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Investoren-Einstieg: DFL legt Pläne nach heftigen Fan-Protesten und umstrittener Abstimmung auf Eis (Der Betze brennt)

Diskussionen zu fanpolitischen Themen, wie z.B. von ProFans oder dem B.A.F.F.
K1900L
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Beitrag von K1900L »

Betzie231182 hat geschrieben:Es wird auch durch den Boykott nichts ändern. Ich finde es bringt finanziell halt die Möglichkeit bessere Fußballer nach Deutschland zu holen. Sind wir doch mal ehrlich, Bundesliga Fußball ist ideal um Samstags auf der Couch ein Schläfchen zu machen.
Der Verteilungsschlüssel sollte auf Einschaltquote und Auslastung der Stadion ausgelegt werden.

Und das die Ultras jetzt sich so aufregen. Gruppierungen die wissentlich , durch Pyroshows und andere Dinge , ihrem Verein Finanziellen Schaden zufügen. Den ihre Meinung ist mir völlig egal.
Das Geld wird bei weitem nicht ausreichen, die Lücke zu England zu schließen. Gleichzeitig gibt man einen Teil seiner Seele auf. Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes, schadet aber umso mehr, wenn man bedenkt, wodurch deutscher Fußball sich die letzten 20 Jahre im Kontrast zu England/Spanien/Frankreich ausgezeichnet hat.
Südpälzer
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Beitrag von Südpälzer »

Betzie231182 hat geschrieben:Ich finde es bringt finanziell halt die Möglichkeit bessere Fußballer nach Deutschland zu holen.
Und was hab ich als Fan davon, irgendwelche schönspielenden Söldner auf dem Berg sehen zu können, die direkt weg sind, wenn er irgendwo anders drei Mark mehr verdienen kann?
Ich will da oben elf Spieler auf dem Platz sehen, die wissen, wo sie spielen und was es bedeutet.

Irgendwelche Mbappés oder Neymars würde ich nicht mal geschenkt wollen.
Betzegeist
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Beitrag von Betzegeist »

Dadurch kommen keine besseren Spieler, nur der große Durchschnitt kriegt noch mehr.

Der deutsche Fußball ist zum Ausbildungslager für die Premier League geworden, wenn die einen Spieler haben wollen, dann kaufen sie ihn. Daran wird auch ein Investoreneinstieg in die Bundesliga nichts ändern.

Die besten Spieler gehen entweder zu der Handvoll Top-Clubs oder eben in die Premier League.

Der verzweifelte Versuch da irgendwie mithalten zu wollen, wird kläglich scheitern und überhaupt keinen nennenswerten Effekt haben. Deshalb sollte man eher alternative Wege gehen.

Mal wieder Jugendarbeit forcieren und Talente entwickeln und Spielzeit geben. So wie man es vor 20 Jahren mal gemacht hat. Das ist zwar aufwendig und langwierig, aber auf Sicht zahlt es sich aus, denn es entsteht ein viel größerer Pool an Bundesligaspielern.

Dann könnte man zum einen deutlich mehr Transfererlöse erzielen und zum anderen könnte man Abgänge leichter verkraften.

Und dann müssten die Erstligisten auch nicht in der C- oder B-Jugend der Zweitligisten wildern um die wenigen Juwelen frühzeitig aus ihrem gewohnten Umfeld zu reißen.
Schnullibulli
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Beitrag von Schnullibulli »

@Betzegeist

Deine Argumentation funktioniert in meinen Augen nicht. Finde eigentlich dass die Jugendentwicklung bezüglich "Aufnahme in den Profi Kader" in Deutschland recht hoch ist. Vor 20-30 Jahren sah das anders aus als wir aus dem Ostblock und vom Balkan alles holten was mal nen Ball gesehen hat, wohlgemerkt beziehe ich mich hier auf Deutschland.
Dass einige der Vereine die eine ordentliche Jugendentwicklung führen trotzdem für den Investoren stimmten, seltsam!
Vereine wie wir wo eigentlich gar nix hoch kommt und kommen kann stimmen dagegen...
FCK-Augustin
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Beitrag von FCK-Augustin »

Schnullibulli hat geschrieben:Eine Traditionsliga?!

Unser FCK hängt am Tropf von Investoren und dem TV Geld.


Es macht keinen Sinn zu jammern, die Entwicklung war vorhersehbar. Nun ist es so. Jetzt zu klagen wie schade und böse das ist Ist ebenso müßig wie über die Nachlässigkeiten der Regierung Merkel zu maulen, aber nie was dagegen getan zu haben.

Und um den Kreis und Post zu schließen: Traditionsliga...

Grottesker geht es kaum! Spannend zu überlegen welche Teams da überhaupt mitkicken WOLLEN!
Bayern? BVB? Schalke? HSV? Werder? Gladbach? VfB? Die scheinen ja keine Lust drauf zu haben.
Aber es wird alles schön wenn die Retorten weg sind...

Grotesker geht's kaum
@Schnullibulli
… und auch in diesem Punkt - volle Zustimmung!
Was die Notwendigkeit von FCK Investoren anbelangt, dazu habe ich bereits an anderer Stelle ähnlich geschrieben!
Mich wundert auch die ambivalente Einstellung verschiedener Leute zur Demokratie, resp. den Demokratieregeln, auch außerhalb der Politik …
Im Sport, in den Ligen, in der DFL - ohne Anhänger letzterer zu sein.
All’ noh vühr, dä Rest blejft hönnen … ! :teufel2:
Fckfreack
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Beitrag von Fckfreack »

Was soll ein 12 min langer Support stop bringen nichts !
Es ist denen doch Scheiß egal wie die Stimmung ist !
Von denen interessiert es niemand ob Hans Bärbel oder einen Kevin im Stadion ist !
Dann lieber 90 min mit Trillerpfeifen die Spiele bis Ende der Saison begleiten das nervt mehr, als 12 min den Mund halten !
WernerL
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Beitrag von WernerL »

Schnullibulli hat geschrieben:
Und das "faire" US System funktioniert bloß weil's Wirtschaftsunternehmen sind die eben solche Sachen gemeinsam beschlossen haben (Cap, draft, etc PP).
Deine Betrachtungsweise und die der meisten bzgl. des US Systems ist von falschen Annahmen geprägt!
Ihr denkt: Ok die Amerikaner haben eben ihr System und wir unseres, quasi wie die Landessprache - jeder hat eine eigene.
Nein, nur die Amerikaner haben ein im Kapitalismus funktionierendes System.
Unser europ. System ist es, was sich genau auf Amerika zubewegt.
Unser System wird mehr oder weniger einmal genauso sein wie das Nordamerikanische - und das ist doch jetzt schon klar absehbar!
Es wird von den Großteams doch angestrebt durch eine Eliteliga - die nicht vom Tisch ist!

Ja, es wird natürlich trotzdem Unterscheide geben wie 50+1 (das aber nur in Deutschland), andere Länder in Europa haben das nicht und wollen es auch nicht!

Klar, kann man das alles so belassen wie es jetzt ist, dann muss man sich aber nicht wundern wenn es wie in Schottland auf ewig immer die selben Meister gibt, oder nur einen!

Setzt sich die Eliteliga durch dann ist diese quasi die neue NFL in Europa, und die einzelnen Landesligen darunter sind der neue College Football - provinziell, auch mit vielen Zuschauern - wie in den USA - aber eben keine Elite welche weltweit geschaut wird!
Und diese Entwicklung wird eintreten ob wir wollen oder nicht! Umso schneller tritt sie ein je weniger Ahnung der Fan hat was eigentlich hier gespielt wird.
Um dem zuvor zu kommen müsste ein Deutschland auf Landesebene eine Eliteliga gründen um einen FCB unter Druck setzen und rauswerfen zu können - weil dieser immer nur uns unter Druck gesetzt und seine Bedingungen erpresst hat!
„Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.“ [George Bernard Shaw]
Betzie231182
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Beitrag von Betzie231182 »

Das einzige was ihr machen könnt, hört auf mit Pyro, mit Choreos, mit Fahnen.

Das ist nämlich das einzige was den deutschen Fußball von dem internationalen positiv unterscheidet.

Damit entzieht ihr der DFL den einzigen Trumpf den sie gegenüber England und Co haben.

Der Entertainment Faktor!!!!

Denn sind wir ehrlich Fußballerisch ist die Bundesliga total uninteressant. Oder auf Welches Spiel heute freust du dich um 15:30 Uhr?

Ich gehe zum Betze , weil der Verein tief in meinem Herzen ist. Egal wer da unten spielt, wie viele Zuschauer kommen, oder um Wie viel Uhr es ist. Mir ist es egal was der Eintritt kostet etc. Ich gehe zu meinem Verein den ich liebe.

Ich weiß nicht wie viele Jahre ich ins Stadion bin und mir das Spiel nicht wichtig war, weil man sich das eigentlich gar nicht anschauen konnte.
Schnullibulli
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Beitrag von Schnullibulli »

@Werner

Ich glaube Du hast mich da missverstanden

Natürlich läuft es in Europa darauf hinaus dass es sich anpassen wird.
Elite Liga hin oder her. Letzten Endes ist aber auch festzuhalten dass Football und Fußball grundsätzlich unterschiedliche Vorraussetzungen haben.
Der Fußball kann bloß noch diesen letzten Schritt "Eliteliga" gehen, und dann ist der Markt aber auch gesättigt da der Fußball global gesehen schon populär ist.
Diese Elite Liga kannst Du aber jetzt schon gucken. Nennt sich bloß Champions League.
Die amerikanischen Sportarten haben diesen globalen Markt aber höchstens zum Superbowl. Ansonsten gab es immer mal peaks (Basketball in den 90ern, aktuell eben Football). Interessant wäre es zu erfahren woran diese Peaks liegen. Womöglich auch an der Fußball- Übersättigung?!
Im übrigen schafft es die NFL den Spieltag halbwegs zusammen zu halten. Denn in den USA ist mitnichten die Profiliga das non Plus Ultra. Der Samstag gehört dem College Football der dort sehr populär ist!

