Ke07111978 hat geschrieben:Klingenstädter hat geschrieben: Da macht mir die zunehmend undemokratischer (im Sinne von Ringen um Meinungen und Kompromisse) werdende Diskussionskultur sehr große Sorgen
Mit dir macht es Spaß zu diskutieren, weil es mir seit Monaten exakt darum geht. Die zunehmend undemokratischer (im Sinne von Ringen um Meinungen und Kompromisse) werdende Diskussionskultur.
Das war ja mit der Auslöser der Diskussion mit Harald Layenberger. Das man eben innerhalb des Vereins keine demokratische Diskussionskultur hatte, sondern seine Meinung unreflektiert durchdrücken wollte und will. Spürbar geworden an und um die JHV anhand von Gutachten, die eigentlich demokratisch abgelehnt waren, anhand von Satzungsänderungen, die angeblich durch den Verein unterstützt werden aber nichtmal mit dem Vereinsrat abgestimmt waren und gipfelnd in der Frage, dass der eine Teil sagt wir suchen mit aller Macht Investoren während der andere Teil sagt wir legen unseren Fokus auf die Zwischenfinanzierung bzw. anschließend dem durchstecken der Ponomarew-Information.
Da bin ich bei dir. Die Vorgänge auf der JHV haben mich genauso fassungslos zurückgelassen wie die öffentlichen Reibereien von Banf/Layenberger, die AR-Medienschlacht im Januar und dann als krönender Kackhaufen die SWR-Live-Sendung. Diese Außendarstellung ist katastrophal und offenbart, dass intern bestimmte Verhältnisse total vergiftet sind.
Eigentlich würde ich das Geld ja gerne sparen, aber das scheint mir ein klassischer Bedarfsfall einer Supervision oder Beratung im Bereich Organisationsentwicklung zu sein.
Zu dem leidigen Thema Investor um jeden Preis oder Zwischenfinanzierung:
Ich verstehe nicht, warum das derart als Antagonismus gegenübergestellt im Raum steht. Es gibt ja sehr gute Gründe für die Vorbereitungen der Finanzierung, da in jedem Moment der Investorenakquise vielversprechende Gespräche von jetzt auf gleich beendet sein können. Der Königsweg muss doch sein, mit aller Macht einen Investor zu finden, der als Minimalanforderung das Überleben der nächsten drei Jahre sichert und im Idealfall das Stadionproblem löst und Kaderinvestitionen in der jeweiligen Ligaspitze ermöglicht. Und zur Absicherung dessen und Vorbeugung einer kurzfristigen Insolvenz oder Lizenzproblematik sollte definitiv parallel dazu an einem Sicherheitsnetz gearbeitet werden.
Wenn in den Gremien tatsächlich kritisiert würde, DASS jemand Investorengespräche vorantreiben will oder DASS jemand eine Zwischenfinanzierung für den Fall des nicht rechtzeitig erfolgten Einstieg eines Ankerinvestors vorbereitet, dann verstehe ich die Welt nicht. Ist das wirklich der Fall oder sind da deutliche Abstufungen, die in der allgemeinen Aufgeregtheit naturgemäß verlorengehen, wodurch alles überspitzt dargestellt wird?
Festhalten kann man wohl, dass intern Kommunikationsprobleme herrschen und offenkundig Vertrauen untereinander und Respekt füreinander fehlt. Das können wir von Außen leider nicht beheben. Der Appell durch uns als emotional involvierte Öffentlichkeit sollte in meinen Augen lauten, dass sie sich intern zoffen können und sollten, wie sie wollen - solange am Ende alle anerkennen, dass jeder mit dem Ziel der Gesundung des Vereins argumentiert und jeder bereit ist, mehrheitsfähigen Vorgehen uneingeschränkt zu folgen und diese öffentlich vollkommen selbstverständlich als Gemeinschaftsweg zu präsentieren.
Ke07111978 hat geschrieben:Wenn wir so weitermachen wie bisher, werden wir keinen Investor finden. Die Streitereien, aber insbesondere der offen zur Schau gestellte Aspekt, dass man jederzeit bereit ist sein eigenes Ego über das des Vereins zu stellen sowie damit einhergehende mangelnde Kritikfähigkeit schreckt Investoren ab. Nicht nur das: Es führt dazu, das potentielle Investoren immer mehr von dem haben wollen, was wir ihnen gem. Ausgliederung eigentlich nicht geben wollen - nämlich ordentlich Mitsprache. Was dann wiederum als Argument genutzt wird, es gebe ja gar keine Investoren, zumindest keine die unsere Vorgaben erfüllen.
Auch hier kann ich dir beipflichten. Bei aller internen Differenzen nicht nach Außen als geschlossene Einheit aufzutreten kann man ja eigentlich nur als unprofessionell wahrnehmen.
