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Begriffklärung "Atsche"

Hier kann geplaudert und auch mal "ein Beitrag mehr" geschrieben werden.
Mathias
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Beitrag von Mathias »

Steini hat geschrieben:Aber eins wollt ich noch loswerden:

Atsche = Lautrer
Atsche = KL Zwei Buchstaben und zwei Zahle
Atsche = KL ein Buchstabe und bis zu vier Zahle
Atsche = gebohren in KL und zumindestens Kindergarten oder Einschulung

Atsche = weißes, rotes, grünes, gelbes oder blaues Fünftel...
Die Alte unner uns wissen noch was des war... :D

KÄÄH Atsche iss alles onnere... Basta.

AUSNAHME: Unzerstörbare Treu, Liebe und Hingabe zum Betze :teufel2:

donn nennen mer so jemand " Neuatsche" oder Exote Atsche :lol:

Mittlerweile gebbts iwwerall Neuatsche :lol:

Domol ä Uffstellung vun Atscher:
Woi Atsche (DÜW,SÜW, NW und LD)
Salat Atsche (GER,RP)
Chemie Atsche (LU)
Altewelt Atsche (KUS)
Donner Atsche (KIB)
Echttes Atsche (KL Stadt)
Lond Atsche (KL Lond)
Schlabbe Atsche (PS)
Saarpfalz Atsche (ZW HOM)

Un donn die gonze Exote Atsche wie:

OWL Atsche
SWL Atsche
Nord Atsche
Köln Atsche

um emol e paar zu nenne diewo mer grad ingefall sinn...


FAZIT:

Liebsche de Betze unzerstörbar
un treu bis zum jingste Daa,
egal wo de her bisch...
Derf isch Atsche zu der saa... :teufel2:
Automaten Atsche
Kalter Gemeindehallen Atsche
Jackie Cola Atsche

:lol:
Weil Depressionen echt scheiße sind, schau Dir das Video an. (Quelle: br.de)
Kümmert Euch um Eure Freunde!
Tim
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Beitrag von Tim »

So nebenbei wollte ich erwähnt haben, dass ich die Threads mal geteilt habe, dass es auch hier etwas übersichtlicher bleibt. Den anderen Thread findet man nämlich sehr interessant und wenn hier auch noch eine Lösung auftaucht ;), dann ist das sicher auch nicht uninteressant für einige!

LG
Tim
kepptn
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Beitrag von kepptn »

Tim hat geschrieben:So nebenbei wollte ich erwähnt haben, dass ich die Threads mal geteilt habe, dass es auch hier etwas übersichtlicher bleibt. Den anderen Thread findet man nämlich sehr interessant und wenn hier auch noch eine Lösung auftaucht ;), dann ist das sicher auch nicht uninteressant für einige!

LG
Tim
Dafür danke ich Dir, tatsächlich habe ich selbst schon daran gedacht Euch um eine Trennung zu bitten, im Gegensatz zu nicht näher genannten Nichtmehr-Kölnern wollte ich aber nicht nerven.

Es stimmt aber, man sollte den anderen, sehr interessanten und meiner Meinung nach wichtigeren und vor allem passenderen Thread schonen.
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Schärjer
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Beitrag von Schärjer »

Ich hab die Lösung.
Ihr verdankt "Atsche" dem unvergessenen Atsche Schwarzenbeck.
Und jetzt komm ja keiner,der mich fragt,wer das war. :nachdenklich:
kepptn
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Beitrag von kepptn »

Schärjer hat geschrieben:Ich hab die Lösung.
Ihr verdankt "Atsche" dem unvergessenen Atsche Schwarzenbeck.
Und jetzt komm ja keiner,der mich fragt,wer das war. :nachdenklich:
Wer war das?

Mal im Ernst: Ich hab Mist gebaut und zwei paar Schuhe gemischt. Ein Atsche ist schlicht und ergreifend jemand der in KL lebt. Ein Städter. Genannt wird er so von der Bevölkerung umliegender Gemarkungen. Das mit den "in LAutern geboren" und "die Eltern/Großeltern müssen in Lautern geboren sein"... bezieht sich auf die Begriffe "Lautrer", "Lauterer" und "Lautringer" was ich aber noch näher erforschen muss.