Darüber hinaus gibt es qualitativ weltweit kein Pendant im US - Sport zum US Sport.
Nicht im Football ( mit Abstrichen Rugby in einzelnen Ländern), Basketball, Eishockey und erst Recht nicht im Baseball.
Muschgedunner
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Beitrag von Muschgedunner »

Betzie231182 hat geschrieben:Es wird auch durch den Boykott nichts ändern. Ich finde es bringt finanziell halt die Möglichkeit bessere Fußballer nach Deutschland zu holen. Sind wir doch mal ehrlich, Bundesliga Fußball ist ideal um Samstags auf der Couch ein Schläfchen zu machen.
Der Verteilungsschlüssel sollte auf Einschaltquote und Auslastung der Stadion ausgelegt werden.

Und das die Ultras jetzt sich so aufregen. Gruppierungen die wissentlich , durch Pyroshows und andere Dinge , ihrem Verein Finanziellen Schaden zufügen. Den ihre Meinung ist mir völlig egal.
Jaja, Fußballer holen, Fachkräfte holen, ALLES nur noch holen, aber nichts selbst (aus-)bilden.

Mein Vater hat mir mal erklärt wie das zu Fritz Walters Zeiten war. Da gab es in Kaiserslautern so genannte Eckenmannschaften. An jeder Straßenecke hat sich eine Gruppe Buben versammelt um Fußball zu spielen...in einer zubetonierten Zeit mit Konsummentalität ("Fußballer holen") leider undenkbar.
Ceterum censeo Mogontiacum esse delendam.
MOGzilla
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Beitrag von MOGzilla »

Ich warte erst mal ab wie das alles wird bevor ich boykottiere wovon ich nicht mal weiß wie es letztendlich wird.
Ich finde auch NFL Spiele in Deutschland genial. Klar, nicht toll für US Zuschauer, aber den Sport bringt es international voran, und auch die Spieler selbst schwärmen von einem tollen Erlebnis.
Einfach mal bisschen offen sein anstatt immer nur gegen alles sein.
Für mich ist international im Berufsleben zB schon längst Alltag. Mal arbeite ich zu US Zeiten, mal zu Indien Zeiten ...íst halt so, und auch wenn die Zeiten oft nicht angenehm sind, so erweitert es doch oft den Horizont.
diago
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Registriert: 04.08.2016, 16:10

Beitrag von diago »

Was heißt denn für dich "den Fußball voranbringen?" Dass die Spieler noch mehr Geld verdienen?
JohnyMauser
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Registriert: 28.08.2023, 22:40

Beitrag von JohnyMauser »

Die ach so schlauen Menschen sind einfach zu blöd, sprich die Entscheidungsträger sind zu macht- und geldgeil, überall auf der Welt und in jeder Hinsicht. Warum sollte das an unserem schönen Fußball vorbei gehen?

Der Einsatz der machtlosen Fans mit den Plakaten und dem 12minütigen Schweigen sind nett, aber die Dinge gehen ihren Weg.

In ein paar wenigen Generationen ist hier sowieso alles zappenduster. Dann werden auch keine Endspiele mehr in Shanghai stattfinden. Die Erde fliegt dann problemlos noch ein paar tausend Jahre weiter und fertig.
Betzie231182
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Beitrag von Betzie231182 »

Muschgedunner hat geschrieben:
Betzie231182 hat geschrieben:Es wird auch durch den Boykott nichts ändern. Ich finde es bringt finanziell halt die Möglichkeit bessere Fußballer nach Deutschland zu holen. Sind wir doch mal ehrlich, Bundesliga Fußball ist ideal um Samstags auf der Couch ein Schläfchen zu machen.
Der Verteilungsschlüssel sollte auf Einschaltquote und Auslastung der Stadion ausgelegt werden.

Und das die Ultras jetzt sich so aufregen. Gruppierungen die wissentlich , durch Pyroshows und andere Dinge , ihrem Verein Finanziellen Schaden zufügen. Den ihre Meinung ist mir völlig egal.
Jaja, Fußballer holen, Fachkräfte holen, ALLES nur noch holen, aber nichts selbst (aus-)bilden.

Mein Vater hat mir mal erklärt wie das zu Fritz Walters Zeiten war. Da gab es in Kaiserslautern so genannte Eckenmannschaften. An jeder Straßenecke hat sich eine Gruppe Buben versammelt um Fußball zu spielen...in einer zubetonierten Zeit mit Konsummentalität ("Fußballer holen") leider undenkbar.

Ich sehe jetzt da keinen Zusammenhang zu meinem Beitrag.
Südpälzer
Beiträge: 2956
Registriert: 03.08.2010, 13:56

Beitrag von Südpälzer »

diago hat geschrieben:Was heißt denn für dich "den Fußball voranbringen?" Dass die Spieler noch mehr Geld verdienen?
Was soll denn noch vorankommen? Selbst in den USA ist Fußball mittlerweile etabliert.
Alex76
Beiträge: 1468
Registriert: 11.04.2007, 22:15

Beitrag von Alex76 »

Beim Investorendeal geht es ja eigentlich um die Internationale Wettbewerbsfähigkeit, sportlich betrachtet. Die DFL argumentiert, dass mit einem höher dotierten TV-Vertrag die Leistungen auf internationalem Parkett steigen würden. Ein Investor würde gebraucht werden, um Anfangsinvestitionen von 900 Millionen bis 1 Milliarde Euro in das „Medienprodukt“ Bundesliga zu stemmen und von steigenden Medienerlösen im Laufe der nächsten 20 Jahre mit zu profitieren, an denen der Investor prozentual mit bis zu acht Prozent beteiligt ist.

Aus der Historie betrachtet hat man eher ein schlechtes Gefühl, da die Kirchkrise 2002 ähnlich verlockend daherkam und gravierende Verluste bei den geplanten TV-Einnahmen zur Folge hatte. Hier nachzulesen:
Kirch und Corona: Die großen Krisen der Bundesliga
https://www.digitalfernsehen.de/top-new ... ga-555676/

Überreizt die Bundesliga ihre Fans? Schafft die Bundesliga ein kritisches TV-Klientel? Verliert die Bundesliga ihre gesellschaftliche Reputation? Auch hier muss man vorsichtig sein und sollte sich die Kritik am Rechtepartner DAZN zu Gemüte führen:

Hat sich DAZN mit seinen Preisen verzockt?
https://www.youtube.com/watch?v=_0ctwWe26Xk


Stellt sich die Frage, wie kann man international mithalten und gleichzeitig zukunftsfähig sein? Wie wird der TV-Markt in drei Jahren aussehen? Wie wird sich der TV-Markt in fünf oder zehn Jahren entwickeln? Ist gar eine gegenläufige Bewegung im britischen TV-Fußball zu erwarten? Wie kann sich der deutsche Fußball zu einer international anerkannten und beliebten Marke entwickeln, die Ausmaßen der spanischen (Zerstückelung der Spieltage) und britischen Liga (Spieltage während der Jahre und an Weihnachten) trotzt.


Was wären also internationale Erfolgsfaktoren? Und wie müsste die Liga ausschauen, um diese Erfolgsfaktoren auch zu generieren? Ist Geld ausschlaggebend? Oder sollte als Maßeinheit dem Glück und der Zufriedenheit eine größere Bedeutung beigemessen werden?
Auch wenn ich von Mario Basler wohl keine Zustimmung bekommen werde, so ist die Regeneration nach intensiven internationalen Begegnungen oder Ligaspielen entscheidend, um einen Flow über die Saison zu gewährleisten. Insgesamt habe ich fünf Punkte ausgemacht, um die man sich Gedanken machen könnte und diese auf Seiten der Vereine individuell ausarbeitet…

Erfolgsfaktoren bei der Teilnahme an internationalen Wettbewerben:
1.) Regeneration bei Englischen Wochen (Belastungssteuerung)
2.) Konzentration, Fokus auf die internationalen Topbegegnungen
3.) Taktische Finessen, Taktische Flexibilität, Matchplan für die internationalen Topbegegnungen
4.) Einbinden von jungen Talenten
5.) lang- bis mittelfristige Kaderplanung mit wenigen sportlichen Schwankungen

Aufgrund der Besonderheiten des deutschen Fußballs im Vergleich zu den anderen europäischen Ligen, wäre eine zweigeteilte Bundesliga in eine Bundesliga Nord und Bundesliga Süd zielführend, um den deutschen Fußball international wettbewerbsfähig zu machen. Durch Spiele um die deutsche Meisterschaft könnte man bei den TV-Einnahmen zusätzliche Einnahmen erzielen.

Letztlich bedarf es einer Zustimmung von mindestens 24 von 36 Vereinen, was wohl eher einem Wunder gleichen würde. Um den 1.FC Kaiserslautern nachhaltig in der 1.Bundesliga zu etablieren, auch ohne Reform(!), wäre die Anwendung der Naming Right Alternative als auch die Gründung einer gemeinnützigen GmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur und Handwerk elementare Bausteine. Ein Aufstieg in die Bundesliga in den nächsten beiden Spielzeiten ist realistisch!

08.12.23: Umfrage zum DFL-Investor am Montag - Welcher Klub stimmt wie ab? Es gibt eine Tendenz - und ein Aber
https://www.kicker.de/welcher-klub-stim ... 38/artikel
Beitrag vom 19.05.2022:

Where the Eagles cry …!


Aktuelle Lage der 1. Bundesliga:

Vorweg nehmend oute ich mich als kein notorischer Feind der Bundesliga. Vielmehr habe ich mir früh Gedanken gemacht, wie man ein Bewusstsein für Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Deutschland erreichen/implementieren kann, so dass der Ausbau Erneuerbarer Energien möglichst dezent, effektiv und effizient ist. In Verbindung mit Wasserstoff als Speichermedium bedarf es mittelfristig internationaler Kooperationen, die diesen Wasserstoff möglichst schonend produzieren und nach Deutschland transportieren. Ziel ist die deutliche Reduktion von Kohlendioxid und die Vermeidung eines globalen Anstiegs der Durchschnittstemperatur von mehr als 1,5 Grad analog zur Klimakonferenz in Paris 2015.

Für die heimische Industrie ist es wichtig möglichst gleichwertige Energiekosten im Vergleich zu anderen Industrie-, Entwicklungs- und Schwellenländern zu haben. Aktuell sind Kohle, Erdgas, Atom und Erneuerbare Energien asymmetrisch verteilt. In einigen Ländern wie Indien könnte bis 2060 mit Kohle Energie erzeugt werden, wohingegen sich Deutschland bzw. Europa für einen frühzeitigen Ausstieg bis 2035 entschlossen haben.

