zet hat geschrieben:Was mich viel mehr stört, ist die Art und Weise, wie wir die Arbeit von Trainern von außen verurteilen.
... und beurteilen, absolut richtig.
Wir alle hier im Forum können doch nur auf unsere subjektiven Eindrücke und gewisse Fremdurteile der Medien zurückgreifen. Die wenigsten haben ein Training beobachtet, oder kaum einer die Taktikanalyse oder Spieleransprache miterlebt.
Von daher kann die Beurteilung hier von Jeff Strasser einfach nur subjektiv und aus einem Bauchgefühl sein.
Wieviel darauf zu geben ist, das haben wir bei den Interims Paula und Bugera gesehen, die Klatsche in Berlin war deftig, trotz der positiven (Vor-)Urteile hier und es ist gut, dass sie schnell wieder aus dem Focus geholt wurden, bevor sie endgültig für den FCK verbrannt sind, genauso wie andere Interims vor ihnen, wie Schäfer oder Alois Schwartz.
Am besten finde ich so pseudointellektuelle Aussagen, wie:
...Er war bei Nagelsmann und Tedesco im Lehrgang, also hat er die gleiche Performance....
oder
....die Verpflichtung Jeff Strassers ist nur eine logische Folge der Entwicklung im Trainersegment - hin zu den jungen, gut ausgebildeten und kreativen Trainern....
Da ist gerade der Hype um Nagelsmann und Tedesco angesagt, nachdem der ehemalige Überflieger Tuchel beim BVB als Egomane und beratungsresistenter Psychopath entlarvt wurde:
Watzke schreibt dazu sehr diplomatisch:
Allerdings haben wir – Michael Zorc als Sportdirektor und ich – uns in dieser Zeit in der Zusammenarbeit mit dem Trainerteam auch aufgerieben. Es geht bei der Wahrnehmung von Führungsverantwortung, und da unterscheidet sich Borussia Dortmund letztlich keineswegs von jedem anderen Sportverein oder Unternehmen, nicht ausschließlich um das Ergebnis. Es geht immer auch um grundlegende Werte wie Vertrauen, Respekt, Team- und Kommunikationsfähigkeit, um Authentizität und Identifikation. Es geht um Verlässlichkeit und Loyalität.
Ich bin froh, dass Jeff Strasser diesen Eindruck jetzt nicht macht!
Und nun tut unser neuer Sportdirektor das, was er am besten kann -Listen analysieren- und telefoniert mal durch, wahrscheinlich auch direkt auf Jeff hingewiesen durch den Pressesprecher.
Und ich gehe ganz stark davon aus, dass Jeff Strasser keine Verlegenheitsverpflichtung ist. Dass Notzon sehr gut vernetzt ist, und sich bei Jeffs Ausbildern genauestens nach dessen Stärken und Entwicklungshorizont erkundigt hat.
Alles gut, wenns klappt, prima, aber haben wir die Sprüche der Pressekonferenz nicht alle schon mal gehört, vom Feuer in den Augen, über die Ehre für den Tradionsverein zu arbeiten und die Liebe der Fans.....
Heute abend sehen wir es, und nach der Länderspielpause auf St. Pauli.
Spätestens dann muss Jeff Strasser liefern, denn sonst brennt der Baum.
Und noch nicht mal für ihn, sondern für die gesamte Führungsmannschaft des FCK. Hoffen wir alle, das es ihm nicht so ergeht wie Krasimir Balakov, der zur Verschleierung der eigenen Fehleinschätzungen geopfert wurde.
Wenn sich die sportliche Situation nicht dramatisch verbessert, dann wird jeder, der einen Einkaufsrausch in der Winterpause und den Umschwung predigt in den AR gewählt, sei es Rattenfänger oder Altkader.