Bin im Tagesspiegel auf dieses Interview gestoßen und fand es ganz spannend, weil es sehr untypisch für ein Interview mit einem Fußballprofi ist. Klar kann die Bodenständigkeit auch nur ein Image sein, aber trotzdem nicht uninteressant, weil es nicht nur die Standard-Phrasen sind.
Tagesspiegel hat geschrieben:Manuel Schmiedebach von Hannover 96 "Marco Reus fährt doch auch Bahn"
von Stefan Hermanns und Benjamin Apitius
Der Berliner Manuel Schmiedebach ist ein etwas anderer Profi. Er fährt mit dem Bus zum Training von Hannover 96 und kickt auf Bolzplätzen. Ein Gespräch über das Leben von Fußballern.
Manuel Schmiedebach, ist das Leben als Fußballprofi so, wie sie es sich früher vorgestellt haben?
Ehrlich gesagt, hatte ich keine konkrete Vorstellung. In meiner Jugendzeit bei Hertha BSC hatte ich einen guten Kumpel – Elias Pech. Wir haben uns oft darüber unterhalten: Was meinst du, wie sieht es in fünf Jahren aus? Haben wir es dann geschafft oder nicht? Aber wir hatten beide keine Idee, wie das Leben als Fußballprofi aussieht.
Was haben Sie denn bei Hertha von diesem Leben mitbekommen?
Man sieht die Autos der Profis auf dem Hof.
Sie haben weder ein Auto noch einen Führerschein – und gelten schon fast als Sonderling, weil Sie leere Pfandflaschen zum Supermarkt zurückbringen.
Das ist Quatsch, das machen die anderen doch genauso.
Ist es für einen Fußballer ein Nachteil, wenn er für die Öffentlichkeit als anders gilt?
Normalerweise sollte es kein Nachteil sein, als bodenständig zu gelten. Spieler, die ein bisschen ausgeflippter sind, haben eher ein Problem, weil sie in einer bestimmten Schublade stecken. Und hier in Hannover weiß sowieso jeder, wie ich ticke, wie man mit mir umzugehen hat, wie man mich zu nehmen hat.
Pflegen Sie Ihr Image bewusst?
Überhaupt nicht. Es ist ja mittlerweile eher so, dass ich nur wenige Interviews gebe. Dass ich mit Ihnen dieses Interview mache, ist eher eine Ausnahme. (...)
