III. Ablauf der Konferenz: Kurz vor Beginn (30.10.2021)
Trotz der Corona-Pandemie stellte die Weltklimakonferenz in Glasgow den Rekord als größtes UN-Treffen aller Zeiten ein. Mehr als 40.000 registrierte Teilnehmer, darunter 22.274 Vertreter der Staaten, 14.124 Beobachter etwa von Umweltverbänden, sowie 3.886 Medienvertreter, begleiten die Konferenz mehr oder weniger aktiv. Die bisher größte Konferenz war in Paris mit 30.000 Teilnehmern.
Bei der weiteren Beschreibung des Ablaufs der Klimakonferenz bediene ich mich der Berichterstattung des ZDF-Blogs, den ich am informativsten und anschaulichsten empfand. Quasi als spielerische Vorlage und mit der Technik des Copy & Paste.
Aufgrund der Brisanz und der Bedeutung der Klimakonferenz wird der Beitrag länger, wobei ich versuche das wichtigste auszufiltern bzw. hervorzuheben. Hier der Link zum Blog:
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... 6-100.html
Vor dem eigentlichen Start der Klimakonferenz kam es im Vorfeld zu diversen Protestveranstaltungen, die von Umweltschutzgruppen organisiert waren und den Handlungsdruck auf die G20-Staaten aufzeigen sollten. Zudem wurden Vorankündigungen diverser Verbände oder Studienergebnisse veröffentlicht. Viele berühmte Personen richteten eindringliche Appelle an die Verantwortlichen, um den Pfad zum 1,5 Grad-Ziel anzupeilen.
30.10.2021, 11:42 Uhr: Premierminister Johnson: Menschheit 1:5 hinten beim Klima - aber Ausgleich möglich
Kurz vor Beginn der UN-Klimakonferenz COP26 hat der britische Premierminister Boris Johnson eine Aufholjagd beim Klimaschutz gefordert. "Die Menschheit, als Ganzes, liegt zur Halbzeit 5:1 hinten", sagte Johnson auf dem Flug zum G20-Gipfel in Rom.
"Wir haben die Möglichkeit, auszugleichen, die Position zu retten, zurückzukommen, aber es wird eine Menge Kraft kosten", sagte der Regierungschef, wie britische Medien berichteten. Die COP26, die an diesem Sonntag im schottischen Glasgow beginnt, sei die letzte Möglichkeit, einen Anstieg der Erderwärmung um mehr als 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu verhindern.
30.10.2021, 12:18 Uhr: Deutsche-Bank-Chef fordert im Bereich der Nachhaltigkeit Übergangsregelungen
Zu den bevorstehenden Verhandlungen auf der Klimakonferenz in Glasgow sagte der Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing: "Wir müssen unbedingt Standards erarbeiten, die global gelten oder zumindest kompatibel sind, damit ein Unternehmen entlang seiner Lieferkette nicht unterschiedliche Standards bedienen muss." Es brauche im Bereich der Nachhaltigkeit Übergangsregelungen, die einen Rahmen setzten, aber den Unternehmen auch eine gewisse Flexibilität ließen, betonte Sewing.
"Wir dürfen nicht dekarbonisieren und gleichzeitig deindustrialisieren und damit viele Millionen Arbeitsplätze aufs Spiel setzen."
30.10.2021, 12:46 Uhr: Die G20 erneuern ihr Bekenntnis zum Klimaschutz
Im Entwurf der G20-Abschlusserklärung heißt es: "Wir verpflichten uns, die existenzielle Bedrohung durch den Klimawandel zu bekämpfen". Man werde in diesem kritischen Jahrzehnt auf der Grundlage der besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse Maßnahmen ergreifen - allerdings im Lichte der unterschiedlichen nationalen Gegebenheiten.
"Wir bleiben dem Ziel des Pariser Abkommens verpflichtet, den globalen Durchschnittstemperaturanstieg deutlich unter zwei Grad Celsius zu halten und Anstrengungen zu unternehmen, ihn auf 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, auch um die Verwirklichung der Agenda 2030 zu ermöglichen."
30.10.2021, 13:46 Uhr: G20 wollen sich beim Klimaschutz künftig enger absprechen
Die G20-Länder wollen sich beim Klimaschutz künftig enger absprechen. Man werde die Zusammenarbeit bei Technologieentwicklung und -transfer und mit Blick auf einvernehmlich vereinbarte Bedingungen verstärken, heißt es im Entwurf der G20-Abschlusserklärung. Globale Initiativen und gemeinsame oder bilaterale Projekte sollten bei der Entwicklung der effizientesten Lösungen in allen Wirtschaftssektoren helfen.
Ziel sei der Zugang zu sauberer Energie für alle. "Wir verpflichten uns, die öffentliche Forschung, Entwicklung und Bereitstellung auszuweiten, da wir anerkennen, dass die CO2-Bepreisung Teil einer Reihe von politischen Optionen ist, die wirksame Instrumente zur Erreichung dieser Ziele sein können."
30.10.2021, 14:30 Uhr: G20 wollen mehr Geld für Entwicklungsländer bereitstellen
"Die Auswirkungen des Klimawandels sind weltweit zu erfahren, insbesondere bei den Ärmsten und Schwächsten", heißt es im Entwurf der G20-Abschlusserklärung. Man verpflichte sich, die Anpassungsfinanzierung aufzustocken, um den Bedürfnissen der Entwicklungsländer gerecht zu werden. "Wir betonen, wie wichtig es ist, die gemeinsame Verpflichtung der Industrieländer zu erfüllen, bis 2025 jährlich 100 Milliarden Dollar bereitzustellen."
30.10.2021, 14:49 Uhr: Studie zu Treibhausgasen in Rheinland-Pfalz angekündigt
Das Klimaschutzministerium in Mainz will mit einer wissenschaftlichen Studie die Emissionen von Treibhausgasen untersuchen. Dann könnten für die einzelnen Sektoren in Rheinland-Pfalz verbindliche Ziele festgelegt werden, kündigte Klimaschutzministerin Anne Spiegel (Grüne) an. "Wissenschaftlich basierte Treibhausgasbudgets" sollten als zentrales Steuerungselement auf dem Weg zur Klimaneutralität bis spätestens 2040 dienen.
"Dies wird uns nur gelingen, wenn wir für alle Sektoren wie Energiewirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft oder Gebäude die jährlich maximale Emissionsgrenze festlegen und spezifische Maßnahmen entwickeln." Mit Blick auf die am Sonntag beginnende Weltklimakonferenz in Glasgow fügte Spiegel hinzu: "Die Uhr tickt und wir haben mit der verheerenden Hochwasserkatastrophe im Juli schmerzlich erfahren, welche furchtbaren Auswirkungen der Klimawandel auch vor unserer Haustüre haben kann." Die Bundesregierung stehe in einer besonderen Pflicht, Ziele zu definieren und Fahrpläne zur Klimaneutralität zu entwickeln.
30.10.2021, 15:51 Uhr: Deutscher Alpenverein will bis 2030 klimaneutral werden
Der Deutsche Alpenverein (DAV) will bis 2030 klimaneutral werden. Das beschloss die Hauptversammlung mit großer Mehrheit. "Wir gehen jetzt alle gemeinsam im Deutschen Alpenverein einen massiven Schritt in Richtung Zukunft. Mit diesem Schritt tragen wir die Verantwortung, die uns als Teil der Bergsportgemeinde und als große zivilgesellschaftliche Kraft zukommt", sagte DAV-Präsident Josef Klenner bei der Veranstaltung mit rund 360 Delegierten aus 220 Sektionen.
Der DAV verfolgt das Ziel "Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensieren". Kernelement des Klimaschutzkonzepts ist die Emissionsbilanzierung: Ab nächstem Jahr wollen der Bundesverband und die Sektionen ihren CO2-Ausstoß erfassen. Darüber hinaus bestimmt die Bilanzierung das Budget für die Klimaschutzmaßnahmen. Pro Tonne CO2-Ausstoß fließen 90 Euro (ab 2025: 140 Euro) in einen Klimaschutztopf der jeweiligen Sektion bzw. des Bundesverbands. Daraus sollen dann Klimaschutzmaßnahmen entstehen - etwa in den Bereichen Mobilität, Infrastruktur, Verpflegung, Kommunikation und Bildung.
30.10.2021, 17:20 Uhr: Vatikan: Klimakonferenz ist entscheidender Moment
Zum Auftakt hat der Vatikan deutlicheres politisches Handeln gefordert. "Wir leben in einem entscheidenden Moment unserer Geschichte", mahnte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in einem Beitrag für Radio Vatikan. Die Nummer Zwei des Vatikan leitet die Delegation des Heiligen Stuhls für Glasgow. Mittel und Ressourcen für den notwendigen Wandel seien vorhanden, so Parolin, "was noch zu fehlen scheint, ist ein klarer politischer Wille".
Die jüngsten Daten internationaler wissenschaftlicher Gremien sind laut dem Kardinal "alles andere als ermutigend", um die Ziele des Pariser Klimaabkommens von 2015 zu erreichen. Dies zeige die Schwierigkeiten des Wandels, mache ihn aber gleichzeitig immer dringlicher.
Parolin erinnerte auch an den Klima-Appell, den Vertreter aller Weltreligionen und Wissenschaftler Anfang Oktober im Vatikan unterzeichnet hatten. Dieser Appell an die Politik einschließlich einer Selbstverpflichtung hatte Papst Franziskus im Namen aller Religionsvertreter an den Präsidenten der UN-Klimakonferenz in Glasgow, Alok Sharma, übergeben.
30.10.2021, 22:03 Uhr: Keine Einigkeit der G20-Staaten über konkrete Klimaziele
Die Bemühungen um ein starkes Signal des G20-Gipfels vor dem Weltklimatreffen drohen zu scheitern. Die Gruppe der großen Wirtschaftsmächte kann sich offenbar nicht auf konkrete Ziele zum Klimaschutz einigen. Aus dem jüngsten Entwurf des Abschlusskommuniqués, der am Samstag der Deutschen Presse-Agentur vorlag, sind ursprünglich beabsichtigte Zielvorgaben und Zusagen wieder gestrichen worden.
So gab es nicht mal mehr eine Einigung auf "sofortiges Handeln", wie es in einem früheren Entwurf geheißen hatte. Jetzt ist von "bedeutungsvollem und wirksamen Handeln" die Rede, um wie im Pariser Klimaabkommen angestrebt die gefährliche Erderwärmung auf 1,5 Grad zu bremsen. Die Abschlusserklärung soll am Sonntag angenommen werden.
1. Halbzeit in Glasgow (31.10.2021 bis 07.11.2021)
Der britische Präsident der COP26 in Glasgow, Alok Sharma, lud zusammen mit Premierminister Boris Johnson als Gastgeber in den Scottish Event Campus. Dort wo innerhalb der nächsten zwei Wochen bedeutsame Weichenstellungen für die Zukunft der Erde erfolgen sollten. Alok Sharma spricht von der "letzten" Hoffnung, um das 1,5-Grad-Ziel von Paris 2015 noch zu erreichen.
Zur Einstimmung und Motivation verwies Italiens Ministerpräsident Mario Draghi auf den kürzlich beendeten Gipfel der 20 größten Industrienationen und betonte: "Wir müssen auf der G20-Vereinbarung aufbauen und schneller sowie entschiedener handeln."
Sowohl der Präsident von Russland, Wladimir Putin, als auch der Präsident von China, Xi Jinping, verpassten den Anpfiff und waren auch während der Konferenz nicht persönlich vor Ort. Präsidenten von Staaten, die zu den größten Treibhausgas-Emittenten der Welt gehören. Mittaktgeber für die globale Klimapolitik. Erwartet wurden innerhalb der ersten Woche u.a. Angelika Merkel, Joe Biden und Barack Obama, so dass die Balance zwischen Macht und Hoffnung stimmig schien, um die Konferenz mit einer optimistisch guten Abschlusserklärung zu segnen. Zumal auch Xi Jinping sich mit einer Live-Schalte ankündigte,
Auf der Agenda warteten verschiedene thematische Schwerpunkte, die auf dem Pariser Klimaschutzabkommen fußten und noch weiter von den Nationen abgestimmt werden mussten. So auch der Artikel 6, der Austausch- und Anrechnungsmodi für Treibhausgas-Minderungen im Rahmen von internationalen Klimaschutzprojekten vorsieht. Hier ist eine finale Behandlung wohl erst in der zweiten Woche zu erwarten. Ebenso die Frage nach der zeitlichen und vergleichbaren Überprüfung der nationalen Klimaziele. Diskutiert werden fünf bzw. zehn jährige Abstände.
Ein weiterer thematischer Punkt ist das Verhältnis zwischen Industrie- und Entwicklungsländern. Also die Frage zwischen Klimatätern und Klimaopfern. Laut Pariser Abkommen soll eine jährliche Summe von 100 Milliarden Euro ab 2020 als Ausgleich den ärmeren Ländern zugeteilt werden, um sich dem Klimawandel anzupassen bzw. für ihre Verluste entschädigt zu werden. Bisher ist weder die Summe noch die Fristigkeiten geklärt.
Die Agenda und die Persönlichkeiten versprechen eine interessante und wegweisende 1. Halbzeit in Glasgow, welche als Vorlage für die entscheidende 2. Halbzeit dienen sollte.
31.10.2021, 05:26 Uhr: Johnson: COP26 "Moment der Wahrheit für die Welt"
Unmittelbar vor dem Start der UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow hat der britische Premierminister Boris Johnson die Weltgemeinschaft erneut mit Nachdruck zum Kampf gegen den Klimawandel aufgerufen. "COP26 ist der Moment der Wahrheit für die Welt", sagte Johnson einer Mitteilung zufolge. "Die Frage, die alle stellen, ist, ob wir die Chance nutzen oder sie verstreichen lassen."
