advocatus diaboli hat geschrieben:
@Ke07111978 : sehr anschaulich, vielen Dank! Was müsste der FCK machen, um irgendwann einmal aus dieser "Schuldenspirale" wieder rauszukommen? Denn er zahlt ja nicht die Anleihe ab (ich drücke mich untechnisch aus, bin leider kein Betriebswirt), sondern nur Pacht und wohl auch Zinsen (wobei er ja die Pacht reduziert/ gestundet bekommt), d.h., der Schuldeinstand bleibt unverändert. Müsste man so etwas vereinbaren, wie etwa der BVB, der Anfang der 2000er glaube ich auch in solch einer ähnlichen Schuldenfalle bzgl. des Stadions gesessen hatte, und der dann die Pacht- in eine Rückkaufvereinbarung umgewandelt hatte? Ich weiß, das ist erst einmal nur Theorie, denn hierfür braucht man sicherlich mehr finanzielle Mittel, um höhere Raten abbezahlen zu können. Aber langfristig gesehen müsste der FCK da doch irgendwann mal raus aus dieser "Konstruktion", oder?
Gerne: Auch wenn es hier nicht hingehört - lass uns mal kurz "Brainstormen". Die Stadiongesellschaft hat aktuell Schulden i.H. von rd. EUR 68 Mio. und ein Bankguthaben von rd. EUR 18 Mio., also Nettofinnazverbindlichkeiten von rd. EUR 50 Mio. Die Stadt / das Land, wissen ganz genau, dass sie perspektivisch in ein riesiges Problem hineinlaufen, da die geplante Tilgungsansparung faktisch nicht stattfindet. Ich würde folgende Komponenten vorsehen:
Der FCK nimmt Investoren auf, die gemeinsam EUR 10 Mio. Eigenkapital in den Verein geben. Ich denke dabei an Unternehmer, die sich ohnehin schon engagieren, mehr einen Investoren-Club. Hannover hat beispielsweise auch 7 Investoren, die eher stille Gönner des Vereins sind (und Herr Kind ist nichtmal der größte...)
Der FCK nimmt ein Darlehen i.H. von EUR 15 Mio. auf, dass erstrangig mit den Grundschulden des Fritz Walter Stadion besichert wird. Einsatz 2,5%, Tilgung 3,5%. macht 0,9 Mio. p.a.
Der FCK begibt eine Betzeanleihe 2.0 über EUR 15 Mio. gesichert mit den Zuschauereinnahmen. Zinssatz 5%, Laufzeit 7 Jahre. Macht 0,75 Mio. p.a.
Die Karlsbergbrauerei erwirbt die Namensrechte an Fritz-Walterstadion für die nächsten 10 Jahre und erhält die exklusiven Ausschankrechte für die selbe Laufzeit. Dafür zahlt Karlsberg EUR 10 Mio. einmalig.
Die Stadiongesellschaft verzichtet auf EUR 10 Mio. gegen Besserungsschein. EUR 2 Mio. des Besserungsschein werden fällig, wenn der FCK 2 Jahre hintereinander 1. Liga spielt. Für jede Qualifikation des FCK im internationalen Wettbewerb werden ebenfalls EUR 2 Mio. fällig, bis der Besserungsschein getilgt ist. Damit wäre der Traum des WM Stadions in Kaiserslautern zumindest teilweise dort wo er hingehört, nämlich beim Steuerzahler. Außerdem würde die Stadt mind. 4 Veranstaltungen pro Jahr auf dem Bettenburg genehmigen, die nichts mit Fußball zu tun haben. Anwohner die dagegen klagen, fängt Gerry bereits am Eingang zum Hochhaus ab

. Die Stadt hat außerdem den Vorteil, dass sie signifikante liquide Mittel generiert, die sie erst viel später zurückzahlen muss (die Kommunalanleihe aus der Stadiongesellschaft wäre ja nicht sofort fällig, alleine schon wegen der horrenden Vorfälligkeitsentschädigungen). Ein Gift mit dem man Politiker immer locken kann.
In Summe würde der FCK somit Mittel i.H. von EUR 60 Mio. generieren. Dies würde ausreichen, um das Stadion zurückzukaufen und ausreichen um die Betzeanleihe abzulösen. Wir hätten für die nächsten 7 Jahre einen klar kalkulierbaren Aufwand von EUR 1,65 Mio. p.a. und würden sogar tilgen.
Nur so ein Anfangsgedanke. Vielleicht kann Thomas ja mal einen eigenen Fred dazu anlegen, in dem Interessierte mitdiskutieren. Hätte mal sowas vorwärtsgerichtetes...