Daher wäre ein gemeinsamer internationaler Ausstieg aus der Kohlekraft für das Klima und die Schonung unseres Wohlstands sinnvoll. Gleichzeitig gilt es ressourcenschonende Technologien zu fördern und zu entwickeln. So könnte sich für viele Arbeitnehmer die Frage stellen, ob der Verbrennermotor vielleicht dennoch eine weitere Daseinsberechtigung nebst Elektroantrieb hat. Nämlich dann, wenn der derzeit vorwiegend fossile Kraftstoff durch künftig zunehmenden Einsatz von fortschrittlichen Biokraftstoffen und klimaneutralen synthetischen Kraftstoffe auf Basis erneuerbarer Energien, sogenannte E-Fuels, ersetzt wird.

Die Bundesliga existiert seit der Saison 1963 und geht mittlerweile in ihre sechzigste Saison. Dabei hat sie einiges erlebt und vieles ertragen. Insgesamt sind 56 Vereine in den Genuss der Bundesligaerstklassigkeit gekommen und haben sich somit einen Namen in Deutschland gemacht. Viele Städte wurden deutschlandweit auf die Mitgliedschaft des heimischen Vereins in der Bundesliga assoziiert.

Mit der Bundesliga sind auch die Stadien gewachsen. Sowohl was die Kapazität betrifft, als auch den Komfort. Die Weltmeisterschaft 2006 war ein Treiber dieser Entwicklung, von der die Bundesliga nachhaltig profitierte und den Stellenwert der Bundesliga als meistbesuchte Liga der Welt manifestierte. Gleichzeitig ist die Bundesliga ein wichtiges Kulturgut, an den die Vereinsmitglieder partizipieren und gestalten können.

Durch die 50+1-Regel können Investoren nicht die Mehrheit an Stimmrechten erhalten. Im Gegensatz zu England, wo die Wettbewerbsfähigkeit sehr stark an den Einstieg von Investoren gebunden ist und quasi jeder Erstligist einen Investor besitzt. Die Bundesliga ist geprägt von einer Investorenausnahmeregelung, die an eine zwanzigjährige substantielle Unterstützung des Vereins gekoppelt ist, die einen Weiterverkauf nur an den Mutterverein gestattet. Erst wenn diese Bedingung erfüllt ist, könnte der Verein einen Investor mit mehr als 50% Anteile auswählen. Ob dies der Attraktivität der Bundesliga zukünftig zuträglich ist, sei dahingestellt. Vereine wie Bayer 04 Leverkusen, VFL Wolfsburg, TSG 1899 Hoffenheim oder RB Leipzig fallen in einer Bundesliga mit 18 Vereinen eher negativ ins Gewicht. Letztere mit der kontroversen Übernahme des Startrechts des SSV Markranstädt in der fünftklassigen Oberliga Nordost und der Limitierung auf lediglich zwanzig Red Bull nahe Vereinsmitglieder bei der Vereinsgründung 2009.

Parallel finden sich viele große Traditionsvereine wie Schalke 04, Werder Bremen, Hannover 96, St. Pauli oder der Hamburger SV in der 2.Bundesliga. Vereine, die sportliche und wirtschaftliche Fehler gemacht haben, aber auch nicht auf Risikokorrekturmöglichkeiten in Form eines finanzkräftigen Investors zählen konnten.

Einzig der FC Bayern München und der BVB konnten sich als etablierte Traditionsvereine im Haifischbecken Bundesliga konstant im Bereich der Qualifikation zur Championsleague halten. Mittlerweile hat der FC Bayern München zum zehnten Mal hintereinander die Meisterschaft errungen, was der Spannung der Bundesliga negativ anhaftet. Folglich auch die Attraktivität der Bundesliga im internationalen Vergleich negativ beeinflusst, so dass beim Verkauf der TV-Lizenzen geringere Volumina im Vergleich zur Premier League oder der spanischen LaLiga erzielt werden. In den letzten 10 Jahren Bundesliga hieß der Gewinner bereits recht früh FC Bayern München. Im gleichen Zeitraum errangen in Spanien der FC Barcelona (5×), Atlético Madrid (2×) und Real Madrid (3×) den Titel. Noch ausgeglichener ist die Situation in England, wo die letzten zehn Jahre Manchester United (1×), Manchester City (4×), FC Chelsea (2×), Leicester City (1×) und FC Liverpool (1×) den Titel gewinnen konnten.

Trotzdem alles gut? Nein! So ist die internationale Wettbewerbsfähigkeit und globale Strahlkraft der Bundesligavertreter eher schwach, mit seltenen Ausnahmen wie dem FC Bayern München in der Championsleague oder dem aktuellen Sieg der Frankfurter Eintracht in der Europa League. Eintracht. Haben die Bundesligisten keine Lust auf internationale Wettbewerbe? Anders als die Bundesliga generiert die Spanische LaLiga acht Championsleague-Titel und zehn Europa League-Titel seit der Saison 2005/2006. Dem stehen lediglich zwei Championsleague-Siege der Bayern gegenüber. Besonders der FC Sevilla besticht mit sechs Siegen in der UEFA Europa League. Auch weil der Verein unter dem Radar des FC Barcelona und von Real Madrid in der spanischen LaLiga eher chancenlos ist, allerdings international den Beiden gar auf der Überholspur begegnet.

Die englische Premier League ist finanziell am besten ausgestattet, was sich bei den Spielertransfers, der Expertise der Trainer und der dynamischen Spielweise bemerkbar macht. Mit einer der Gründe für diese Excellence ist der TV-Vertrag. Laut der Sport Bild soll sich der TV-Vertrag für die In- und Auslandsvermarktung in der Saison 2020/21 auf 3,58 Milliarden Euro belaufen. Während die spanische LaLiga 2,05 Milliarden Euro erhielt, bekam die Bundesliga 1,44 Milliarden Euro und rangierte an dritter Stelle des europäischen Ranking noch vor der italienischen Serie A (1,34 Milliarden Euro) und der französischen Ligue 1 (1,15 Milliarden Euro).

Dennoch sind die Engländer den Spaniern in Summe der europäischen Titel (4 UEFA Championsleague, 3 UEFA Europa League) Stand Saison 2020/21 unterlegen, so dass das deutsche Klagen nach finanziellen Investitionen vorsichtig wahrgenommen werden sollte und die richtigen Rückschlüsse gezogen werden sollten.
Nach der kurzen Beschreibung des Zustands der Bundesliga im Vergleich zur internationalen Konkurrenz gilt es ein

Zwischenfazit zur Bundesliga zu ziehen:

1.) Die Wettbewerbsintensität in der Bundesliga ist meiner Meinung nach in der Breite recht hoch und relativ ausgeglichen, so dass sehr viele Vereine interessiert sind primär national zu Performen, den Klassenerhalt schaffen und dem kräftezehrenden internationalen Wettbewerb aus dem Weg zu gehen. Sollte dieser erreicht werden, scheitern die deutschen Vereine regelmäßig recht früh.

Während die UEFA Championsleague lukrativ und finanziell gut kalkulierbar ist, stellt die UEFA Europa League und die UEFA Europa Conference League die Kaderplaner vor Herausforderungen, sollte unerwartet die Qualifikation zum internationalen Wettbewerb erreicht werden. Ein negatives Beispiel ist der 1.FC Köln, der nach einer Europa League Saison 2017/2018, überraschend direkt in die 2.Liga abgestiegen ist.

2.) Recht niedrig ist die Internationale Leistungsfähigkeit im Vergleich zu England und Spanien. Einzig der FC Bayern München befindet sich im Konzert potentieller Titelgewinner. Neuerdings zusammen mit der Frankfurter Eintracht, die alles auf die Karte Europa League gesetzt haben und mit dem Endspielsieg gegen die Glasgow Rangers belohnt wurden. Wären sie im Elfmeterschießen gescheitert, wäre die internationale Qualifikation mit Rang 11 in der Bundesliga misslungen, wodurch die Kaderplanungen für die Saison erschwert worden wäre.

3.) Zerstückelung der Spieltage wie in Spanien?
Aufgewachsen bin ich mit der Radiokonferenz am Samstag um 15:30 und der anschließenden Sportschau, sowie den zwei oder drei Freitagabendspielen. Später wurden einige Spiele von Premiere live übertragen. Und einen zusätzlichen Boom hat die Bundesliga durch die Übertragungen bei RTL und Sat1 erfahren.,

Mittlerweile ist der Fußball und die Bundesliga durch die Liveübertragungen aller Spiele sehr weit zerstückelt, was nicht unbedingt schlecht sein muss, da der Fan eben auch seinen Verein sowohl zuhause als auch auswärts im Fernsehen verfolgen kann, nebst Liveerlebnissen im Stadion. Die Zeitfenster am Freitag, Samstag und auch teilweise Sonntags halte ich für relativ zumutbar. Persönlich kann ich mir ein weiteres Freitagabendspiel unter Flutlicht vorstellen, da der Freitag das Ende der Arbeitswoche markiert und das Wochenende einleitet.

Generell konkurrieren die Ligen untereinander. Die spanische Liga wird quasi ununterbrochen am Freitag (1 Spiel), Samstag (4 Spiele), Sonntag (4 Spiele) und Montag (1 Spiel) durchgespielt. Jedes Spiel ist quasi ohne Konkurrenz durch ein Parallelspiel, was beim Konsum der spanischen Liga erdrückend wirken kann. Erst nach dem letzten Wochenspiel am Montag ist die Tabelle aussagekräftig.