Johnson will am Sonntagabend vom G20-Gipfel in Rom nach Glasgow fliegen. Er hoffe, dass die Staats- und Regierungschefs mit entschiedenen Maßnahmen im Gepäck in die schottische Stadt reisen. Der britische Premier hatte sich zuvor skeptisch zu Ergebnissen des zweiwöchigen Treffens gezeigt. Die Erfolgschancen lägen bei nicht mehr als 60 Prozent.
31.10.2021, 08:05 Uhr: Ärzte: Gesundheitsfolgen des Klimawandels stärker in Blick nehmen
Die deutsche Ärzteschaft hat zum Beginn der Weltklimakonferenz in Glasgow dazu aufgerufen, gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels stärker in den Blick zu nehmen. Auch in Deutschland seien immer häufiger "Extremwetterereignisse" wie Starkregen und Hitzewellen zu erleben, sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, der Deutschen Presse-Agentur.
Er verwies etwa auf die Folgen der Hochwasserkatastrophe im Sommer, bei der in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mehr als 180 Menschen starben. "Aber auch Hitzestress und hohe bodennahe Ozonkonzentrationen können schwerwiegende Folgen für die menschliche Gesundheit haben." Dazu zählten Hitzschlag, Herzinfarkt und akutes Nierenversagen wegen Flüssigkeitsmangels. Am stärksten gefährdet seien Ältere, Säuglinge, Patienten mit chronischen Erkrankungen sowie Menschen, die schwere körperliche Arbeit im Freien verrichteten.
31.10.2021, 08:24 Uhr: Viele Kunden erwarten mehr Klimaschutz von ihrer Bank
Zwei Drittel der Bankkunden in Deutschland wünschen sich einer Umfrage zufolge von ihrer Hausbank mehr Engagement in Sachen Klima- und Umweltschutz. Bei jungen Menschen im Alter von 16 bis 24 Jahren liegt der Anteil derer, die dies fordern, sogar um zehn Prozentpunkte höher bei 77 Prozent.
"Den über alle Bevölkerungsgruppen vernehmbaren Ruf nach einer stärkeren ökologischen und sozialen Ausrichtung sollten Banken sehr ernst nehmen", mahnte Studienleiter Matthias Mocha von der Unternehmensberatung Eurogroup Consulting (EGC).
31.10.2021, 12:02 Uhr: Marshallinseln: In 50 Jahren möglicherweise weg
Die Marshallinseln im Pazifik warnen vor ihrem Untergang, falls die Weltgemeinschaft im Kampf gegen den Klimawandel versagt. "Wir sind ein Land, das nur zwei Meter über dem Meeresspiegel liegt", sagte die Klima-Botschafterin des Inselstaats, Tina Stege, dem britischen Sender Sky News zum Start des UN-Klimagipfels COP26 in Glasgow.
Derzeit drohe ein Meeresspiegelanstieg von 0,5 Metern mit jährlichen Überschwemmungen. Land und Gebäude müssten immer weiter erhöht werden. "Ich kann nicht akzeptieren, dass die Marshallinseln in 50 Jahren Geschichte sind", sagte Stege. "Es ist für niemanden weltweit akzeptabel, ein ganzes Land abzuschreiben." Die Marshallinseln mit etwa 60.000 Einwohnern, einer der kleinsten Staaten der Erde, erlebten bereits die Folgen des Klimawandels.
31.10.2021, 12:45 Uhr: Bauernpräsident fordert realistische Ziele für Landwirtschaft
Der Präsident des Deutschen und des Europäischen Bauernverbands, Joachim Rukwied, fordert die aktive Einbeziehung der Landwirte in die Klimaschutzbemühungen auf der Weltklimakonferenz. "Wir erwarten, dass man uns realistische Ziele vorgibt und die Landwirtschaft als kooperativen Teil der Lösung beim Klimaschutz gesehen wird", sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Wir haben unsere Emissionen seit 1990 um 23,7 Prozent senken können. Im letzten Jahr im Vergleich zum Vorjahr um weitere 2,2 Prozent. Damit sind wir etwas besser als die Zielvorgaben."
Der Klimawandel sei für die Landwirte eine große Herausforderung mit längeren Vegetationsperioden, mehr Dürren und starken Niederschlägen.
31.10.2021, 13:07 Uhr: COP-Präsident Sharma: Glasgow ist letzte Hoffnung für 1,5 Grad-Ziel
Zu Beginn des Weltklimagipfels COP26 in Glasgow hat der britische Gastgeber die Bedeutung des Treffens für das Erreichen des Pariser Klimaziels betont. "Lassen Sie uns sicherstellen, dass Glasgow hält, was Paris versprochen hat", sagte der frisch gewählte britische Präsident der COP26, Alok Sharma, in Glasgow.
Das Fenster, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, schließe sich, sagte er. Es häuften sich Überschwemmungen, Wirbelstürme und Rekordtemperaturen. Die Welt verändere sich zum Schlechteren und die Menschheit könne das nur gemeinsam bekämpfen. "Diese COP ist unsere letzte große Hoffnung, 1,5 Grad im Rahmen des Möglichen zu halten.
Diese internationale Konferenz muss liefern."
31.10.2021, 13:47 Uhr: Familienunternehmer für international abgestimmten Emissionshandel
Der Verband der Familienunternehmer fordert im Klimaschutz eine viel stärkere Zusammenarbeit über Staatengrenzen hinweg. "Internationale Kooperationen sind wesentlich effizienter als protektionistische, nationale Alleingänge", so Verbandspräsident Reinhold von Eben-Worlée.
Um protektionistische Klimazölle oder Branchensubventionen in Zukunft vermeiden zu können, müsse die internationale Kooperation möglichst vieler Staaten ausgebaut werden: "Ideal wäre natürlich ein international abgestimmter Emissionshandel."
31.10.2021, 14:05 Uhr: "Keine klimapolitischen Wunder"
Da auf dem G20-Gipfel in Rom keine konkreten Ziele zum Klimaschutz erwartet werden, sind die Hoffnungen auf den Weltklimagipfel groß. ZDF-Umweltexperte Volker Angres hat mehr.
.10.2021, 14:17 Uhr: UN-Klimachefin: Ohne Umsteuern blickt Menschheit in düstere Zukunft
Zum Auftakt der Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow hat UN-Klimachefin Patricia Espinosa deutlich mehr Ehrgeiz der Staatengemeinschaft im Kampf gegen die Erderhitzung gefordert. Man stehe beim Klimaschutz an einem "Wendepunkt der Geschichte", sagte die Exekutivsekretärin der Klimarahmenkonvention (UNFCC) vor dem Plenum der Konferenz, an der etwa 200 Staaten teilnehmen.
"Entweder wir setzen auf eine schnelle und großangelegte Reduzierung der Emissionen, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Oder wir akzeptieren, dass die Menschheit einer düsteren Zukunft auf diesem Planeten entgegenblickt." Ein Weiter-so beim Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase komme einer "Investition in unsere eigene Auslöschung" gleich.
31.10.2021, 15:00 Uhr: Greenpeace: Halbierung des Tierbestands zur Klimaneutralität nötig
Mit einer "Halbierung des Tierbestands" könnten nicht nur die Emissionen aus der Landwirtschaft auf das nötige Maß gesenkt, sondern auch frei werdende Futterflächen für den Klimaschutz verwendet werden, heißt es in einer Studie im Auftrag von Greenpeace.
31.10.2021, 15:46 Uhr: Papst fordert wirksame Antworten von UN-Klimakonferenz
Papst Franziskus hat zum Start der UN-Klimakonferenz COP26 wirksame Taten beim Klimaschutz im Interesse zukünftiger Generationen gefordert. "Beten wir, dass der Schrei der Erde und der Schrei der Armen gehört werden", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche avor zahlreichen Menschen auf dem Petersplatz. Das Treffen solle den Generationen der Zukunft Hoffnung geben.
In einem Gastbeitrag, den die italienische Zeitung "Corriere della Sera" am Sonntag abdruckte, erklärte der Argentinier außerdem, dass die jüngste Vergangenheit gezeigt habe, dass vor allem Kinder das Ausmaß der gesellschaftlichen Herausforderungen, insbesondere der Klimakrise, verstanden hätten. Man müsse ihnen "mit offenen Herzen" zuhören. Es sei der Moment, die Prioritäten zu überdenken.
31.10.2021, 16:17 Uhr: Lawrow verteidigt Russlands Ziel von CO2-Neutralität erst bis 2060
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat beim G20-Gipfel das Ziel einer Kohlendioxid-Neutralität erst bis zum Jahr 2060 verteidigt. "Wir haben angekündigt, dass wir die CO2-Neutralität nicht später als 2060 erreichen werden", sagte Lawrow bei einer Pressekonferenz. "Das ist unsere berechnete Verpflichtung und daran halten wir uns."
Zuvor war bekannt geworden, dass die großen Wirtschaftsmächte sich zum Abschluss ihres Gipfels nicht auf eine ehrgeizige Erklärung zum Klimaschutz verständigen können.
01.11.2021, 03:19 Uhr: Schulze: Deutschland in Glasgow als "Klima-Brückenbauer"
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) sieht Deutschland bei der Weltklimakonferenz in Glasgow als Brückenbauer in der Klimapolitik. Schulze sagte der Düsseldorfer "Rheinischen Post": "Wir haben die Expertise, die Erfahrung und die Vertrauensbasis, die Fortschritte auf solchen Konferenzen möglich machen." Deutschland könne anderen Ländern im Kampf gegen den Klimawandel helfen - finanziell, aber auch mit Erfahrungen.
Schulze betonte, Deutschland komme mit einem starken neuen und rechtsverbindlichen Klimaziel nach Glasgow. "Wir werden 2045 klimaneutral, das sind fünf Jahre früher als die EU." Die deutsche Delegation sei daher in der Lage, Brücken zu bauen zwischen einzelnen Lagern.
01.11.2021, 05:24 Uhr: Johnson: Uhr beim Klimawandel abgelaufen
Der britische Premierminister Boris Johnson fordert die Staats- und Regierungschefs auf der Weltklimakonferenz COP26 auf, bei der Bekämpfung des Klimawandels zu handeln und über ihre finanziellen Zusagen an die Entwicklungsländer hinauszugehen.
"Für die Menschheit ist die Uhr beim Klimawandel schon lange abgelaufen. Es ist eine Minute vor Mitternacht und wir müssen jetzt handeln", wird Johnson bei der Eröffnungszeremonie sagen. Dies geht aus Auszügen seiner Rede hervor, die sein Büro am Sonntag vorab veröffentlichte.
Und weiter: "Wenn wir heute nicht ernsthaft gegen den Klimawandel vorgehen, wird es für unsere Kinder morgen zu spät sein."
01.11.2021, 09:57 Uhr:
Klimaexperte Latif: Wenig Hoffnung auf Durchbruch in Glasgow
Der renommierte deutsche Klimaexperte Mojib Latif hegt
keine Hoffnungen auf ein positives Ergebnis der aktuellen Weltklimakonferenz in Glasgow. "Wir dürfen ja nicht vergessen, das ist die 26. Weltklimakonferenz.
Die sitzen seit über einem Vierteljahrhundert zusammen und
haben wirklich nichts geschaffen", sagte der Wissenschaftler am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Die Treibhausgasemissionen stiegen weiter. Er erwarte daher nichts.
Es werde in Glasgow am Ende "
wieder schöne Worte geben, aber an konkreten Maßnahmen wird nichts beschlossen werden", fügte Latif an. Und weiter: "Ich habe einfach das Gefühl, dass sich die Welt dem Kampf gegen den Klimawandel einfach verweigert".
https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-morg ... w-100.html
01.11.2021, 10:09 Uhr: Erdogan sagt Teilnahme an Klimakonferenz kurzfristig ab
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Regierungskreisen zufolge seine Teilnahme an der Weltklimakonferenz in Glasgow kurzfristig abgesagt. Grund sei, dass Großbritannien den Forderungen Ankaras nach Sicherheitsvorkehrungen nicht nachgekommen sei, heißt es in den türkischen Regierungskreisen.
Neben protokollarischen Problemen seien unter anderem auch die Forderungen bezüglich der Anzahl der Sicherheitsfahrzeuge nicht erfüllt worden.
Erdogan kehrte der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge vom G20-Gipfel in Rom direkt wieder zurück in die Türkei, anstatt zum Klimagipfel zu reisen. Die türkische Regierung nannte keinen Grund für seine außerplanmäßige Rückkehr. Das türkische Parlament hatte im vergangenen Monat als letztes G20-Land das Pariser Klimaabkommen ratifiziert.
01.11.2021, 10:34 Uhr: USA betonen Führungsrolle beim Kampf gegen den Klimawandel
Die USA haben die Teilnehmer der UN-Klimakonferenz in Glasgow zu ambitionierten Zielen im Kampf gegen die Erderwärmung aufgerufen. Ziel seiner Regierung sei es, in Glasgow einen "deutlich gesteigerten globalen Ehrgeiz zu erreichen" und "das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite zu halten", sagte der US-Sonderbeauftragte für Klima, John Kerry, vor den Beratungen der Staats- und Regierungschefs am Montag beim Weltklimagipfel.
Die USA seien mit einer "sehr starken" Delegation in Glasgow vertreten, sagte Kerry weiter. Neben Präsident Joe Biden seien mehrere Regierungsmitglieder und Behördenchefs sowie 50 Mitglieder des US-Kongresses zu der Klimakonferenz nach Schottland gereist.
01.11.2021, 11:16 Uhr: Klimaforscher: Edenhofer für Klima-Allianz von EU, USA und China
Der Klimaforscher Ottmar Edenhofer hat EU, USA und China aufgefordert, beim Klimaschutz enger zusammenzuarbeiten. Gäbe es eine Klima-Allianz dieser drei strategischen Spieler, könnten sie sich auf einen CO2-Mindestpreis einigen, sagte der Direktor des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung am Montag im RBB-Inforadio.
Dies könne ein Anreiz für Russland, Japan und Indien sein, dieser Allianz beizutreten: "Dann hätte man zwei Drittel der Welt ein Preisschild angeheftet", sagte Edenhofer.