Ein Atsche ist also ein Bewohner der Stadt Kaiserslautern. Es bezieht sich wohl auf (jetzt brauch ich franz. Sprachige Hilfe) auf den Amtmann zu dem man damals gezwungen war zu reisen um irgendwelche offiziellen Erledigungen durchzuführen. Der gemeine Pfälzer, des franz. ebenso wenig mächtig wie dem Hochdeutschen, hat diesen Namen wohl auf "Atsche" heruntergebrochen und das später auf den Lautrer an sich übernommen. Wie genau das gewesen war muss ich ebenfalls noch herausfinden, es scheint mir aber logisch das der "Adjunkt" sowas wie ein Bügermeister/Stadtschreiber war, gemeint war, bzw. die franz. Bezeichnung dessen.
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Beitrag von Schärjer »

Da hab ich dir mit meiner Frage damals aber was eingebrockt.Wäre wahrscheinlich als Mio. Frage beim Jauch geeignet.
kepptn
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Beitrag von kepptn »

Schärjer hat geschrieben:Da hab ich dir mit meiner Frage damals aber was eingebrockt.Wäre wahrscheinlich als Mio. Frage beim Jauch geeignet.
Zurecht. Aber ich hoffe Du bist mit der Erklärung einen Schritt weiter.
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Beitrag von Schärjer »

Bin mit der Erklärung zufrieden.Will doch nicht ,das du wegen meiner dusseligen Frage zu nichts anderem mehr kommst.
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Beitrag von kepptn »

Schärjer hat geschrieben:Bin mit der Erklärung zufrieden.Will doch nicht ,das du wegen meiner dusseligen Frage zu nichts anderem mehr kommst.
So dusselig ist die Frage erstens nicht und zweitens interessiere ich mich ja selbst dafür. :wink:

Drittens gibt es da noch ein gewisses Ex-Atsche, jetzt Neuschlabbeflicker, der damit angefangen hat, nennen wir ihn mal... Alfred. :lol:
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Beitrag von Schärjer »

Also wirst du weiter als Ahnenforscher recherchieren.Nur morgen mach ne Pause .Da musst du an die Ostsee.Und da ist es mir egal ob Lautern ,Lautrer oder Lauterer gewinnen.Ich hoffe auf 3 Punkte.
kepptn
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Beitrag von kepptn »

Schärjer hat geschrieben:Also wirst du weiter als Ahnenforscher recherchieren.Nur morgen mach ne Pause .Da musst du an die Ostsee.Und da ist es mir egal ob Lautern ,Lautrer oder Lauterer gewinnen.Ich hoffe auf 3 Punkte.

Du wirst lachen, aber ich beschäftige mich wirklich u.a. auch mit der Genalogie. ;) Aber Morgen nicht, morgen, da hast Du recht, gibt es nur den FCK.
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pfalzdeiwel
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Beitrag von pfalzdeiwel »

Zur Aufklärung ,
als Historiker kann ich hier mal erklären wo das Wort "Atscher" herkommt.

Nach dem Ende des deutsch französischen Krieges 1870/1871
also der so genannten Franzosenzeit wurden die wichtigen Ämter alle in KL angesiedelt.
Die dort beschäftigten Beamten hießen französisch "Adjoint"
und der Pfälzer sprach es Atschooh oder Atscher aus.
Wer also aus dem Umland ein wichtiges Papier brauchte mußte zum Atscher
nach Lautern.

Ein Lautrer bezeichnet sich aber nicht als Atscher
nur die aus dem Umland tun dies

Ein Hamburger nennt sich auch nicht Fischkopp
ein Holländer nennt sich nicht Käskopp

Andere Herkunftsbezeichnungen sind

Sind die Großeltern aus Lautern ist man "Lautringer"
Sind die Eltern aus Lautern heißt man "Lautrer"
lebt man in erster Generation hier ist man "Kaiserslautrer"
pfalzdeiwel
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Beitrag von pfalzdeiwel »

@kepptn

Ein Adjunkt ist (war) nur ein Beamtengehilfe.
Meist eingesetzt im Straf und Massnahmenvollzug oder als
Aufsicht wie z.B. früher der Feldschütz

und dein Hobby und mein Beruf heißt
Genealogie
kepptn
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Beitrag von kepptn »

Oh, ein e fehlt. Das war ein Tippfehler, kein Halbwissen wie in meinem obrigen Erklärungsversuch, der ja nicht soo falsch war. Wobei Steini und ich wohl zeitmässig deftig daneben lagen, ich noch mehr als er.

