daachdieb hat geschrieben:Prinz Pilaw hat geschrieben:Habe ich das richtig verstanden: etwa 60 Mio. Schulden fürs Stadion bei der Stadt bzw. Betreibergesellschaft, die plus Zinsen jedes Jahr anteilig beglichen werden müssen + 14 Mio für Anleihe und das damalige Darlehen von dem anonymen Menschen aus Stuttgart etc.? Also reden wir hier konkret von etwa 74 Mio. oder kommt da noch was drauf?
Zwei Paar Schuhe:
1. Stadt/Stadiongesellschaft:
Wenn ich es richtig im Sinn habe gibt es den Kredit von 65 Millionen der irgendwann in den 2030ern endfällig wird und bis dahin fallen jährlich Zinsen von etwa 3 Millionen an.
Gibt in Summe etwa 100 Millionen, die die Stadt irgendwie aufbringen muss.
2. Der FCK hat laut SWR Doku Schulden in Höhe von 14 Millionen (da ist die Anleihe schon dabei).
Jetzt NUR dem FCK zu helfen (mit Investitionen) hilft erst mal kurzfristig den sportlichen Aufstieg wieder zu ermöglichen. Dann (ab Liga 2) werden aber auch Pachtzahlungen an die Stadt plötzlich wieder 5 mal so hoch wie in Liga 3 sein. Das Geld ginge also vom Investment direkt in das schwarze Loch, wo nur Zinsen aber keine Tilgung rein verschwindet. Welcher Investor würde so sein Geld in den Gulli kippen?
Eine Lösung wird es nur gemeinsam geben. Die Stadt wird auf Geld verzichten müssen (die 100 Millionjen wird niermand für das Stadion zahlen - dafür braucht es politischen Willen) und der FCK wird einen Investor akzeptieren müssen (die Ausgliederung muss kommen - also auch hier muss vereinspolitischer Wille erkennbar sein).
Alles andere ist Hoffnung, dass in den 2030ern die Stadt den Kredit bezahlt UND der 1.FC Kaiserslautern, mit seinen heute 14 Millionen Schulden und Liga 3, bis dahin überlebt. Was nicht sehr wahrscheinlich ist.
Ok, angenommen der Verein wird ausgegliedert und wir fangen an Geld bei den Investoren einzusammeln:
Wir benötigen 14 Mio. um den Verein schuldenfrei zu bekommen. Wir benötigen dazu einen Betrag X um eine wettbewerbsfähige Mannschaft auf die Beine zu stellen und uns gegen eine sehr starke Konkurrenz in der 3. Liga sportlich durchzusetzen. Angenommen wir schaffen im ersten Jahr den Aufstieg, dann kommt im Jahr darauf wieder die Stadt Kaiserslautern mit Zinsforderungen von ca. 3 Mio jährlich um die Ecke, um selbst ihre Verbindlichkeiten (gegenüber der Betreibergesellschaft? Wem genau gehört denn das Stadion letztendlich?) zu begleichen. Zusätzlich zu den jährlichen 3 Mio. kommt irgendwann in den 2030ern der Tag X, an dem die 60 Mio. aus dem Kredit beglichen werden müssen.
Im besten Fall passiert also folgendes:
Es kommen Investoren und geben dem FCK über die nächsten Jahre, möglichst aber in sehr naher Zukunft:
ca.
60 Mio. um einerseits auf einen Schlag das Stadion von der Backe zu haben und nicht jedes Jahr sein sportliches Tafelsilber verscherbeln zu müssen um die 3 Mio. Zinsen zu begleichen, die dann ja so oder so über die Jahre fällig würden.
+ einen Betrag X um in den Aufbau der Mannschaft zu investieren (und das muss im heutigen Fussball, in dem inflationäre Marktwerte für Spieler fällig werden ein sehr großes X sein)
+ 14 Mio. um die laufenden Schulden des Vereins (Fananleihe etc) im nächsten Jahr zu begleichen.
Wir reden also im besten Fall von einer zeitnahen Investition in der Höhe von
74 Mio. + großer Betrag X bzw. im schlechteren Fall von einer späteren Investition von wesentlich mehr als das, weil die Stadionzinsen sich jedes Jahr addieren.
Stimmt die Rechnung so etwa?
Wenn der Verein (immernoch im Falle einer Ausgliederung am Sonntag) den Aufstieg nicht sofort schafft, und daher höhere TV-Einnahmen etc. verpasst, ist die Tilgung der 14 Mio. "zeitnaher" Schulden im nächsten Jahr doch auch nur zu bewältigen, wenn bis dahin bereits 14 Mio. von den Investoren eingesammelt wurden, oder nicht?
Und noch eine Frage in die Runde: Ist ein Verein in der Dritten Attraktiver für einen Großinvestor, weil billiger zu haben oder eher unattraktiv, weil er sich nicht so gut vermarkten lässt wie in höheren Ligen?
Eine Abwehr aus Granit.