Zugleich warnte er davor, die Weltklimakonferenz in Glasgow mit unrealistischen Erwartungen zu überfrachten. Edenhofer sprach sich vielmehr dafür aus, sie um neue Verhandlungsformate etwa zwischen den USA, der EU und China zu ergänzen.
01.11.2021, 11:42 Uhr: "Moment der Wahrheit": Von der Leyen erklärt Rennen um Klimaneutralität für eröffnet
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat zu Beginn der Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow von einem "Moment der Wahrheit" gesprochen. Das globale Rennen für Klimaneutralität bis Mitte des Jahrhunderts sei eröffnet, schrieb die deutsche Politikerin am Montag auf Twitter.
Europa habe sich dazu verpflichtet, als erster Kontinent in der Welt klimaneutral zu sein und sich für einen ehrgeizigeren Klimaschutz mit seinen Partnern zusammenzutun. "COP26 ist ein Moment der Wahrheit für unsere Pläne, den Klimawandel zu stoppen", schrieb von der Leyen.
01.11.2021, 13:51 Uhr: Guterres über Klimawandel: "Wir stoppen ihn - oder er stoppt uns"
UN-Generalsekretär Antonio Guterres richtet sich in seiner Rede mit einem eindringlichen Appell an die Delegierten: "Wir graben unsere eigenen Gräber". Den Klimawandel müsse man ambitioniert bekämpfen. Über den Klimawandel sagt er: "Wir stoppen ihn - oder er stoppt uns."
Eine Niederlage im Kampf gegen die Erderwärmung sei "keine Option", sie sei ein "Todesurteil" so Guterres weiter.
01.11.2021, 14:12 Uhr: Johnson: COP26-Gipfel muss "Bombe" des Klimawandels entschärfen
Der britische Premierminister Boris Johnson hat als Gastgeber des Klimagipfels COP26 die Weltgemeinschaft auf schnelles und ehrgeiziges Handeln gegen die drohende Klimakatastrophe eingeschworen. Das Treffen müsse "diese Bombe" entschärfen und "der Anfang vom Ende" des zerstörerischen Klimawandels werden, sagte Johnson zu Beginn der feierlichen Eröffnungszeremonie am Montag in Glasgow.
"COP26 kann und darf nicht das Ende der Geschichte sein." Man habe mit dem Pariser Klimaabkommen ein Rettungsboot geschaffen, dem man nun einen Schubs in die Richtung einer grüneren, saubereren Zukunft geben müsse.
"Es ist eine Minute vor Mitternacht auf der Uhr des Weltuntergangs", sagte Johnson. "Wir fühlen uns vielleicht nicht wie James Bond und sehen vielleicht auch nicht so aus." Aber mit Blick auf den Film-Geheimagenten und die Gefahr der Erderhitzung sagte er: "Lasst uns diese Bombe entschärfen."
01.11.2021, 14:48 Uhr: UN-Generalsekretär Guterres warnt vor Scheitern
UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnt vor einem Scheitern des Klima-Gipfels. In diesem Fall müssten die Länder ihre Klimapläne nicht nur alle fünf Jahre, sondern "jedes Jahr und jeden Moment" auf den Prüfstand stellen, sagt Guterres in Glasgow.
01.11.2021, 15:03 Uhr: Prinz Charles betont Privatsektor-Rolle im Kampf gegen Klimawandel
Prinz Charles erinnert beim Auftakt der Weltklimakonferenz an die wichtige Rolle des Privatsektors für eine klimaneutrale Zukunft. Industrie und Banken hätten Billionen, um die Transformation voranzutreiben, sagt der britische Thronfolger in Glasgow.
Sie, die Politikerinnen und Politiker, müssten dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen klar seien und sich nicht immer wieder änderten. Nur dann hätten Investoren das Vertrauen, Geld in die Hand zu nehmen.
01.11.2021, 15:10 Uhr: Klima-Aktivisten werfen Politikern Ausstoß "heißer Luft" vor
Zu Beginn der Weltklimakonferenz in Glasgow haben Aktivisten Staats- und Regierungschefs zu einem energischen Handeln gegen die Erderwärmung aufgefordert.
Anstatt Emissionen zu reduzieren und die Welt auf einen sichereren Weg zu bringen, hätten sie bislang nur heiße Luft ausgestoßen, erklärt die bei der Organisation Oxfam für Klimapolitik zuständige Nafkote Dabi. Nötig seien keine leeren Versprechungen, sondern konkrete Taten.
01.11.2021, 15:35 Uhr: Bolsonaro - Brasilien beim Klimaschutz Teil der Lösung
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro versichert, sein Land sei beim Klimaschutz Teil der Lösung. Er habe seinen Umweltminister angewiesen, die Ziele Brasiliens beim Klimaschutz anzuheben, erklärt Bolsonaro in einer Video-Botschaft an den Glasgower Gipfel.
01.11.2021, 15:47 Uhr: Draghi auf Klimagipfel: Geld intelligent einsetzen
Italiens Ministerpräsident Mario Draghi fordert einen besseren Einsatz der Gelder im Kampf gegen den Klimawandel. Es stünden Dutzende Billionen Dollar zur Verfügung, aber nun müsse man einen intelligenten Weg finden, dieses Geld schnell auszugeben.
Der frühere Chef der Europäischen Zentralbank fordert den Einsatz multilateraler Entwicklungsbanken und vor allem der Weltbank. Es brauche Plattformen in den Ländern, auf denen die Banken das Geld nutzbar machen können. Draghi verlangt, dass die Länder weiter gehen müssten als beim Treffen der 20 stärksten Industrienationen am Wochenende in Rom. "Wir müssen auf der G20-Vereinbarung aufbauen und schneller sowie entschiedener handeln."
01.11.2021, 16:02 Uhr: Merkel fordert weltweiten CO2-Preis
Bundeskanzlerin Angela Merkel macht sich auf der Weltklimakonferenz für einen weltweiten CO2-Preis stark. "Wir werden mit staatlichen Aktivitäten allein nicht vorankommen", sagt sie. Es gehe um eine umfassende Transformation des Lebens und Wirtschaftens. "Deshalb will ich hier ein klares Plädoyer einlegen für die Bepreisung von Kohlenstoff-Emissionen."
Mit einem solchen Preis könne man die Industrie dazu bringen, die technologisch besten Wege zur Klimaneutralität zu finden. "In der Dekade des Handelns, in der wir jetzt leben, national ambitionierter zu sein, aber global Instrumente zu finden, die nicht nur Steuergelder einsetzen, sondern die wirtschaftlich vernünftig sind. Und das ist für mich die CO2-Bepreisung."
01.11.2021, 16:04 Uhr: Brasilien will Emissionen bis 2030 halbieren
Brasilien wird seinen Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um 50 Prozent reduzieren. Dies kündigt Umweltminister Joaquim Alvaro Pereira Leite in Glasgow an. Bislang lag das Ziel bei 43 Prozent.
01.11.2021, 16:14 Uhr:
Sportler-Aufruf an Staats- und Regierungschefs
Über
50 Teilnehmer der Olympischen Spiele und der Paralympics in Tokio rufen in einem Video die Staats- und Regierungschefs der Welt zur
verstärkten Zusammenarbeit im Kampf gegen den Klimawandel auf. Initiatorinnen sind die zweimalige Segel-Olympiasiegerin Hannah Mills und ihre Landsfrau und Ruderin Melissa Wilson.
"Ich bin der Meinung, dass wir die Verantwortung haben, unsere Plattformen zu nutzen, um darauf hinzuweisen, dass wir alle
verantwortungsvoller leben und handeln müssen", sagt Mills.
https://youtu.be/8Vwv5cw-V1A
01.11.2021, 16:22 Uhr: China mahnt Industrieländer zu größerem Engagement
Chinas Präsident Xi Jinping mahnt die Industrieländer, nicht nur mehr für den Klimaschutz zu tun, sondern den Schwellenländern auch dabei zu helfen, besser zu werden. Jeder solle das Beste nach seinen Möglichkeiten gegen den Klimawandel unternehmen, erklärt Xi laut staatlichen Medien in einer Botschaft an den Glasgower Gipfel.
01.11.2021, 16:28 Uhr: Biden - USA werden Klimaziele einhalten
Die USA werden nach den Worten von Präsident Joe Biden ihre Klimaziele erreichen. Dies bedeute, dass die Emissionen bis 2030 um mehr als eine Gigatonne oder 50 bis 52 Prozent reduziert würden, sagt Biden in Glasgow.
Es sei ein moralisches und ökonomisches Imperativ, den Klimawandel anzugehen. Die USA seien nicht nur zurück am Tisch, sie würden auch eine Führungsrolle mit "leading by example" einnehmen. Seine Regierung werde handeln und es nicht nur bei Worten belassen.
01.11.2021, 16:41 Uhr: Sánchez fordert für Klimaschutz neue internationale Ordnung
Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez fordert beim Weltklimatreffen für die Eindämmung der Klimaerwärmung eine neue internationale Ordnung. "Die Regierungen, öffentliche Verwaltungen, die Menschen, die Unternehmen und die Finanzinstitutionen müssen dabei als unverzichtbare Akteure für die notwendigen Veränderungen zusammengeführt werden."
Das dringendste Ziel sei die Reduzierung der Emissionen und die Intensivierung der gemeinsamen Anstrengungen, um das Ziel der Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit noch zu erreichen.
01.11.2021, 17:06 Uhr: Biden: Nur noch kurzes Zeitfenster bei Kampf gegen Klimawandel
US-Präsident Joe Biden fordert die Staats- und Regierungschefs beim UN-Klimagipfel im schottischen Glasgow zum Handeln auf. "Wir stehen an einem Wendepunkt der Weltgeschichte", sagt Biden. "Wir haben nur noch ein kurzes Zeitfenster vor uns."
Weiter sagt der US-Präsident: "Glasgow muss der Startschuss für ein Jahrzehnt des Ehrgeizes und der Entschlossenheit sein." Biden warnt vor den Konsequenzen, sollten die Maßnahmen unzulänglich sein. "Mit jedem Tag, den wir warten, steigen die Kosten der Untätigkeit."
01.11.2021, 17:30 Uhr: Regierungschefin von Barbados: Todesurteil für Inselstaaten
Mangelndes Handeln beim Klimaschutz ist nach den Worten der Ministerpräsidentin von Barbados ein Todesurteil für Menschen in Inselstaaten wie dem ihren. Länder, die am stärksten von der Klimaerwärmung bedroht sind, befürchteten, dass der UN-Klimagipfel seine Ziele nicht erreichen werde, sagt Mia Amor Mottley zu Beginn der Konferenz in Glasgow.
"Sowohl Ehrgeiz als auch, leider, einige der benötigten Gesichter in Glasgow sind nicht präsent", sagt Mottley. Unter den Staats- und Regierungschefs, die beim Gipfel fehlen werden, sind beispielsweise jene aus China, Russland und der Türkei.
01.11.2021, 18:00 Uhr: Xi fordert Einhaltung der Klimaversprechen
Chinas Präsident Xi Jinping fordert die Teilnehmer der UN-Klimakonferenz zu einer Intensivierung ihrer Klimabemühungen auf. "Taten sind die einzige Möglichkeit, Visionen in die Realität umzusetzen", schreibt Xi der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge in einem Statement. Nach den von Xinhua veröffentlichten Auszügen macht Xi zunächst keine konkreten neuen Zusagen, fordert jedoch alle Seiten auf, "ihre Versprechen einzuhalten".
Die Industrieländer sollten nicht nur selbst mehr tun, sondern auch die Entwicklungsländer dabei unterstützen, mehr zu tun, so der chinesische Präsident.
01.11.2021, 18:16 Uhr: Indien verspricht erstmals Klimaneutralität bis 2070
Indiens Premierminister Narendra Modi nennt erstmals ein Ziel für die Klimaneutralität seines Landes: Bis 2070 will das bevölkerungsreiche Land nur noch so viel klimaschädliche Emissionen ausstoßen, wie etwa in Senken wie Ozeanen und Wäldern aufgenommen werden können.
Das ist das obere Limit, das der Weltklimarat (IPCC) für weltweite Klimaneutralität angegeben hat, damit das Leben auf dem Planeten Erde noch lebenswert bleibt. Viele Länder streben - so wie die EU - Klimaneutralität bis 2050 an. China hat 2060 ins Auge gefasst.
01.11.2021, 19:39 Uhr: Thunberg: "Wandel kommt nicht von da drinnen"
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg äußert sich pessimistisch zur UN-Klimakonferenz COP26 im schottischen Glasgow. "Wandel kommt nicht von da drinnen, sagt sie außerhalb des Konferenzgeländes vor Demonstranten. Den teilnehmenden Politikern warf sie vor, nur so zu tun, als läge ihnen etwas an der Zukunft junger Menschen oder dem Schicksal von bereits heute vom Klimawandel Betroffenen.
Das seien keine Führungsqualitäten, so Thunberg weiter. "So sieht Führung aus", ruft sie und deutet auf die versammelten Aktivisten.
01.11.2021, 20:38 Uhr:
"Immer mehr bilaterale Kooperationen"
Am Beispiel Brasilien werden die massiven Auswirkungen des Klimawandels deutlich. ZDF-Umweltexperte Volker Angres berichtet über die aktuellen Entwicklungen der Welt-Klimakonferenz.
https://www.zdf.de/nachrichten/heute-19 ... o-100.html
01.11.2021, 21:23 Uhr: Queen hofft auf geschichtsträchtigen Gipfel
Königin Elizabeth II. wendet sich zum Auftakt des Weltklimagipfels in Glasgow in einem ungewöhnlich energischen Appell an die Staatenlenker. "In den kommenden Tagen hat die Welt die Chance, eine sicherere und stabilere Zukunft für unsere Bevölkerung und den Planeten, von dem wir abhängig sind, zu schaffen", sagt die Königin in einer veröffentlichten Botschaft, die vor einigen Tagen auf Schloss Windsor aufgezeichnet wurde.