Vielen Dank pfalzdeiwel, somit wäre dieses Rätsel endlich gelöst. Ich darf mich also Lautringer nennen, muss mich vom Schlabbeflicker als "Atsche" bezeichnen lassen und Schärjer ist endlich korrekt informiert. Jetzt kann ich beruhigt die Kräfte für meine Kaperfahrt morgen sammeln.
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deBuzz
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Beitrag von deBuzz »

Ich hab da noch eine andere Theorie:
ATSCHE als feststehender Begriff für einen Bürger aus KL. Setzt man nun vor das ATSCHE ein KL --> KLATSCHE :lol:
My lovely Mister Singing Club
derhonkel

Beitrag von derhonkel »

deBuzz hat geschrieben:Ich hab da noch eine andere Theorie:
ATSCHE als feststehender Begriff für einen Bürger aus KL. Setzt man nun vor das ATSCHE ein KL --> KLATSCHE :lol:
deBuzz, deBuzz, an Dir ist ein wahrer Sprachwissenschaftler verloren gegangen...
Steini
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Beitrag von Steini »

kepptn hat geschrieben:
Schärjer hat geschrieben:Bin mit der Erklärung zufrieden.Will doch nicht ,das du wegen meiner dusseligen Frage zu nichts anderem mehr kommst.
So dusselig ist die Frage erstens nicht und zweitens interessiere ich mich ja selbst dafür. :wink:

Drittens gibt es da noch ein gewisses Ex-Atsche, jetzt Neuschlabbeflicker, der damit angefangen hat, nennen wir ihn mal... Alfred. :lol:
Alfred ist ein edler Name, den ich mit Stolz tatsächlich trage in Erinnerung an einige unserer glorreichen Vorfahren.

z.B. Alfred der Starke , Bezwinger der Dänen in England.
oder Alfred Tetzlaff
oder Alfred E. Neumann
oder Alfred Steini...
der die Autobahn bezwungen hat und kepptn unter den Tisch säuft...
:teufel2: :D
Steini
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Beitrag von Steini »

pfalzdeiwel hat geschrieben:Zur Aufklärung ,
als Historiker kann ich hier mal erklären wo das Wort "Atscher" herkommt.

Nach dem Ende des deutsch französischen Krieges 1870/1871
also der so genannten Franzosenzeit wurden die wichtigen Ämter alle in KL angesiedelt.
Die dort beschäftigten Beamten hießen französisch "Adjoint"
und der Pfälzer sprach es Atschooh oder Atscher aus.
Wer also aus dem Umland ein wichtiges Papier brauchte mußte zum Atscher
nach Lautern.

Ein Lautrer bezeichnet sich aber nicht als Atscher
nur die aus dem Umland tun dies

Ein Hamburger nennt sich auch nicht Fischkopp
ein Holländer nennt sich nicht Käskopp

Andere Herkunftsbezeichnungen sind

Sind die Großeltern aus Lautern ist man "Lautringer"
Sind die Eltern aus Lautern heißt man "Lautrer"
lebt man in erster Generation hier ist man "Kaiserslautrer"

1870/1871
sorry
danach wurde Elsas-Lothringen wieder dem heiligen römischen Reich Deutscher Nation aber so was von einverleibt.
Und Metz war wieder eine Deutsche Reichsstatt.

In der Pfalz wurden Truppen mit Soldaten rekrutiert vornehmlich in Schlesien und Ostpreußen stationiert.
Während Elsässer und Lothringer in Ostpreussen Dienst verpflicht wurden...

Also nach 1871 bis 1918 gab es keine franzsösiche Beamten in der Pfalz.

edit meint: die Aera zwischen dem Wiener Kongress und 1918 erhält oftmals den Zusatz, die Bayrische Zeit.
pfalzdeiwel
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Beitrag von pfalzdeiwel »

Wo habe ich denn geschrieben das Kaiserslautern 1871 von
Franzosen besetzt war.


