Der Mann von der Resterampe beflügelt „Rote Teufel"
Der lange verbannte Stefan Lexa lässt den FCK im Abstiegskampf hoffen - Heute gegen Alemannia Aachen.
Abstiegskampf, Folge 30: Der 1. FC Kaiserslautern spielt heute (18 Uhr) im Fritz-Walter-Stadion gegen Alemannia Aachen um überlebenswichtige Zweitliga-Punkte. Die Alemannia bewegt sich auf Platz sieben chancenlos nach oben, ungefährdet nach unten quasi zwischen Baum und Borke.
„Wir haben erstmals in dieser Saison drei Spiele hintereinander gewonnen - jetzt wollen wir auch das vierte gewinnen", sagt Jürgen Seeberger. Der 43-Jährige aus Schaffhausen hat Guido Buchwald nach einem Zwischenspiel mit Sportdirektor Jörg Schmadtke auf der Bank als Trainer der Alemannia zu Jahresbeginn abgelöst und nach Anlaufschwierigkeiten auf Kurs gebracht. Zu spät, um den Wiederaufstieg zu packen. Große Veränderungen plant Seeberger heute nicht. Auch Nico Herzig darf ran, der sich zum Saisonende verändert, bei Arminia Bielefeld anheuert. Zur Alemannia zurückkehren wird Stürmer Markus Daun (27) vom MSV Duisburg. 2001/2002 stürmte er mit Erfolg für Alemannia.
„Ich erwarte ein heißes Spiel. Für den FCK ist es die letzte Chance. Die ganze Pfalz wird hinter der Mannschaft stehen", sagt Jürgen Seeberger.
Sein Kollege, FCK-Coach Milan Sasic, hat seinem Team eingetrichtert, auch heute Abend jenes Motto zu leben, das der Fußball-Lehrer vor dem 2:0-Heimsieg zuletzt gegen den FC Augsburg ausgegeben hat: „Denkt nicht an Tabellenstände und Ergebnisse von anderen Spielen. Denkt nur daran, Fußball zu spielen. Das ist ein wunderschönes Spiel."
Über den Acht-Punkte-Abzug für TuS Koblenz, durch den der FCK nur noch drei Punkte von einem Nicht-Abstiegsplatz entfernt ist, sollen seine Spieler erst recht nicht nachdenken: „Wir müssen unsere Aufgabe auf dem Platz erfüllen. Alles andere kann nur positiven Einfluss auf uns haben, wenn wir gewinnen. Ich freue mich nie über Probleme von anderen. Wenn wir unser Ziel erreichen, wollen wir das durch Leistung auf dem Platz schaffen", betont der FCK-Trainer. Fraglich ist der Einsatz von Christopher Lamprecht nach dessen Muskelfaserriss im Oberschenkel. Die Aachener Leihgabe Benjamin Weigelt steht als Ersatz bereit. Wieder fit sind Moussa Ouattara und Stefan Lexa.
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So spielen sie
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Müller, Ouattara, Schönheim, Weigelt - Mandjeck, Bellinghausen - Lexa, Bohl, Simpson - Ziemer -
Ersatz: Robles, Lamprecht (Broniszewski), Beda, Demai, Reinert, Jendrisek, Runström -
Es fehlen: Bernier (Sprunggelenk lädiert), Bugera (Achillessehnenoperation), Fromlowitz (Kreuzbandriss), Iacob (Meniskusoperation), Kotysch (Gelb-Rot-Sperre), Opara (muskuläre Probleme)
Alemannia Aachen: Stuckmann - Stehle, Herzig, Olajengbesi, Leiwakabessy - Brinkmann, Plaßhenrich, Lehmann, Milchraum - Nemeth, Ebbers -
Es fehlt: Casper (Knie lädiert)
Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart)
Hinrunde: 1:2.
KOMMENTAR
Selbsthilfe
Von Horst Konzok
Der Acht-Punkte-Abzug für TuS Koblenz sollte den FCK nicht zur Schadenfreude verleiten.
Die Spieler des 1. FC Kaiserslautern sollten sich nach dem brutalen Punktabzug für TuS Koblenz nicht zum Kopfrechnen verleiten lassen. Der FCK muss sich selbst aus dem Schlamassel siegen. Der Gegner heute heißt Alemannia Aachen. Eine schwere Hausaufgabe!
Die TuS kann rasch wieder weit weg sein. Sie kann in der Berufung Strafminderung erreichen. Und die Mannschaft, die mit 40 Punkten absolute Zweitliga-Tauglichkeit bewiesen hat, ist stark genug, sich auf dem grünen Rasen die am grünen Tisch verlorenen Punkte zurück zu holen. Fakt ist: FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz und Trainer Milan Sasic waren längst nicht mehr in TuS-Diensten, als der Serbe Lomic und Bajic aus Bosnien-Herzegowina durch offenkundig unsauber abgewickelte Transfers verpflichtet wurden.
Betze-Geflüster
Die Hoffnung lebt
Gestern vor dem obligatorischen Pressegespräch mit Blick auf das heutige Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen Aachen wurde unter den Journalisten gefachsimpelt. Es ging um den zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannten, aber seit vorgestern bereits im Raum stehenden Abzug von neun Punkten für die TuS Koblenz. Tenor: Nein, das macht die DFL (Deutsche Fußball Liga) nicht, so viele Punkte wegnehmen, und das so kurz vor Schluss, zu hart! Fazit: Mal wieder keine Ahnung gehabt (ich mit eingeschlossen)...
Vom Betzenberg zurück, stand die Meldung in der Agentur: Koblenz verliert zwar keine neun, aber satte acht Punkte. Was für ein Hammer! Eine der härtesten Strafen in der Geschichte des deutschen Profifußballs. Die DFL fühlt sich heftig betrogen von den Verantwortlichen der TuS - und hat zurückgeschlagen.
Und siehe da: Jetzt ist der FCK nicht mehr fünf, sondern nur noch drei Punkte vom rettenden Ufer entfernt. Ein 2:0-Sieg heute Abend im Fritz-Walter-Stadion gegen Aachen und zeitgleich eine 0:2-Niederlage der Koblenzer in Paderborn - und schon hätten die „Roten Teufel" die Abstiegsränge verlassen. FCK-Cheftrainer Milan Sasic betonte gestern - noch bevor die von der DFL verhängte Strafe gegen Koblenz bekannt geworden war -, dass er niemandem etwas Schlechtes wünscht: „Ich bin so erzogen, ich freue mich nicht über die Probleme der anderen." (...)
Quelle: Die Rheinpfalz; komplette Artikel gepostet von User Pfalzadler auf rt.de:
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