Weschtkurv hat geschrieben:Man sieht - der Trainer kanns - nur die Mannschaft hats zu wenig umgesetzt.
Teils durch mangelnde Konzentration, teils durch mangelnde Erfahrung, teils durch fehlende Klasse, teils durch Angst, zu versagen.
Die Häufigkeit der individuellen Fehler war schon erschreckend - und das zog sich durch alle Mannschaftsteile.
Rückkorb hat geschrieben:In seinen Äußerungen blieb er damit oft nebulös, was manch einen veranlasste, ihm Konzeptlosigkeit vorzuwerfen. Das halte ich aber für zwingend, dass der Vorwurf der Konzeptlosigkeit schneller kommt, wenn ich zu Details zurückhaltend bin. Runjaic meint das aushalten zu können. Ich auch, auch wenn es manchmal schwer fällt. Auch als Fan meine ich, darf man mal akzeptieren, an allem nicht so nah dran zu sein, wie es zu erträumen ist.
morlautern1971 hat geschrieben:Kosta Runjaic hat zu Beginn seiner Zeit als Chefcoach bei diesem Verein einen sensationellen Job gemacht. Nicht primär gemesssen an Punkten (da war ja Foda auch nicht so übel). Sondern an dem, was auf dem Platz zu sehen war.
Dann hat er aber einen immer schlechteren Job gemacht. Gemessen an dem, was auf dem Platz zu sehen war.
Dass sich Runjaic dieser Sichtweise selbst nicht stellt, sondern bei jeder Gelegenheit versucht, darüber hinwegzutäuschen, ganz ähnlich wie sein Vorgänger im Amt - das wäre für mich der Grund, die weitere Zusammenarbeit infrage zu stellen.
Runjaic als Ursache für den Nichtaufstieg auszumachen und zu glauben, mit einem anderen wird alles besser, ist genauso falsch, wie die Spieler in ihrer Gesamtheit für ihr Versagen in dieser Saison verantwortlich zu machen. Wie bei so Vielem im Leben gibt es kein Schwarz oder Weiß, sondern immer nur verschiedene Grautöne.
Runjaic hat den Blick für taktische Analysen und kann eine Mannschaft psychologisch einstellen. Für gewisse Situationen fehlt ihm aber offensichtlich entweder die Erfahrung oder auch das entsprechende Handwerkszeug oder die Macht des Handelns.
Das Um-und Einstellen des Teams gegen Köln oder Leverkusen im letzten Herbst, das war ganz großes Handwerk, das gaben auch Experten zu... das Agieren mit einer verkorksten Teamkonstellation, in einer schwierigen hierarchischen Position mit den verschiedenen Interessengruppen, das war aber auch weniger geschickt.
So fest wie ein Pep Gardiola sitzt Kosta nicht im Geschäft, als er hätte sagen können, diesen oder jenen taktischen Schnitzer nehm' ich auf meine Kappe, oder hätte er sagen können, diesen Spieler würde ich gerne aufstellen, aber mein Chef will den nicht mehr auf dem Platz sehen?
Ich erkenne hier viel eher die Handschrift eines Sportlichen Leiters, der -wie Wolf es ausdrückte- in der Kabine eigentlich nichts zu suchen hat, und den Runjaic nicht so einfach rausschmeißen kann.
Vorwerfen könnte man dem Trainer auch eine gewisse Inkonsequenz angesichts seiner Personalentscheidungen, doch hier ist, wie der gestrige SWR Bericht zeigte, sehr wohl Interpretationsspielraum offen.
Fortounis z.B. war eine Idee, aber es war konsequent, als der Junge für zu leicht befunden wurde, ihn wieder rauszunehmen.
Willi als IV war Fodas Idee, die Kosta ja mit Simunek am Anfang positiv korrigierte. Als der jedoch aus "nicht veröffentlichen Gründen" erst immer mehr Fehler machte und dann aussortiert wurde, da ließ der Trainer sich wieder auf Willi ein, obwohl er Heintz ebenso hätte nehmen können, doch der war wohl nicht mehr weiter oben so wohlgelitten.
(siehe meine These zu Vertragsverlängerungen von Spielern)
Das alles spricht nicht gegen Kosta Runjaic, dessen Potential ich viel höher einschätze, als das z.B. von Franco Foda.
Was ich ihm vorwerfe, ist seine in einigen Situationen inkonsequente Haltung und wohl auch damit verbunden sein zumindest nicht öffentliches Pochen auf seine Richtlinienkompetenz. Aber das ist von meiner Seite auch Ergebnis einer gewissen Erwartungshaltung, da ich von ihm mehr Standing gegenüber Stefan Kuntz erwartet und erhofft hatte.