Fassen wir zusammen:
Der FCK braucht Geld, um bundesligafähig zu sein, da sind wir uns einig, wir alle wollen Bundesliga sehen.
Der FCK soll aber die Kartenpreise nicht erhöhen, nicht den Stadionnamen verkaufen, keinen Investor aufnehmen, keine teuren Trikots verkaufen, für den bisherigen Mitgliedsbeitrag mehr Leistung bringen, das Stadion nicht mit Werbung zupflastern, keine weiteren teuren Plätze schaffen.
Da herrscht eine gewisse Diskrepanz, vielleicht stellt das ja der ein oder andere fest.
Also muss geschaut werden, wo man eine gewisse Balance findet zwischen "viel Geld scheffeln können" und "wenig Fans verärgern". Das ist bei Block 2.2 anscheinend am einfachsten, weil nur 438 (?) Personen absolut unmittelbar betroffen sind (durch Umsetzung. Die, die das scheisse finden, obwohl sie nicht betroffen sind, zähle ich nicht dazu, auch wenn eine gewisse Anteilnahme natürlich selbstverständlich ist.).
Also müssen jetzt knapp 500 Leute dafür herhalten, einen Mehrertrag von 800.000 Euro zu generieren. Ich finde die Rechnung von Pichi91 nicht so verkehrt, denn bis auf den Umbau der Sitze muss da wohl keine weitere Investition mehr getätigt werden. Ich gehe davon aus, dass diese Plätze nur als Abonnement verkauft werden, sodass das Geld auf jeden Fall fließt, ob da jemand sitzt oder eben nicht.
500 Personen bringen ein Opfer für eine große Gemeinschaft - das finde ich persönlich ok.
Natürlich ist das wie in der Politik, alle wollen Verbesserungen, keiner will diese aber auf seine Kosten. Beispiele? Kein Atomstrom, aber bitte günstige Preise. Gut gebaute Straßen, aber bite keine wochenlangen Absperrungen. Besser ausgebautes Handynetz, aber bitte kein Sendemast in meine Nähe. Bessere Verkehrsanbindung, aber bitte keine Autobahn durch unser schönes Tal.
Wenn die Mehrheit Verbesserungen fordert, muss eine Minderheit oftmals nunmal Einschränkungen hinnehmen, das ist so und man sollte niemandem einen Strick daraus drehen.
Die Frage ist, hätte man die Art und Weise nicht ändern können. Da gibt es sicher immer Meckerer. Hätte man einen Brief geschrieben, hätte jemand moniert, dass es ein Standard-Schreiben ist. Hätte man einen Termin ausgegeben, hätte der auch manchen nicht gepasst, da er in der Urlaubszeit gelegen hätte.
Ich persönlich finde einen Anruf besser als einen Brief. Um sich abzusprechen, kann man ja ggf. nochmals einen Rückruf vereinbaren oder, wie es anscheinend ja auch gehandhabt wurde, sich Plätze individuell zeigen lassen.
Zu der Aussage, Buissnes-Seats gehören nicht in die Süd:
Das Problem ist, dass teure(re) Plätze mehr bieten müssen als günstige. Da reicht es nicht, auf einem Ledersitz zu sitzen und was zu Essen zu bekommen, wenn man dafür in 21.4 hinter dem Pfosten sitzt. Es war schon immer so, dass die teureren Plätze auf Höhe der Mittellinie sind. Schaut euch unseren Stadionplan doch mal an. (
http://www.der-betze-brennt.de/fans/karteninfos.php ) Momentan haben wir einen VIP-Bereich Höhe Mittellinie auf der Nord, ziemlich mittig auf der Tribüne. Man kann jetzt schlecht Plätze in Block 11 oder 16 schaffen, da dies eben keine besonders guten Plätze sind, die wesentlich teurere Preise rechtfertigen. Die Plätze in 14.2 vorne werden bestimmt nach einem Umbau des Logenturms irgendwann in Feuerstühle umgewandelt (analog 12.1/14.1), da man auch für die Plätze im Logenturm Aussenplätze anbieten muss. Was übrigens dem Vorschlag einiger widerspricht, die fordern, VIPs einfach in den Turm zu stecken.
Ähnlich gute Plätze wie im bisherigen VIP-Bereich findet man nunmal auf der Südtribüne in den Blöcken 2.2/3.2 sowie 2.3/3.3. Ich bin mir ziemlich sicher, dass bei einer weiterhin hohen Nachfrage nächstes Jahr der Block 3.2 auch dran ist.
Dass dadurch "Schnösel" auf der Süd sitzen ist eine Abwägung, die man treffen muss. Verlaufen sich 438 "Schnösel" nicht auf einer Tribüne, die mit 10.256 anderen Fans besetzt ist?
Der einzige Kritikpunkt, den sich der FCK meiner Meinung nach vorwerfen lassen muss, ist die Kurzfristigkeit. Wobei ich nicht weiss, ob vielleicht einfach jetzt nach Saisonende eine sehr hohe Nachfrage nach solchen Plätzen eingesetzt hat, sodass der FCK kurzfristig reagieren wollte.
Dass das nicht im Voraus breitgetreten wird, finde ich ok, weil es nur unnötig Unruhe reinbringt, wie man in diesem Thread ja sieht - ich finde allerdings absolut zu Unrecht. Neutral betrachtet und als nicht Betroffener ist die Neuschaffung eines noch teureren Bereiches auf der Südtribüne eine der leichtesten Möglichkeiten, die Einnahmen zu erhöhen, ohne viele Leute zu verärgern. Dass hier viele nicht Betroffene aufschreien, halte ich für übertrieben und unnötig bzw. für das Schlechtmachen-wollen ungeliebter Personen im FCK-Vorstand.