Schulbu_1900 hat geschrieben:@Gazza, schön das Du Dich nicht hast unterkriegen lassen, durch die Aktion vor dem Spieltag
Ein User hat im Vortagsthread geschrieben "die Thermik im Kessel steigt."
Ganz grundsätzlich ist es ein Schmaler Grat ob man sich lächerlich macht infolge mangelnder Konsequenz - oder sich trotzig gibt. Eine abschließende Antwort habe ich für mich noch nicht gefunden...
Gleichwohl: Mir gibt die Art der Argumentation sowie die grob fahrlässige Zensurpolitik via dbb schwer zu denken.
Man stellt nach der x-ten gehaltlosen Replik infrage ob der User, der mit exakt dieser Vorgehensweise schon x-mal auffällig geworden ist, nun ein mangelndes Textverständnis hat oder sich schlicht an einem "abarbeiten" möchte.
Dies reicht zur Zensur - denn demnach ist der dbb-Tatbestand der Beleidigung als erfüllt zu betrachten.
Dass eine Löschung von Beitragen nur in absoluten Ausnahmefällen stattfinden sollte, als grobe Orientierung wäre da das StGB zu nennen, scheint nicht dem Mehrheitswillen der dbb-Verantwortlichen zu entsprechen.
Vielmehr ist der Mehrheitswille eine schon passende Erklärung für die Fehlauffassung der Moderatoren: Gerade wegen seiner Reichweite muss das Forum um relevant zu sein/ bleiben sich NICHT als das Außenministerium des FCK verstehen.
Gerade das passiert aber: Es gab eine EINZIGE kritische Nachfrage in der GESAMTEN Saison - und dieses Nachhaken wurde sogar noch mehrheitlich von den dbb-Usern kritisiert. Zu direkt, zu forsch, zu konfrontativ.
Eine boshafte Agenda unterstelle ich niemandem - jedoch eine verzerrte Wahrnehmung, die auf nur teils richtigen Annahmen gründet.
Zu den richtigen Annahmen: Dass es genügend Stänkerer/ Giftmischer gibt, die wohl selbst im Juni 1998 von den liegen gelassenen Punkten der zurückliegenden Saison statt der Meisterschaft schwafelten, bezweifelt niemand. Die gab und wird es immer geben.
Daraus jedoch eine Dichotomie zu kreieren, die die Fans in zwei Lager teilt, da die Guten weil zufriedenen Realos mit dem ausreichenden Maße an Demut und dort die ewig unzufriedenen Totengräber, scheint mir "ein wenig" zu einfach gedacht.
Man MUSS zufrieden sein mit der Gesamtentwicklung der letzten 2 Jahre und kann dennoch das Fortschreiten eben jener Entwicklung in akuter Gefahr sehen - denn hier greift die nächste Teilwahrheit:
Die Mär von der mangelnden Konstanz als Ursache unseres Niedergangs.
Ursächlich waren vor allem die katastrophalen Personalentscheidungen, die die sodann folgenden Entlassungen unumgänglich machten.
In komplett wirrer Argumentation werden dann immer die Positivbeispiele Freiburg und Mainz genannt - wobei beide Vereine an Ihrer Bereitschaft zur Trennung bei fehlender Entwicklung keinen Zweifel ließen. BEI anerkannter Entwicklung, und da gehe ich d´accord, sollte der Trainer nicht zwangsläufig fliegen. Hier gibt es keinen Dissens.
Jetzt ist die Frage ob man unter Schuster eine Entwicklung sieht oder ihm eine solche zeitnah zutraut - und da sind wir bei der eingangs erwähnten Diskussionskultur:
Man antwortet zumeist nicht auf der Sachebene bzw. hat eine Entscheidung bereits im Kopf ("Konstanz muss her, Trainer muss bleiben") und überlegt sich die Argumente dafür (siehe u.a. Verweis auf Ergebnissport oder vermeintlich erfolgreichen Defensivfußball unter Schuster - wann hat der zuletzt auch nur mittelfristig funktioniert?).
Und diese Position des "Guten" ist dann auch die einfachere: So lange der Baum nicht lichterloh brennt, wähnt man sich so unter den Vernünftigen, die aus der Vereinshistorie die richtigen Schlüsse gezogen haben. Brennt es lichterloh, ist es vollkommen irrelevant inwieweit dieses Szenario exakt so als Konsequenz einer Politik der Unterlassens skizziert wurde. Dann gilt es die Reihen zu schließen, zusammenzustehen.
Das Bedürfnis einer (vermeintlichen) Stabilität durch Konstanz kann ich emotional verstehen - aber es braucht ab einem gewissen Punkt sich stets wiederholender systemischer Fehler und einer derart schwachen Rückrunde besserer Antworten seitens des Verantwortlichen.
Vielleicht sieht man dann Schuster und seine Entscheidungen auch in einem anderen Licht - offenkundig kommen die Antworten nicht von selbst.
Insofern ließe sich dies ja auch als Arbeitsauftrag an die Adresse von dbb für die nächste PK lesen:
Nicht bloß der erste Fragesteller sein und sich an dem Niveau der Rheinpfalz orientieren - kritische Fragen als Chance zum Erkenntnisgewinn.
Kurzum: Weniger Beiträge löschen, mehr hörenswerte Fragen stellen.
PS: Da ich die Kritik an einer Belebung der gehaltlosen PK zu antizipieren glaube, vorweg noch eine Anmerkung:
Die Möglichkeit sich zu rechtfertigen betrachte ich als Chance für Schuster - nicht als seine Pflicht uns seine Gedanken darzulegen.
So spricht nur die Leistung auf dem Platz für sich - und da finde ich wenig Argumente für ein Zuvertrauen in eine Entwicklung.