Sie selbst hoffe, dass die Konferenz einer jener Momente sein werde, bei der alle die Politik des Augenblicks hinter sich lassen und über sich hinauswachsen würden.
01.11.2021, 21:35 Uhr: Brasilien will ehrgeizigeres Klimaziel
Brasilien will den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 im Vergleich zu 2005 halbieren. "Wir stellen heute ein neues, ehrgeizigeres Klimaziel vor", sagt Umweltminister Joaquim Leite. Zuvor hatte sich Brasilien das Ziel gesetzt, die Emissionen im Vergleich zu 2005 bis 2030 um 43 Prozent zu senken.
Die brasilianische Regierung will sich als verantwortungsbewusster Umweltschützer profilieren, nachdem die Abholzung und die Brandrodungen im Amazonas-Regenwald und im Feuchtgebiet Pantanal in den letzten Jahren stark zugenommen haben. Kritiker mahnen, dass die Ankündigung mit Skepsis betrachtet werden sollte.
02.11.2021, 00:02 Uhr: 100 Staaten wollen bis 2030 Entwaldung stoppen
Auf dem Weltklimagipfel in Glasgow haben sich mehr als 100 Staaten verpflichtet, die Zerstörung von Wäldern und anderen Landschaften bis 2030 zu stoppen. Dies hat die britische Regierung, die der UN-Konferenz vorsitzt, am späten Montagabend bekanntgegeben. Die beteiligten Länder, darunter Deutschland und die gesamte EU, repräsentieren demnach 85 Prozent der weltweiten Waldfläche, also etwa 34 Millionen Quadratkilometer.
Mit dabei sind die Staaten mit den größten Wäldern überhaupt, also Kanada, Russland, Brasilien, Kolumbien, Indonesien sowie China, Norwegen und die Demokratische Republik Kongo. Für das Vorhaben werden demnach bis 2025 etwa 12 Milliarden US-Dollar (rund 10,3 Milliarden Euro) an öffentlichen Geldern mobilisiert. Hinzu kommen 7,2 Milliarden US-Dollar private Investitionen.
02.11.2021, 01:26 Uhr: Macron: Verhalten der USA ist "Schlüsselfrage" der Konferenz
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ruft die größten Emittenten klimaschädlicher Treibhausgase zu mehr Anstrengungen beim Klimaschutz auf. Die nationalen Pläne von Ländern wie den USA, China, Russland und Saudi-Arabien "stehen nicht mit unserem 1,5-Grad-Ziel im Einklang", sagte Macron.
Die "Schlüsselfrage" bei der Klimakonferenz sei, "wie sich die USA bewegen werden, sowohl bei ihren Verpflichtungen für 2030 als auch bei der Finanzierung", sagte Macron. Washington müsse "die verlorenen Jahre" der Präsidentschaft von Donald Trump wettmachen.
02.11.2021, 03:11 Uhr: Müller: Beim Klimaschutz "radikal umsteuern"
Der geschäftsführende Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hält ein radikales Umsteuern der Staaten für nötig, um die globalen Klimaschutzziele noch erreichen zu können. "Um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, muss die Weltgemeinschaft radikal umsteuern und Emissionen massiv reduzieren. Nötig ist eine weltweite Energiewende", sagte Müller am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Wenn die Erderhitzung auf maximal 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit begrenzt werden solle, dann sei auch ein weltweiter Ausstieg aus der Kohleverstromung geboten, erklärte der noch amtierende Minister weiter. Müller kündigte an, dass Deutschland mit Südafrika als erstem Partnerland auf der Südhalbkugel den Ausstieg aus der Kohle-Energiegewinnung vereinbart habe. Bislang beziehe das Land seinen Strom zu fast 90 Prozent aus der Kohle, sagte Müller.
02.11.2021, 09:09 Uhr: Baerbock: Große Industriestaaten müssen vorangehen
Grünen-Co-Chefin Annalena Baerbock hat die Industriestaaten aufgefordert, bei einem energischeren Klimaschutz voranzugehen. "Es braucht endlich Verbindlichkeit", sagte Baerbock im ZDF mit Blick auf die Weltklimakonferenz. Die bisher vorgelegten nationalen Programme reichten nicht, um das Ziel zu erreichen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. "Die großen Industriestaaten müssen vorangehen."
Kohleausstieg, Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor, Schutz der Wälder und vor allem ein Technologiesprung zu einer klimaneutralen Industrie, "das muss jetzt endlich gemacht werden und nicht nur versprochen werden", sagte Baerbock.
02.11.2021, 13:13 Uhr: US-Präsident Biden begrüßt Initiative zum Schutz der Wälder
US-Präsident Joe Biden begrüßt und unterstützt den auf der Weltklimakonferenz geschlossenen Pakt von mehr als 100 Staaten, bis 2030 die Zerstörung von Wäldern und anderen Landschaften zu stoppen. Der Erhalt der Wälder sei unverzichtbar, um die gemeinsamen Ziele beim Klimaschutz zu erreichen, sagte er am Dienstag in Glasgow. Hinzu kommen müssten der Schutz des Wassers, der Artenvielfalt sowie indigener Gemeinschaften.
Biden sagte, Wälder hätten ein großes Potenzial klimaschädliches Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu holen. Der Schutz der Wälder müsse daher die gleiche Priorität haben wie der klimafreundliche Umbau der Wirtschaft. Die USA wollten der Welt nun helfen, die Entwaldung zu stoppen und bis 2030 darüber hinaus mindestens 200 Millionen Hektar Wald und andere Ökosysteme wiederherzustellen.
02.11.2021, 13:37 Uhr: USA stellen nationalen Aktionsplan zur Methan-Reduzierung vor
Die US-Regierung hat am Rande der Weltklimakonferenz in Glasgow einen nationalen Aktionsplan zur Reduzierung des Ausstoßes von klimaschädlichem Methan vorgestellt. Die Umweltschutzbehörde EPA schlage in diesem Rahmen ausgeweitete Vorschriften für neue Öl- und Gasbohrlöcher vor, teilte das Weiße Haus am Dienstag mit.
Auf der Weltklimakonferenz in Glasgow haben sich nach Angaben des Weißen Hauses mehr als 90 Staaten einer Initiative der EU und der USA angeschlossen, um den Ausstoß von Methan zu reduzieren.
02.11.2021, 14:39 Uhr: Bundesregierung kritisiert Chinas Klimaschutzzusagen als "enttäuschend"
Bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow hat nach den USA auch die deutsche Bundesregierung Chinas Zusagen zur Bekämpfung der Erderwärmung als unzureichend kritisiert. "Die Rolle von China ist enttäuschend", sagte Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Glasgow. Es sei "dringend erforderlich", die Volksrepublik im Dialog zu ehrgeizigeren Klimaschutzzielen zu bewegen.
Zwar muss aus Flasbarths Sicht anerkannt werden, dass Peking mit seiner Ankündigung kurz vor der Weltklimakonferenz, bis 2060 CO2-Neutralität zu erreichen, ein Eisbrecher für andere Schwellenländer gewesen sei. "Aber jetzt muss man auch sehen, es ist überholt worden von etlichen anderen", fügte Flasbarth hinzu. Erst bis 2060 CO2-neutral zu werden und zu anderen Treibhausgasen wie Methan keine Zusagen zu treffen, könne "vom größten Emittenten der Welt nicht das letzte Wort sein".
02.11.2021, 14:50 Uhr: Südafrika erhält 700 Millionen Euro aus Deutschland für Kohleausstieg
Deutschland will 700 Millionen Euro investieren, um den Ausstieg aus der Kohleverstromung in Südafrika zu unterstützen. Das teilten Vertreter von Bundesumwelt- und Bundesentwicklungsministerium am Dienstag bei der Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow mit.
Die Mittel sind Teil einer neuen Energie-Partnerschaft mit Südafrika, der sich auch Großbritannien, die USA, Frankreich und die EU angeschlossen haben. Insgesamt sind in den kommenden fünf Jahren 8,5 Milliarden US-Dollar an Unterstützung vorgesehen, ein Großteil davon als Kredite. Auch private Mittel und Mittel der Weltbank wollen die Partner mobilisieren, um den Einsatz neuer sauberer Technologien, einschließlich grünem Wasserstoff, in Südafrika zu fördern.
Die Zusagen aus Deutschland steuert mit 670 Millionen vor allem das Bundesentwicklungsministerium bei, die restlichen 30 Millionen Euro übernimmt das Bundesumweltministerium.
02.11.2021, 15:30 Uhr: Mehr als 80 Staaten schließen sich Initiative gegen Methan-Ausstoß an
Auf der Weltklimakonferenz in Glasgow haben sich mehr als 80 Staaten einer Initiative der EU und der USA angeschlossen, um den Ausstoß von klimaschädlichem Methan zu reduzieren. "Den Ausstoß von Methan zu reduzieren, ist eines der effizientesten Dinge, die wir tun können", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag in Glasgow. Sie stellte den Pakt gemeinsam mit US-Präsident Joe Biden vor. Der Ausstoß von Methan in die Atmosphäre habe einen erheblichen Beitrag zur Erderwärmung. "Das ist die am tiefsten hängende Frucht", die man schnell und effektiv reduzieren müsse.
Methan ist das zweitschädlichste Treibhausgas und verantwortlich für Klimaerwärmung und Luftverschmutzung. Die schon im September ins Leben gerufene Initiative hat zum Ziel, Methanemissionen bis 2030 um mindestens 30 Prozent gegenüber 2020 zu senken.
02.11.2021, 16:50 Uhr: Putin kündigt mehr Maßnahmen zum Schutz der Wälder an
Der russische Präsident Wladimir Putin hat einen besseren Schutz der Wälder seines Landes angekündigt. Wenn Russland bis 2060 eine klimaneutrale Wirtschaft erreichen wolle, sei es auf seine Wälder angewiesen und deren Fähigkeit, Kohlendioxid aufzunehmen und Sauerstoff zu produzieren, sagte Putin am Dienstag in einer Videobotschaft für eine Initiative, die die Abholzung weltweit reduzieren will. "Letzten Endes stellt unser Land 20 Prozent der Wälder der Erde", sagte Putin.
Experten haben die russischen Berechnungen zur Kohlendioxidminderung in seinen Wäldern in Frage gestellt, unter anderem weil es in Russland in den vergangenen Jahren riesige Waldbrände gegeben hat. Putin versprach, Russland werde Waldbrände bekämpfen, gegen illegalen Holzeinschlag vorgehen und seine Waldbewirtschaftung verbessern. «Wir vergrößern die Gebiete für Wiederaufforstung», sagte er. Die Ausgaben für diese Ziele seien ständig erhöht worden.
02.11.2021, 17:36 Uhr: Biden: Für Klimaschutz braucht es innovative Technologien
US-Präsident Joe Biden hat beim Weltklimagipfel im schottischen Glasgow einen deutlichen Ausbau der US-Förderung für innovative Technologien in Aussicht gestellt. "Innovation ist der Schlüssel zur Erschließung unserer Zukunft", sagte Biden am Dienstag.
"Deshalb arbeiten die Vereinigten Staaten daran, die Mittel für Forschung und Entwicklung im Bereich sauberer Energien in den nächsten vier Jahren zu vervierfachen. " Die derzeitigen Technologien reichten nicht aus, um die weltweiten Klimaschutzziele zu erreichen, sagte er. Nötig sei "ein entscheidendes Jahrzehnt für die Innovation", bei dem auch die Privatwirtschaft gefragt sei.
02.11.2021, 18:05 Uhr: Afrika: Bauern und Indigene fordern Agrar-Umbau
Vertreterinnen afrikanischer Kleinbauern und indigener Gemeinschaften haben auf der Weltklimakonferenz in Glasgow einen nachhaltigen, klimafreundlichen Umbau der Landwirtschaft gefordert. Elizabeth Nsimadala, Präsidentin der Föderation ostafrikanischer Bauern und des panafrikanischen Bauernverbands, sagte, sie spreche für 80 Millionen Bauern, die mehr als 800 Millionen Menschen ernährten. Oft kämen die Landwirte aber selbst kaum über die Runden - auch weil vom Klimawandel beförderte Dürren immer öfter Böden austrockneten oder Naturkatastrophen Ernten vernichteten. Das Agrarsystem stehe vor dem Kollaps, warnte sie. Kleinbauern im Osten Afrikas brauchten daher internationale Unterstützung.
Die Sonderberichterstatterin der Vereinten Nationen für die Rechte indigener Völker, Victoria Tauli-Corpuz, sagte, sie kümmere sich um rund 500 Millionen Menschen in etwa 90 Staaten, die etwa 80 Prozent der verbliebenen Biodiversität weltweit beschützten. Doch brauchten diese Unterstützung, weil industrielle Agrarbetriebe viele Indigene aus ihrer Heimat vertrieben. 500 Millionen Hektar Wald würden jedes Jahr zerstört, um Agrarprodukte anzubauen.
02.11.2021, 18:18 Uhr: "Green Grids"-Initiative: Mehr als 80 Staaten wollen Ökostrom über Grenzen verteilen
Mehr als 80 Staaten wollen weltweit ihre Stromnetze besser miteinander verknüpfen, um klima- und umweltfreundliche Energie zum Nutzen aller besser zu verteilen. Die sogenannte "Green Grids"-Initiative wurde am Dienstag von den Regierungen Indiens und Großbritanniens auf der Weltklimakonferenz in Glasgow vorgestellt.
Die Idee: Ökostrom aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft soll über Grenzen und Zeitzonen hinweg weitergeleitet werden. Der Initiative angeschlossen haben sich unter anderem auch Deutschland, die USA, Frankreich und Australien. Der britische Premierminister Boris Johnson sagte, die Initiative sei gut für mehr Wachstum und Jobs sowie eine Investition in "unsere grüne Zukunft". Zugleich werde sichergestellt, dass mehr Menschen Zugang zu Stromversorgung bekommen.
