Aus der heutigen Rheinpfalz
Und wieder eine Rolle rückwärts
FUSSBALL: Toppmöller tritt als FCK-Aufsichtsrat und Sportlicher Berater zurück - Rekdal gestärkt
Von unserem Redakteur Oliver Sperk
KAISERSLAUTERN. Rückzug nach der Rückendeckung: Klaus Toppmöller ist als Aufsichtsrat mit Sportchef-Kompetenzen im Ehrenamt beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern zurückgetreten. Nach einer Sitzung des Vorstandes mit Toppmöller war am späten Mittwochabend bekannt geworden, dass der FCK weiter auf Trainer Kjetil Rekdal setzt. Toppmöller führte „persönliche Gründe" für seinen Rücktritt an.
Hochbetrieb gestern Nachmittag im Vorstandssekretariat des abstiegsbedrohten Vereins. Um 12.40 Uhr sendete der FCK die offizielle Bestätigung: „Wir gehen mit Trainer Kjetil Rekdal in die Rückrunde." Zitiert wird Vorstandssprecher Hans-Artur Bauckhage, der das Ergebnis einer Sondersitzung der FCK-Führung vom späten Mittwochabend verkündete (Die RHEINPFALZ berichtete gestern in einem Teil ihrer Auflage).
Um 16.11 Uhr verbreitete der Verein diese Mitteilung: „Klaus Toppmöller ist heute mit sofortiger Wirkung als ehrenamtliches Mitglied des Aufsichtsrates und als Sportlicher Berater des 1. FCK zurückgetreten."
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Bauckhage sagte, wichtig sei: „Der FCK ist handlungsfähig. Wir können und werden auf dem Spielermarkt handeln."
Die von Toppmöller für diese Woche avisierten Verpflichtungen der georgischen Mittelfeldspieler Levan Tskitishvili (31) und Zurab Menteshashvili (27) liegen auf Eis, sind nun eher unwahrscheinlich. „Vorerst passiert nichts", sagte der im Weihnachtsurlaub in seiner Heimat Norwegen weilende Trainer Rekdal gestern Abend, „wir werden genau prüfen, wie viel Geld da ist und genau abwägen, welche Spieler, die zu uns passen und die uns weiterhelfen, wir dafür bekommen können." Oben auf der Liste hat Rekdal einen Mann fürs rechte Mittelfeld und einen „offensiven, torgefährlichen Mittelfeldspieler". Die Chancen auf ein Engagement in der Pfalz dürften damit zumindest für Tskitishvili gesunken sein. Rekdal sieht den 31-Jährigen, im Gegensatz zu Toppmöller, als eher defensiven Mittelfeldmann. Zudem hätte der Coach gerne „einen kopfballstarken Stürmer". Der Norweger betonte, er würde in Deutschland spielende Profis bevorzugen, weil diese kaum Eingewöhnungszeit bräuchten. (...)
KOMMENTAR
Zu viele Windmühlen
Von Oliver Sperk
Hektik. Trubel. Immer am Telefon. Ständig hat Klaus Toppmöller seit dem 6. November, dem Tag seines Amtsantritts als Aufsichtsrat und ehrenamtlicher Sportchef, betont, er sei von „0 bis 24 Uhr" für den 1. FC Kaiserslautern unterwegs.
Sein überraschender Rücktritt gestern Nachmittag ist nicht in erster Linie als Zeichen dafür zu werten, dass er partout einen anderen Trainer installieren wollte. Toppmöller hatte Rekdal trotz der prekären Tabellensituation des FCK immer wieder gestützt. Nach dem unglücklichen, aber letztlich fruchtlosen 1:2 der „Roten Teufel" in Köln jedoch erschien „Toppi" nicht zu den dem Fernsehen zugesagten Live-Interviews, sondern machte sich sogleich hemdsärmlig auf Trainersuche. Die Kompetenzen dazu besaß er. Vorstand und Aufsichtsrat hatten sie ihm auf sein ausdrückliches Verlangen hin bei seinem Amtsantritt eingeräumt. Der 56-Jährige war der oberste sportlich Verantwortliche, der Boss des Trainers. (...)
Quelle: Rheinpfalz, auf rt.de von User bill.tchato gepostet:
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