Hier seien als Beispiel der 25. und 26. Spieltage incl. Stadionzuschauerzahlen dargestellt:

25. Spieltag in Spanien
Freitag, 18.02.2022, 21:00, Zuschauer: 14.742 (FC Elche – Rayo Vallecano)
Samstag, 19.02.2022, 14:00, Zuschauer: 13.389 (FC Granada – FC Villarreal)
Samstag, 19.02.2022, 16:00, Zuschauer: 20.040 (CA Osasuna - Atletico Madrid)
Samstag, 19.02.2022, 18:30, Zuschauer: 15.948 (FC Cadiz - FC Getafe)
Samstag, 19.02.2022, 21:00, Zuschauer: 42.180 (Real Madrid - Deportivo Alaves)
Sonntag, 20.02.2022, 14:00, Zuschauer: 24.897 (Espanyol Barcelona - FC Sevilla)
Sonntag, 20.02.2022, 16:15, Zuschauer: 38.315 (FC Valencia - FC Barcelona)
Sonntag, 20.02.2022, 18:30, Zuschauer: 48.652 (Real Betis Sevilla – RCD Mallorca)
Sonntag, 20.02.2022, 21:00, Zuschauer: 40.698 (Athletic Bilbao - Real Sociedad San Sebastian)
Montag, 21.02.2022, 21:00, Zuschauer: 9.776 (Celta Vigo - UD Levante)

26. Spieltag in Spanien
Freitag, 25.02.2022, 21:00, Zuschauer: 14.237 (UD Levante - FC Elche)
Samstag, 26.02.2022, 14:00, Zuschauer: 14.417 (RCD Mallorca - FC Valencia)
Samstag, 26.02.2022, 16:00, Zuschauer: 7.720 (FC Getafe - Deportivo Alaves)
Samstag, 26.02.2022, 18:30, Zuschauer: 9.952 (Rayo Vallecano - Real Madrid)
Samstag, 26.02.2022, 21:00, Zuschauer: 48.009 (Atletico Madrid - Celta Vigo)
Sonntag, 27.02.2022, 14:00, Zuschauer: 15.600 (FC Villarreal - Espanyol Barcelona)
Sonntag, 27.02.2022, 16:15, Zuschauer: 37.250 (FC Sevilla - Real Betis Sevilla)
Sonntag, 27.02.2022, 18:30, Zuschauer: 30.145 (Real Sociedad San Sebastian - CA Osasuna)
Sonntag, 27.02.2022, 21:00, Zuschauer: 69.770 (FC Barcelona - Athletic Bilbao)
Montag, 28.02.2022, 21:00, Zuschauer: 14.785 (FC Granada - FC Cadiz)

Die englische Liga ist schwer zu fassen. Neben der Meisterschaft gibt es mit dem FA Cup und dem League Cup noch zwei weitere Wettbewerbe, die zu zahlreichen Spielverschiebungen am Spieltag führen. Samstag um 16 Uhr findet entsprechend zur Bundesliga die Meisterschaftskonferenz mit mindestens drei parallel ausgetragenen Spielen statt.

Besonders attraktiv aber vielleicht auch lästig sind die Spiele zwischen den Jahren (26.12. und 01.01.). Somit ist ein Teil der englischen TV-Gelder auch Schmerzensgeld zulasten der Weihnachtspause und beruhend auf einem lukrativen Vakuum an Fußballansetzungen seitens der konkurrierenden Ligen. Sowohl die deutsche Bundesliga als auch die spanische Liga haben eine Winterpause, die eben auch analog zu den europäischen Wettbewerben ist und den Mannschaften Regenerationszeit bietet.

4.) Wo sind die Stärken der deutschen Nationalmannschaft und der Jugend(national)spieler
Moukoko von Borussia Dortmund ist ein kontroverses Beispiel für die Einbindung von jungen Nationalspielern in die Profikader mit 16 Jahren durch eine Ausnahmegenehmigung. Hierbei handelt es sich um einen Spieler, der bereits körperlich und mental den Gleichaltrigen besonders im Antritt voraus ist und gezielt vorbereitet wurde auf diese Ausnahmesituation in der Bundesliga. Prinzipiell erachte ich ein so frühes Alter mit starker Skepsis, wenngleich die Altersgruppen zwischen 18 und 21 Jahren in den Spieltagskadern der 1.Bundesliga rar gesät sind.

Interessanter ist der Blick auf die deutsche Nationalmannschaft und die Frage wie junge U21-Spieler in einer möglichst hohen Spielklasse früh eingesetzt werden können und zu Nationalspielern reifen können. Der Blick fällt zurück in die 2.Bundesliga 2020/2021 zu Greuther Fürth, wo sich die jetzigen Nationalspieler Anton Stach, David Raum und Paul Jaeckel sehr gut weiterentwickelt haben und in den Kreis der Nationalmannschaft aufstiegen. Mitausschlaggebend für den Bundesligaabstieg der Fürther waren die Abgänge der drei Leistungsträger.

Innerhalb der Saison 2020/21 gab es in der 1.Bundesliga keine großen Entwicklungssprünge von jungen Nationalspielern, obwohl sehr viele Nachwuchsleistungszentren mit drei Sternen zertifiziert sind und von den Profivereinen mit hohen Kosten betrieben werden. In der 1. und 2. Bundesliga haben alle 36 Bundesligavereine ein Nachwuchsleistungszentrum. Auch in der 3. Bundesliga besitzen immerhin 50% ein NLZ und 10% in der Regionalliga.

5.) Spielweise
Catenaccio oder Vollgasfußball? Generell ist für die Zuschauer eine offensive Spielweise wünschenswert. Interessant wenn sich verschiedene Systeme gegenüberstehen. Interessant wenn sich klassische Spielertypen weiterentwickeln können und auf verschiedene Gegnerniveaus treffen.

6.) Bevölkerungsstruktur
Die Bundesliga und ihre 18 Vereine in der ersten Liga decken eine Bevölkerung von 82 Millionen Einwohnern ab. Deutschland ist damit das einwohnerstärkste Land in Europa. Folglich müssten deutlich mehr als 18 Vereine erstklassig sein, würde man die Relationen von England mit 59 Millionen Einwohnern auf 20 Erstligisten als Referenzbeispiel nehmen.
In Spanien ist die Relation mit 47 Millionen Einwohnern auf 20 Erstligisten noch extremer.

Auf der Suche nach Vorbildern für die Bundesliga:

1.) Vorbild Real? Villarreal! Oder Respekt vor Spanien international…

Vor der Saison 2021/21 kannten nur wenige den FC Villarreal. Nach dem Gewinn der Europa League waren die Spanier in aller Munde. In der darauffolgenden Championsleague gewannen sie 3:0 bei Juventus Turin. Auch der FC Bayern München stolperte über den FC Villarreal im Viertelfinale der Championsleague. Nach der knappen 0:1 Niederlage in Villarreal, fielen die Bayern in der 88. Minute in einen Konter, der das Ausscheiden besiegelte. Sowohl im Hinspiel gegen die Bayern zuhause, als auch in der 1.Halbzeit gegen den FC Liverpool im Rückspiel des Halbfinale zeigten die Spanier einen offensiven Vollgasfußball, der Lust auf mehr macht!

Ist die geringere Wettbewerbsintensität in der Breite ein Grund für den europäischen Erfolg der spanischen Vereine? Insgesamt haben fünf verschiedene spanische Vereine seit der Saison 2005/2006 Titel in Europa gewinnen können. Respekt!

2.) Vorbild England? Vorbild TV-Vertrag!
Laut einer Internetquelle soll sich der neue TV-Vertrag für die Premier League für den Zeitraum 2022 bis 2025 bei jährlichen 4,7 Milliarden Pfund (5,5 Milliarden Euro) bewegen. Rechtepartner sind die vier Fernsehpartnern Sky Sports, BT Sport, Amazon Prime Video und BBC Sport.

Der Bundesliga-TV-Vertrag ab 2021/22 umfasst 4,4 Milliarden Euro - über vier Jahre allerdings.

3.) Vorbild Derby?
Sowohl zeitlich als auch von den Energiekosten sind Derbys von großem Nutzen. Durch die Nähe im Umkreis von 50 bis 150 km sind sie weitaus umweltfreundlicher als Anfahrten vom hohen Norden in den tiefen Süden.

Auch sportlich elektrisieren Derbys die Massen der jeweiligen Vereine und sorgen für sportliche Motivation und Gesprächsstoff auf der Arbeit.

4.) Vorbild Organisches Wachstum?
Die aktuelle Bundesliga mit ihrer Einnahme- und Ausgabestruktur bietet die Möglichkeit organisch zu wachsen. Dem ist ein Lizensierungsverfahren vorgeschaltet. Gleichzeitig bietet die 50+1 Regel Möglichkeiten, zum kurzfristigen Konsolidieren.

Wie lautet die Erfolgsformel des „modernen Fußball“ von Ilja Kaenzig, VFL Bochum formuliert:
- Klare Strukturen
- Vertrauen
- Ruhe
- Kontinuität
Romantisch und Traditionell klingt das. Dazu fehlen noch Effizienz und Menschenführung

5.) Vorbild 50+1? Vorbildhafte Vereinsarbeit?
In England ist der sportliche Erfolg nach den Investitionen beruhigend für die Investoren und die Fans. Allerdings stellt sich die Frage, was passiert wenn ein „Vereinsprojekt“ finanziell abgewickelt werden muss? Wie sieht der nächste Investor aus? Werden wie im Fall vom FC Wimbledon Investitionen mit Immobilien verrechnet auf Kosten des Vereins mit seinen Fans?

Eine kritische Vereinsmitgliedschaft sollte das Gebaren von Investoren kritisch aber nicht destruktiv beurteilen und im Zuge von Ausgliederungen Strukturen schaffen, mit denen sich Mitglieder als auch Investoren anfreunden können

6.) Vorbild Tradition?
Tradition verpflichtet! Die Bundesliga als Traditionsliga ist im Vergleich zu den anderen Ligen nicht mehr konkurrenzfähig. Parallel finden sich sehr viele namhafte Vereine in unteren Ligen und sind durch die finanziellen Strukturen weniger wettbewerbsfähig, um aktiv den Verein zu gestalten statt nur zu verwalten.

Nach dem 1.Weltkrieg wurde der Deutsche Meister von vier Verbänden ausgespielt. Dabei sorgten die Spiele zur Deutschen Meisterschaft für Spannung und großer Aufmerksamkeit. Eine Rückbesinnung auf sportliche Werte incl. einer angemessenen Entlohnung, besonders bei den europäischen Topverdienern, würde den einen oder anderen Spieler erden.

Lösungsansatz für die Bundesliga:

1.) Endspiel(e) um die deutsche Meisterschaft…
Während die spanische Liga 20 Mannschaften umfasst, ebenso wie in England und Italien, sind es in Deutschland nur 18 Mannschaften. Folglich müsste also im Vergleich zur internationalen Konkurrenz noch Raum für weitere Partien sein. Würde man die spanische Liga als Benchmark wählen, dazu noch die Einwohnerzahl von 46 Millionen Spaniens mit der Einwohnerzahl von 82 Millionen Deutschlands in Relation setzen, so könnte man gar eine Bundesliga Süd und eine Bundesliga Nord in den Playoff-Spielen gegeneinander spielen lassen um die Deutsche Meisterschaft mit zwei Halbfinalspielen und einem Endspiel (oder nur einem Endspiel).