02.11.2021, 20:07 Uhr: Grüne Zukunftstechnologien: EU investiert mit Bill Gates
Die EU will gemeinsam mit dem Microsoft-Gründer Bill Gates und weiteren privaten Investoren in Zukunftstechnologien wie die Produktion von grünem Wasserstoff investieren. "Wenn man sich diese Innovationen und ihre Produktionskosten anschaut, sind sie oft nicht wettbewerbsfähig", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die am Dienstag die Partnerschaft in Glasgow vorstellte. "Also investieren wir, um den Markt für diese Technologien zu vergrößern."
Insgesamt sollen zwischen 2022 und 2026 in Zusammenarbeit mit der Europäischen Investitionsbank 820 Millionen Euro aus verschiedenen Quellen mobilisiert werden: Für jeden Euro Steuergeld sollen den Plänen zufolge dabei drei Euro privater Investitionen fließen. Auch die Entwicklung von Technologien zu klimafreundlicherem Fliegen und zur Entfernung von Treibhausgasen aus der Atmosphäre sollen gefördert werden.
Der Weg zur Klimaneutralität werde "die größte Herausforderung der Menschheit" sein, sagte Bill Gates in Glasgow. "Um dorthin zu gelangen, sind nicht nur neue Technologien, neue Gesetze und neue Märkte erforderlich, sondern auch erhebliche Investitionen und Partnerschaften zwischen dem privaten und öffentlichen Sektor."
02.11.2021, 21:09 Uhr: COP26: Johnsons Resümee vorsichtig optimistisch
Der britische Premierminister Boris Johnson hat sich "vorsichtig optimistisch" mit Blick auf den Ausgang des UN-Klimagipfels im schottischen Glasgow geäußert. Zugleich warnte er am Dienstag davor, "in eine Stimmung des übertriebenen Enthusiasmus" zu geraten und pries dennoch die bislang bei dem Treffen von Anführern aus der ganzen Welt gemachten Fortschritte an.
Johnson sagte, seine Botschaft an die Verhandler, die sich bemühen, die Klimaversprechen der Politiker in die Tat umzusetzen, sei: "Die Augen der Bevölkerungen der Welt sind auf Sie gerichtet.
02.11.2021, 21:38 Uhr: Biden: China hat sich mit Fernbleiben geschadet
Die chinesische Führung hat sich mit ihrem Fernbleiben vom Weltklimagipfel in Glasgow nach Ansicht von US-Präsident Joe Biden selber geschadet. "Ich denke, es war ein großer Fehler, ganz offen gesagt", sagte Biden am Dienstagabend bei seiner Abschluss-Pressekonferenz bei Gipfel.
China habe damit die Chance verpasst, Menschen auf der ganzen Welt bei der elementaren Frage des Klimaschutzes zu beeinflussen. Das Fernbleiben von Staatschef Xi Jinping passe auch nicht zu der von China angestrebten globalen Führungsrolle. Das gleiche gelte für Russland - Präsident Wladimir Putin kam ebenfalls nicht zum Klimagipfel.
02.11.2021, 22:01 Uhr:
Coventry will Bürger vom Auto entwöhnen
In einem Pilotprojekt bietet die Stadt denen 3.000 Pfund an, die ihr Auto aufgeben, um auf öffentliche Verkehrsmittel und Car Sharing umzusteigen. Familie Richards ist dabei.
https://www.zdf.de/nachrichten/heute-in ... n-100.html
02.11.2021, 22:42 Uhr: Papst bedauert Fehlen bei Klimagipfel
Papst Franziskus hat sein Bedauern über sein Fehlen beim UN-Klimagipfel in Glasgow geäußert. "Ich hatte gehofft, persönlich bei Ihnen zu sein", sagte der Papst in einer Botschaft, die vom zweithöchsten Funktionär des Vatikans, Kardinal Pietro Parolin, vorgelesen wurde. "Aber das war nicht möglich."
Die diesjährige Konferenz werde zeigen, "ob es wirklich einen politischen Willen gibt", das zu tun, was nötig sei, um den Klimawandel abzuschwächen und den "ärmeren und gefährdeteren Nationen, die am meisten davon betroffen sind", zu helfen. Der Papst teilte mit, dass er mit seinen Gebeten bei den Teilnehmern der Konferenz sei.
03.11.2021, 09:15 Uhr: Tui-Chef: Mehr direkte CO2-Einsparung, weniger Zertifikate-Ausgleich
Der größte Reisekonzern Tui will die Treibhausgas-Last der Branche stärker über direkte Einsparungen statt über die oft kritisierten Verschmutzungsrechte drücken. "Wir setzen an erster Stelle auf Reduzierung und Vermeidung", erklärte Vorstandschef Fritz Joussen in einem Schreiben an die Belegschaft. Den Kauf etwa von CO2-Zertifikaten, mit denen der eigene Ausstoß bilanziell oder andernorts ausgeglichen wird, sehe man nur noch "als letzte Möglichkeit". Der Manager versprach: "Es geht uns um eine echte Reduzierung der Emissionen."
03.11.2021, 12:28 Uhr: Japan sagt ärmeren Staaten Klimahilfen zu
Neue Hilfszusagen für stark vom Klimawandel betroffene Entwicklungsländer gibt es von Japan und voraussichtlich auch Norwegen. Japan habe für die nächsten Jahre zehn Milliarden Dollar versprochen, von Norwegen würden auch weitere Gelder kommen, sagte der deutsche Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth am Mittwoch auf der Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow.
Die Industrieländer als Hauptemittenten klimaschädlicher Treibhausgase haben ärmeren Staaten versprochen, pro Jahr 100 Milliarden Dollar zu mobilisieren, um die Folgen des Klimawandels abzufedern und Anpassungsmaßnahmen zu finanzieren. "Wenn wir Glück haben, können wir die 100 Milliarden 2022 erreichen", sagte Flasbarth. Auf jeden Fall werde es 2023 gelingen. Das Versprechen stammt aus dem Jahr 2009. Bis 2020 sollte das Ziel eigentlich umgesetzt sein. Es wurde dann aber auf 2025 verschoben. Umweltgruppen halten die Ausgleichszahlungen für viel zu niedrig.
03.11.2021, 12:57 Uhr: Frankfurt wird Sitz des internationalen Nachhaltigkeitsgremiums ISSB
Das neue internationale Gremium für Nachhaltigkeitsstandards in der Wirtschaft, ISSB, wird seinen Sitz in Frankfurt haben. Das ISSB soll weltweite Standards für die klimabezogene Finanzberichterstattung von Unternehmen festlegen, wie die International Financial Reporting Standards (IFRS) Foundation am Mittwoch mitteilte. Unter ihrem Dach ist das neue Gremium angesiedelt.
Auch die Schweiz, Kanada und Japan hatten sich um den Sitz des Gremiums bemüht. Das Board werde seinen Sitz in Frankfurt haben und auch der Vorsitzende (Chair) werde dort sein Büro haben. Aber auch im kanadischen Montreal würden Schlüsselfunktionen angesiedelt, teilte die IFRS Foundation weiter mit. Das Gremium solle Anfang 2022 seine Arbeit aufnehmen.
03.11.2021, 13:44 Uhr: Klima-Allianz fordert sozial gerechten Klimaschutz
Die Klima-Allianz Deutschland hat SPD, Grüne und FDP aufgefordert, Klimaschutz mit sozialer Gerechtigkeit zu verbinden.
Die Allianz kritisierte am Mittwoch in Berlin, das Sondierungspapier der möglichen Ampel-Koalition erfülle dies noch nicht. Die neue Regierung habe aber die einmalige Chance, den Aufbruch in eine klimaneutrale und sozial gerechte Zukunft einzuleiten, sagte Allianz-Geschäftsführerin Christiane Averbeck.
Die Allianz, der 144 Verbände und Organisationen angehören, verlangt, dass der Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft nicht die unteren Bevölkerungsschichten übermäßig belastet. Am Beispiel von Subventionen machte Carolin Schenuit vom Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft deutlich, dass der Abbau nicht nur mehr Geld für den Klimaschutz bringe, sondern auch zu mehr Gerechtigkeit führe.
Die steuerliche Begünstigung von Dienstwagen, die Pendlerpauschale und die weitgehende Steuerbefreiung des Fliegens begünstige Gutverdiener und benachteilige Geringverdiener, erklärte sie. Mit Blick auf die mögliche neue Regierung hoffe sie auf Veränderungen bei Steuern und Subventionen, die ein Signal setzten für mehr Klimaschutz und Solidarität.
03.11.2021, 13:59 Uhr:
Karpaten: Auf den Spuren der Umwelt-Mafia
Skrupellose Geschäftemacher vernichten die Umwelt: Illegale Holzfäller, kriminelle Fischer, ausbeuterische Raubkatzen-Händler. Eine globale Mafia, der nur schwer beizukommen ist.
https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-morg ... n-100.html
03.11.2021, 14:12 Uhr: Entwicklungsländer appellieren auf Klimagipfel an Industriestaaten
Auf dem Weltklimagipfel haben Vertreter von Entwicklungsländern die Industriestaaten aufgerufen, ihre Schadstoff-Emissionen bis 2030 zu halbieren und ihre finanziellen Versprechen zu halten. "Wir können nicht länger warten", sagte Sonam Phuntsho Wangdi, ein Regierungsvertreter aus Bhutan und Sprecher einer Gruppe der am wenigsten entwickelten Länder, am Mittwoch in Glasgow. "Wir haben am wenigsten zu dieser Klimakrise beigetragen."
Die 46 Länder der Gruppe, in denen etwa eine Milliarde Menschen leben, seien für nur ein Prozent der globalen klimaschädlichen Emissionen verantwortlich, so Wangdi. Gleichzeitig sind sie schon jetzt tagtäglich vom Klimawandel betroffen. "Wir sind abhängig von den Entscheidungen, die hier getroffen werden", sagte Wangdi. Er rief die Staatengemeinschaft auf, sich auf eine Halbierung der Treibhausgas-Emissionen bis 2030 festzulegen.
03.11.2021, 14:40 Uhr: Großbritannien fordert Privatinvestitionen in Umweltschutz
Die britische Regierung hat die Finanzbranche zu mehr Investitionen in umweltfreundliche Projekte aufgefordert. Die Regierung unterstütze zwar arme Länder bei ihrer Reaktion auf den Klimawandel, sagte Finanzminister Rishi Sunak. Doch öffentliche Investitionen seien nicht genug, auch der Privatsektor müsse dazu beitragen.
Sunak sagte, Großbritannien trage als Standort eines der wichtigsten Börsenplätze der Welt die Verpflichtung, bei der Finanzierung des Klimaschutzes voranzugehen. Deshalb werde es börsennotierte Unternehmen und Finanzinstitutionen dazu verpflichten, offenzulegen, wie umweltverträglich ihre Investitionen und Geschäfte sind. So solle sichergestellt werden, dass sie zum Kampf gegen die globale Erwärmung beitragen.
03.11.2021, 15:59 Uhr: Russland weist Kritik am Fernbleiben Putins zurück
Russland will die Kritik der USA an der Nichtteilnahme von Präsident Wladimir Putin an der Klimakonferenz nicht gelten lassen. Die russische Klimapolitik sei konsequent, ernsthaft und wohldurchdacht, jedoch nicht auf ein einzelnes Ereignis fokussiert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Damit wolle Russland die Bedeutung des Klimagipfels in Glasgow aber nicht herunterspielen. Die russische Delegation beteilige sich aktiv an der Konferenz.
US-Präsident Joe Biden hatte Putin vorgeworfen, sich trotz ernster Klimaprobleme in Russland über seine Absichten in Schweigen zu hüllen. Dabei stehe die Tundra in Flammen, sagte Biden in Anspielung auf die Waldbrände im Sommer in Sibirien. Peskow sagte, die Tundra stehe tatsächlich in Flammen. "Aber lassen Sie uns nicht vergessen, dass die Wälder auch in Kalifornien brennen und in der Türkei", fügte er hinzu.
03.11.2021, 16:28 Uhr: Ungarn und Südkorea wollen bis 2050 klimaneutral werden
Ungarn und Südkorea haben sich zur Kohlenstoffneutralität bis 2050 verpflichtet. "Beim Klimawandel haben wir zwei gemeinsame Punkte", sagte der ungarische Präsident Janos Ader. "Wir haben beide zugestimmt, dass unsere Länder bis 2050 kohlenstoffneutral sind und wir beide denken, dass Klimaneutralität nicht ohne Kernkraft erreicht werden kann." Sein südkoreanischer Kollege Moon Jae In sagte, beide Länder wollten strategische Partner werden.
03.11.2021, 18:21 Uhr: Bündnis soll Marktnachfrage für emissionsarme Technologien schaffen
Der US-Klimabotschafter John Kerry, mehr als ein Dutzend Großkonzerne und das Weltwirtschaftsforum gründen eine Allianz mit dem Ziel eines Marktes für Technologien mit geringem Kohlendioxidausstoß. Zu den Initiatoren gehören Unternehmen wie Apple und Amazon.
Die sogenannte First Movers Coalition gab am Mittwoch Ziele aus, wie Unternehmen geholfen werden soll, ihre Beschaffungspläne auf eine Weise zu gestalten, die eine "neue Marktnachfrage nach kohlendioxidarmen Technologien" entstehen lässt, wie das Weltwirtschaftsforum mitteilte.
"Die Technologie hat uns Werkzeuge gegeben, um unsere Emissionen zu reduzieren und eine stärkere und inklusivere Wirtschaft der Zukunft aufzubauen", sagte Børge Brende, der Präsident des Weltwirtschaftsforums. "Damit Innovatoren und Investoren ihren Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten können, brauchen sie eine klare Marktnachfrage."
