kh-eufel hat geschrieben:
Ich unterstelle Dir mal, dass Du ein fleißiger, unbescholtener Mitarbeiter bist;
Da kennst du mich aber schlecht

. Im Ernst, denken wir das nicht alle über uns selbst? Aber wie sieht das ein Außenstehender? Was ich damit sagen will ist, wir maßen uns alle an zu sagen, dass wir so unbescholten sind, dass wir über jeden Spieler den Stab brechen können. Aber ist das wirklich so? Was ist zum Beispiel mit Zimmer? Kommt zurück, weil er es wirklich will und weil wir ihm alle glauben, dass er den Verein im Herzen trägt. Und dann? Spielt er gegen Meppen auch schlecht und wird raus genommen. Der klassische Effekt, wenn man als normal veranlagter Spieler "von oben" kommt (das kennt man auch aus den unteren Klassen): Die ersten 2 Spiele merkt man noch den Unterschied, dann fängt man langsam an sich anzupassen... Er nur stellvertretend für alle, die es ganz sicher besser wollen, aber schnell vom Kollektiv gefressen werden.
kh-eufel hat geschrieben:Aber bei unseren Vögeln!?: Wie viele Trainer haben die schon auf dem Gewissen, wie viele zerstörte Hoffnungen, wie viel Geld wurde verbrannt?
Gebe ich dir vollkommen recht, aber...
kh-eufel hat geschrieben:Jetzt muss bis Ende Druck ausgeübt werden. Wer damit nicht klar kommt, macht nicht mehr mit > junge, hungrige nachziehen. Schlechter wird es nicht mehr.
...der Lösungsansatz ist für mich nicht unbändiger Druck. Denn wenn jemand hungrig ist, macht er sich selbst Druck. Kommt dann noch mehr Druck dazu, wie du ihn forderst, dann ist der kontraproduktiv. Klar braucht es Druck, aber differenziert. Im Endeffekt sind alle erfolgreichen Trainer, die mir spontan einfallen, deshalb erfolgreich, weil die Spieler ihnen blind folgen. Klopp, Mourinho, Guardiola, Nagelsmann etc. leben diesen Ehrgeiz vor und erwecken trotzdem noch den Anschein, als wären sie Mensch und nah bei den Spielern. Zuckerbrot und Peitsche, wie Mephistopheles schon richtig angemerkt hat, plus den Blick für ein funktionierendes Kollektiv und eine authentische Beklopptheit (ohne Verbohrtheit). Das ist für mich die Erfolgsformel für einen guten Trainer.
kh-eufel hat geschrieben:Wenn jeder in unserem Land so arbeiten würde wie unsere Truppe -und damit meine ich nicht nur mangelhafte Einstellung; blöder kann man sich auch kaum anstellen- , wären wir Entwicklungsland.
Nimm es mir bitte nicht krumm, aber das ist mir zu populistisch. Im Fußball entscheidet oft eine gewisse Gruppendynamik über Erfolg oder Misserfolg, da kannst du als jeweils Einzelner gar nicht so viel ausrichten. Ich will damit sicher nicht die zweifelsohne schlechten Leistungen entschuldigen, sondern nur sagen, dass es für die Lösung oft kein einfaches Patentrezept gibt. Es sind ja nicht seit Jahren die Gleichen, die auf dem Platz stehen. Die Gruppe wurde ja schon mehrfach durchgetauscht, ohne Erfolg.