peter111 hat geschrieben:Zu dem ganzen Gequatsche hier mal ein paar Worte.
1. Spieler bei Fussballclubs muss man sehen wie Aktien oder Kunstwerke, die man kauft. Entweder funktionieren sie so wie man das denkt und sie steigen im Wert, dann verkauft man sie irgendwann wieder. Steigt der Wert gerade nicht hat man Pech und man muss mit Verlust verkaufen. Passiert.
2.Auch das Gerede, wie gut ein Transfer ist, ist vollkommener Käse. Denn man weiß überhaupt gar nicht wie ein Spieler im neuen Kolletiv performt. Daher kann man einen Transfer IMMER erst hinterher beurteilen und nie schon bei der Verpflichtung.
3. Wenn dann der Tag kommt, an dem man sich trennt, kann man sich natürlich alles Gute wünschen und sich für die Vergangenheit bedanken. Schließlich haben unsere "Aktien" Seelen und sind Menschen. Alles andere finde ich menschlich fragwürdig.
Ergo, alles Gute, Ragnar und Danke für die vielen Tore. Schauen wir mal, was dein Nachfolger so kann...
Kann man natürlich so sehen. Heutzutage geht ja alles und man kann auch eine Cuckold-Beziehung führen und seine Frau vom besten Kumpel poppen lassen. In die gleiche Richtung geht das für mich, wenn Ragnar Ache jetzt zum Effzeh wechselt, er dort einschlägt und von den Kölner Fans *durchgenudelt* wird.
Und mal ein paar Beispiele aus der Fußball-Historie, wie es anders laufen kann,
"menschlich fragwürdig".
Als Lothar Matthäus seinen Wechsel zum FC Bayern bekannt gab, wurde er damals von Gladbach-Fans mit
Judas-Sprechchören bedacht. Spätestens nach seinem letzten Spiel, als er im Pokalfinale gegen Bayern einen Elfer verschoss, war Matthäus bei seinem Ex-Klub eine Persona non grata. (Da gibt es zumindest eine kleine Parallele zu Ache, beim Effzeh ist auch vielen aufgefallen, wie leichtfertig er seine Torchance vergab...)
Noch ein schöneres Beispiel ist der Fall Luis
"Judas" Figo, der einst von Barcelona zu Madrid wechselte. Als er das erste Mal wieder im Camp Nou aufschlug, warfen die Barca-Fans unter anderem Whisky-Flaschen und einen Schweinekopf auf's Spielfeld. Bei jedem Ballkontakt von Figo hallte ein lautes "Pesetero" (Geldhure) durchs Stadion und das Spiel stand kurz vor dem Abbruch.
Ein drittes hübsches Beispiel gibt es aus England, wo der Spieler Ashley Cole bis heute bei den Fans von Arsenal London nur noch unter dem Namen
"Cashley Hole" bekannt ist.
Und damit wäre auch der Unterschied erklärt, dass wir uns hier immer noch auf Fußballplätzen bewegen und nicht am Aktienmarkt oder einer Kunstgalerie.
Ich will jetzt nicht sagen, dass wir Ache verteufeln sollten oder ihm was schlechtes wünschen. Aber nochmal: Diese Art von unterwürfigen Abschieden - der mich von der Art her sehr stark an den Wechsel von Matheo Raab zum HSV erinnert - ist aus meiner Sicht vollkommen deplatziert!