Ke07111978 hat geschrieben:Dazu ist Michael Klatt eben niemand, der mit Feuer eine Equity Story erzählen kann, der Investoren von einer Vision überzeugt und in Ihnen die Leidenschaft für den FCK weckt, ein Nachwuchskonzept erklärt etc.. Noch weniger kann ich das an dritte delegieren. Die Top-Besetzung für einen solchen Pitch wären in meinen Augen Littig, Buck, Briegel und Gerry (allerdings nur wenn er die Investoren bei Absage nicht anschließen als Tunte beschimpft) + ggf. Bader - aber nur wenn er aufhört seine Kaderzusammenstellung aus dem letzten Jahr als Erfolg zu verkaufen. Ein überzeugender Pitch ist Grundvorraussetzung, um Investoren zu finden und somit, dass der Verein überlebt und letztlich auch die Anleihe zurückgezahlt werden kann.
Gut, den Bezug auf Gerry sehe ich eher als Bonmot und weniger ernstgemeint. Ich denke, er würde sich selbst nicht in dieser Rolle sehen...
Buck, Littig und auch Bader traue ich ein entsprechendes Auftreten auch zu und schätze, dass sie Begeisterung wecken und Feuer entfachen können. Im Anschluss ist Klatt dann derjenige, der in den Folgegesprächen die Zahlen präsentiert - seine unaufgeregte und fachlich kompetente Art dürfte hier durchaus vertrauensbildend wirken.
Ke07111978 hat geschrieben:Ich warte daher für meinen Teil ab, was sich diesbzgl. bis Mitte April tut. Kommt da keine inhaltliche bzw. personale Dynamik rein, werde ich nicht investieren. Das ist in meinen Augen dann rausgeschmissenes Geld, welches beim Wiederaufbau fehlt. Ich kenne viele Leute die sehen das ähnlich.
Ich bin mir zudem einigermaßen sicher, dass der FCK ohne die Fan-Anleihe nicht über die Wupper geht. Zumindest nicht dieses Jahr. Dazu steckt Quartrexx schon viel zu tief drin. Und wenn lässt sich das auch lösen: Jeder Fan der Geld im Rahmen der Insolvenz verliert bekommt für eine EUR 100,- Nominalwert Anleihe eine Aktie am entschuldenden Verein. Ich will gar nicht sagen, dass die Insolvenz toll ist. Aber man sollt sie keinesfalls als Druckmittel nutzen, denn einer der besten Leitlinien lautet: Niemals schlechtem Geld gutes hinterschmeißen.
Den ersten Abschnitt sehe ich anders, weil ich in diesem Fall nicht rational handle.
Ansonsten denke ich auch, dass bei nicht ausreichender "Anpumpung der Fans" das Geld anderweitig (teurer) geliehen werden kann.
Ke07111978 hat geschrieben:Dieses Schwamm drüber, wird schon alles und trotzendem in die falsche Richtung weiterlaufen hilft am Ende keinen und lässt nur Frustrierte zurück. Und die Personalie Paula, die gerade hochkommt, zeigt ja auch, wie tief die Einschnitte und damit einhergehend auch die Diskrepanzen sind. Wenn ich hier unser Kontinuitätsmonster höre, dass Ruhe in den Verein bringen will: 3 A-Jugend und 3 B-Jugend Trainer in 2 Jahren. Ein komplett abgewanderter B-Jugend-Jahrgang. Abstieg der B-Jugend. Nun der NLZ-Leiter. 4 Vorstände des e.V. in 6 Monaten. Da wo Kontinuität richtig und wichtig ist, haben wir sie nicht.
Mir wäre es wichtig, dass Kontinuität auf dem Trainerposten und im Kadergerüst bestünde. Beides setzt ja relativen Erfolg voraus.
Auf sämtlichen anderen Posten sollten zumindest die Strukturen möglichst fortlaufend optimiert werden und klare Kompetenzverteilung herrschen, sodass jederzeit ein Personalabgang profilgemäß ersetzt werden könnte.
Ruhe bekäme man wohl einerseits in den Verein, wenn sich Vereinsvertreter nicht öffentlich gegenseitig bloßstellen oder zerfleischen und andererseits, wenn man nicht ständig aufgrund von sportlichen Leistungen oder der Finanzsituation um den Fortbestand des Vereins über das aktuelle Geschäftsjahr hinaus bangen müsste...
Wie es scheint, bleibt am Ende vor allem etwas, worin viele (mich ausdrücklich eingeschlossen) nicht sehr gut sind: Hoffen, Beten und Vertrauen.
Ein womöglich praktisch umsetzbarer Wunsch für eine strukturell nachhaltigere Gremienbesetzung durch uns Mitglieder: Wenn in Zukunft AR-Kandidaten besser untereinander vernetzt wären und entsprechend (gemeinsam) für eine Programmatik stünden, wäre das sicherlich von Vorteil. Für mich allemal aussagekräftiger als die Fülle an Einzelstatements, in der jeder sagt, dass er alles anders und besser machen wird und am Ende der Wahl sitzen dann Personen mit redundanten Kompetenzen beisammen und in anderen Bereichen fehlt Expertise. Eine strukturierte Liste, zur Veranschaulichung mal fiktiv personalisiert in personae Briegel (Fußball), Sester (Recht), Kinscher (Finanzen/Finanzierungsinstrumente), Wüst (Vernetzung regionaler KMU) und Grotepass oder Basaric-Steinhübl (Fanbelange), wäre für mich sehr viel leichter zu wählen.