Du hast jetzt nicht vor einem promovierten Historiker
ne Geschichtsstunde zu verpassen,oder? :lol:

na dann Feuer frei und Klugscheiss-Modus an


Heiliges Römisches Reich deutscher Nationen ist aber wohl lächerlich, oder?

Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation erlosch am 6. August 1806 mit der Niederlegung der Reichskrone durch Kaiser Franz II. :wink:

Ihm folgte erst 1806 der Rheinbund dann 1815 der Deutsche Bund dann
1866 der Norddeutsche Bund

Das 1871 gegründete Deutsche Kaiserreich wurde zwar als erster einheitlicher Nationalstaat aller Deutschen angesehen, umfasste während seines Bestehens jedoch nie alle Gebiete, die sich selbst (oder die das Reich) als zu Deutschland gehörig betrachteten


„In der Pfalz wurden Truppen mit Soldaten rekrutiert vornehmlich in Schlesien und Ostpreußen stationiert.
Während Elsässer und Lothringer in Ostpreussen Dienst verpflicht wurden“


Verwechselst du den deutsch-französischen Krieg mit den Napoleonischen Kriegen ??? :shock:

kriegsschauplätze waren entlang der franz. Grenze und in Frankreich

Dieser fand unter Napoleon dem 3. statt nicht unter dem großen.
Der 3. war ein Neffe von Napoleon 1.

Und die Kriege Frankreichs gegen Preussen und Russland fast 70 Jahre früher

Ostpreussen und Schlesien waren also 1870 bedeutungslos.

Pfälzische Soldaten wurden von Badischen , Württenbergischen und Bayrischen
sowie preußischen Truppen rekrutiert.

Was bitte sollten elsässische in Ostpreußen, mir unerklärlich !!!

Mit der bayrischen Zeit stimmt nicht ganz ,es kommt drauf an
wo die Grenze Preussen- Bayern verlief.
Es gab aber auch andere Gebiete in der Pfalz.
Die gegend um Mainz gehörte zum Großherzogtum Hessen.
Die Gegend um Birkenfeld zu Oldenburg.
Teile des Kreises Birkenfeld und Kusel sowie anderer Kreise zu Preussen
usw.usw.
Wir hier vorher zum Fürstentum Lichtenberg unter Sachsen Coburg Gothaischer Verwaltung gehörig gehörten dann zum Königreich Preussen unter Verwaltung der Rheinprovinz.

Metz allerdings stimmt

Wenn du weitere Fragen hast , besuch mich doch einfach
im Institut für pfälzische Geschichte in Kaiserslautern
Steini
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Beitrag von Steini »

Habe dir einen privaten Post geschrieben, da ich eine Nachricht von Dir erhielt, gleichen Inhalts...

nun da Du diesen jedoch auch öffentlich geschrieben hast und ich nicht weis wie man, eine bereits private Antwort nochmals hier rein stellt, muss ich meine Antwort erneut schreiben...posten (neupälzisch) :lol:

Alla guud:
Du willst es so... :lol:

1. Siehe Seite 1006 Michaels Freund Deutsche Geschichte:
"einem König kann man nur die Krone wegnehmen wenn man Ihm den Kopf abschlägt..."
Weiter heißt es : oder der Kaiser ins Ausland geht.
Es gibt nicht wenige Deiner Kollegen, welche das "Entgültige Aus" des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, aufgrund der vielen unklaren Epochen im Laufe seines Bestehens... mit dem Ende der Monarchie in Deutschland, als das deutlichere Datum ansehen.
Darüber kann man streiten, will ich aber nett, weils es um Atscher geht und die sind unbestritten... :lol: UNZERSTÖRBAR
und bestehen somit EWIG.

2. Nach 1870/71 war die Pfalz ein Kanton des Freistaates Bayern in meiner Recherche zu meinem Post war ich sehr erstaunt über den Begriff Kanton. Na gut ist auch egal, aber die Pfalz war Bayrisch.
Stimmst Du mir da zu? (nach 1815 wurden wir das Völkerrechtlich)

3. Ich werde niemals die Napoleons verwechsel, No imposible (qui j´sais imposible ne pas francais) :wink:
Hatte die auch gar nicht erwähnt.

