Mittelfristig muss einfach eine andere Lösung für die Stadionproblematik gefunden werden. Das Problem mit der ungleichen Verteilung der Fernsehgelder haben ja noch andere Vereine, aber unser strukturelles Defizit ist schon ein gewaltiger Nachteil gegenüber Vereinen wie Sandhausen oder Regensburg.
Die sinnvollsten Investitionen wären meiner Meinung nach auch keine weiteren mutmaßlichen "Top-Transfers", die nicht unbedingt zünden. Die Verpflichtung von großen Namen, die eigentlich schon ihren Zenith überschritten hatten oder nicht in die Mannschaft passten, war ja auch ein Grund für den sportlichen Niedergang der letzten Jahrzehnte. Deshalb lieber ein paar Millionen mehr ins NLZ investieren, fähige Leute aus Sandhausen, Heidenheim oder Regensburg abkaufen, Nachwuchstrainer, Scouts, etc. - positiv in dieser Hinsicht, was Paul Conway von der PMG gesagt hat, dass es wichtiger sei, eigene Talente zu entwickeln, statt, was in diesem Fall nahe liegen würde, Spieler aus dem Club-Netzwerk hin- und herzuschieben, bis es mal passt.
Die Voraussetzungen schaffen, dass junge Talente sich auch mal trauen, den Schritt zum Profi beim FCK zu machen und nicht so schnell von Zweitvertretungen der Bundesligisten abgeworben werden. Der Erfolg in der zurückliegenden Saison kam dank einer Mischung aus starken Einzeltalenten (denen man manchmal auch Zeit geben muss, s. z.B. Ritter oder Hercher) und einem echten Teamspirit, einer Einheit zwischen Fans und Mannschaft. Letztere Ressource können wir in KL günstig haben, allerdings auch nur bedingt durch sportlichen Erfolg (die alte Henne-Ei-Problematik). Spielt man zumindest erfolgreich genug, dass es nicht gegen den Abstieg geht, kann man auch besser mal ein U21-Talent hineinwerfen und langsam an die Mannschaft heranführen.
Ich sehe uns auch bei völliger Ausreizung der zu Verfügung stehenden Mittel maximal im Tabellenmittelfeld die Saison abschließen. Wichtig ist, dass die aktuelle Euphorie nicht direkt verfliegt, wenn wir wieder mehr Spiele verlieren. Durchmärsche von "auf dem Papier" schwächeren Mannschaften aus Liga 3 in die BL gibt es natürlich immer wieder, aber dafür muss vieles passen - und ja, diese Erfolgsgeschichten waren immer mit Kontinuität in Kader und Umfeld verbunden. Auch ein Atik konnte erst in einem Umfeld, wo er sich völlig wohlfühlt und geschätzt wird, so eine Leistungsexplosion erfahren wie in Madgeburg. Das sollte uns als Vorbild gelten, anstatt, dass die Hälfte der Mannschaft ausgetauscht wird, weil sie für nicht gut genug für Liga 2 befunden wird.
Miggeblädsch hat geschrieben:
Ich persönlich wäre ja mit der 2.Liga sehr zufrieden, aber sie ist halt dauerhaft für uns nicht darstellbar. Ein erneuter Abstieg in die 3.Liga wäre der Genickschuss. Wir müssen uns also mittel- bis langfristig nach oben orientieren.
Stimmt natürlich alles, aber wenn man diesen vermeintlichen Imperativ als Rechtfertigung für die Erwartungshaltung nimmt, direkt wieder oben anzuklopfen, kann das eigentlich nur in die (rote Unter)hose gehen. Wir haben dieses "wir müssen" die letzten Jahre so oft gehört und trotzdem fand sich immer irgendeine Lösung, die Finanzen zu stemmen. Wie oft wurde schon gesagt "das ist unsere allerletzte Patrone"...und dann steckte doch noch eine im Lauf. Vielleicht wäre es am besten, wenn von Investorenseite mal gesagt wird, die nächsten zwei Jahre 2. Liga wären gesichert, um diesen ständigen Existenzdruck, der ja auch auf die Spieler abfärbt, einfach mal wegzunehmen. Und tatsächlich glaube ich eher daran, dass man hinsichtlich der Stadionproblematik eine kreative Finanzierungslösung findet, als dass der DFB sein bis ins Mark unfaires Fernsehgelderverteilungssystem überarbeitet.
Solche Spieler benötigen wir zu unserem bestehenden Gerüst. Hier gibt es mit Zuck, Boyd, Wunderlich, Kraus Zimmer, Klinge, Hanslik, Hercher... genug Erfahrung. Vielleicht macht ein Niehues oder ein Gibs noch einen wichtigen Entwicklungssprung oder Schad knüpft an alte Leistungen an. Vielleicht wird Zimmer wieder fitter und kann uns mehr helfen als diese Saison.
STOP WAR! FUCK PUTIN! 