03.11.2021, 18:50 Uhr: Gutachten: Klimawandel ist wichtigste Herausforderung für Wälder
Einem neuen Gutachten zufolge ist die Anpassung an den Klimawandel die wichtigste Aufgabe, um die Wälder in Deutschland langfristig zu schützen. Zu diesem Ergebnis kommt der Wissenschaftliche Beirat für Waldpolitik, der heute seinen Bericht an das Bundesagrarministerium übergeben hat.
Die Wissenschaftler empfehlen, die Widerstandsfähigkeit von Wäldern angesichts der fortschreitenden Erderhitzung zu stärken und die künftige Waldpolitik auf dieses Ziel auszurichten. Dazu gehören laut Beirat etwa:
• ein besseres Risikomanagement im Umgang mit Extremwetterereignissen,
• die Förderung von nachhaltiger Holzverwendung,
• der Schutz der Artenvielfalt.
"Wälder sind unsere Klimaschützer Nummer eins", resümiert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), welches sich in seiner Waldpolitik durch das Gutachten bestätigt sieht.
03.11.2021, 23:15 Uhr:
Grünes Geld: Klimafreundliche Finanzierung
Wenn die Welt klimaneutral werden soll, muss auch das Geld grüner werden. Green Finance ist eines der großen Themen auf der UN-Klimakonferenz. An Appellen mangelt es nicht. Ohne Klimaschutz kein Geld – diese Erkenntnis hat sich noch nicht durchgesetzt.
https://www.zdf.de/nachrichten/heute-jo ... d-102.html
04.11.2021, 03:23 Uhr: 18 Staaten wollen Investitionen in Kohle beenden
18 Staaten haben sich bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow erstmals zu einem Kohleausstieg verpflichtet. "Das Ende der Kohle ist in Sicht", teilt die britische Regierung als Gastgeber am Mittwochabend mit. Zu den Ländern, die die Nutzung von Kohle zur Energiegewinnung schrittweise beenden und keine neuen Investitionen in dem Sektor tätigen wollen, zählen demnach unter anderem Polen, Chile und Vietnam.
04.11.2021, 05:35 Uhr: Studie: Kohlendioxidausstoß fast wieder auf Vor-Pandemie-Niveau
Der weltweite Kohlendioxidausstoß liegt einer Studie zufolge fast wieder auf dem Niveau von vor der Coronavirus-Pandemie. Zwar bleibe der Ausstoß im Verkehrsbereich eher niedrig, heißt es in der Untersuchung des Global Carbon Project. Jedoch seien die Emissionen aus Kohle und Erdgas in den Energie- und Industriesektoren deutlich angestiegen. "Wir hatten mit einem gewissen Wiederanstieg gerechnet", sagt Studienleiter Pierre Friedlingstein von der University of Exeter. "Was uns überrascht hat, war die Intensität und Geschwindigkeit des Wiederanstiegs. " China und Indien dürften in diesem Jahr höhere Treibhausgas-Emission ausweisen als 2019, die USA und Europa etwas geringere.
04.11.2021, 08:24 Uhr: Umweltbundesamt für höhere Spritpreise
Das Umweltbundesamt hat sich für einschneidende Maßnahmen ausgesprochen, damit die Klimaziele im Verkehrsbereich erreicht werden können: höhere Spritpreise, Abschaffung der Pendlerpauschale, massiver Ausbau von Bussen und Bahnen, Tempolimit, Pkw-Maut. Der CO2-Preis sollte demnach ab 2022 im Vergleich zur bisherigen Planung mindestens verdoppelt werden. Das würde deutlich steigende Benzin- und Dieselpreise bedeuten. Im Gegenzug will das Bundesamt einen sozialen Ausgleich.
"Der Verkehr steuert beim Klimaschutz in die falsche Richtung", sagte der Präsident des Umweltbundesamts, Dirk Messner, der Deutschen Presse-Agentur. "Ohne massive Anstrengungen auch dort wird es insgesamt nichts mit dem Klimaschutz." Es seien im Verkehrssektor viel wirkungsvollere Maßnahmen notwendig.
04.11.2021, 10:43 Uhr: Allianz zu Kohleausstieg bei UN-Klimagipfel ohne wichtige Länder
Beim Weltklimagipfel hat eine Zusage zum Ausstieg aus der Kohleenergie die Unterstützung wichtiger Länder wie China und den USA verfehlt. Trotzdem sprach der britische Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng von einem "Meilenstein". Er verkündete, "das Ende der Kohle" sei in Sicht. Wie die Regierung des Gastgeberlandes weiter mitteilte, sagten 18 Staaten erstmals zu, den Betrieb ihrer Kohlekraftwerke auslaufen zu lassen und nicht in neue zu investieren. Darunter sind Staaten wie Polen, Vietnam und Chile.
Mehr als 40 Länder bekannten sich zu einem kompletten Ausstieg aus der Kohle in den 2030er-Jahren für große Volkswirtschaften und in den 2040er-Jahren im Rest der Welt. Bedeutende Kohle-Nutzer wie China, die USA, Indien und Australien schlossen sich der Vereinbarung jedoch nicht an. Die Energiegewinnung durch Kohle ist der größte Einzelfaktor bei der Klimaerwärmung. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisierte die Vereinbarung als unzureichend.
04.11.2021, 11:12 Uhr: Habeck: Ampel-Regierung muss bei Klima mit vollem Druck loslegen
Grünen-Chef Robert Habeck dringt auf einen Neustart beim Klimaschutz durch die angestrebte neue Ampel-Regierung. "Die nächste Bundesregierung wird die Aufgabe haben, aus einem enormen Rückstand wieder nach vorne zu kommen", sagte Habeck am Donnerstag den Sendern RTL und ntv. Das sei "eine Herkulesaufgabe", aber bei entsprechenden Anstrengungen sei dies zu schaffen.
"Wenn wir voll loslegen, den ganzen Druck auf die Gegenwart legen, dann haben wir eine Chance, in die Nähe des 1,5 Grad-Ziels zu gelangen", sagte Habeck. "Mit dem Tempo der Vergangenheit" sei dies jedoch nicht zu schaffen. Auch werde "mit jedem Tag, mit jedem Monat, der verstreicht", das Erreichen der Klimaziele unrealistischer. Alternativlos sei insbesondere ein möglichst schneller Kohleausstieg.
04.11.2021, 13:22 Uhr: Energieagentur: COP26-Ankündigungen führen zu 1,8 Grad Erderwärmung
Die bisher beim Klimagipfel COP26 gemachten Ankündigungen würden der Internationalen Energieagentur zufolge zu 1,8 Grad Erderwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit führen. Neue Analysen der Agentur zeigten, dass der Pakt zur Reduktion des klimaschädlichen Treibhausgases Methan und die neuen Netto-Null-Ziele - sofern sie eingehalten werden - die Erderhitzung auf 1,8 Grad begrenzen würden, erklärte der Chef der Behörde, Fatih Birol, am Donnerstag in Glasgow. "Das ist ein großer Schritt nach vorne, aber es braucht noch viel mehr", schrieb Birol auf Twitter.
04.11.2021, 13:47 Uhr: Treibhausgase: Klimaforscher warnt vor "Greenwashing"
Der renommierte schwedische Klimaforscher Johan Rockström warnt davor, sich im Kampf gegen die Erderhitzung allein auf CO2-senkende Maßnahmen wie die Erhaltung von Wäldern zu verlassen. Die Staaten sollten sich "nichts vormachen", indem sie auf Treibhausgas-Kompensation setzen, anstatt den Ausstoß klimaschädlicher Gase deutlich zu verringern, erklärte Rockström bei der Vorstellung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse auf der Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow.
Natürliche CO2-Senken wie Wälder und Moore seien wichtig, sie dürften aber nicht dafür genutzt werden, die Ambitionen bei der Verringerung von Treibhausgas-Emissionen herunterzufahren, sagte der Klimaforscher. Alles Andere wäre "Greenwashing". Zuvor hatten auch Umweltverbände wie Greenpeace oder die Klima-Aktivistin Greta Thunberg die Staaten davor gewarnt, sich Treibhausgas-Bilanzen schönzurechnen.
04.11.2021, 14:09 Uhr: Wirtschaftsverbände fordern "Solar-Turbo"
Wirtschaftsverbände haben die neue Bundesregierung zu einem "Solar-Turbo" aufgefordert. Es müssten Bremsen gelöst und die Finanzierung gesichert werden, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft, Carsten Körnig, in Berlin. Sonst drohten Klimaziele verfehlt zu werden sowie eine Stromversorgungslücke. Die Ausbauziele für die Photovoltaik müssten deutlich erhöht werden.
04.11.2021, 14:39 Uhr: Stella McCartney wirbt bei UN-Klimakonferenz für Umsteuern der Mode-Branche
Die britische Modedesignerin Stella McCartney sieht im Kampf gegen Umweltverschmutzung und Klimawandel auch ihre Branche in der Pflicht. "Traurigerweise sind wir eine der umweltschädlichsten Branchen", sagte die 50-Jährige am Rande der UN-Klimakonferenz in Glasgow in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Sie wolle nun zeigen, dass "es einen anderen Weg gibt und wir einige Lösungen haben".
Laut einer Studie des World Resources Institute ist die Modeindustrie als zweitgrößter Produktionssektor der Welt für bis zu acht Prozent der Kohlenstoffemissionen weltweit verantwortlich. Das muss nicht zwangsläufig so bleiben, findet die Tochter von Paul und Linda McCartney. Dafür müssten die Modehäuser nur "schlechte Geschäftsmodelle durch gute ersetzen", sagte sie.
04.11.2021, 15:37 Uhr: Umweltverbände fordern naturverträglichen Solarausbau
Mehrere Umweltverbände dringen auf einen massiven Ausbau der Solarenergie. Der jährliche Zuwachs solle auf mindestens zehn Gigawatt gesteigert werden, "um bis spätestens 2035 100 Prozent Ökostrom in Deutschland möglich zu machen", hieß es am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung. Dabei sollten aber Belange des Naturschutzes angemessen berücksichtigt werden - was auch ohne weiteres möglich sei.
Unterzeichnet wurde der Aufruf vom Dachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) , der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Germanwatch, Greenpeace und WWF. "Solar-Freiflächenanlagen leisten bei guter Umsetzung einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Artenschutz", hieß es in der gemeinsamen Erklärung. Diese "gute Umsetzung" solle aber als rechtlicher Standard festgeschrieben werden.
04.11.2021, 17:17 Uhr: UN-Report: Ärmere Staaten haben zu wenig Geld für Klima-Anpassung
Die weltweiten Finanzmittel für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels sind einer Untersuchung zufolge zu niedrig.
Die geschätzten Kosten für die Klimaanpassung, die Entwicklungsländer demnach zu tragen haben, seien fünf bis zehnmal höher als die Mittel, die sie derzeit dafür haben. Das geht aus dem am Donnerstag auf der Weltklimakonferenz COP26 vorgestellten Adaptation Gap Report 2021 des UN-Umweltprogramms UNEP hervor.
"Das Geld fließt immer noch nicht so, wie es fließen sollte", sagte UNEP-Chefin Inger Andersen in Glasgow. Zwar stehe die Anpassung an Klimafolgen wie Stürme, Starkregen oder Hitzewellen immer häufiger auf der politischen Agenda, erklärte Andersen. Aber insgesamt sei das Budget zu klein.
04.11.2021, 19:57 Uhr: Studie: 98 Prozent des Great Barrier Reef seit 1998 von Korallenbleiche betroffen
98 Prozent des Great Barrier Reef in Australien sind einer Studie zufolge seit 1998 von Korallenbleiche betroffen gewesen. Nur ein Bruchteil des weltgrößten Korallenriffs sei unberührt geblieben, hieß es in der am Donnerstag in der Fachzeitschrift "Current Biology" veröffentlichten Studie.
Seit 1998 hätten fünf Massenbleichen das Riff in ein "Schachbrett" mit unterschiedlich stark betroffenen Bereichen verwandelt, sagte Hauptautor Terry Hughes von der australischen James Cook University. Während zwei Prozent des Unterwasser-Ökosystems verschont blieben, seien 80 Prozent seit 2016 "mindestens einmal stark ausgebleicht" worden.
Ursache sind den Wissenschaftlern zufolge vor allem der Klimawandel und die damit einhergehende Erwärmung der Ozeane. Hauptautor Terry Hughes sprach von mittlerweile "rekordverdächtigen Hitzewellen" im Meer. Das Bleichen ist eine Stressreaktion von überhitzten Korallen - denn die sensiblen Organismen können nur in bestimmten Temperaturbereichen existieren.
05.11.2021, 02:28 Uhr: Studie: Superreiche leben wie ökologische Vandalen
Die Superreichen in aller Welt leben einer Oxfam-Studie zufolge wie ökologische Vandalen. Sie verursachen demnach zigfach mehr klimaschädliche Treibhausgase als der Rest der Menschheit. Dagegen bleiben die Pro-Kopf-Emissionen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung auch 2030 weit unter der angestrebten 1,5-Grad-Grenze bei der Erderhitzung. Die reichsten zehn Prozent überschreiten 2030 den Wert aber voraussichtlich um das Neunfache, das reichste Prozent sogar um das 30-fache.
Die Studie wurde von Oxfam auf der Weltklimakonferenz in Glasgow vorgestellt. Sie beruht nach Angaben der Entwicklungsorganisation auf Untersuchungen des Instituts für Europäische Umweltpolitik (IEEP) und des Stockholmer Umweltinstituts (SEI). Das reichste ein Prozent - das sind weniger Menschen als die Bevölkerung Deutschlands - wird laut Oxfam bis 2030 für 16 Prozent der globalen Gesamtemissionen verantwortlich sein.
05.11.2021, 06:31 Uhr: Umfrage: Hälfte der Autofahrer will beim Autokauf auf Strom setzen
Klimaschutz und Nachhaltigkeit spielen laut einer Umfrage des Energiekonzerns Eon eine immer größere Rolle beim Autokauf. "Die Hälfte der Autofahrerinnen und Autofahrer in Deutschland würde sich bereits beim nächsten Autokauf für ein elektrifiziertes, aufladbares Fahrzeug entscheiden", erklärte der Geschäftsführer von Eon Energie Deutschland, Filip Thon. Auch die Produktionsweise der E-Autos spielt für einen Großteil der Befragten eine wichtige Rolle.
