wkv hat geschrieben: Forderungskatalog
-Nur noch Sitzplatzarenen,
-keine Fahnen mehr
-personalisierte Tickets
-Videoüberwachung im ganzen Stadion
-ALKOHOLVERBOT IM STADION UND IN EINER BANNMEILE DRUMHERUM !!!!
-Leibesvisitationen wie in Leverkusen gegen FFM, -Überwachung der Fans schon auf der Anfahrt,
-schnellere Gerichtsurteile
-härtere Gesetze
-Zäune.....
Es gebe zu viele Idioten in den Stadien.
Man möchte ihm zuschreien : "Auch in den Ministerien"
War es uns nicht allen klar, dass es in diese Richtung gehen würde? Was mich wirklich überrascht: ich hätte nicht gedacht, dass das so schnell geht.
17.05.2012, 14:14
salamander hat geschrieben:
Und die, die da fleißig Kohlen unter den Kessel nachschippen, sind nicht nur die Geschäftemacher und "furchtbaren" Journalisten, sondern auch Fans wie die Berliner Böllerzünder und Pyroweitwerfer, die glauben, dass ihre eigene Wut und ihr Schmerz Legitimation für jeden Regelbruch sind.
Steffbert hat geschrieben:
Das ist eben auch eine Wahrheit. Wenn man weiter glaubwürdig für die Legitimität von Pyrotechnik kämpfen möchte, dann müsste man anerkennen und versichern, dass man die schwächsten Glieder in der eigenen Kette sicher unter Kontrolle hat. Aber können wir das heute noch behaupten? Schaffen wir das? Ich glaube: NEIN!!
Die Gesamtheit der (vernünftigen) Fans ist von der Vernunft der weniger stabilen und weniger verantwortungsbewussten abhängig. Die Mehrheit muss zwangsläufig die Minderheit kontrollieren, disziplinieren und integrieren. Ist das wirklich zu schaffen? Meine Erfahrungen der letzten Jahre und Monate lassen mich an diesem Punkt immer skeptischer werden. So lange (salamander beschreibt dies treffend!!) ein genügend großer Mob das Werfen von Pyros für den authentischen und folgerichtigen Ausdruck der eigenen Enttäuschung hält - so lange ist die vernünftige Mehrheit, die Pyrotechnik (mit gutem Recht!!) verteidigt, auf verlorenem Posten.
Von daher sehen wir uns vor eine einfache Wahl gestellt: Da der Vorschlag des kontrollierten Abbrennens von Pyros mehr und mehr als Utopie und Märchen gelten muss ist dieser Kampf verloren. Danke, ihr Idioten! Wir müssen jetzt retten, was zu retten ist, denn der weitere Ablauf der Restriktion ist vorprogrammiert. Aktion - Reaktion. Wer mit Freiheiten nicht umgehen kann, dem wird die Freiheit beschnitten. So wird man das der Öffentlichkeit verkaufen.
Es geht jetzt m.E. tatsächlich um den Erhalt der Stehplätze, um den Erhalt des Rechts, ein Stadion auch ohne Personalausweis betreten zu dürfen und um den Erhalt des Rechts, im Stadion sein Bier trinken zu dürfen. All dies steht in den nächsten Monaten auf dem Spiel. All diese Maßnahmen halte ich für übertrieben und sie widersprechen meinem Selbstverständnis als freier, verantwortungsbewusster Bürger. Aber es wäre Augenwischerei so zu tun, als hätten die Entwicklungen in den Kurven, die wir in letzten Wochen und Monaten beobachten mussten nicht dazu beigetragen, dass die ganze Repressionsscheiße jetzt wieder verstärkt in den Mittelpunkt der Diskussion rücken wird.
http://www.der-betze-brennt.de/forum/vi ... 37#p687937
Die Aufregung um die mediale Überreaktion ist berechtigt. Die Aufregung über die angekündigten repressiven Maßnahmen ist erst recht berechtigt. Aber diese Reaktionen versperren m.E. etwas den Blick auf die Frage, was wir dazu beitragen können, dass wir nicht bald alle mir dem Becher Gründel's auf unserem personalisierten Sitz Platz nehmen müssen.
Auch wenn's mir leid tut: Ich glaube, dass wir uns (als ersten Schritt?) von der Pyrotechnik trennen müssen, um Schlimmeres zu verhindern. So fern wir denn überhaupt der Meinung sind, dass wir irgendetwas in der Hand haben und somit nicht den wirren, diffusen und freiheitsbeschneidenden Maßnahmen der Staatsgewalt ausgeliefert sind. Wir müssen diese Stück Freiheit opfern, um ein größeres Stück Freiheit zu bewahren. Die Fanverbände sollten - als Signal - hier deutlich machen, dass nicht länger pro Pyro gekämpft wird. Aber viele mögen einen solchen Schritt als genau die falsche Maßnahme (Stichwörter: "Schwanz einziehen"; "das ist doch genau, was die wollen") bewerten. Auch dafür habe ich Verständnis.