4. Vieleicht habe ich dich verwirrt, mit meinen rekutrierungs Vorschriften des Deutschen Reiches nach 1870/71.

Kurze Erklärung woher ich die kenne:
Im Rahmen meiner Ahnenforschung habe ich herausgefunden, dass 1885
einer meiner Vorfahren aus Imswiller (damals IMSWEILER im Elsas)
nach Tilsit zum Militärdienst einberufen worden war.
Weiterhin bin ich im Besitz eines Buches mit Briefen Preussicher Rekruten stationier hier im Südwesten, in Ihre OST Preußische Heimat...
muss ich mal rauskramen...

5.Also wo habe ich in meinem Pos die Napoleonischen oder sonstige Kriege erwähnt?

Ich bleibe dabei nach 1871 gab es keine französichen Beamte sondern BAZZIES in der Pfalz uffem OMT... und es stimmt Du hast nicht geschrieben nach 1870...
:lol:
(Vieleicht iss dess de Grund warum Pälzer nett gern uffs OMT gehen, so quasi aus de Volkserinnerung eraus... :lol: )
Ach ich hab jetz keine Lust mehr weiter zu dissbudeere, obwohl ich dich gern kennen lernen möchte, weil ich liebe "Geschichten" ...

Apropo zurück zu Thema:

Atsche könnte evtl auch von Attache abgeleitet sein...oder?
Nur dann wäre der Begriff Atsche viel älter als vermutet....

Also dann evtl. aus der Zeit, von meinem absoluten "Lieblingsfranzos":
Napoleon Bonaparte...

Nur wäre mir neu, da wir damals wie bereits erwähnt ein Departement waren, Departement de Mont Tonnerre, dass in einem solchen einen Attache in Kaiserslautern gab...
Ich musse emol zum Atsche... (attache) no Lautre...

:lol:

Also bis morgen...du Palzdeiwel

Noch eine kleine Ergänzung:
Die Grenzen der Pfalz, spielten in meiner Betrachtung eine untergeordnete Rolle, da ich mir "nur" über Lautre Gedanken machte...
und somit die Zugehörigkeit zu Bayern, damals eindeutg ist.
(Wieso denke ich gerade an BBK) :beer:
Zuletzt geändert von Steini am 16.05.2009, 09:44, insgesamt 6-mal geändert.
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Beitrag von Steini »

Jo schon klar Du hattes geschrieben "nach ende der sogenannten Franzosenzeit..."
dies hatte mich in die Irre geleitet, da die Franzosenzeit in der
Pfalz, meiner unmaßgeblichen Meinung nach bereits 1815 zu Ende war...

Deshalb die kleine Verwirrung...

Jedoch bleibe ich dabei...nach 1815 war die Pfalz Bayrisch...
Adjunk kann es auch nett sein, da wegen der französichen Aussprache dieser Beamtengehilfe mir zu weit von Atsche entfernt scheint.
Attache ist näher...
aber es gab keinen Attacheposten in KL...

In der Napleonischen Rheinarmer gab es einen Attache (Verbindungsoffizier) der hatte seinen Sitz jedoch in Straßburg.
:teufel2:

Also weiterforschen...
Steini
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Beitrag von Steini »

pfalzdeiwel hat geschrieben:Wo habe ich denn geschrieben das Kaiserslautern 1871 von
Franzosen besetzt war.


Du hast jetzt nicht vor einem promovierten Historiker
ne Geschichtsstunde zu verpassen,oder? :lol:

na dann Feuer frei und Klugscheiss-Modus an


Heiliges Römisches Reich deutscher Nationen ist aber wohl lächerlich, oder?

Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation erlosch am 6. August 1806 mit der Niederlegung der Reichskrone durch Kaiser Franz II. :wink:

Ihm folgte erst 1806 der Rheinbund dann 1815 der Deutsche Bund dann
1866 der Norddeutsche Bund

Das 1871 gegründete Deutsche Kaiserreich wurde zwar als erster einheitlicher Nationalstaat aller Deutschen angesehen, umfasste während seines Bestehens jedoch nie alle Gebiete, die sich selbst (oder die das Reich) als zu Deutschland gehörig betrachteten


„In der Pfalz wurden Truppen mit Soldaten rekrutiert vornehmlich in Schlesien und Ostpreußen stationiert.
Während Elsässer und Lothringer in Ostpreussen Dienst verpflicht wurden“


Verwechselst du den deutsch-französischen Krieg mit den Napoleonischen Kriegen ??? :shock:

kriegsschauplätze waren entlang der franz. Grenze und in Frankreich

Dieser fand unter Napoleon dem 3. statt nicht unter dem großen.
Der 3. war ein Neffe von Napoleon 1.

