Habe gerade auf Bild.de ein Artikel gelesen, in dem sich Khalid Boulahrouz vom VfB über den Spielplan aufregt, der die Spieler umbringe.
Der Hintergrund ist zum einen, dass der VfB in den letzen 3 Tagen/zum Interviewzeitpunkt 40 Stunden 2 Spiele bestritten musssten, sowie die kurze Pause nach der Wm (für manche Spieler nur 19 Tage) und zum anderen die Herzattacken der Spieler Evander Sno (Ajax Amsterdam) und Nduka Anyanwu aus Geinsheim/Rheinland Pfalz. Der zweite Spieler hat den Infakt nicht überlebt.
Der Link zum Artikel:
http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/ ... ns-um.html
Zudem planen die Spieler der Serie A einen Generalstreik, weil der Verband neue Transferregelungen einführen möchte. Hier ein Artikel, der die Inhalte kurz zusammenfasst:
http://www.bz-berlin.de/sport/fussball/ ... 73893.html
Natürlich sind Profifussballer Menschen wie jeder andere auch, denen man auch die selben Rechte zugestehen muss. Und wenn sie sich über schlechte "Arbeitsbedingungen" beschweren ist das auch völlig legitim.
In beiden Artikeln beschweren sich Spieler, dass de Entwicklung in die Richtung geht, dass Spieler wie "Roboter" (Boulahrouz) bzw. wie "Objekte" (Massimo Oddo) behandelt/angesehen werden.
Jetzt meine Frage: ist es nich häuchlerisch dagegen zu protestieren, dass man nicht wie ein Objekt behandelt werden will, sich aber dann wie ein sich selbst verkaufendes Vieh verhält? Bzw. provozieren sie eine solche Umgangsart mit ihnen nicht?
Seit dem Bosman-Urteil sind die Spielergehälter in (meiner Meinung nach) perverse Höhen gestiegen (manche verdienen in einer Woche oder Jahr so viel wie "normale Menschen" in 10 Jahren), und die meisten Spieler sind sogenannte "Söldner": sie spielen für den Verein, der ihnen das beste Angebot macht- ohne Rücksicht auf Verluste.
Manche Spieler betreiben zudem Leistungsverweigerung/halten sich zurück wenn sie nicht wechseln dürfen bzw. der Transfer bereits fest steht (einige werfen das z.B. Erik Jendrisek vor), oder machen so lange Probleme, bis der Verein sie gehen lässt (z.B. Van der Vaart vor seinem Wechsel zu Real Madrid, als er sich im Valencia Trikot hat ablichten lassen und immer wieder sagte, dass er doch so gern nach Spanien wolle) Zudem ist es nicht unhäufig, dass Spieler sich zu ihren momentanen Verein bekennen (Wappen knutschen, sagen wie toll die Fans doch seien, dass er schon immer ein Fan dieses Clubs war usw.)- und dann nach Vertragsablauf ohne mit der Wimper zu zucken abhauen, wenn sie ein paar Euro mehr bekommen. Ein Spieler wie Streit bei Schalke weigert sich z.B. behaarlich, zu einem anderen Club zu wechseln und sitzt seinen Vertrag ab- ohne eine Gegenleistung zu erbringen. Klar ist es sein juristisches Recht- aber moralisch unter Umständen fragwürdig.
Nicht wenige, vorallem von den älteren Kalibern, schreiben hier im Forum ja auch, dass sie sich mit keinem Spieler mehr identifizieren bzw. sich auf's Trikot sticken lassen, weil er sich dieser ja auch nicht mit dem Verein identifiziert- er ist ein Gesicht von Hunderten, das im Laufe der Jahre kommt und geht. Es wird gesagt "Spieler xy hat seine Leistung gebracht, er hat uns sportlich weitergeholfen" oder "er war eine Niete, zum Glück sind wir den los"- ich habe in den Threads zu Leistungsträgern die uns im letzten Jahr verlassen haben eigentlich nie gelesen das es Schade ist, dass die Person Sam/Jendisek geht.
Es wurde immer der sportliche Wert abgewogen- vielleicht auch,weil man über die Person nichts wusste, außer, dass sie beim nächstbesten Angebot weg ist. Um die Person geht's eigentlicherst dann, wenn man ihn schlecht oder gut machen möchte (Klose ist ein Lautrer Buh aus der Umgebung mit unfehlbarem Charakter, Dzaka ist ein Koblenzer A****loch, dass Scheiss Kaiserslautern geschrien hat, Madjeck protzt mit seinen Klamotten, Jendrisek schläft in der Sitzung ein usw.). Wenn Dzaka zum überragenden Spieler aufgestiegen wäre, hätten kein Hahn mehr nach der Zaunsache gekräht. Solange jendrisek für uns gespielt, und seine Tore gemacht hat, hat niemand auch nur ein Wort über sein Nickerchen unter Sasic verloren- so wurde ihnen ein Strick draus gedreht.
Worauf ich hinauswill ist, dass sich viele Spieler sehr flüchtig verhalten (häufige Wechsel, inflationäre Bekundungen zum Verein, immer darauf aus das meiste Geld zu machen) und man sie somit nur als Spieler bzw. Maschinen, welche dem Verein Punkte/Titel/Geld bringen, ansehen KANN.
Ist es dann nicht gerecht, dass die italienischen Vereine sie nicht nach absolutem Leistungsprinzip bezahlen wollen? Die Spieler haben in den letzten Jahren so viele Vorteile für sich rausgeholt ohne mit der Wimper zu zucken- sollen die Verbände sich das Geld jetzt nicht mal zurückholen?