Laut der Umfrage würden 30 Prozent der Befragten als nächstes ein reines Elektroauto wählen, weitere 20 Prozent einen Plug-in-Hybriden, also einen Verbrenner mit elektrischer Auflademöglichkeit. Das reine E-Auto liegt somit bereits gleichauf mit dem klassischen Benziner. Für einen Diesel würden sich nur noch neun Prozent der Verbraucher entscheiden. Für die Umfrage befragte das Institut Statista Q im Oktober im Auftrag von Eon über 2.000 Führerscheinbesitzer im Alter zwischen 18 und 69 Jahren.
05.11.2021, 07:02 Uhr: Biden: USA wird Partner im Kampf gegen Klimawandel sein
US-Präsident Joe Biden hat betont, dass die USA im Kampf gegen den Klimawandel handeln werden. "Unsere Botschaft an die Welt lautet, dass die Vereinigten Staaten bei der Bewältigung dieser Klimakrise ein Partner sein werden", sagte Biden. "Deshalb arbeiten wir daran, unser Ziel zu erreichen, die US-Gasemissionen bis 2030 um mindestens 50 Prozent zu reduzieren."
Das US-Repräsentantenhaus will heute über das billionenschwere Sozial- und Klimaschutzpaket Bidens mit einem Volumen von zuletzt 1,75 Billionen Dollar, das unter dem Namen Build Back Better (etwa: Besser neu aufbauen) bekannt ist, abstimmen. Biden hatte das ursprünglich auf 3,5 Billionen Dollar angelegtes Sozial- und Klimaschutzpaket angesichts des Widerstands durch den einflussreichen Senator Joe Manchin vergangene Woche auf die Hälfte zusammengestutzt. Die Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen der USA hängt stark von der Verabschiedung des Sozial- und Klimapakets ab.
05.11.2021, 10:55 Uhr: Junge Klimaaktivisten wollen in Glasgow konkretere Zusagen von COP26 einfordern
Tausende junge Klimaaktivisten wollen in Glasgow heute konkretere Maßnahmen von den Teilnehmern der Weltklimakonferenz COP26 einfordern. Die Organisatoren von Fridays for Future rechnen nach eigenen Angaben mit zahlreichen Teilnehmern bei der dreistündigen Demonstration am sogenannten "Youth Day" (Jugendtag). Prominente Klimaaktivistinnen aus aller Welt wie Greta Thunberg und Vanessa Nakate aus Uganda haben ihre Teilnahme zugesagt.
Die COP26 läuft bis zum 12. November. Vertreter von 197 Nationen verhandeln in Glasgow über die weitere Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015.
05.11.2021, 11:39 Uhr: Forscher: Klimaproteste erhöhen Sichtbarkeit und Handlungsdruck
Der Protestforscher Simon Teune hat den Einfluss der Klimaproteste wie etwa von "Fridays for Future" auf Gesellschaft und Politik betont. "Die Tatsache, dass es über Jahre hinweg diese Proteste gab, hat eben die Klimaproblematik noch einmal ganz oben auf die Agenda gehoben und den Handlungsdruck erhöht", sagte der Forscher des Berliner Instituts für Protest- und Bewegungsforscher im WDR5-"Morgenecho". Politik müsse in ihr Handeln einbeziehen, dass es schnelle und dringliche Maßnahmen brauche.
"Soziale Bewegungen funktionieren generell so, dass es eher indirekt läuft, dass man nicht von heute auf morgen eine Entscheidung herbeiführt, sondern, dass man gesellschaftliche Stimmungslagen verändert, dass man das Bewusstsein der Menschen für ein Problem schärft", erklärte der Soziologe. Das sei bereits gelungen. Jetzt beginne die Umsetzungsphase, unterstrich Teune. Es sei normal, dass die Protestbewegungen in dieser Phase unzufrieden seien und auf bessere Lösungen drängten. Bei der Klimaproblematik spiele allerdings eine besondere Rolle, dass sich das Zeitfenster zum Handeln schließe und dadurch die "Dringlichkeit deutlich höher als bei anderen Protesten" sei.
05.11.2021, 13:10 Uhr: Präsident der Klimakonferenz äußert Verständnis für Wut der Jugend
Der Präsident der Weltklimakonferenz, Alok Sharma, hat Verständnis geäußert für die Wut vieler Jugendlicher über den zu lange verschleppten Klimaschutz weltweit. "Ich verstehe das, ich habe selber Kinder", sagte er in Glasgow auf einer Veranstaltung, auf der junge Menschen mehr Ehrgeiz und Tempo im Kampf gegen die Klimakrise verlangten.
"Ich kämpfe im wahrsten Sinne des Wortes Tag und Nacht dafür, damit das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite bleibt", sagte er. Gemeint ist der Beschluss im Pariser Klimaabkommen von 2015, wonach die Erderwärmung möglicht bei 1,5 Grad gestoppt werden soll im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. Zugleich verwies Sharma auf jüngste Zusagen, die Hoffnung gäben: Etwa die Zusage großer Wirtschaftsnationen der G20, im Ausland den Bau von Kohlekraftwerken nicht mehr mit öffentlichen Mitteln zu fördern. Auch der neue Pakt von gut 100 Staaten zum Stopp der Entwaldung bis 2030 sei wegweisend. Er räumte aber ein: "Wir müssen zusammen darauf achten, dass sich auch alle an ihre Zusagen halten."
05.11.2021, 14:25 Uhr: Umweltstaatssekretär fordert mehr Geschwindigkeit bei Klimagipfel
Bei den UN-Verhandlungen zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens sind nach den Worten des deutschen Umweltstaatssekretärs Jochen Flasbarth mehrere Punkte strittig. Dies gelte unter anderem für die Gespräche über Berichtspflichten und über Regeln für einen grenzüberschreitenden Emissionsrechtehandel, sagte Flasbarth am Freitag zur Halbzeit der UN-Klimakonferenz in Glasgow.
"Trotz aller konstruktiver Fortschritte, die wir in den Verhandlungsräumen spüren, müssen wir bei allem noch mehr Geschwindigkeit aufnehmen", erklärte er. Einigkeit sei bei diesen Themen noch nicht erzielt. Mit Blick auf den Emissionshandel sagte Flasbarth, die Verhandlungen seien "durchaus schwierig", im Vergleich zu vergangenen Konferenzen aber es scheine eine Lösung möglich. "Wir müssen vor allem dafür sorgen, dass es keine Doppelanrechnung von Emissionsminderungen gibt", betonte er. Beim letzten Klimagipfel 2019 hatte einige Länder - allen voran Brasilien - darauf gepocht, CO2-Zertifikate ausgeben zu können, die sie sich gleichzeitig auf die eigene Klimabilanz anrechnen können.
05.11.2021, 15:54 Uhr: Klimaaktivistin aus Amazonas berichtet über Drohungen nach COP26-Rede
Eine Klimaaktivistin aus dem Amazonas-Gebiet hat nach eigenen Angaben nach ihrer Rede bei der Eröffnungszeremonie der Weltklimakonferenz COP26 etliche Todesdrohungen erhalten. "Ich denke, ich habe die richtigen Worte gesagt, weil sie mich attackiert haben", sagte Txai Suruí, die zum indigenen Volk der Paiter Suruí gehört, der BBC.
Suruí hatte den Teilnehmern der Konferenz davon berichtet, wie der Klimawandel das Leben ihrer Gemeinschaft bedroht und sie zum Handeln aufgerufen. Brasiliens Präsident Jair Bolsanaro bezichtigte sie daraufhin, das Land zu attackieren. Suruí wurde zum Ziel von Anfeindungen und Drohungen in sozialen Medien. "Ich bin nicht hier, um Brasilien zu attackieren, ich bin hier, um die Realität zu bringen", verteidigte sich Suruí.
05.11.2021, 16:19 Uhr: Klimaschützer ziehen verhaltene Halbzeitbilanz der Weltklimakonferenz
Klimaschützer ziehen eine verhaltene Halbzeitbilanz der Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow. "Die Regierungen der größten Industrienationen (...) fallen mit großen Ansagen, aber wenig Tatkraft auf", erklärte Sven Harmeling von der Hilfsorganisation Care. Die Umweltorganisation WWF begrüßte weitreichende Verpflichtungen der meisten Länder zum Schutz von Wäldern und anderen natürlichen Lebensräumen, forderte aber eine solidere Finanzierung von Schutzmaßnahmen.
An der Finanzierung hapert es der Hilfsorganisation Care zufolge auch bei der Unterstützung ärmerer Länder im Kampf gegen den Klimawandel: "Zwar gab es zu Beginn der Woche zusätzliche Ankündigungen für mehr Klimafinanzierung an Entwicklungsländer, aber auch diese reichen nicht aus, um die versprochenen 100 Milliarden Euro bis spätestens 2022 zu erreichen", erklärte Care. Die Industriestaaten hatten sich bereits 2009 dazu verpflichtet, ab 2020 eine jährliche Gesamtsumme von 100 Milliarden Dollar für den Klimaschutz in ärmeren Ländern aufzubringen.
05.11.2021, 17:20 Uhr: Ehemaliger US*-Vizepräsident mahnt Einhaltung zu Klima-Versprechen an
Der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore hat die Staaten dazu ermahnt, ihre Klimaschutz-Versprechen einzulösen. "Was wir bislang erlebt haben, ist nichts im Vergleich zu dem, was geschehen würde, wenn wir die Zusagen, die hier in Glasgow gemacht worden sind, nicht einhalten würden", sagte Gore auf der Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow.
Die Staatengemeinschaft könne die Erwartungen der jungen Leute erfüllen, sagte Gore mit Blick auf die zahlreichen Demonstranten, die für eine ambitioniertere Klimapolitik in Glasgow und anderswo auf die Straße gingen. Um die junge Generation nicht zu enttäuschen, müsse aber Schluss sein "mit der Zeit des Aufschiebens und der Ablenkung", erklärte der langjährige Umweltaktivist. Die Staatengemeinschaft müsse anerkennen, dass sie nun in eine "Phase der Konsequenzen" eingetreten sei und diese zu einer "Phase der Lösungen" machen.
05.11.2021, 17:58 Uhr: Glasgow: Thunberg wirft Staatengemeinschaft Versagen vor
Klimaaktivistin Greta Thunberg hat den Staaten der Erde auf einer Großdemonstration am Rande der Weltklimakonferenz in Glasgow Tatenlosigkeit im Kampf gegen die Klimakrise vorgeworfen. Es sei kein Geheimnis, dass die COP26 versage, sagte die Schwedin auf dem George Square im Zentrum der schottischen Großstadt.
"Es sollte klar sein, dass wir eine Krise nicht mit denselben Methoden lösen können, die uns überhaupt erst hineingebracht haben".
Den Staats- und Regierungschefs warf die 18-Jährige vor tausenden Mitdemonstranten vor, ganz bewusst darauf hinzuarbeiten, den Status quo zu erhalten und weiterhin Menschen und Natur auszubeuten sowie künftige Lebensbedingungen zu zerstören. "Die Anführer tun nicht nichts - sie schaffen aktiv Schlupflöcher und gestalten Rahmenbedingungen, um sich selbst zu nützen und weiterhin von diesem destruktiven System zu profitieren".
06.11.2021, 06:44 Uhr: Kerry: Klimahilfe für arme Länder kommt 2022
Der US-Klimabeauftragte John Kerry hat versprochen, dass die reichen Länder ab nächstem Jahr ihre jährlich 100 Milliarden Dollar umfassende Klimahilfe für arme Länder wahr machen. Das sei mindestens ein Jahr früher, als einige erwartet hätten. "Es gibt also echten Fortschritt", sagte Kerry am Freitag auf einer Pressekonferenz beim Weltklimagipfel in Glasgow.
Die USA und andere reiche Länder hatten die Finanzunterstützung bereits im Pariser Weltklimaabkommen 2015 zugesagt. Entwicklungsländer sagen, sie könnten ohne substanzielle ausländische Hilfe nicht auf erneuerbare Energien umstellen und ihre Bevölkerung vor Naturkatastrophen schützen.
06.11.2021, 07:03 Uhr: Umweltministerin Schulze sieht 1,5-Grad-Ziel weiter in Reichweite
Vor dem Hintergrund der Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow hat die geschäftsführende Bundesumweltministerin Svenja Schulze das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens immer noch für erreichbar gehalten. Kein einzelnes Land könne garantieren, dass die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzt wird, sagte Schulze den Zeitungen der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge.
"Manchmal kann kommt es einem fast unmöglich vor, aber es gibt auch Gründe zur Hoffnung". "So viel, wie sich in den letzten Jahren beim Thema Klimaschutz bewegt hat, können wir es schaffen, die 1,5 Grad in Reichweite zu halten", sagte die SPD-Politikerin, die in der kommenden Woche selbst nach Glasgow reist. Es komme darauf an, dass die USA liefern, was sie versprochen haben, und dass China sich mehr zutraue als bisher zugesagt. "Klar ist aber: Der diplomatische Einsatz wird auch nach Glasgow weitergehen müssen", sagte Schulze.
06.11.2021, 07:18 Uhr: Entwicklungsminister kritisiert bisherige Ergebnisse bei COP26
Der geschäftsführende Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat die bisherigen Verhandlungsergebnisse bei der UN-Klimakonferenz COP26 kritisiert. "Die sich abzeichnenden Beschlüsse reichen nicht aus, das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen"[/b], sagte Müller dem Redaktionsnetzwerk Deutschland einem Vorabbericht zufolge. "Auch die Unterstützungsangebote für die Entwicklungsländer, selbst wenn sie voll umgesetzt werden, sind absolut unzureichend zur Anpassung an den bereits stattfindenden Klimawandel", fügte er hinzu.