Und die Kriege Frankreichs gegen Preussen und Russland fast 70 Jahre früher

Ostpreussen und Schlesien waren also 1870 bedeutungslos.

Pfälzische Soldaten wurden von Badischen , Württenbergischen und Bayrischen
sowie preußischen Truppen rekrutiert.

Was bitte sollten elsässische in Ostpreußen, mir unerklärlich !!!

Mit der bayrischen Zeit stimmt nicht ganz ,es kommt drauf an
wo die Grenze Preussen- Bayern verlief.
Es gab aber auch andere Gebiete in der Pfalz.
Die gegend um Mainz gehörte zum Großherzogtum Hessen.
Die Gegend um Birkenfeld zu Oldenburg.
Teile des Kreises Birkenfeld und Kusel sowie anderer Kreise zu Preussen
usw.usw.
Wir hier vorher zum Fürstentum Lichtenberg unter Sachsen Coburg Gothaischer Verwaltung gehörig gehörten dann zum Königreich Preussen unter Verwaltung der Rheinprovinz.

Metz allerdings stimmt

Wenn du weitere Fragen hast , besuch mich doch einfach
im Institut für pfälzische Geschichte in Kaiserslautern
Zuviele Kriege... aber wir suchen doch das Atsche... :lol:
Wann soll ich nächte Woche vorbeikommen im Institut?
Steini
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Beitrag von Steini »

pfalzdeiwel hat geschrieben: Ein Lautrer bezeichnet sich aber nicht als Atscher
nur die aus dem Umland tun dies

Stimmt leider auch nicht: :vertrag:

kepptn saat immer isch bin ä Atsche un Du nett...

Calcium saa a immer zum Volker Blume: isch bin Atsche Du nett..

Ich saa immer zum kepptn : Isch bin un bleib ä Atsche...do konnsche noch so .... werre :love:

Un moi Freund de Halbrecht, derwo Gitarre zupft saa a Ich bin ein Ber..
Atsche... :lol: :lol:

Bleibt die Frage was bischen Du? Historischer oder Atsche oder beides om Enn?
Uff jedenfall bische awwer ä Betze Fan (gut abbunzu mit Klugscheisser Ofäll, :verbeug: awwer die derfsche a krie, wonn mer sich emol v´dut un donn kumme mer om Ende doch weidder...

un isch krie koschdelos weidere Geschichtsstunne... :lol:

Also immer wieder emol ää kläner Iwwerleser un schunn gehts los...
wie fieher als beim Franzos... :teufel2:

Unn hoffentlich om Sunndach uffem Betze... gell

Alla guud trinken mer ääner... :prost:
kepptn
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Beitrag von kepptn »

Das der Adjunkt falsch war ist doch mittlerweile lange geklärt. Zumal er lediglich als Möglichkeit von mir aufgebracht wurde. Er fiel mir beim Querlesen auf und ich brachte ihn hier ein.

Pfalzdeiwel erklärt den Ursprung mit der Person des "Adjoint" den es im Departement gab. Das mit dem Arrondisement versuche ich jetzt auch endgültig aufzuklären, es taucht hier immer wieder auf.

Ach ja, als Quelle dient mit übrigens Heinz Friedels: "Kaiserslautern - Von den Anfängen bis zur Reichsgründung" keine Ahnung wie zuverlässig dieses Buch genau ist.

Ich zitiere mal wortwörtliche von Seite 125 aus dem Kapitel "KAiserslautern zur Franzosenzeit". Vorangegangen ist das die Franzosen im Oktober 1792 Mainz eingenommen haben und und dort die erste Republik auf deutschem Boden ausriefen. Die Kurpfalz blieb aber verschont weil Karl Theodor die Neutralität ausriefum die linksrheinische Kurpfalz zu schützen. Das führte dazu das die Pfalz also verwaltungstechnisch verschont blieb, militärisch aber mehrfach Schauplatz von Schlachten war, wie 1793 und 1794 auch hier in Kaiserslautern.