Gleichzeitig wäre ein Spiel um die Meisterschaft ein absolutes Highlight in Deutschland und fände auch global Beachtung. Würde somit auch die TV-Einnahmen nochmals kräftig nach oben steigern. Auf europäischer Ebene könnte es bedeuten, dass statt 4 Mannschaften eventuell zwischen 6 und 8 Mannschaften in der Championsleague antreten dürften. Nehme man die beiden Ligen und die Einwohnerzahl als Maßstab.

Großbritannien stellt ja auch die Premier League, die schottische Liga und die nordirische Liga für die europäischen Wettbewerbe. Die Einwohnerzahl von Großbritannien beträgt ca. 65 Millionen.

2.) Motivation und Wertschätzung von unten nach oben! Aufstiegskampf für Würzburg, Verl, Duisburg, Halle, Viktoria etc. in die 2.Liga noch möglich?!

Praktisch aktuell ein klares Nein! Theoretisch wären die Gründung einer Bundesliga Nord und Bundesliga Süd eine Option, um die obigen Mannschaften in einer einklassigen 2.Bundesliga und einer einklassigen 3.Bundesliga antreten zu lassen, so dass die zweiten Mannschaften aus Freiburg und Dortmund zwangsläufig aus der dann 2.Liga in die 3.Liga „absteigen“ bzw. weiterspielen müssten, wodurch im Sinne der Sportlichkeit und der aktuellen Integrität des Wettbewerbs die Problematik der Bundesligareservevereine gelöst wäre.

3.) Neuer besser dotierter TV-Vertrag
Endspiele um die deutsche Meisterschaft garantieren Spannung bis zum letzten Spiel. Somit wären Meisterschaftsfeiern weit vor dem letzten Spieltag nicht mehr möglich.

Durch die Duelle im Endspiel bzw. im Halbfinale könnte zudem auch die internationale sportliche Wettbewerbsfähigkeit geschärft werden.
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Beitrag vom 01.05.2023:
Investition in die Fußballbundesliga? Oder doch eine Ligareform!

Auch heuer sind die Sportlichen Erfolge in den europäischen Wettbewerben überschaubar. Während in der Gruppenphase der Championsleague noch vier der fünf gestarteten deutschen Vereine das Achtelfinale erreicht haben, war die Bundesliga im Viertelfinale nur noch mit dem FC Bayern München vertreten.

Der FC Bayern war gegen Manchester City, die zusammen mit Real Madrid wohl die beiden Ausnahmemannschaften darstellen, chancenlos. Ohne Lewandowski und Manuel Neuer, sowie clubinterner Querelen, fehlte die Ausstrahlung, um gegen ein europäisches Spitzenteam mithalten zu können. Aktuell vertritt Bayer Leverkusen den deutschen Fußball in der Europa League.

Ist die Bundesliga international noch wettbewerbsfähig? Was bedeutet der Einstieg eines Ligainvestors? Wie werden die Mehreinnahmen verteilt? Welchen gesellschaftlichen Stellenwert hat der Fußball in Deutschland? Wie können Alleinstellungsmerkmale aufgebaut werden, die den sportlichen und wirtschaftlichen Abstand zur Premier League oder der spanischen LaLiga mindern?

Die englische Premier League ist finanziell am besten ausgestattet, was sich bei den Spielertransfers, der Expertise der Trainer und der dynamischen Spielweise bemerkbar macht. Mit einer der Gründe für diese Excellence ist der TV-Vertrag. Laut der Sport Bild soll sich der TV-Vertrag für die In- und Auslandsvermarktung in der Saison 2020/21 auf 3,58 Milliarden Euro belaufen. Während die spanische LaLiga 2,05 Milliarden Euro erhielt, bekam die Bundesliga 1,44 Milliarden Euro und rangierte an dritter Stelle des europäischen Ranking noch vor der italienischen Serie A (1,34 Milliarden Euro) und der französischen Ligue 1 (1,15 Milliarden Euro).

Mit der Corona-Pandemie haben sich auch die TV-Gelder nach unten konsolidiert. Am Stellenwert der englischen Premiere League (aktuell bis 2025: 3,5-4,0 Mrd. € aus Inlands- und Auslandsvermarktung) hat sich wenig geändert. Eine genaue solide Auflistung der europäischen TV-Einnahmen schwierig.

Um international wettbewerbsfähig zu sein, bedarf es eines guten Verhandlungsergebnisses bei den nationalen und internationalen TV-Rechten für die Bundesliga. Wobei diese Verhandlungen recht komplex sind und in Relation gesetzt werden müssen mit Anstoßzeiten (Vgl. spanische LaLiga) oder Ansetzungen zwischen den Jahren (Vgl. englische Premier League).

Die DFL möchte mit einem strategischen Finanzpartner eine Tochterfirma namens "DFL MediaCo GmbH & Co. KGaA" gründen, in die die Medienrechte ausgelagert werden. Durch den Einstieg des Investors, einer Private-Equity-Gesellschaft, sollen 2 bis 3 Milliarden Euro erlöst werden für eine über 20 bis 25 Jahre angelegte Beteiligung mit 12,5 bis 20 Prozent.

Bis zum 24.April hatten sechs Private-Equity-Gesellschaften Zeit, um ein indikatives Angebot bei der Deutschen Fußballliga abzugeben. Als indikatives Angebot wird (insbesondere im Vergaberecht und bei Unternehmenskäufen mit einem Bieterverfahren) ein unverbindliches erstes Angebot bezeichnet, das Bewerber in der sog. Dialogphase eines Vergabeverfahrens abgeben. Bei den Gesellschaften handelt es sich um die Finanzinvestoren Advent, Blackstone, Bridgepoint, CVC, EQT und KKR.

Die nächsten Schritte der DFL erfolgen auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, bei der die zwei bis drei attraktivsten Offerten selektiert werden sollen. Laut Kicker-Informationen soll die nötige Abstimmung über eine mögliche Partnerschaft nicht vor Ende Mai stattfinden. Für den Einstieg des Investors müssten zwei Drittel der 36 Klubs aus 1.Liga und 2. Liga ihre Zustimmung erteilen.

Als Small Town Boy habe ich mir dazu auch Gedanken gemacht. Schaust: Where the Eagles cry …! (19.05.2022, 19:19)
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Links zum Einstieg eines Ligainvestors und den TV-Geldern:

20.03.2022: SO VIEL NEHMEN DIE LIGEN WIRKLICH EIN - Europas neue TV-Geldrangliste
https://sportbild.bild.de/fussball/inte ... sport.html

28.03.2023: Milliarden für die Bundesliga? Wieso der Einstieg eines Investors in die DFL einige Gefahren birgt - Investoreneinstieg in der DFL: das neue Schreckgespenst im Gruselkabinett des modernen Fußballs
https://schwatzgelb.de/artikel/2023/uns ... -fussballs

04.04.2023: BVB-Podcast von Schwatzgelb.de - Auffen Punkt #74: Nein zu Investoren in der DFL?!
https://schwatzgelb.de/artikel/2023/auf ... in-der-dfl

18.4.2023, 13:34 UHR: Rudi Völler: Der FCK würde der Bundesliga gut tun
https://www.swr.de/sport/fussball/1-fc- ... r-100.html

19.4.2023, 14:26 UHR: Markus Babbel: Der FCK hat die Pfalz wieder wachgeküsst
https://www.swr.de/sport/fussball/1-fc- ... g-100.html

24.04.2023, 13:33 Uhr: Heiße Debatte um Milliarden-Plan - Das steckt hinter der Investorensuche der DFL
https://www.zdf.de/nachrichten/sport/fu ... n-100.html

24.04.2023: Bundesliga droht Schreckensszenario
https://www.msn.com/de-de/sport/fussbal ... 65a8&ei=34

25.04.2023: DFL hofft auf Investoren-Milliarden
https://www.sport1.de/news/fussball/bun ... -am-24-mai

25.04.2023: Abstimmung Ende Mai - Investorensuche: DFL nimmt weitere Weichenstellung vor
https://www.kicker.de/investorensuche-d ... 09/artikel

28.04.2023, 09:43 Uhr: Schlechtes Vorbild für DFL - Investor entzweit spanischen Fußball
https://www.zdf.de/nachrichten/sport/fu ... n-100.html


„Fortuna für Alle!“

Vereine wie Hannover 96 oder Fortuna Düsseldorf haben es als Zweitligist schwer in der gesellschaftlichen Wahrnehmung einer Großstadt mit vielen attraktiven Freizeitangeboten positiv aufzufallen. Der Anspruch lautet Erstklassigkeit, wodurch der sportliche Druck sehr hoch ist und von Medien und Fans kritisch beäugt wird. Die Liste attraktiver Vereine ließe sich noch erweitern. Auch im Norden und im Süden gibt es viele Vereine, die in der 1.Bundesliga gefühlt beheimatet sind.

Wie gelingt der Aufstieg? Nebst Geld gilt es in der Stadt eine Aufstiegsmagie zu entfachen. Ob dies Fortuna Düsseldorf mit der Aktion „Fortuna für Alle!“ gelingt ist spannend zu begleiten. Worum geht es? Hier die Pressekonferenz der Fortuna:

26.04.2023: FORTUNA FÜR ALLE | Verein stellt neue strategische Ausrichtung vor
https://www.youtube.com/watch?v=GT2_Peu7d_M

Zunächst möchte ich mich mal persönlich distanzieren. Nein ich bin nicht Alexander Jobst, obwohl das mit den 76 Jahren optisch passen könnte. Alexander Jobst plant mit der Fortuna eine in den Medien titulierte Ticket-Revolution, so dass den Zuschauern freien Eintritt für Spiele der Fortuna gewährt wird. In der nächsten Saison zunächst bei drei Heimspielen als Pilotprojekt. Ziel sei eine Saison bestehend aus 17 kostenlosen Heimspielen.

Um die wichtigen Erlöse aus dem Ticketing dennoch verbuchen zu können, sollen strategische Partner und Sponsoren die entgangenen Zuschauereinnahmen finanzieren. Bisher hat die Fortuna vier Partner gewinnen können, die in den kommenden fünf Jahren eine Summe in Höhe von 45 Millionen Euro bereit sind zu subventionieren. Dabei handelt es sich um Hewlett Packard Enterprise (HPE), Targobank, Provinzial sowie die Initiative Common Goal.