Während die Industrie- und Schwellenländer historisch und aktuell die Hauptemittenten von CO2 seien, trügen die Entwicklungsländer und besonders Afrika die Hauptlast der Erderwärmung und ihrer Konsequenzen. "Notwendig ist ein Klimalastenausgleich von Reich zu Arm", sagte Müller. Dazu sei ein Investitionsprogramm sowohl privater als auch öffentlicher Institutionen nötig, um in eine globale Energiewende, den Aufbau der erneuerbaren Energien und eine nachhaltige Industrialisierung gerade in den Entwicklungsländern zu erreichen. "Diese Länder benötigen jetzt grüne Finanzströme in Infrastruktur, Industrialisierung und Klimaanpassung", so Müller. Die Anhebung des 100 Milliarden-US-Dollar-Ziels für die internationale Klimafinanzierung auf 150 Milliarden sei ebenso notwendig wie eine private Investitionsoffensive mit Anreizen und Absicherungen für grünes Wachstum und Energiekonzepte in den Entwicklungsländern.
06.11.2021, 10:20 Uhr: UN-Beobachter in Glasgow: Kulturelle Wende ist nötig
Der Klimaexperte Johannes Cullmann, UN-Beobachter bei der COP26 in Glasgow, hat vor überzogenen Erwartungen an die Klimakonferenz gewarnt. Deren Aufgabe sei nicht, die Menschheit zu retten, sagte der Direktor für Klima und Wasser bei der Genfer Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am Freitag. Man müsse die Klimadebatte mit politischen Weichenstellungen, neuen Wirtschaftsformen sowie einer Bewusstseinsentwicklung verbinden. Nötig sei eine kulturelle Wende, so Cullmann.
Zur Rettung des Klimas gebe es keine Alternative. "Ich glaube, dass es ernst wird, und wir haben eine kleine Chance", sagte der Wissenschaftler der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Selbst wenn die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzt werde, wonach es augenblicklich nicht aussehe, bedeute dies einen Verlust von 10 Prozent der Landwirtschaftspotenziale. "1,5 Grad heißt auch, es werden noch mehr Leute aus Küstengegenden vertrieben werden", sagte Cullmann. Manche Veränderungen seien bereits unumkehrbar. "Die Frage ist, auf welcher Stufe der Entwicklung wir das anhalten können."
06.11.2021, 11:53 Uhr: UN-Klimakonferenz: Trotz Corona ist Glasgow größte COP aller Zeiten
Die Weltklimakonferenz in Glasgow dürfte trotz aller Hürden wegen der Corona-Krise das größte derartige UN-Treffen aller Zeiten sein. Zu diesem Schluss kommen die auf Klimathemen spezialisierten Journalisten von Carbon Brief nach einer Auswertung der vorläufigen Anmeldungen. Offiziell registriert wurden demnach 39.509 Delegierte - fast doppelt so viele wie bei der letzten Klimakonferenz 2019 in Madrid. Zwar dürfte die tatsächliche Teilnehmerzahl am Ende niedriger liegen, weil manche Delegationen - etwa aus Afghanistan, Samoa und Vanuatu - doch nicht anreisten. Doch ist der Abstand zu bisher größten COP (Conference of the Parties - Konferenz der Vertragsparteien), dem Treffen 2015 in Paris (30.372), so groß, dass der Rekord locker geknackt werden dürfte.
Die größten Delegationen entsandten demnach Brasilien (479), die Türkei (376), die demokratische Republik Kongo (373), Ghana (337) und Russland (312). Auch bei den zugelassenen Journalisten gab es mit 3.781 Akkreditierungen einen historischen Rekord. Die hohe Teilnehmerzahl kombiniert mit strengen Corona-Kontrollen ist laut Beobachtern auch ein Grund für die teils extrem langen Warteschlangen vor dem Konferenzgelände, das für die Dauer der COP26 Hoheitsgebiet der Vereinten Nationen ist.
06.11.2021, 13:27 Uhr: UN-Klimakonferenz: 45 Staaten wollen Agrarsektor nachhaltig umbauen
Auf der Weltklimakonferenz in Glasgow haben sich 45 Staaten dazu verpflichtet, schnell mehr Geld und Anstrengungen in den Naturschutz zu stecken und ihre Landwirtschaft umweltfreundlich und nachhaltig umzubauen. Dies hat die britische Regierung mitgeteilt, die dem Treffen der etwa 200 Staaten in Schottland vorsitzt. Sie wies darauf hin, dass etwa ein Viertel der klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen weltweit aus der Agrar- und Forstwirtschaft und anderen Formen der Landnutzung stammen. Daher müsse die Art und Weise, wie wir Nahrung anbauen und konsumieren, dringend reformiert werden - zumal der Bedarf weiter steige.
Welche Staaten sich dem Bündnis angeschlossen haben, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Gemeinsames Ziel sei es, etwa vier Milliarden Dollar öffentlicher Gelder zusätzlich in die Agrarforschung zu stecken. Dabei geht es der Mitteilung zufolge unter anderem darum, Hunderten Millionen Bauern weltweit Zugang zu widerstandsfähigeren Pflanzensorten zu verschaffen und ausgelaugte Böden wieder zu beleben. Der britische Umweltminister George Eustice sagte: "Wir müssen die Menschen, die Natur und das Klima ins Zentrum unser Nahrungsmittel-Systeme stellen."
06.11.2021, 23:53 Uhr: Aktivisten in Paris prangern Klimasünder an
Hunderte Aktivisten haben vor dem Pariser Rathaus gegen die zehn klimaschädlichsten Länder der Welt protestiert. Die Demonstranten zeigten Porträts der Staats- und Regierungschefs, darunter das von Bundeskanzlerin Angela Merkel, und erklärten auf einem Banner, Untätigkeit angesichts des Klimawandels sei ein Verbrechen gegen das Leben.
Neben Merkel waren zu sehen der französische Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Boris Johnson, der chinesische Präsident Xi Jinping, US-Präsident Joe Biden, der russische Präsident Wladimir Putin und sein brasilianischer Kollege Jair Bolsonaro, der ehemalige japanische Regierungschef Yoshihide Suga sowie die Ministerpräsidenten Narendra Modi aus Indien und Justin Trudeau aus Kanada. Die Protestaktion in Paris war eine von vielen weltweit am Globalen Aktionstag für Klimagerechtigkeit anlässlich der UN-Klimakonferenz in Glasgow.
07.11.2021, 11:03 Uhr: Klimaexpertin Göldner: "EU fehlt es beim Klimagipfel an Führungsstärke"
Greenpeace-Klimaexpertin Lisa Göldner warf der Europäischen Union vor, es beim Gipfel an Führungsstärke fehlen zu lassen. An EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen appellierte sie, den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas voranzutreiben. Zugleich warnte sie die rund 200 in Schottland vertretenen Staaten davor, einen weltweiten Kompensationshandel für Emissionen einzurichten. Dies lieferte den Industriestaaten eine "weitere Ausrede", den Ausstieg aus fossilen Energieträgern zu verzögern.
07.11.2021, 11:42 Uhr: Greenpeace: Arme Länder brauchen Billionen an Klimahilfen
Zur Halbzeit der UN-Klimakonferenz in Glasgow verlangen Umweltverbände und Entwicklungsorganisationen, dass reiche Staaten ihre Klimahilfen für arme Länder drastisch aufstocken. Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan bezifferte den Finanzbedarf der weniger entwickelten Länder auf mehrere Billionen. Nur so könne sich der globale Süden an die fatalen Folgen der Erderhitzung wie immer mehr Dürren und Überschwemmungen anpassen und auch klimaschädliche Treibhausgase reduzieren.
Die Klimaexpertin der Organisation Oxfam, Nafkote Dabi, machte die Industrieländer als Urheber der Klimakrise verantwortlich. Arme Länder litten am meisten darunter. Diese Ungerechtigkeit müsse ausgeglichen werden. Sie prangerte zudem einen ökologischen Vandalismus vor allem von "Superreichen" an, deren Pro-Kopf-Ausstoß von Treibhausgasen weit über dem der übrigen Menschheit liege.
07.11.2021, 12:03 Uhr: IAEA-Chef: Kampf gegen Erderwärmung nur mit Atomkraft aussichtsreich
Der Kampf gegen die Erderwärmung ist nach Ansicht des Chefs der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) nur mit einer Nutzung von Atomenergie möglich. "Atomenergie ist Teil der Lösung des Problems der globalen Erwärmung, daran führt kein Weg vorbei", sagte IAEA-Chef Rafael Mariano Grossi am Rande der Klimakonferenz COP26 der Nachrichtenagentur AFP. Bereits jetzt mache Atomenergie ein Viertel der weltweit erzeugten "sauberen" Energie aus. Laut Grossi setzt sich das Bewusstsein für die Bedeutung der Nuklearenergie zunehmend durch: Seien deren Vertreter bei früheren Klimakonferenzen noch nicht willkommen gewesen, stießen sie jetzt auf "großes Interesse" und säßen mit am Tisch.
Der IAEA-Chef räumt die weiter bestehenden Probleme im Umgang mit Atomenergie ein, wie die Gefahr von Atomunglücken und die Entsorgung der radioaktiven Abfälle. Statistisch gesehen habe Atomkraft jedoch weniger negative Auswirkungen als viele andere Formen der Energieerzeugung. Zudem könne sie eine Ergänzung zu erneuerbaren Energien sein: "Atomenergie läuft und läuft das ganze Jahr über, sie hört nie auf." Viele bereits bestehende Atomkraftwerke könnten unter strikten Sicherheitsmaßnahmen deutlich länger betrieben werden als ursprünglich geplant, sagte Grossi.
07.11.2021, 13:47 Uhr: Massenproteste erhöhen Druck auf die Weltklimakonferenz
Nach Massenprotesten für mehr Klimaschutz mit Zehntausenden Demonstranten allein in Glasgow wächst der Einigungsdruck auf die Weltklimakonferenz. Der britische Premierminister Boris Johnson - Gastgeber des Gipfels in Schottland - mahnte am Sonntag weitere Zusagen der rund 200 beteiligten Staaten an. Erklärtes Ziel ist es, die Erderhitzung auf noch erträgliche 1,5 Grad einzudämmen.
In der zweiten und letzten Woche des Mammuttreffens mit knapp 30.000 Delegierten steht an diesem Montag das heikle Thema Geld auf der Agenda. Arme Staaten, die schon jetzt unter Dürren, Überschwemmungen und steigendem Meeresspiegel leiden, pochen auf Schadenersatz der reichen Industrieländer. Nach Einschätzung von Greenpeace werden in den Entwicklungsländern Summen in Billionenhöhe benötigt.
07.11.2021, 16:09 Uhr: China - Müssen noch viel für Klimaziele tun
China hat beim Klimaschutz eigenen Angaben zufolge noch einen weiten Weg vor sich. Es habe zwar einige Verbesserungen gegeben, doch werde es schwierig, die selbst gesteckten Ziele zu erreichen, räumt der Staatsrat der Volksrepublik laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua ein. China will 2030 den Höhepunkt beim CO2-Ausstoß überschritten haben und bis 2060 klimaneutral sein. Das Land ist der größte Emittent von Treibhausgasen weltweit.
07.11.2021, 17:11 Uhr: UN-Klimakonferenz: Umweltschützer werfen Saudi-Arabien Blockade vor
Umweltschützer werfen dem ölreichen Königreich Saudi-Arabien vor, die Verhandlungen blockieren zu wollen. Regierungsvertreter aus Riad hätten sich am späten Freitagabend gegen ehrgeizige Formulierungen zum Klimaschutz in der geplanten Abschlusserklärung gewandt, beklagt Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan. Auch habe die saudi-arabische Delegation Beschlüsse blockiert, um beim Thema Anpassung an die Folgen der Erderwärmung voranzukommen.
Morgan sagte, solche strategischen Manöver des autoritär regierten Golfstaats seien "zynisch", aber leidlich bekannt. "Sie wähnen sich am Schachbrett und manipulieren die Figuren, um ein Ergebnis zu verhindern, dass das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite hält."
07.11.2021, 21:01 Uhr: Merkel: Junge Leute müssen Druck bei Klimaschutz machen
Die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel hält die Proteste junger Leute für mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz für gerechtfertigt. "Glasgow hat schon einige Ergebnisse gebracht, aber aus der Perspektive junger Leute geht es berechtigterweise immer noch zu langsam", sagte die CDU-Politikerin in einem am Sonntagabend veröffentlichten Interview der Deutschen Welle vor dem Start der heißen Phase der Weltklimakonferenz.
Die Staatengemeinschaft habe immer wieder einiges getan für den Klimaschutz, dennoch seien die Berichte des Weltklimarates IPCC "immer warnender und immer bedrohlicher geworden". "Und da sage ich den jungen Leuten, sie müssen Druck machen, und wir müssen schneller werden", betonte Merkel. Man sei zwar schneller geworden. "Aber nie war es so, dass nicht der Abstand zu den wissenschaftlichen Einschätzungen noch mal gewachsen ist. Und das muss sich jetzt in diesem Jahrzehnt verändern. Wir müssen wieder den wissenschaftlichen Einschätzungen folgen, und das heißt eben sehr nah bei 1,5 Grad Erderwärmung bleiben", mahnte die Kanzlerin.
08.11.2021, 01:24 Uhr: Briten fordern von Industriestaaten mehr Geld für Klimaschutz
Die britische Regierung hat als Gastgeber der Weltklimakonferenz die reichen Industriestaaten aufgerufen, vor 2030 mehr Gelder im Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe bereitzustellen. "Wir müssen nun handeln, um zu verhindern, dass der Klimawandel immer mehr Menschen in die Armut stürzt", sagt die britische Handelsministerin Anne-Marie Trevelyan, die heute in Glasgow die Gespräche über entsprechende finanzielle Zusagen leiten sollte, einer Mitteilung zufolge.