... St. Pauli.
Ein bisschen Wundertüte. Haben unter Frontzeck diese Saison mit häufigen Wechseln sowohl ein "klassisches" 4-4-2 mit flacher 4 in der Mitte, ein 4-4-1-1 mit hängender Spitze, als auch 4-2-3-1 gespielt. Letzteres war die Taktik gegen Sandhausen beim Unentschieden letzte Woche.
mMn nach ist es kein Zufall, dass Frontzeck das 4-2-3-1 gg. Sandhausen (= Maurermeister) gespielt hat und das 4-4-1-1 davor beim Sieg in Fürth; letzteres scheint - relativ "tief" gespielt - die Taktik als Außenseiter zu sein. Was mich zu dem Schluss führt, dass wir wohl morgen eine Mannschaft erleben werden, die wie Karlsruhe (und danach auch Bochum) mit zwei tief stehenden 4rer-Ketten den Akzent auf die Defensive legt - allerdings viel mehr Qualität im Umschaltspiel besitzt. Tricky...
Personell sieht das
vermutlich so aus:
Tschauner - Nehrig (Schindler), Thorandt, Gonther, Halstenberg, - Schindler (Rzatkowski), Kalla, Buchtmann, Maier (Bartels) - Bartels (Nöthe) - Nöthe (Verhoek)
An den vielen Klammern seht Ihr, dass es 3-4 Positionen gibt, auf denen es halbwegs spannend ist, wen Frontzeck bringt.
- Kevin Schindler hat zuletzt als RV reüssiert; wenn Frontzeck innerhalb der von mir erwarteten defensiven Grundhaltung zumindest personell die offensivere Variante wählt, dann kommt Rzatkowski über rechts im MF und Schindler bleibt RV. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass der robuste Schindler
und Nehrig über rechts kommen, mit Schindler im MF.
- im LM hat zuletzt Maier gespielt. Sollte (wie schon in Fürth) Bartels den Verbindungsspieler zwischen MF und Sturm geben, wird's wohl dabei bleiben. Wenn Frontzeck etwas mehr Risiko geht, könnte er auch Bartels über Links bringen, Nöthe zurück ziehen und einen anderen zentralen Stürmer bringen (laut dbb-Vorbericht fällt Verhoek aus; bei St. Pauli habe ich jetzt nichts dazu gefunden...). Ich glaube aber wie gesagt, dass bei den beiden 4rer-Ketten die kompakteste Variante gewählt wird, was für Bartels als hängende Spitze bzw. gg. ihn als LM sprechen würde (gerade wenn man unsere offensivstarke rechte Seite berücksichtigt). Nebenbei stünde mit dem Ex-Bremer Thy noch eine weitere Option auf Außen im Kader...
- der Sturm hängt ein bisschen von den Rochaden dahinter ab; wie oben dargelegt, rechne ich aber mit Bartels (der im 4-2-3-1- immer den 10er gibt) als hängender Spitze; Nöthe / Verhoek wäre für mich offen, wenn beide fit sein sollten.
Insgesamt gilt es mMn für uns auf zwei Dinge zu achten:
a) St. Pauli wird tief stehen, weil die Abwehr - imho - qualitativ etwas hinter die Offensive zurückfällt; das spricht gegen schwächere Teams für viel Eigeninitiative (die Frontzeck dann auch in der Regel wählt), damit das "Prunkstück" voll punkten kann - und als Außenseiter für eine tiefe Grundordnung, damit die Schwächen in der Defensive im Kollektiv kompensiert werden können.
Für uns bedeutet das: Von 00 Schneider lernen heißt siegen lernen: "Kombiniere, kombiniere". Bin gespannt, wie weit CK Fortounis sieht und ob er - wenn St. Pauli denn wie erwartet im 4-4-1-1 kommt - im 4-4-2 antritt (was mMn
nur mit OO und Mo gehen würde, weil Du gg. so eine konterstarke Truppe viel Druck im Gegenpressing brauchst um selbst hoch stehen zu können) oder im 4-2-3-1 (was mMn jetzt total angebracht wäre, weil diese Grundordnung sowohl die Kreativität birgt, den tief stehenden Gegner aus der Ordnung zu bringen, als auch die Kompaktheit, auch ohne 100%-Quote im Gegenpressing den Gegner in die eigenen Hälfte zu schnüren).
b) Fin Bartels. Ich halte den Jungen für die zweite Liga für einen wirklichen Kracher. Die "Tragik" mit ihm ist, dass er weder physisch robust noch technisch überragend genug ist, auf höchstem Level das zu zeigen was er in Liga zwei zeigt. Dort ist er aber ne echte Hausnummer - wenn man so will: ein ähnlich spielbegabter Typ wie Fortounis, mit etwas weniger "verve" im Dribbling, dafür aber dem absoluten Kämpferherz.
Heißt für uns: Schluss mit Lari-Fari, IV und DM müssen morgen absolut auf der Höhe sein. Simunek und Torrejon traue ich zu, Bartels ganz vorne drin "abzukochen". Probleme könnte es geben, wenn er sich (wie zu erwarten steht) tiefer fallen lässt. mMn ein Spielertyp, der für Markus Karl
extrem unbequem ist. Und: Da weder Ring noch Jenssen noch Alushi die Typen für die "Akte Bartels" sind, spräche für mich einiges dafür, Ariel noch einmal genauestens zu briefen, wie man auf zwei Beinen in die Zweikämpfe geht - sonst sind die (bunten) Karten vorbestellt - und ihn dann "ins kalte Wasser" zu werfen. Ariel kann mMn für Typen wie Bartels sehr unangenehm zu spielen sein.
Ansonsten:
Sollte Schindler doch als Rechtsverteidiger kommen, dann sollten wir verstärkt über links kommen; unsere Kandidaten 1-3 auf LM (Gaus, Fortounis, Drazan) sind allesamt genau der Spielertyp, bei dem Schindler schwer hinterher kommt. Aber wie gesagt: Ich rechne mit Nehrig.
Was uns angeht:
Ich erwarte...
Sippel - Dick, Simunek, Torrejon, Löwe (Heintz) - Karl, Jenssen - Matmour, Gaus (Fortounis) - Occean, Mo
Ich persönlich würde probieren...
Sippel - Dick, Simunek, Torrejon, Löwe (Gaus) - Borysiuk, Jenssen - Matmour, Fortounis, Gaus - Mo (Occean)
Morgen zählt's. Kosta, lass die Teufel raus!