Der Vorstand bestehend aus dem Vorsitzenden Alexander Jobst, Klaus Allofs und Arnd Hovemann führen weiter aus, dass die Einnahmen zu 50 Prozent in den Profikader fließen, 20 Prozent in den Nachwuchs und Frauenfußball, 20% in den Ausbau digitaler Infrastruktur im Stadion, weitere 10 Prozent in nachhaltige Projekte und soziale Initiativen in der Stadt und der Region. Klaus Allofs möchte zusammen mit den Initiatoren „den Fußball den Menschen zurückgeben“.

Abgewickelt soll die Ticketvergabe über eine digitale Plattform, bei der sich Interessierte bewerben können. Zugleich könne die Plattform als Forum für Mitsprache und Partizipation von Bürgern und Fans genutzt werden. Wie genau mit Dauerkarten oder unterschiedlichen Kartenkategorien verfahren wird, bleibt noch unbeantwortet.

Bisher hat die Fortuna einen Zuschauerschnitt von 29.500 bei einem Fassungsvermögen von 52.200. Damit wäre die Arena zu 60% ausgelastet. Besonders die Spiele gegen den HSV (52.200) und den 1.FC Kaiserslautern (44.422) sorgten für ein stimmungsvolles Ambiente und ein besonderes Stadionerlebnis für Heim- und Auswärtsfans. Weniger attraktiv waren die Spiele gegen den SV Sandhausen (22.125) und Jahn Regensburg (20.745), welche in der 2.Bundesliga weniger als 22.500 Zuschauer in die Merkur Arena lockten. Auch das für den Aufstiegskampf bedeutsame Heimspiel gegen den FC Heidenheim lockte lediglich 26.827 Zuschauer in die Arena.

Im Vergleich zu den Rivalen aus Köln und Mönchengladbach sind Heimspiele der Fortuna eher Auswärtsfestlichkeiten in Verbindung mit der längsten Theke der Welt. Ein stimmungsvoller Heimsupport fehlt. Und das obwohl die Landeshauptstadt von NRW mit ca. 620.000 Einwohnern hinter Köln die zweitgrößte Stadt des Bundeslandes und die siebtgrößte Stadt in Deutschland ist.

Fazit:

Tote Hose in der Arena. Dafür steckt viel wirtschaftliche Substanz in der Region. Mit dem Aufstieg in die 1.Liga und dem Prädikat 1. Bundesliga würde der Verein in die wirtschaftliche Premiumklasse aufsteigen. Ähnlich wie der 1.FC Köln und Borussia Mönchengladbach.

Wie kommt das Konzept bei der Konkurrenz an? Sowohl aus Köln als auch aus Hoffenheim wird die Aktion skeptisch wahrgenommen. Einerseits weil Ticketeinnahmen ein bedeutender Teil der Gesamteinnahmen sind. Andererseits würde ein kostenloses Ticket die Preissensitivität in ganz Deutschland tangieren, so dass z.B. eine sportlich schlechte Leistung des FC Köln mit dem gefrusteten Verweis der zahlenden Fans auf das kostenlose Angebot der Fortuna versehen wird.

Der Fußball hat seinen Wert. Die Zuschauerzahl ist eine Anerkennung für eine sportliche Leistung und Begeisterungsfähigkeit, ähnlich wie der Applaus für Sangeskünstler oder das Staunen vor Bildern im Louvre.

Nichtsdestotrotz hat der Fußball einen großen gesellschaftlichen Auftrag. Daher sind kostenlose Ticketkontingente an sozial benachteiligte Menschen ehrenwert, zugleich wären sinkende Ticketpreise für alle begrüßenswert, besonders für Familien, die eh ein schmales Budget haben. Die Gehälter der (europäischen) Spitzenfußballer sind weitestgehend unter Missachtung des Financial Fairplay realisierbar.

„Fortuna für Alle“ also auch wünschenswert, wenngleich hier die Macht der Sponsoren mittelfristig mit den Interessen der Zuschauer und Mitglieder kollidieren könnte.

Links zu „Fortuna für Alle!“:

25.04.2023: Pilotprojekt geplant - Pressekonferenz am Mittwoch - Freier Eintritt für alle: Fortuna Düsseldorf plant Ticket-Revolution
https://www.kicker.de/freier-eintritt-f ... 14/artikel

26.04.2023: Kommentar von Chefredakteur Jörg Jakob - Für den Mut gebührt Düsseldorf Respekt
https://www.kicker.de/fuer-den-mut-gebu ... 50/artikel

26.04.2023: Ex-Torjäger über "Bewunderung und Skepsis" - Allofs erklärt Projekt: "Den Fußball den Menschen zurückgeben" (Video)
https://www.kicker.de/allofs-erklaert-p ... 8640/video

26.04.2023: FORTUNA FÜR ALLE | Verein stellt neue strategische Ausrichtung vor | Fortuna Düsseldorf
https://www.youtube.com/watch?v=GT2_Peu7d_M

26.04.2023: Zweitligist hat große Pläne - Gäste-Fans, Pilotphase und Zukunft: Fortuna präzisiert "Ticket-Revolution"
https://www.kicker.de/gaeste-fans-pilot ... 09/artikel

26.04.2023: Fortuna Düsseldorf kündigt Ticket-Revolution an - Umfrage: Soll der Eintritt in Fußballstadien frei sein?
https://www.kicker.de/umfrage-soll-der- ... 62/artikel

26.04.2023: Signal für deutschen Profifußball - Was hinter Fortunas Ticket-Revolution steckt
https://www.kicker.de/was-hinter-fortun ... 48/artikel

26.04.2023: "Fußball soll für alle da sein" - "Unsere Kurve" begrüßt Düsseldorfer Ticket-Plan - und warnt
https://www.kicker.de/unsere-kurve-begr ... 34/artikel

26.04.2023: Revolution in 2. Liga - "Freier Eintritt für alle": Dieser Klub stellt die Fußballwelt auf den Kopf
https://www.t-online.de/sport/fussball/ ... -kopf.html

26.04.2023: 2. LIGA - "17 Freispiele für alle": So soll die Ticket-Revolution bei Fortuna Düsseldorf laufen
https://www.stern.de/sport/fussball/for ... 12256.html

26.04.2023: "17 Freispiele für alle" - Fortuna geht neue Wege
https://www.sueddeutsche.de/sport/fussb ... -99-447870

27.04.2023: FC stellt klar: Freier Eintritt funktioniert nicht in Köln
https://www.berchtesgadener-anzeiger.de ... 86296.html

27.04.2023: Düsseldorfer Experimente
https://11freunde.de/artikel/duesseldor ... te/8477458


„Für immer Fritz-Walter-Stadion!“

Auch der 1.FC Kaiserslautern muss sich mit der Zukunft beschäftigen. Eine längere Verweildauer in der 2.Bundesliga ist wirtschaftlich schwierig darstellbar, da das große WM-Stadion finanzielle Ressourcen bindet und baulich nicht jünger wird.

Viele moderne Stadien in den ersten drei Bundesligen sind mit einem Naming Right versehen. Diese generieren jährliche Einnahmen, um die Stadionkosten zu finanzieren. Laut Vereinssatzung des 1.FC Kaiserslautern ist der Stadionname geschützt, zu Recht! Erinnert dieser an Kaiserslauterns berühmtesten Sohn. Für eine kommerzielle Nutzung wie bei den gewöhnlichen Naming Rights ist der Stadionname nicht geeignet.

Stattdessen gilt es für den 1.FC Kaiserslautern Ideen zu entwickeln, die ein Substitut zum Naming Right darstellen. Wobei viele Vereinsbosse den Begriff Substitut mit einer Schockstarre registrieren würden, da er die kommerziellen Naming Rights eventuell entwerten könnte. Eine Alternative zum gewöhnlichen Naming Right klingt charmanter und würde die Wettbewerbsfähigkeit des 1.FC Kaiserslautern sichern.

Vorgeschichte zur Naming Right Alternativen:

Als erster Verein in Deutschland gelang es dem Hamburger Sportverein mit dem Partner AOL im Juli 2001 das Naming Right in Deutschland zu etablieren. Statt dem werbefreien Volksparkstadion als Name, gingen die Zuschauermassen nun bis Juni 2007 in die AOL-Arena, bis Juni 2010 in die Nordbank Arena, in die Imtech-Arena und heuer wieder ins Volksparkstadion.

Pro Jahr konnten so 3,5 Millionen €/Jahr aus dem Verkauf der Namensrechte erwirtschaftet werden. Bei der Allianzarena beläuft sich die Summe auf 6 Millionen €/Jahr und der Signal Iduna Park in Dortmund beschert dem BVB Erlöse in Höhe von 5,8 Millionen €/Jahr.

Nehme man den HSV als Beispiel, so käme man innerhalb von 15 Jahren auf Gesamteinnahmen in Höhe von ca. 50 Millionen € (zu diskontieren auf das Basisjahr 2001). Auch für den FC Bayern München, dem BVB oder kleineren Vereinen wie z.B. Mainz dient das Naming Right als ein nicht zu unterschätzender Posten in der Bilanz. Wild geschätzte 66% aller Erst-und Zweitligisten haben einen Naming Right Partner!

Naming Right Alternative zur Wettbewerbsfähigkeit

Im Winter 2007 reifte die Idee der Naming Right Alternative, welche speziell auf die Besonderheiten und Bedürfnisse des Stadionnamens in Kaiserslautern angepasst werden sollte. Seit dem 2.November 1985 trägt dieses den Namen des Ehrenspielführers der deutschen Nationalmannschaft: Fritz Walter. Eher zufällig, im tristen Zweitligaalltag, entwickelte sich die Idee aus einer Debatte über die finanzielle Schieflage des 1.FC Kaiserslautern. Aus der Vergangenheit hafteten noch diverse Altlasten (Steuernachzahlungen, Verkauf des vereinseigenen Stadions, …) am Verein.

Das ursprüngliche Konzept zum Erhalt des Namens Fritz-Walter-Stadion sah zwei Unternehmen vor, welche den Stadionnamen schützen vor dem branchenüblichen Naming Right. Neben einer informativen Berichterstattung in den Printmedien, wäre im Bereich der mittleren Werbebande im Fernsehfokus der Name Fritz Walter Stadion, umrahmt von zwei „Namensschützern“. Durch die Bandennutzung könnte eine jährliche Summe von vorsichtig geschätzten ca. 2,5 Millionen €/Jahr in der 1.Bundesliga (1,5 Millionen in der 2.Bundesliga) erzielt werden.

