tot. Seit über drei Jahren sind sehenswerte Erinnerungsstücke in seinem früheren Haus aufgebaut. Seit Jahren möchte sein Erbe Bernd Lutzi die Sammlung in ein Museum geben. Ein wertvolles Geschenk. Aber bis heute haben es Stadt und FCK nicht fertig gebracht, ein Museum einzurichten. Ein Armutszeugnis. Und eine törichte Unterlassung. Denn ein Museum hält nicht nur die Erinnerung an Fritz Walter wach; es wäre auch ein Imagegewinn für Stadt und Verein. Und es brächte Touristen nach Kaiserslautern.
Dass es noch immer kein Fritz-Walter-Museum gibt, hängt sicherlich auch damit zusammen, dass Stadiongesellschaft und FCK nicht an einem Strang ziehen. Der FCK will das Museum im Stadion haben, aber erst die finanziellen Rahmenbedingungen abstecken, bevor er das Gespräch mit der Stadiongesellschaft sucht, diese wiederum sucht nach Räumen in der Innenstadt. Unglaublich. Da kocht jeder seinen eigenen Brei. Und beide brauchen sich nicht zu wundern, wenn ihnen irgendwann jemand das Museum vor der Nase wegschnappt. Etwa die Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn. Dann wäre die Blamage komplett.
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