Runjaic: Eine Mannschaft ist kein abstraktes Gebilde, sondern besteht aus Menschen. Der eine oder andere hatte in der letzten Saison nicht den besten Einfluss auf den Spirit, war eher Egoist als Teamplayer.
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Runjaic: Wenn nicht jeder einzelne im Kader zu 100 Prozent fokussiert ist und mitzieht, schaffst Du Deine Ziele in der Summe nicht. Dazu ist die Leistungsdichte in der Liga zu groß. Da gab es einige Enttäuschungen bei erfahrenen Spielern, denen ich persönlich mehr Professionalität zugetraut hätte.
Deckt sich mit dem, was Löwe sagt. Hört man aber leider nicht das erste Mal nach einer Betze-Saison. Wollen wir hoffen, dass wir in 12 Monaten nicht wieder hören (müssen), dass "in der letzten Saison der Teamgedanke fehlte".
Auf wen wohl die zweite Passage in diesem Zusammenhang bezogen ist?
bundesliga.de: In der Vorsaison übernahmen Sie den Kader Ihres Vorgängers, nun konnten Sie die Mannschaft selbst zusammenstellen (Transferbörse). Ist das ein Vorteil?
Runjaic: Es ist immer ein Vorteil, wenn man selbst aktiv gestalten und seine Vorstellungen umsetzen kann. Aber ich will nicht im Nachhinein klagen. Es war auch in der vergangenen Saison nicht alles schlecht.
Ehrliche Worte, das gefällt. Er macht es sich damit auch nicht leicht, indem er dieses "Alibi" ausschlägt.
bundesliga.de: Das Saisonziel Wiederaufstieg wird nicht explizit ausgesprochen. Warum nicht?
Runjaic: Weil es nicht das einzige und auch nicht das von oben verordnete Ziel für diese Saison ist. Es geht vielmehr um einen neuen Weg, den wir gemeinsam beschreiten wollen.
Was ich auf der einen Seite verstehe (das "von Spiel zu Spiel denken" hat schonmal gut geklappt) - auf der anderen Seite muss man mMn dann an anderer Stelle das Profil und Image schärfen. Ich empfinde den FCK aktuell etwas konturenlos (im Sinne von: wo geht's hin? Wo stehen wir in drei Jahren?), was sich vielleicht im Außenbild auch auf die Attraktivität bei Sponsoren auswirkt? Aber hier ein bisschen "50er/60er Video", da ein bisschen "Philosophiewechsel"... irgendwie fehlt mir da so ein durchgehender Gedanke - wofür steht der FCK heute?
bundesliga.de: Die Fans waren mit der vergangenen Saison unzufrieden. Wie wollen sie die Anhänger wieder hinter die Mannschaft bringen?
Runjaic: Dadurch dass wir als Mannschaft Werte leben, mit denen sich die Fans identifizieren können. Die Fans sind ein ganz wichtiger Faktor, um den neuen Weg zu gehen. Das ist auch der Grund, warum wir unsere Trainingslager hier in der Region absolvieren. Wir suchen ganz bewusst die Nähe zu denen, deren Unterstützung wir unbedingt brauchen.
bundesliga.de: Noch ist keine Aufbruchsstimmung am Betzenberg zu spüren. Belastet das ihre Arbeit?
Runjaic: Wo haben Sie denn nachgeschaut? Zuerst muss der Funke in der Mannschaft zünden.
Wahre Worte. Und ich bin gespannt, ob der Funke dann tatsächlich "überspringt".