Die Idee und eine Sogwirkung…

Aus der Idee und einer dezenten viralen Marketingkampagne entwickelte sich im Sommer 2008 in Braunschweig das Konzept Eintracht-Stadion, welches der damals drittklassigen Eintracht immerhin zusätzliche finanzielle Mittel in Höhe von 250.000€ bescherte (Vgl. Interview mit Dr. Lutz Tantow, Landessparkasse Braunschweig, in der Zeitschrift 11Freunde). Nebenbei spürte man in Braunschweig einen gestiegenen Zusammenhalt, der die gelb blauen Löwen sogar ein Jahr in die Bundesliga schwemmen sollte.
https://11freunde.de/artikel/eintracht- ... cht/568813

Mit dem Aufstieg von der 3.Liga in die 2.Bundesliga steigen sowohl die Stadionzuschauerzahlen als auch die TV- und Printkontakte. In der 1.Bundesliga würden zusätzliche Medienkontakte auf die Namensgebung aufmerksam gemacht haben. Neben dem sympathischen Auftreten der Braunschweiger Fans, berichtete man aus dem Stadion an der Hamburger Straße oder aus dem Eintracht-Stadion.

Analog zum Eintracht-Stadion gebar auch die TSG 1899 Hoffenheim, ebenfalls im Sommer 2008, den Namen Rhein Neckar Arena. Auch hierbei fungierten wie in Braunschweig fünf lokale Unternehmen als Namensstifter, welche ca. 2,5 Millionen €/Jahr zusätzliche Einnahmen aufbrachten.

Zur Saison 2017/18 sicherte sich die Consorsbank die Namensrechte am Stadion in Nürnberg für drei Jahre, verzichtete jedoch auf ein klassisches Namens-Sponsoring, sondern rief zu einem Crowdfunding auf, um die Umbenennung in Max-Morlock-Stadion zu ermöglichen. Unterstützer beteiligten sich mit insgesamt 330.000 €, die Bank übernahm 2,4 Millionen €.
Die Nürnberger-Lösung, mit mindestens einem Unternehmen, ist der ursprünglichen Lösung für das Fritz-Walter-Stadion am ähnlichsten. Generell lebt der professionelle Fußball nicht nur von Wettbewerb, sondern auch von Kooperationen.

Zahlenspiel

Wie Eingangs bereits dargestellt ist das Naming Right für den Profifußball, Handball, Basketball, Eishockey und diversen anderen Sportarten elementar wichtig und sichert die internationale Wettbewerbsfähigkeit der jeweiligen Vereine.

Zählt man in der 1.,2. und 3. Bundesliga die jährlichen Einnahmen aus den Namensrechten zusammen, so kommt man wohl auf eine Summe von mindestens 50 Millionen € im Jahr. Stellvertretend die Fußballbundesliga in der Saison 2015/2016:
Allianz (6 Millionen €), Bayer (2,5 Millionen €), WWK (1,4 Millionen €), Veltins (6 Millionen €), Signal Iduna (5,8 Millionen €), Wirsol (3,2 Millionen €), Commerzbank (4 Millionen €), Coface (1,9 Millionen €), Rheinenergie (2,5 Millionen €), HDI (2,6 Millionen €), Mercedes (1 Million €). Insgesamt werden somit 38 Millionen € erwirtschaftet.

In der 2. Bundesliga wurden 7-8 Millionen € in der Saison 2015/2016 umgesetzt.
Schaut man auf den HSV, so erwarb Klaus-Michael Kühne 2015 für vier Jahre die Namensrechte am Stadion, das seit dem 1. Juli 2015 – 14 Jahre nach der ersten Umbenennung – wieder „Volksparkstadion“ heißt. Mit diesem Ansatz erhält der HSV 4 Millionen €/Jahr.

Für immer Fritz-Walter-Stadion!

Für das Fritz-Walter-Stadion würden sich hier seit der Saison 2008/2009 Einnahmen von 1 bis 2,5 Millionen € ergeben in Abhängigkeit der jeweiligen Liga. Unverdient wären diese Gelder nicht. Tendenziell eher verdient.

Mit dem Ansatz des Namensschützers (Fritz-Walter-Stadion) bzw. des lokal verankerten Naming Rights (Eintracht-Stadion bzw. Rhein Neckar Arena) besteht ein Interessenskonflikt mit dem Vermarkter Lagardère, die mehrere Naming Rights betreu(t)en. Unter anderem auch die Arena in Frankfurt! Unter anderem auch das Stadion in Hamburg! Unter anderem auch…

Mit einer im Nachgang etwas entspannter - zeitlich verzögerter Finanzierung - wurden somit (etwas zuungunsten des 1.FC Kaiserslautern e.V.) weitere Stadionprojekte mittelfristig realisiert, die das Naming Right als Basis ihrer Finanzierung hatten.

Ich finde das FCK-Modell hat einen nostalgisch innovativen Charme in einer Zeit der fortgeschrittenen Kommerzialisierung. Für den FCK wäre es ein Substitut zum klassischen Naming Right. Für die Bundesligisten eine Alternative! Würde man die Zahlen hochrechnen, hätte die Möglichkeit bestanden die Anleihe (6,5 Millionen €) zurückzuzahlen und den Verein zu entschulden (7,5 Millionen €). Trotz Liga 3!

Auf der Suche nach geeigneten Partnern!

Nochmals kurz zusammengefasst bedeutet die Naming Right Alternative für das Fritz-Walter-Stadion, dass zwei Unternehmen die Namensrechte am Fritz-Walter-Stadion kaufen ohne sie auszuüben. Mit der Bereitstellung zweier Werbebanden neben dem Schriftzug Fritz Walter Stadion könnte man diesen Zusammenhang kommunikativ optisch darstellen. Theoretisch ließen sich auch fünf Unternehmen finden, welche zusammen eine jährliche Summe von 2,5 Millionen € bereitstellen.

Also bei fünf Unternehmen, die wos den Stadionnamen erhalten, kriegst quasi als solide geführter 1.FC Kaiserslautern e.V. 2,5 Millionen € in der ersten Liga. In der zweiten wirst vielleicht 1-1,5 Millionen € bekommen. Satzungskonform! Rechnest das Ganze auf die Zeit, dann kommst du auf folgende Werte:

2008/2009 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)-
2009/2010 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2010/2011 ca. 2,5 Millionen € (Liga 1)
2011/2012 ca. 2,5 Millionen € (Liga 1)

2012/2013 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2013/2014 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2014/2015 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2015/2016 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2016/2017 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2017/2018 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2018/2019 ca. 1 Million € (Liga 3)
2019/2020 ca. 1 Million € (Liga 3)
2020/2021 ca. 1 Million € (Liga 3)
2021/2022 ca. 1 Million € (Liga 3)
2022/2023 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)

Insgesamt: Zwischen 18-20,5 Millionen € pessimistisch betrachtet.

Da mit diesen Mehreinnahmen auch die sportliche Wettbewerbsfähigkeit entsprechend hätte gestärkt werden können und so die Wahrscheinlichkeit eines Abstiegs 2011/2012 entsprechend hätte minimiert werden können bzw. die Wahrscheinlichkeit eines Aufstiegs hätte erhöht werden können, in den Folgesaisons, so hätte man evtl. auch ab der Saison 2012/2013 mit an die 2,5 Millionen planen können! Käme somit auf ein Volumen von 34,5-35,5 Millionen € im optimistischen Fall.

Durch die zeitliche Verlagerung 15 Jahre nach der ersten Idee konnten in Deutschland Naming Rights in der Höhe von 750 Millionen € (50 Millionen pro Jahr) realisiert worden.

Der DFB prämiert seine besten Jugendspieler jährlich mit der Fritz-Walter-Medaille, was verdeutlicht, dass der Stadionname auch für den DFB wichtig und schützenswert ist.

Vorbild HSV? Oder doch lieber Lauter(n)! (28.10.2022, 15:51):
viewtopic.php?p=1416343#p1416343

viewtopic.php?p=1432127#p1432127
bjarneG

Beitrag von bjarneG »

Cheeses, Dios mio, man; da hast mal wieder ne Doktorarbeit rausgehauen. Brauch ich fast n Tag Urlaub, um das alles zu lesen :wink:
Thomas
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Beitrag von Thomas »

Der Protest vieler Fans gegen die Investoren-Verhandlungen der DFL geht weiter:

Bild

Erneuter Schweige-Protest in den deutschen Fankurven

In den meisten deutschen Stadien wird am Wochenende wieder zwölf Minuten lang keine Stimmung gemacht. Die Fanszenen Deutschlands protestieren weiter gegen den geplanten Einstieg eines Investors bei der DFL. Die aktuelle Ankündigung im Wortlaut:

Der Deutsche Fußball bleibt Risikokapital

Die Rückrunde der Saison 23/24 läuft an, kommendes Wochenende steigen auch zweite und dritte Liga wieder ein. Unmissverständlich haben wir über die letzten Wochen und Monate hinweg unsere Haltung zum DFL-Investoreneinstieg zum Ausdruck gebracht. Was wir bereits in der Hinrunde deutlich gemacht haben, gilt weiterhin: Wir haben euch im Blick!

Daher werden wir auch den kommenden Spieltag nutzen, um zu protestieren. Erneut wird es die ersten zwölf Minuten keinen organisierten Support von den Kurven geben. Zur inhaltlichen Ablehnung des Deals wurde bereits alles gesagt. Doch die aktuelle Situation im deutschen Fußball geht weit über die konkreten Inhalte des Deals hinaus.

In nur wenigen Vereinen wurden die Interessen von Fans- und Mitgliedern bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt - oftmals nur, weil sie sich auf einer zufällig anstehenden Mitgliederversammlung Gehör verschaffen, beziehungsweise bindende Beschlüsse herbeiführen konnten. Doch in den meisten Fällen wurden Fan- und Mitgliederinteressen überhaupt nicht berücksichtigt, gewählte Gremien bewusst übergangen und Interessenskonflikte ignoriert. Zur Krönung des Ganzen deutet alles darauf hin, dass die entscheidende Stimme nur durch einen Bruch der 50+1-Regel zustande kam. Kein Verein, kein DFL-Geschäftsführer und insbesondere kein Investor soll das Gefühl bekommen, dieses Problem aussitzen zu können. Ihr täuscht euch, wenn ihr der Überzeugung seid, euren Deal allen Widerständen zum Trotz durchboxen zu können. Die DFL schreibt selbst in ihren Infos zum Investorendeal, dass der deutsche Fußball seine wesentlichen Kennzeichen, wie die 50+1-Regel, die als globales Alleinstellungsmerkmal ein hohes Maß an Mitgliederpartizipation garantiert, bewahren muss. Doch wer seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht wird und bei Regelbrüchen wegschaut, verliert jede Glaubwürdigkeit. Wir erwarten von der DFL und damit von unseren Vereinen, dass die Abstimmung unter völliger Transparenz und Einhaltung der 50+1-Regel wiederholt wird. Weiterhin fordern wir ein Mitspracherecht für potenzielle Aufsteiger aus der dritten Liga, worüber bislang noch überhaupt nicht gesprochen wurde.