Es geht los, so steht es hier geschrieben:

"Im Frieden von Campo Formio (17. Oktober 1797) sicherte Östereich der französischen Republik das linksseitige Rheinufer zu. Diese Regelung fand im Frieden von Lunéville 1801völkerrechtliche Anerkennung. Der größte Teil der heutigen Pfalz kam zum Departement Donnersberg (Mont Tonnere) mit Mainz als Hauptstadt. Südpfälzische Gebiete wurden dem Departement Niederrhein (Bas Rhin) und Mosel (Moselle) und westpfälzische dem Departement Saar (Sarre) zugeschlagen."

Soviel zur Franzosenzeit, man kann sich also darüber streiten ob sie faktisch, wie ich es sehe, 1797 mit der Besetzung begann oder erst 1801 als dies völkerrechtlich anerkannt wurde, so sieht Steini es; umgekrempelt wurde die Pfalz aber wohl schon direkt 1797. Ich zitiere jetzt aus dem Abschnitt "Neuordnung und Verwaltung" der genauer erläutert wie die Berhältnisse in Kaiserslautern nach 1797 geregelt wurden:

"Nachdem die linksrheinischen Gebiete gemäß dem Frieden von Campo Formio im Oktober 1797 an Frankreich gefallen waren, führten die Franzosen nach und nach eine neue Verwaltungsordnugn ein. Dadurch sollte die revolutionäre Gesellschaftsordnung ihres Heimtalandes auch auf die neugewonnenen Gebiete ausgedehnt werden. Hier gibt der Autor "Territoriale Neuordnung und Verwaltung des pfälzischen Raumes nach Beendigung der französchichen Herrschaft (1814-1840)" als Quelle an, das dürfte sich also endgültig klären lassen.
Am 4. November 1797 hatte das Pariser Direktorium den Elsässer Franz-Josef Rudler mit der Verwaltung-Neuorganisation auf dem linken Rheinufer, nördlich der Queich beauftragt. Rudler schuf die Departements, die zunächst in Kantone untergliedert wurden. Kaiserslautern wurde der Hauptort in einem der Kantone des Departements Donnersberg. Da die Stadt weit unter 5000 Einwohner hatte, galt sie als Kleingemeinde und wurde deswegen mit Nachbargemeinden zur sogenannten Kantons-Munzipalverwaltung zusammengefasst. In jeder Einzelgemeinde des Kantons wurde ein Munzipalagent (Gemeindevorstand) bestellt, dem ein Adjunkt (Amtsgehilfe) beigegeben war." Weiter gehts mit Namen derer die die Kantonsverwaltung bildeten. Aber jetzt ist klar das wir anfangs kein eigenes Departement waren sondern Teil eines Kantons, bzw. diesem vorstanden. Hier taucht auch der Adjunkt auf, den ich wegen der gewissen Ähnlichkeit damals ins Spiel brachte.

Interessant ist jetzt der damalige "Vollziehungskommissar" Dominik Molt, ich zitiere weiter:

"Dieser setzte sich später, nachdem die Departements in Bezirke (Arrondissements) unterteilt und die bisherigen Kantone dadurch als Verwaltungseinheiten ersezt wurden, dafür ein, daß Kaiserslautern und nicht Kirchheimbolanden Bezirkshauptort wurde."

Lautern war damals also die Hauptstadt des Arrondiessements Kaiserslautern, Hauptstadt des Departement Mont Tonnere war Mainz.

Ich lass Euch das jetzt mal in Ruhe verdauen, auf den ersten Blick fand ich jetzt beim Querlesen kenen Verweis darauf das sich an diesen Verhältnissen bis 1814 etwas geändert hätte, was aber nicht heissen soll dass das Departement nicht auf das ehemalige Arrondissement Kaiserslautern heruntergebrochen wurde und Steini doch recht hatt.
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Beitrag von Schärjer »

Meine kleine Nachfrage von damals hat immerhin auch dazu geführt,das geistige Niveau hier im Forum zu erhöhen.
Geschichtsstunden, sehr interessant,da auch ich geschichtsinteressiert bin.
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