Ke07111978 hat geschrieben:Man kann durchaus differenzierter Meinung über die Person Jörg Wilhelm sein. Und man muss sicherlich nicht alles gut finden, was er macht oder gemacht hat.
Seine Kommunikation war und ist eine komplette Katastrophe und darin ist sie keinen Deut besser als das, was derzeit von den Führungsgremien abgeliefert wird. Ich will gar nicht wissen, wozu Wilhelm gemorphed wäre, wenn er den Dubai-Deal durchgedrückt hätte.
Es ist völlig mühsam darüber (den Deal) noch zu diskutieren. Die Sache ist durch und Wilhelm schwebt weiterhin in der Peripherie rum und - da muss ich demcheeef zustimmen - gibt seine bräsigen Kommentare ab wie er lustig ist und Litz gibt ihm dafür die Plattform. Diese komplett sinnbefreite "Interviewführung" gibt dem Wilhelm einfach nur die Steilvorlagen, womit er dann seine Anekdötchen und Haltungen Volley nehmen darf.
Das dient einfach nicht der Glaubwürdigkeit und ist kein Mittel, mit dem man diese Klitsche da oben "aufräumt". Das ist einfach eine verfremdende, clowneske "ich zeige mit dem Finger auf euch" Haltung, Effekthascherei, Nebelkerzen, Bäuer*innenfängerei.
Und natürlich macht es einen krassen Unterschied ob Wilhelm sein Rederecht bei der JHV nutzt oder ob er bei Litz im Interview seinen Senf zu allem abgibt. Das sind zwei völlig unterschiedliche Sprecherpositionen im Diskurs. Es gilt hier immer zu beachten: Wer spricht wann und wo. Es geht nicht immer nur darum, was gesagt wird. Wilhelms Gebaren muss einfach Misstrauen wecken, das muss es, wenn man halbwegs reflektiert über den Einsatz der Mittels "Öffentlichkeit" und "Transparenz" nachdenkt.
Die ständige Forderung nach Transparenz lässt denjenigen, der sie im Diskurs ständig und andauernd fordert, als denjenigen erscheinen, der sie letztendlich auch immer hochhalten, verteidigen und betreiben wird, das ist eine recht einfache rhetorische Vorgehensweise. Nur, weil Wilhelm aus seiner Position heraus in unverfänglichen Kontexten wie im Interview über Dinge rumpoltert, die man eh schon weiß und irgendwo mal gehört oder gelesen hat, und seien es nur Andeutungen und generelles Geraune, heißt das noch lange nicht, dass Wilhelm diese Form der Transparenz selbst später so abgeliefert hätte.
Ich fühle mich von Wilhelm genauso verarscht vor wie vom Rest "da oben" und will eigentlich von keinem der federführenden Akteure momentan irgendwas wissen außer, dass sie jetzt in aller Demut ihren sch*** Job machen und den Verein durch die Saison bringen.
Davon abgesehen vermiesen die es einem ganz schön, dass man da noch Mitglied ist. Ich hab eigentlich kein Bock mehr und würde mir mal keine Petition wünschen sondern die konzertierte, öffentlichkeitswirksam inszenierte Austrittsdrohung von einer guten Menge FCK-Mitglieder. Ab wann tut es denn finanziell so richtig weh und kriegt man da nicht 500-1000 zusammen? Erst nach der Saison, versteht sich. Aber da bin ich eh gespannt, wer nach dem Abstieg das Weite suchen wird.
Ich frage mich echt, ob Kohle (also durch einen Massenaustritt fehlende Gelder) die einzige Sprache ist, die die verstehen.