Ungelöst bleiben zudem die eigentlichen Probleme des deutschen Fußballs: Ein externer Private Equity Investor wird als vermeintlich einzige Lösung angepriesen, weil trotz großspuriger Ankündigungen während der Corona-Krise immer noch miserabel gewirtschaftet wird. An verbindlichen Regeln, die nachhaltiges Wirtschaften in den Vereinen durchsetzen, fehlt es weiterhin.

Auch Ziele und Inhalte, abgesehen von der Maximierung der Erlöse, sucht man bei der DFL vergebens. An dringend benötigte Maßnahmen, den Wettbewerb fairer zu gestalten, traut man sich nicht ran. Die Entscheidung, mit einem Investor die Kommerzialisierungsspirale weiterzudrehen, ist die Spitze dieses Eisberges. Doch so lange Faninteressen übergangen werden, können wir euch nur eines garantieren: Der deutsche Fußball bleibt Risikokapital!

Hintergrundinformationen über den gesamten Themenkomplex, potenzielle Investoren sowie damit einhergehende Problematiken für den Deutschen Fußball werden fortan unter folgender Homepage zusammengetragen: --> https://nein-zu-investoren-in-der-dfl.de

Fanszenen Deutschlands im Januar 2024

Quelle: Fanszenen Deutschlands

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: Umstrittene Pläne zu Investoren-Einstieg bei der DFL
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)
BetzeRealo
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Beitrag von BetzeRealo »

Die Proteste sind doch genauso verlogen wie die Bauernproteste und deren Unterstützer!
Würden die, die die Bauernproteste unterstützen ihre Eier, Milch, Fleisch etc. beim Erzeuger, also den Landwirten bzw. einem Metzger kaufen, wäre den Bauern/Landwirten viel mehr geholfen als irgendwelche Subventionen die wir ja letztendlich doch durch unsere Steuergelder bezahlen. Aber es ist halt bequemer und "günstiger" im Supermarkt / Discounter für 10 Eier 1,99€ oder das Kilo Hackfleisch in einer wunderbaren Plastikverpackung 2.99€ zu zahlen. Ja, es hat nicht jeder einen Direktvermarkter vor Ort/in der Nähe, aber viele die rumschreien schon. Für Zigaretten oder irgendwelche Energiedrinks würden viel von denen "meilenweit" fahren. Womit auch schon das nächste "Rummotz-Thema" angesprochen ist..., gegen RB in den Fußballkrieg ziehen, sich dann aber das Chemiezeugs selbst in die Kehle schütten.

Und so ist es auch beim Investoreneinstieg, wer zahlt den letztendlich das Ganze? Es sind doch wieder die, die irgendwelche Pay-TVs der Medienkonzerne abonnieren und damit sorgen, dass dort Mittel zur Verfügung stehen um den Sport zu kaufen. Und davon stehen jede Menge samstags auf den Tribünen und motzen wegen dem Investoreneinstieg, das ist mehr als lächerlich. Den Medienkonzernen geht es nicht um den Sport, sondern um Gewinnmaximierung!

Da hilft nur eines:
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<< RAUS AUS DEN PAY-TV - ABOs >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Dann verlieren die Medienkonzerne ganz schnell ihr Interesse und natürlich auch etliche Finazierungsmittel. Die können ja dann Spiele der Saudi Professional League übertragen.

So, und jetzt dürfen "die" weitermotzen.
MathiasvunNW
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Beitrag von MathiasvunNW »

Es wird sich leider nichts ändern, ich bin übrigends für unsere Bauern. PUNKT. In der Palz, dem Gemüsegarten Deutschlands?

Geht zu den Bauern und ihr werdet überrascht sein, frischer geht es nicht.

Der Gesellschaft wurde das schon beigebracht, zahle und bekomme, zahle oder bekomme nichts mehr.
Der Geldwahnsinn kennt keine Grenzen.

Schön war die Zeit...Eine Zeit die man nie vergisst.
Zuletzt geändert von MathiasvunNW am 18.01.2024, 22:16, insgesamt 1-mal geändert.
Zuhause bist immer nur Du :doppelhalter:
Schnullibulli
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Beitrag von Schnullibulli »

@BetzeRealo

:applaus:


Mehr gäbe es dazu nicht zu sagen wenn die 50 Zeichen nicht wären. Die hab ich aber jetzt voll und deshalb nochmals:

@BetzeRealo

:applaus:
WernerL
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Beitrag von WernerL »

Südpälzer hat geschrieben:
Betzie231182 hat geschrieben:Ich finde es bringt finanziell halt die Möglichkeit bessere Fußballer nach Deutschland zu holen.
Und was hab ich als Fan davon, irgendwelche schönspielenden Söldner auf dem Berg sehen zu können, die direkt weg sind, wenn er irgendwo anders drei Mark mehr verdienen kann?
Ich will da oben elf Spieler auf dem Platz sehen, die wissen, wo sie spielen und was es bedeutet.
Sorry aber jeder Fussballspieler der es nach ganz oben schafft ist ein Söldner!
Muss sogar einer sein weil ihm nur wenige Jahre bleiben um sein Talent zu Geld zu machen!!
Orban ist doch direkt zu RB gewechselt und gar in der 2. Liga geblieben anstatt 1. Liga Angebote anzunehmen weil RB eben mehr zahlt!
Und das würde ich auch so machen.
RB zahlt bis zu 3 Mio. pro Jahr, beim FCK wären es 500T gewesen (?).
Man spielt also mindestens 4 Jahre bei RB und hat für den Rest des Lebens ausgesorgt!
Und dann kommen die Schlaubergerfans auf den Fantribünen und wollen, dass der Spieler bitte für viel weniger beim eigenen Team bleibt!
Was soll das?
„Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.“ [George Bernard Shaw]
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Beitrag von WernerL »

Thomas hat geschrieben: Doch in den meisten Fällen wurden Fan- und Mitgliederinteressen überhaupt nicht berücksichtigt, gewählte Gremien bewusst übergangen und Interessenskonflikte ignoriert.
Nehmen wir das doch mal in groben Zügen auseinander um aufzuzeigen über welche Fanzahlen wir hier überhaupt reden:
Mal angenommen es gibt in Rheinland-Pfalz rd. 500T FCK Interessierte Bewohner.
Denke realistisch bei 1,9 Mio. Einwohnern insgesamt.
In den 500T sind die 25.000 Mitglieder und 25.000 Dauerkarteninhaber enthalten. Also rund 50.000 Ultras die den Fussball "erhalten " wollen, was auch immer das heisst.
Dann reden wir bei den 50.000 von gerade rd.10% an Fanmasse die sich als "echte fans" und Traditionalisten betrachtet!
Und ich habe die Überschneidungen von Mitgliedern und Dauerkartenbesitzern sogar weggelassen!
Zudem hat der FCK auch ausserhald von RLP Fans, so dass sicher eine Grundmasse von 2 Mio. FCK Interessierten vorliegt oder gar mehr.

Sorry, aber die vielleicht 10% "echten fans" bestimmen gar nichts und werden zu recht nicht gehört weil 90% es anders haben wollen, sich aber eben nicht als Mitglied einbringen können/ wollen.
Die Masse bestimmt die Märkte und nicht eine kleine Randgruppe an angeblich echten Fans!
Das ist keine Kritik sondern die Sachlage die erklärt warum Traditionsfussball nicht erhalten werden kann und man auf die 10% eben nicht hört.
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Beitrag von HD890 »

Es ist eigentlich ziemlich simpel.
So lange eine übermäßige "Konsumgeilheit" besteht und Menschen bereit sind, absurd viel Geld für alles auszugeben was ihnen vor die Füße geworfen wird, wird sich dieser Trend fortsetzen. Und damit auch die Entfremdung des Sports von der Realität der Fans.
Ich beobachte das übrigens nicht nur beim Fußball, sondern es gibt noch mehr Beispiele dafür.
Sei es das neue Iphone jedes Jahr, Mikrotransaktionen in Videospielen, völlig überteuerte Produkte im Bereich Beauty & Lifestyle...

Das ist eine Frage des Zeitgeists. Den Menschen geht es vielleicht einfach nicht schlecht genug, als dass man dann nicht bereit wäre 200€ jeden Monat für Sky, Dazn, Eurosport und was weiß ich nicht alles auszugeben um auf irgendein Spiel im TV zu verzichten. Könnte man auch als Dekadenz bezeichnen. Am Ende sind wir es selbst Schuld.
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Beitrag von BetzeRealo »

Hallo WernerL, im Großen und Ganzen ist das so weit OK, aber
- Bevölkerung von RLP ist 4 Mio + x (sorry für den Besserwisser, muss aber in deine Rechnung rein)
- "Die Masse bestimmt die Märkte" stimmt nicht zwangsläufig, es sind auch die Verbraucher. Und die müssen's nur wollen! Aber solange sich so viele auf Sky, DAZN etc. stürzen bestimmen eben diese Medienkonzerne die Märkte. Oder ich hab dich missverstanden und du hast es genau so gemeint.

Deswegen kann ich mich nur wiederholen, dass wer samstags in den Fankurven/-tribünen gegen Medieninvestoren schreit, selbst aber ein Sport/Fußball-Pay-TV Abo hat mehr als scheinheilig ist. Hier fängt der Geldfluss an, wenn dann genügend Einzahler da sind, lässt sich das wunderbar vermarkten und die Medienkonzerne sahnen ab. Auch ein Teil der Vereine werden reich und reicher, aber eben nur die ganz großen, der Test bleibt arm und wird ärmer…

Erst mal an der eigenen Nase anfangen, bevor man gegen jemanden oder gegen etwas schreit.
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