Das meint der Kicker online.
Lautern: Schjönberg ist sauer, Toppmöller auch
"Das ist eine Frechheit"
... Sportdirektor Michael Schjönberg kritisiert Klaus Toppmöller, der sofort zurück schoss. Angesichts des offenen Streits scheint eine Zusammenarbeit zwischen den momentan Verantwortlichen und Toppmöller kaum vorstellbar.
Eine erste personelle Entscheidung soll am Dienstag in Sachen Toppmöller fallen. Klar scheint zu sein, dass der 56-Jährige nur einsteigt, wenn er im sportlichen Bereich alle Kompetenzen erhält. Dies käme allerdings einer Entmachtung Schjönbergs gleich. Wenig überraschend fiel denn auch seine Reaktion aus: "Toppmöller verunsichert die Mannschaft und bringt eine Menge Unruhe rein. Das ist eine Frechheit."
Der Konter Toppmöllers auf den Angriff Schjönbergs ließ nicht lange auf sich warten. "Das ist eine Unverschämtheit. Ich biete meine Hilfe kostenlos an und nun schiebt man mir den Schwarzen Peter zu. Ich habe den Verein doch nicht in diese Lage gebracht", erklärte der Nationaltrainer Georgiens im Südwestfernsehen und kritisierte den Kader: "Aufgrund der verfehlten Personalpolitik geht es seit Jahren abwärts. Ich denke nicht, dass die Qualität für die 2. Liga reicht. Es muss personell etwas passieren."
Quelle und vollständiger Text:
http://www.kicker.de/news/fussball/2bun ... el/371644/
________________________
Ausnahmsweise scheint mir hier, dass der Kicker recht hat, was aber auch daran liegt, dass ich über keine weiteren Insiderinformationen verfüge.
Der Kicker analysiert hier meines Erachtens die bereits Flutlicht zu entnehmenden Äußerungen zutreffend.
Es darf als abgekartetes Spiel des Vorstandes mit Schjönberg angesehen werden, was da geschieht. Erst verteidigt Göbel Schjönberg gegen den Kicker, wo der doch dort noch nicht einmal angegriffen ist. Jetzt tritt Göbel gegen Toppmöller.Schjönberg mit entsprechender Rückendeckung traut sich eine kesse Lippe und geht zum Gegenangriff über.
Ich bin mal gespannt, was der Aufsichtsrat sich nun trauen wird. Installiert er die Ikone Toppmöller, ist auf der Mitgliederversammlung noch am ehesten mit einer Entlastung zu rechnen. Angesichts der Gegenäußerungen von Göbel und Schjönberg würde darüber die Führungsfähigkeit des Vereins leiden. Insofern müssten sich Göbel und Schjönberg wieder einkriegen, ansonsten aber selbst gehen.
Wird Toppmöller nicht installiert, dürfte auf der Mitgliederversammlung die Hölle los sein. Es ist dann weder mit einer Entlastung des Aufsichtsrates noch des Vorstandes zu rechnen. Der Aufsichtsrat, der sich somit hinter Göbel und Schjönberg stellt, würde also seinen Kopf riskieren.
_________
Nur am Rande, weil es in diversen Medien, aber auch hier schon mehrfach kolportiert wird: Schjönbergs Probezeit bis Januar, die ich rechtlich in Frage stelle.
Zunächst fragt sich, welcher Zeitraum gemeint ist. Jedenfalls dürfte zwischen dem 31.12.2007 und 31.01.2008 gemeint sein. Schjönbergs Probezeit, der noch in der alten Saison begann, würde somit um die 8 Monate betragen. Eine derartig lange Probezeit von über 6 Monaten dürfte vor den Gerichten kaum Bestand haben, weil damit das Kündigungsschutzgesetz, welches für seine Anwendung nur einen Zeitraum von 6 Monaten verlangt, unzulässig umgangen wäre. Warum man hier von diesem Grundsatz eine Ausnahme machen sollen könnte, sehe ich nicht. Auch wenn ich Schjönbergs Vertrag nicht kenne, ist damit zu rechnen, dass die Probezeitklausel vollends unwirksam wäre, mal davon ausgegangen, der FCK hat den Arbeitsvertragstext entworfen (AGB). Das wird alles noch lustig.